-
Ritter
Nach gut 110 Stunden habe ich letzte Woche Persona 5 Royal beendet. Ich denke zu dem Spiel wurde vielerorts schon genug gesagt, und ich kann mich dem großen Lob nur anschließen. Hier mein kurzes Fazit;
Die Geschichte ist toll geschrieben, sonst würde man es ja auch nicht aushalten so endlos viele Textboxen wegzuklicken. Vielleicht hätten es etwas weniger Handychats sein können, die doch eher Filler sind. Auf die Hauptgeschichte und auch einige der Charakterstories habe ich mich aber gerne eingelassen.
Das eigentliche Alltagsleben macht auch erstaunlich viel Spaß, obwohl es konzeptionell recht simpel und grindig ist - hauptsächlich social stats und social links hochleveln. Was es so motivierend macht, ist glaube ich auch der Ansporn, den optimalen Ablauf zu finden um das Meiste aus der Freizeit rauszuholen und alle Confidants zu maxen. Ich habe mich jedenfalls immer auf die Free Time Abschnitte gefreut als willkommende Abwechslung zu Story und Dungeons. Die Nebenquests in Mementos dagegen fühlten sich oft eher wie Füllmaterial an.
Auch das klassissche JRPG-Gameplay in den Dungeons und Kämpfen hat mich überzeugt. Die Dungeons sind sehr abwechslungsreiche Areale, teilweise auch mit netten Puzzles. Die Kämpfe laufen prinzipiell immer nach dem selben Prinzip ab - Schwächen der Gegner finden und ausnutzen. In den Bosskämpfen kommen aber oft noch weitere interessante Elemente hinzu, außerdem sollte man vor allem in den späteren Zwischen- und Endbosskämpfen auch die taktischen Möglichkeiten wie Buffs oder Zustände ausnutzen um gut durchzukommen. Standardkämpfen kann man gut aus dem Weg gehen, wenn man möchte, und viel Grinding ist auch nicht nötig um durchs Spiel zu kommen.
Dazu gibt es noch das Pokémon Persona-System mit dem man sich im Wesentlichen seine Skills verbessern und kombinieren kann. Dieses hat mich nicht so gepackt und ich habe immer mal ein bisschen fusioniert, aber ohne Ambitionen da alle Personas zu erhalten oder die optimale Kombination rauszuholen. Ich hatte auch nicht den Eindruck, dass man es unbedingt brauchte, bzw. dass es so große Unterschiede in den Kämpfen gemacht hätte. Ich könnte mir aber vorstellen, dass man sich auf dem höheren Schwierigkeitsgrad mehr damit auseinandersetzen müsste.
Erwähnen möchte ich auch noch die Musik, denn die ist in der Spitze sehr gut, z.B. die Kampfthemen Last Surprise / Take Over, oder auch Will Power / Life Will Change, die in besonderen Hype-Momenten gespielt werden. Auch toll finde ich die Technik, ein Lied zuerst einige Male in der Instrumental-Version und dann später in der Vocal-Version spielen zu lassen - wenn man das Lied dann zum ersten Mal mit Vocals hört ist das ein toller "aha"-Moment!
Insgesamt fand ich das Spiel gut, sehr gut sogar - sonst hätte ich es ja auch nicht so lange gespielt. Allerdings ist es doch schlicht etwas zu lang - gerade so im Bereich des 4.-5. Palastes gab es für mich einige kurze Durchhänger. Und das dritte Semester hintendran hätte ich auch nicht mehr gebraucht. Die Idee war zwar am Anfang sehr witzig (besonders Morgana), aber dann konnte es mich nach dem großen Finale des Hauptspiels nicht mehr so sehr motivieren.
Wertung: 9/10
Angefangen hab ich jetzt mit dem Final Fantasy VII Remake.
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln