Spiel 4: Help will come tomorrow
Gestartet: 03.2025
Beendet: 03.2025
Spielzeit: 14h
Status: Einen Durchgang gespielt Gutes Ending - Credits gesehen [8/26]

Warum gerade dieses Spiel?
Ich hatte das Spiel schon länger auf der Wunschliste und hatte mehrmals überlegt, es zu kaufen und zu spielen. Als ich den Bericht von Narcissu gelesen habe, habe ich mich dann entschieden, es direkt zu kaufen und zu spielen, weil es mich dann doch schon sehr angesprochen hat. Zusätzlich war es in dem Moment für 3€ im Sale erhältlich.



Über das Spiel
Help will come tomorrow ist ein Survival-Spiel, welches zur Oktoberrevolution in Sibirien spielt. Ein Zug wird inmitten der Transsibirischen Eisenbahnstrecke überfallen und die Überlebenen von jenen Übeltätern ermordet.
Eine handvoll Spieler überlebt den Vorfall und muss nun, mitten im "Nirgendwo" bei eisiger Kälte, irgendwie überleben.

Die Truppe bildet sich dabei aus 4 Spielern, die entweder zufällig zusammengewürfelt oder vor Spielbegin ausgewählt werden können. Diese schlagen ein Lager auf, in der Nähe vom verunglückten Zug.
Im Spiel kann am ersten Tag ein Tutorial oder gleich richtig gespielt werden.
Um zu Überleben, müssen mehrere Faktoren beachtet werden:
- die Truppe braucht Nahrung und Wasser
- die Truppe muss gesund bleiben (ggf. ärztlich versorgen, wenn sie krank werden)
- die Truppe darf nicht erfrieren (es muss für Wärme gesorgt werden)
- die Truppe muss sich vor Gefahren (Tieren, den Räubern) schützen
- die Moral/Chemie unter den Überlebenen muss einigermaßen stimmen

Jede Figur erhält jeden Tag Aktionspunkte (3 Stück, ggf. mit Abzügen, wenn die Person zu viele negative Effekte wie Kälte, Verletzungen, Hunger, etc. hat), mit denen verschiedene Aktionen durchgeführt werden können:
- im Camp können "Strukturen" aufgebaut und geupgraded werden (bspw. kann ein Lagerfeuer gebaut werden, als Upgrademöglichkeiten gibt es dann ein Grillrost, einen Wasserfilter, etc.)
- Dinge können gecrafted/gekocht werden
- die Leute können miteinander agieren und so ihre Zuneigung erhöhen
- Die Truppe kann (maximal 2 Personen gleichzeitig) auf Expedition geschickt werden um Dinge zu erkunden oder Items zu sammeln



Sobald man den Tag beendet (was man meist macht, wenn alle AP verbraucht wurden), beginnt die Nacht am Lagerfeuer. Hier können in 2 Runden jeweils ein Gesprächsthema (aus mehreren verfügbaren, die je nach Erlebnis variieren können) ausgewählt werden, welches sich auf die Moral und Chemie untereinander auswirkt. Außerdem werden die Events des nächsten Tages dadurch beeinflusst. So könnte man bspw. beschließen, dass man in den nächsten Tagen den Fluss erkunden möchte, um zu sehen, ob man über diesen Fliehen kann etc.

Durch die verschiedenen Charaktere, die Gesprächsthemen und Wege, für die man sich entscheiden kann, bekommt das Spiel auch einen gewissen Wiederspielwert. Die Events sind dabei auch etwas vom Zufall abhängig und können großen Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen.
Das Spiel speichert, sobald ein neuer Tag beginnt.

Ziel ist es, solange zu überleben und sich zu versorgen/auszurüsten, um irgendwie aus der Situation lebend zu entkommen.


Erlebnisse beim Spielen
Wie bereits erwähnt, hatte ich das Spiel ein zweites Mal starten müssen, weil ich mir das Tutorial sorgfältig durchgelesen hatte und das Spiel beenden musste, ehe ich zur ersten Nacht kam.
Im 2. Anlauf habe ich mit folgenden Charakteren (auf Zufall gestellt) gestartet: Aleksei, Dmitri, Zofia, Edward

Ich fand es sehr interessant, dass die verschiedenen Charaktere verschiedenen "Fraktionen" angehören. So sind manche Charaktere Revolutionisten, andere Aristokraten und manche Unabhängig (wie z.B. Edward, der ein Engländer zu sein scheint).
Das merkt man vor allem am Lagerfeuer, wenn die verschiedenen Charaktere aufeinander treffen und die Gespräche/Events, die sich daraus ergeben sind durchaus spannend.



An den ersten Tagen habe ich die wichtigsten Strukturen repariert - wobei das Lagerfeuer inklusive Upgrade für den Wasserfänger am wichtigsten war, da jeder Charakter mindestens 1x am Tag etwas trinken muss.
Interessant ist auch, dass die Charaktere alle bestimmte Eigenschaften haben, die immer dann aufgedeckt werden, wenn sie relevant sind. Mag ein Charakter z.B. nicht gerne 2x die gleiche Tätigkeit an einem Tag durchführen, erfährt man dies, sobald man es mal macht.

Sobald Lagerfeuer und die Werkbank standen, hab ich mich auf die ersten Expeditionen begegeben - allerdings auch immer nur dann, wenn mir Materialien gefehlt haben. Ich wollte am liebsten erst mal eine gute Ausrüstung haben, bevor ich die Wildnis erkunde. Allerdings benötigt man sehr viele Materialien um erst einmal die Strukturen aufzubauen und dann nochmal viele für die Upgrades und schließlich um die Werkzeuge zu craften.



Mein erster Durchgang ging, sobald ich das Camp wieder aufgebaut hatte, sehr "smooth" durch. Ich wurde hier und da mal verletzt, meine Charaktere haben sich Krankheiten eingefangen und ich hatte das ein oder andere schwierige/spannende Event. Vor allem war mein "Lazarett" noch nicht fertig, als ich das erste Mal verletzt war. Ich bin froh, dass ich die Wunde noch am nächsten Tag versorgen konnte, ohne dass mein Charakter bleibende Schäden davongetragen hat.

Toll fand ich, dass ich während einer Eventreihe eine weitere Überlebene gefunden habe - Maria. In der Story hatte sie auch einen Bruder, der wahrscheinlich gestorben ist (er hat sich geopfert, die Verbrecher abzulenken, damit Maria überleben konnte). Ich frag mich, ob es eine Möglichkeit gegeben hätte, diesen auch leben rauszubekommen :')

Schön zu sehen ist auch, dass je mehr Werkzeuge man mitnimmt, desto mehr Optionen angezeigt werden, wenn bestimmte Events laufen. So kann man, wenn man einem Tier begegnet, entweder ranschleichen oder Steine danach werfen. Hat man ein Messer dabei, kann man stattdessen eben jenes Werfen oder, falls man einen Bogen und Pfeile dabei hat, sogar diesen zum Jagen verwenden.

Dass alles textbasiert mit schönen Illustrationen dargestellt wird, schadet dem Spiel in keinster Weise. Ich habe mich extrem gut in die Personen hineinversetzen können und hatte mega viel Spaß/Spannung.
Am Ende hat meine Truppe überlebt, indem ich über viele Events hinweg den Bär getötet habe, der in der Gegend sein Unwesen trieb (und welcher auch die meisten der Verbrecher getötet hat). Einmal hatte ich das Spiel am Ende neugeladen, weil ich beim Erkunden auf den Bär gestoßen bin und sich meine Charaktere gegenseitig getötet haben. Und ich den ersten Lauf so knapp vorm Ziel, nicht einfach so beenden wollte xD

Fazit
Help will come tomorrow ist eine ganz "eigene" Spielerfahrung und hätte ich es nicht im Sale für 3€ gekauft, hätte ich auch beim normalen Preis von 20€ gesagt, dass es sich durchaus gelohnt hat. Ich hatte durchweg Spaß damit (einziges Manko war der erste Tag, den ich komplett nochmal neu spielen musste, weil es entweder nicht erwähnt wurde oder ich es überlesen habe, dass nur beim Übergang zum nächsten Tag gespeichert wird).