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  1. #10
    #81 – 200% Mixed Juice! (PC)

    Gestartet: 19.01.2021
    Beendet (Cleared!): 20.01.2021
    Beendet (All Done!): 20.01.2021



    Warum gerade dieses Spiel?

    Ich hab Screenshots vom Spiel auf einem Discord gesehen, mit dem ich nicht viel zu tun hatte. Nach einer Frage, was das für ein Spiel ist und einem 60%-Sale auf Steam hatte ich dann das Spiel in der Tasche. Ich wusste nichts über das Orange Juice-Universum, konnte daher weder mit den Charakteren etwas anfangen noch mit deren Beziehungen untereinander. Man muss aber dazu sagen: Das muss auch nicht sein, es funktioniert so ganz gut.

    Spielweise:

    • Schwierigkeit war Normal, es gab ja auch nichts anderes.
    • Während dem Maingame waren meine Mitstreiter Sora (10K Years After), Scientist und QP (Dangerous). Erstere hat alle drei Typen abgedeckt, zweiterer besaß einen hohen Angriff und hatte attackenbedingt meist Erstschlag und letztere war ein Filler, da Yuki (Dangerous) aufgrund ihres Typs gegen den Endboss nicht viel getaugt hat.
    • Nach dem Maingame hab ich mein komplettes Team ausgetauscht, da man sowieso noch ein paar Einheiten aufs Maximallevel (also 30) drücken konnte, bevor man alle Units beisammen hatte – oder zumindest die 100 Karten fürs Achievement.
    • Postgame-Boss-Bezwinger waren Star Breaker & Reika, Star Breaker (Full Gear) und Alicianrone & Dirue. Geht bestimmt auch mit anderen Charakteren, aber gerade die beiden Star Breaker haben mich relativ lange begleitet.
    • Game Over hatte ich bestimmt 20-30, von denen die meisten dadurch zustande gekommen sind, dass zwischen 3 und 7 Angriffe in Folge verfehlt haben. DANKE, SPIEL! Das Spiel war aber an sich aber nicht wirklich schwer, Grinding löst viele Probleme.
    • Kartenkompendium wurde (meines Wissens nach) komplettiert (=97 verschiedene Karten), zumindest soweit diese verfügbar waren.
    • Von den Items her hab ich auch jeweils eines aufgehoben, inklusive den Starlight Stone oder wie das Ding hieß.
    • Ich habe insgesamt, während ich Sterne (=Geld) gefarmt habe, neun Charaktere auf Maximal-Level: Scientist, Alicianrone & Dirue, Magical Tomomo, Sora (10k Years After), Sora & Sham (Cuties), Star Breaker (Full Gear), Star Breaker & Reika, Yuki (Dangerous) und Suguri (46 Billion Years). QP war Lv28, darauf hatte ich aber dann doch keine Lust mehr.
    • Ich hab auf Englisch gespielt – ging ja nicht anders.
    • Multiplayer wurde nicht angerührt.
    • Spielzeit (bis der Abspann gesehen wurde): 005:36 h (Cleared!), Party-Level: 30
    • Spielzeit (100%): 011:16 h (All Done!), Party-Level: 30



    Story:


    Ein Wesen namens Navi spricht eines Tages zu unserem namenlosen, weiblichen Protagonisten, mit der Bitte, sie möge bitte nach einem nahezu unendlich langem Schlaf einfach mal wieder aufwachen und in eine Spielwelt eintauchen, die Navi erschaffen hat. In dieser Welt existieren Bewohner, die die Protagonistin anwerben kann und mit ihnen kommunizieren soll, da die Sozialfähigkeiten der Protagonistin aufgrund von zu langem Schlaf äußerst degeneriert sind. Die Verbesserung der Kommunikation von der Protagonistin hat Navi als anfängliches Spielziel festgelegt und kann dieses noch erweitern, wenn sie möchte, wie sich z.B. mal durch die halbe Schule zu prügeln und nebenbei die Welt zu retten. Außerdem stellt Navi Protagonistin eine Arcade-Maschine zur Verfügung, aus der sie neue Karten für ihre Sammlung bekommt – die dann auch als Mitstreiter missbraucht werden können, da die Protagonistin selbst nicht kämpfen kann.

    Doch das war bei Weitem nicht alles. Die Protagonistin wird Zeuge eines seltsamen Vorfalls, dem sogenannten Mix Phenomenon. Hierbei werden Welten miteinander vermischt, was zunächst einmal kein Problem ist, wenn es im kleinen Rahmen passiert – so fällt eine draufgängerische Pilotin namens Marc aus heiterem Himmel mitten auf dem Dach der Schule neben QP, Protagonistins erster Mitstreiterin – die sich dann alle drei wundern, warum da überhaupt keine Schule mehr ist, sondern Wald. Wenn das Mix Phenomenon aber in größerem Rahmen auftritt, ist das wie bei einem Kelch, der mit verschiedenen Säften vollgeschüttet wird – irgendwann läuft er über. Genauso ist es mit der Vermischung der Welten – und da Gott höchstselbst sich diesbezüglich als herausragend inkompetent herausgestellt hat, um dieses Phänomen in den Griff zu bekommen, bleibt alles an der Protagonistin und ihren Mitstreitern hängen, die eigentlich ganz andere Sorgen haben…

    Story-Eindruck:


    Die Story ist zwar an sich ganz witzig, aber, auch gemessen an der Spieldauer sehr minimalistisch aufgezogen. Im Grunde genommen werden die ganzen Charaktere wirklich nur oberflächlich beschrieben und verhalten sich eben auch genauso – ziemlich stumpf, nicht nachvollziehbar und teilweise auch ziemlich blöd im Allgemeinen. Mit dabei ist auch wieder lustiges 4th-wall-breaking seitens ein paar Charakteren – besagte Navi, die das Universum, in der die Protagonistin sich bewegt, erschaffen hat, ist nur die Spitze des Eisbergs (und die allein kommt alle vier Zeilen mit einem derartigen Spruch an), es gibt aber noch weitere Charaktere wie z.B. Kai oder Tsih, die darüber meckern, dass sie nicht der Hauptprotagonist des Spiels sind, sondern primär die Weltenwanderer, auf die die Protagonistin im Laufe des Spiels so trifft, ergo QP, Marc und Sora.

    Was den Rest der Story betrifft, bekommt die Protagonistin pro Welt eine Aufgabe, die sie erledigen soll. Anfangs übernimmt Navi die Navigation, später relativiert sich das ein wenig – ab Welt 3 ungefähr hat man so viele Mitstreiter, die den Ton angeben, dass Navi und die Protagonistin in den Hintergrund gerückt werden. Später hat diese Aufgabe häufig auch mit dem Plot selber zu tun, wenn es die zweite Hälfte des Spiels darum geht, was man am besten gegen das Mix-Phenomenon unternimmt, anfangs dagegen eher weniger. Was z.B. die Waruda-Organisation überhaupt mit dem Plot zu tun hatte, außer, dass sie Reika, den Schlüssel fürs Mix-Phenomenon entführt haben, und was die mit ihr vorhatten, hat sich mir auch irgendwie nicht ganz erschlossen. Was auch noch bisschen komisch war, war die ganze Überlauferei einiger NPCs, nur um sich dann wieder mit der Party zu verbünden, wie z.B. Grain oder der Guild Master – die Gilde hat’s, was das betrifft, wirklich häufig darauf angelegt. Und dann gibt’s noch den Plot-Twist ganz am Ende (Übler Spoiler!): Die Protagonistin heißt Suguri und ist der Endboss, den ihre Mitstreiter erledigen müssen, und alles, inklusive das Mix-Phenomenon selbst, ist ein Spiel, was von Navi/Sumika erstellt wurde, um Suguri langsam wieder an das Einmaleins der Kommunikation heranzuführen. Navi played y’all. War ganz witzig, vor allem, wie dargestellt wird, wie inkompetent Gott mal wieder ist – sie darf nicht mal die vermischten Welten in ihren Ursprungszustand zurückversetzen. Die kriegt von allen Seiten Sprüche ab und niemanden stört es irgendwie.

    Der Rest des Humors ist vergleichbar mit so typischen Sprücheklopfern und Stumpfsinn, was auch der Hauptgrund mit ist, warum NPCs die Weltenretter-Trümmertruppe um QP etc. angreifen. QP war natürlich nicht damit einverstanden, dass Saki so aussieht wie sie, weswegen da natürlich erstmal draufgekloppt werden muss. Als Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen, sucht ein weiblicher NPC verzweifelt ihren Ehemann, findet es nicht okay, dass sie ihn nicht besuchen kann und greift die Party an. Ein weiterer Unbeteiligter stürzt sich zusammen mit ihr auf die Heldentruppe, weil „für die Liebe gekämpft werden muss“. Im gleichen Szenario stören sich zwei Händler daran, dass sie durch den Shutdown keinen Umsatz mehr machen und fallen über die Party her. Und das sind nur drei Beispiele. Mal ganz abgesehen davon, dass sich in regelmäßigen Abständen gefragt wird, ob Gott überhaupt etwas taugt.

    Gameplay:


    1) Allgemein

    Das Gameplay ist bei jedem Spieldurchgang gleich. Man kann auf der Karte/Weltkarte einen Ort auswählen zu dem man hingehen kann und kämpft dann da gegen ein bestimmtes Team an Charakteren. Einige davon kann man immer wieder herausfordern, und somit an ihnen grinden, aber nicht bei allen. Routen und Dungeons als solches gibt es nicht. Später hat man etwas mehr Auswahl, wo man aufleveln möchte, wobei nicht alle Orte sinnvoll sind. Pro Welt muss man vier Gegner besiegen, bevor der fünfte, ein Boss kommt, mit dem man die entsprechende Welt dann auch abschließen kann. Häufig ist es so, dass der Boss wesentlich stärker ist als die ganzen Gegner in der Umgebung – meist auch bei absurdem Level oder absurden Statuswerten. Je nachdem, wie fix man mit den Kämpfen und mit dem Lesen unterwegs ist, kann man eine Welt als solches in 30 Minuten abschließen, wenn man’s drauf anlegt.

    200% Mixed Juice! beinhaltet eine mehr oder weniger hübsche Gacha-Mechanik. Im Laufe des Spielverlaufs wird eine Maschine namens Mixdus freigeschaltet, die Karten unterschiedlicher Seltenheit (Common, Uncommon, Rare, Super Rare, Ultra Rare) für 50 Sterne (= Währung) bereitstellt. Kämpfe geben in der Regel zwischen 40 und 80 Sterne, je nach Gegnerschwierigkeit und man konnte auch Karten verkaufen – Commons für 5 Sterne bis hin zu Ultra Rares für ganze 500 Sterne. Was etwas lästig für Komplettierungs-Liebhaber war – man musste die Karten wirklich aus der Maschine bekommen. In der Theorie konnte das beliebig lange dauern, wollte man z.B. den Starlight Stone haben, der Ultra Rare war, musste man die Zähne zusammenbeißen und hoffen, dass das Glück mit einem hold ist. Ich hab von Horrorszenarien gelesen, wo nach 15,000 investierten Sternen immer noch kein Starlight Stone aus der Maschine gebollert ist, während ich nach 6,000 Sternen alle Karten besessen habe.

    Es gab dann noch die Möglichkeit, Karten-Fusion zu betreiben, eine Funktion, die auch relativ spät erst freigeschalten wurde. Hierbei werden Karten sowohl von der Seltenheit, als auch von den Eigenschaften her fusioniert. Wichtig war hierbei, dass die Charaktere miteinander zu tun haben sollten – ansonsten hat’s einfach nicht funktioniert, man hatte aber auch keinen Nachteil dadurch. Aus dem Mixdus sind auch manchmal Items herausgekommen, die zunächst erst einmal keine Funktion hatten, Tränke etc. gab es nämlich nicht, die dann aber als Fusionsmaterial infrage gekommen sind. So konnte man z.B. Marc mit Red Barrel fusionieren, um Marc (Red Barrel) zu bekommen, der in der Regel besser war als nur Marc. Gelegentlich hat sich bei der Charakterfusion der Nutzen einer Einheit in das Gegenteil umgewandelt – z.B. von einem Debuffer in einen Angreifer.

    2) Schwierigkeit & Kampfsystem

    Das Kampfsystem von 200% Mixed Juice! schaut grundsätzlich ähnlich wie dem von Pokémon aus. Weil das lustige Gacha-Karten-System aber nicht die einzige Form von RNG war, die Im Spiel auftaucht, füge man noch SP ein, die man sich auswürfeln muss: Jeden Zug musste man würfeln, wie viele SP man dazubekommt – das waren zwischen 1 und 6, je nach Augenzahl auf dem Würfel. Für den Gegner galt dasselbe. Dadurch wurden einige Monsterkarten schlagartig interessanter bzw. weniger interessant – es gab z.B. eine Unit, die 4 & 10 SP für einen Angriff gebraucht hat. Solche Units waren tatsächlich, obwohl die meist relativ stark waren, eher kontraproduktiv, einfach alleine deswegen, weil, wenn man den 10-SP-Angriff in einem Akt von Leichtsinn angewendet hat und im Anschluss 4x in Folge eine 1 gewürfelt hat, nichts weiter tun konnte als verteidigen oder auszuweichen, was immer ging. Besonders hab ich das beim Grinden gemerkt, als besagte Unit (Star Breaker & Reika) in Runde 2 gelegentlich zu wenig SP für den 4-SP-Angriff besaß.

    Dann gab es noch Typen, die man auch in etwa aus Pokémon kennt, nur stark vereinfacht (und verkehrt herum, wie mir gerade aufgefallen ist): Rot > Blau > Grün > Rot. Das sieht erst einmal seltsam aus, aber es wird offensichtlicher, wenn man sich tatsächlich die Symbole ansieht: Stein > Schere > Papier > Stein, oder in der Welt von Mixed Juice: Power > Single Hit > Bullet > Power. Das war aber nicht alles. Die jeweiligen Attackentypen hatten auch noch eine unterschiedliche Priorität – was irgendwie nicht hätte sein müssen, da das Kämpfe berechenbarer machte, als wenn der Geschwindigkeits-Wert für Erstschläge zuständig gewesen wäre. Jedenfalls: Single Hit-Attacken hatten immer Erstschlag, wurden also vor der gegnerischen Aktion ausgeführt, außer bei Debuff/Wiederherstellung/Support-Attacken – die kamen noch eher dran, während Power-Attacken immer Letztschlag hatten, also immer nach der gegnerischen Aktion eigesetzt wurden. Bei gleicher Priorität wurden beide Attacken gleichzeitig eingesetzt. Das ganze hatte einige leicht unschöne Nebeneffekte: Monster vom Typ Grün/Papier/Bullet waren beliebte Gegner, da man die sofort und schnell mit Single-Hit-Angriffen ausschalten konnte, gleichzeitig wollte man die nicht wirklich im Team haben. Power war ein guter Defensiv-Typ, da die schnellen Single-Hit-Angriffe kaum etwas gegen diese Gegner ausrichten konnten, Power hat dafür aber zum Angreifen aufgrund des Letztschlags nur bedingt getaugt.

    Noch ein bisschen was zur eigentlichen Schwierigkeit. Das große Problem dabei und der Grund für die vielen Game Over waren immer und immer wieder die Treffer- und Ausweichrate der Gegner, neben einigen lustigen Difficulty Spikes ab der zweiten Hälfte des Spiels. Einige Gegner hatten, und ich kann nicht einmal sagen, woran das liegt, die komische Angewohnheit, bei niedrigen HP sich von nichts mehr treffen zu lassen. Das ist ziemlich oft in Frust ausgeartet, wenn man nur noch einen Treffer vom Sieg entfernt war und das Game Over gesehen hat, weil die eigenen Angriffe fünfmal in Folge danebengegangen sind. Die Difficulty Spikes umgeht man tatsächlich eher mit gezieltem Grinding - eine betrifft einen Lv22 Gegner, an einem Punkt, wo der höchste eigene Charakter Lv14-15 ist – und man das auch deutlich merkt, wenn die eigenen Einheiten mit einem Treffer im Staub liegen. Die andere betrifft den Endboss, der auch ausweichen kann wie blöd und obendrein ziemlich hart zuschlagen kann. Ich muss dazu sagen, dass ich fast keine Debuffs und Statusveränderungen benutzt habe – die gab es zwar auch, aber die waren so inakkurat, dass es sich nicht mal im Ansatz gelohnt hat, sich damit zu beschäftigen, genau wie Eigenbuffs. Meist war es sinnvoller, eine Runde mehr anzugreifen.

    Fazit (6,0/10):

    200% Mixed Juice! kann man durchaus mal spielen. Es dauert nicht allzu lange, ist kurzweilig und hat durchaus einen gewissen Charme, auch wenn man sich in dem Orange Juice-Universum nicht auskennt.

    Die Story ist zwar flach und wirr aufgezogen, aber viel mehr will sie auch gar nicht sein. Mich hat lediglich gestört, dass Meinungsänderungen zum Geschehen in gefühlten vier Zeilen passieren und danach alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, obwohl man vor exakt diesen vier Zeilen zur Gegenseite übergelaufen ist. Sowas muss einfach nicht sein. Der Humor, ergo die permanenten Sprüche und der allgemeine Stumpfsinn nutzen sich zwar auf Dauer auch ab, aber als wirklich anstrengend empfand ich den Humor nicht.

    Das Gameplay tut seinen Zweck, auch wenn es bedingt durch die drei Zufallsmechaniken – Gacha-Maschine, Würfel-MP und Ausweichrate einiger Gegner schon einiges an Frustrationstoleranz erfordert. Speziell die Ausweichrate ist sehr negativ, da man von der das Spiel über nicht verschont bleibt, die anderen beiden Aspekte sind verschmerzbar.

    Geändert von Kael (02.05.2021 um 19:23 Uhr)

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