Spiel 4: Elden Ring (PS5)
Gestartet: 03.2022
Beendet: 08.2022
Spielzeit: 83:00 | 84:00 gesamt
Status: Story Completed
Warum gerade dieses Spiel?
Im "MMX" Discord (RPG-Atelier) haben einige über das Spiel geschrieben und ich mich angefixt. Ich habe die Souls Spiele nie gezockt und gehe daher ohne große Vorkenntnisse rein.
Erlebnisse beim Spielen
Gerade der Start des Spiels war sehr genial. Auch wenn ich die Soulsspiele nie gespielt habe, hab ich öfter mal den ein oder anderen Ausschnitt aus den Spielen gesehen. Oder einfach nur Memes/Diskussionen, was die Art und den Schwierigkeitsgrad des Spiels betrifft.
Dementsprechend motiviert bin ich an das Spiel gegangen. Und ich war schon überfordert, als es an die Charaktererstellung ging.
Überfordert in dem Sinne, dass es so viele Möglichkeiten gibt und ich keine Ahnung hatte, wie ich überhaupt spielen mag. Guides&Builds meide ich (zumindest am Anfang) dann doch ganz gerne, da sowas schnell das Spielerlebnis versauen kann. Bei Elden Ring würde ich sagen: lieber einmal mehr nachschauen als einmal zu wenig!
Ich hatte mich letztendlich für den Samurai entschieden und verdammt bin ich oft an 08/15 Gegnern gestorben xD
Ich spiele nicht so häufig spiele mit AKS und wenn, dann sind es Titel wie Legend of Zelda. Wenn der Gegner angreift, kannst du ausweichen - krasses Timing oder ähnliches ist nicht erforderlich. Bei Elden Ring entscheiden Millisekunden (je nach Gegner), ob man mit der Rolle ausweichen kann oder doch gehittet wird. Das kleine Tutorial zum Start war auf jeden Fall sehr hilfreich, um die meisten Funktionen des Spiels einmal ausgeführt zu haben.
Gerade als ich den ersten Schritt in die offene Spielwelt gemacht habe, war ich direkt begeistert. Musik/Soundeffekte, Grafik, Design der Spielwelt und Monster ist einfach so stimmig, dass man richtig eintauchen konnte. Und direkt zum Start gibt es einen überstarken Gegner, den man auf Level 1 lieber meiden sollte. Ich glaube, ich hab da einfach schon zu viel The Legend of Zelda gezockt und bin zu tief im Link RP drin (Triforce des Muts usw.! XD) -> anders kann ich mir nicht erklären, warum ich diesen Boss direkt x-mal versucht habe. Es war abzusehen, dass:
- mein Equip noch nicht gut genug ist
- mein Level/meine Stats allgemein noch nicht ausreichen
- das Spiel Neuland für mich ist und ich bei weitem nicht genug Skill hatte, die ersten beiden Punkte auszugleichen
Vielleicht lag das auch einfach an der genialen Aufmachung, wie sich der Boss beweg hat, dass da eine mega große HP Leiste auf dem Bildschirm erscheint, dass man den Boss von einer Klippe schon abschießen konnte, bevor er einen angreifen kann oder einfach, weil ich zu Ehrgeizig bin um aufzugeben. Nach X Versuchen musste ich dann doch weggehen. Den hab ich mir aber viele Spielstunden später dann doch noch vorgeknüpft und es war eine absolute Erleichterung ihn zu legen!
Allgemein ist es ein super tolles Gefühl, wenn man im 10. Anlauf den Boss endlich schafft und ein "XXX Gegner zu Fall gebracht" über dem Bildschirm (samt Belohnung) erscheint.
Im Großen und Ganzen war es auch schon so, dass man die meisten Gegner von Versuch zu Versuch etwas besser bearbeitet hat. Sofern man diese Fortschritt beim Kämpfen spürt, mach es unheimlich Spaß den Boss immer wieder zu versuchen.
Leider wurde das, je weiter man im Spiel fortgeschritten ist, immer seltener. Zumindest fühlte es sich für mich so an, dass bei den Gegnern immer mehr RNG zum Faktor wurde. Ich glaube das Hauptproblem waren 2-3 Dinge, die manche Kämpfe so unglaublich frustrierend gestaltet haben:
- der Gegner hat Teils enorme Vorteile im Kampf, die man selbst nicht hat:
- stehst du mit dem Rücken zum Gegner brauchst du etwas, bis du ihn angreifen kann -> der Gegner konnte sich teils im Angriff zu 180° instant drehen
- spätere Bosse haben sich teils weggewarpt (gerade ganz zum Ende des Spiels) und jenachdem, wie viel Glück man hatte, ist das nur 1-2x im Kampf passiert, oder aber 5-6x hintereinander => der Boss spammt dann natürlich Fernangriffe in den 20 Sekunden, die man braucht, um wieder zu ihm zu laufen...
- Gegner sind ohne Ausdauer/feste Angriffsmuster
- natürlich haben die Gegner Angriffsmuster, bei denen man lernen kann "wenn er Schlag X und Y macht, kommt dann schlag Z" - normalerweise muss man hier genau ausweichen, dann kann ich ihn hitten, allerdings haben manche Gegner Variationen, dass nach Schlag Z noch Schlag U kommt, oder einfach das nächste Muster ohne Cooldown hinterhergespammt wird. Oder noch Schlimmer -> statt Z nach Y auszuführen, wird Angriff V ausgeführt -> das führt dazu, dass man nicht nur mega abwartend spielen muss, sondern auch immer die Chance besteht, dass man doch getroffen wird, obwohl man dem "Muster" ausgewichen ist
- Manche Bosse sind in der Mehrzhal -> RNG pur, auch wenn es bei manchen Gegnern dann Tricks wie einschläfern oder sonstiges gibt
- Kameraführung -> je nach Boss war die Kamera teilweise so wild, dass ein fast perfekter Run im Tod geendet ist, weil man plötzlich in die falsche Richtung schlägt/ausweicht..
Ein großes Problem ist dabei, dass es je nach Gegner von Klasse zu Klasse auch unterschiedlich ist. Als Nahkämpfer so einen Kampf gegen Gegner zu führen, die sich teleporten -> danke für nichts. Diese extrem glückabhängigen Kämpfe, haben mir zum Ende dann den Spielspaß deutlich genommen. Ich würde sagen von den >80h, die ich gespielt habe, waren die erste 50-60h defintiv ein super tolles Erlebnis. Auch in diesen Stunden bin ich unzählige Male gegen 08/15 Gegner gestorben und der Frust darüber, war super gering, weil ich in 95% wusste: da war ich einfach zu schlecht, zu ungeduldig oder zu naiv. Diese frustrierenden Kämpfe am Ende haben den Spielspaß aber so sehr getrübt, dass ich in den letzten 15-20 Studen nur noch die Hauptstory verfolgt habe -> statt einfach frei die Welt zu erkunden und jeden optionalen Boss/Dungeon mitzunehmen.
Neben diesem Frust gab es natürlich auch noch ein paar andere Punkte, die ich nicht ganz so toll fand. Zu einem waren die Quests schon ein wenig vage und über die ganze Welt verteilt. Ohne Questlog war das teilweise schon so, dass man Quests nur durch Zufall weitergespielt hat, stunden lang nach ihnen suchen musste oder einfach nach einem Guide gegriffen hat. Das ist nicht unbedingt schlecht - ein Freund hatte mir das damals bei the Witcher 3 gezeigt:
Ich hab es immer so gespielt, dass ich die Quests genau angezeigt bekommen habe (bzw. ein ungefähres Gebiet, wo man hingehen muss). Das hat Spaß gemacht, weil man die Quests komplett ohne Guides entdecken und erleben konnte. Mein Freund hat mir aber gezeigt, wie sich das ganze anfühlt, wenn man in den Optionen das so einstellt, dass die Punkte auf der Karte gar nicht mehr angezeigt werden. In dem Fall muss man sich ganz am Text der Quest orientieren und taucht nochmal viel stärker ein. Man besucht die Dörfer/Orte, die in der Quest beschrieben werden, spricht mit NPCs und hat so seinen Progress in den Quests.
Also wenn es bei Elden Ring wenigstens eine Art Questbuch/Aufzeichnung gibt, anhand welcher man erkennt "Ok, das ist jetzt eine (Neben)Quest, für die es Sinn macht, die Augen aufzuhalten", wäre das für mich nochmal viel angenehmer gewesen.
Und die Welt von Elden Ring ist so, wie sie ist, natürlich optimal. Passt zur Story, passt zum Gameplay, passt zum Gesamtkonstrukt. Dennoch hätte ich mir hier ein paar mehr Orte/NPCs etc. gewünscht. Nichts, für dass ich das Spiel kritisieren wollen würde, aber bei so großen Spielwelten wünsche ich mir sowas tatsächlich immer sehr. Das ist auch ein Punkt, der mich bei Spielen wie Pokemon, Breath of the Wild etc. stört -> da könnte man für mein Empfinden noch viel mehr Story, Lore, usw. rauskitzeln x)
Kleinere Anpassungen hätte ich mir vielleicht beim Crafting etc. gewünscht. Dieses gab es zwar im Spiel, fühlte sich aber fast osbsolet an. Zum Aufwerten von Waffen etc. hat man es definitiv genutzt und auch nutzen müssen. Aber das Craften von neuen Gegenständen habe ich im Spiel vielleicht 1-2 genutzt, als ich irgendeinen Boss mit Schlafbomben spammen wollte.
Fazit
Hätte definitiv ein S Titel für mich werden können. Gerade der Anfang und die freie Erkundung war super schön. Allerdings empfand einige Sachen so störend, dass mir zum Ende hin der Spielspaß flöten gegangen ist. Die teils schlechte Kameraführung (besonders bei sehr großen Gegnern), sowie die teils unfairen Gegner, haben mich am Ende dazu verleitet, alle Nebenquests stehen zu lassen und die Story "einfach zum Ende zu bringen". Ich bin gerne an 08/15 Gegnern gestorben, weil ich zu schlecht/zu hektisch war. Wenn gegner sich aber mitten im Angriff um 180° in einem Bruchteil einer Sekunde drehen können oder sich "ans Ende des Kampffelds" warpen können und Fernkampf spammen (was per RNG zu einem übertrieben langen Katz & Mausspiel ausarten kann), geht der Spielspaß irgendwann gegen 0 :'D
Nach 50-60 Stunden dachte ich, ich verbringe noch gut >100h mit dem Spiel. Ich bin mal gespannt, ob ich es nochmal auskrame um die restlichen Enden zu erleben. Bis heute hab ich es nicht mehr gespielt (was immerhin schon fast ein halbes Jahr her ist).