#108 – Touhou Shoujo Tale of Beautiful Memories (PC)

Gestartet: 06.10.2021
Beendet (Cleared! & All Done!): 31.10.2021


Warum gerade dieses Spiel?

Der Touhou-Fan in mir hat mich dazu veranlasst, dieses Spiel zu kaufen. Ohne Achievements ist zwar natürlich auch ein großer Teil der Motivation weg, um was durchzuspielen, aber hey. Für mies übersetzte Touhou-RPGs quäle ich mich auch durch ein weiteres dieser Spiele durch. Ich wusste nur grob darüber Bescheid, dass es in Prinzip Super Mario RPG in Touhou-Fassung sein soll und man wohl nicht viel mehr erwarten sollte. Genauso war es letzten Endes auch, sodass ich am Ende ganz zufrieden mit dem Spiel war – wenn man nix von einem Spiel erwartet, kann man auch nicht enttäuscht werden.

Spielweise:

  • Schwierigkeit war Normal, es gab noch Easy und Hard. Ich hab mich deswegen nicht für Hard entschieden, weil davor gewarnt wurde, das auf Hard durchzuspielen - der Endboss soll ziemlich erbarmungslos sein.
  • Team war Reimu/Koishi/Tenshi. Reimu ist im Endeffekt magischer Schadensverursacher und Heiler, Koishi physischer Schadensverursacher und Tenshi Tank. In der Reserve waren dann noch Doremy, Yukari und Reisen, die ich aber faktisch nicht verwendet habe – ich hab das ganze Spiel nur mit den drei oben genannten Charakteren durchgespielt. Nitori war noch mal kurz dabei, aber sonst war’s das. Es wäre aber auch kein Thema gewesen, die Charaktere auszuwechseln, da die mitgelevelt haben.
  • Es gab noch ein paar mehr Charaktere, die ich aber nur rekrutiert und nicht mal in der Reserve gehabt habe. Sakuya und letztendlich auch Nitori fallen hierunter.
  • Die Level-up-Boni sind dahin gegangen, wo der entsprechende Charakter gut drin war – also bei Reimu in MAG, bei Koishi in ANG und bei Tenshi in HP. Bei allen anderen war mir das egal.
  • Die ultimativen Waffen von Reimu und Tenshi hab ich besessen.
  • Es gab allerlei Minispiele, von denen ich einige angegangen bin - Feen-Abschießen, Moon-Rabbit-Wettrennen, Youkai Mountain Surfing und noch einige mehr.
  • Von den versteckten UFOs dürfte ich alle gefunden haben, 12 Stück, wenn ich mich recht erinnere. Gab ein paar nette Items.
  • Die Frog Gems hab ich für den Gegenstand With Your Help eingelöst. Ich hab vergessen, was der macht und nachgucken kann ich auch nicht, da mein Savestate hin ist.
  • Ein Postgame gab es nicht, aber die drei Superbosse, die in den zwei versteckten Gebiet waren, hab ich erledigt - Yumemi, Yuugi und Mima.
  • Während ich das Timing für Extraschaden bei Waffen relativ fix raushatte, war gegnerische Angriffe abzublocken, ziemlich schwierig. Ergo hab ich’s nicht genutzt.
  • Game Over hatte ich sechs. Zwei gegen Trashmonster, Zwei gegen die Prismriver-Schwestern Merlin, Lunasa und Lyrica, eins gegen Finalboss Giant Hecatia und eines gegen Superboss Yumemi.
  • Ich hab auf Englisch gespielt, ging auch nicht anders. Die Übersetzung ist aber hin und wieder mal ziemlich mies.
  • Spielzeit (Cleared! & All Done!): 23:09 h, Level: 42



Story:


Gensokyo – eine Welt voller Gefahren, Wunder und einzigartige Vorfälle. Reimu wollte sich eigentlich nur ihren immer wiederkehrenden Aufräumarbeiten widmen wie dem Säubern ihres Hakurei-Schreins, und im Anschluss genüsslich auf der faulen Haut liegen. Natürlich wird sie stattdessen mal wieder in ihrer Ruhe gestört, und zwar von einigen Feen, die wieder auf Achse sind, um den Rest von Gensokyos Bevölkerung Streiche zu spielen, und von Akyuu, einer Art Aufzeichnerin von Gensokyos Geschichte, die sich von den Feen ziemlich belästigt fühlt. Immerhin nerven die ziemlich, weswegen sie erledigt werden müssen. Als zu allem Überfluss Alice Margatroid, eine Art „Freundin“, bei Reimus Schrein vorbeischneit, zieht Reimu mal wieder genervt los, um die Feen zu erschlagen. Wenn das erledigt ist, kann sie sich entlich wieder zurückziehen. Dabei trifft sie Koishi Komeji, die einfach nur Abenteuer erleben will und bei Reimu ein solches Abenteuer wittert, weswegen sie Reimu begleiten will. Reimu ist zwar nicht begeistert davon, aber solange man ihr nicht in die Quere kommt, kann jeder machen, was er will – auch Koishi.

Doch alles kommt ein wenig anders als erwartet. Als Reimu und Koishi die wütenden Feen erledigt haben, schießt eine gigantische gigantische Lichtsäule vom Himmel und errichtet eine Barriere um einen Teil des Menschendorfs, das fortan keiner mehr betreten oder verlassen kann. Wer das doch tut – wie Reimu und Koishi – wird in die Hölle hinabgezogen, wo ganz andere Gestalten verweilen. Eine davon ist Kosuzu, eigentlich ein Mensch, die auf eine seltsame Art und Weise übernatürliche Kräfte erlangt hat, etwas da nicht sein sollte, da Menschen damit nicht umgehen können. Kosuzu ist aber auch nicht gerade begeistert davon, dass Reimu ihr ihre neu erlangte Kraft wieder abnehmen will. Offenbar ist Gensokyos Barrierenkern, der als Schutzfaktor für Gensokyos Barriere dient, bei dem Lichtsäulen-Vorfall zersplittert und nun droht die Barriere, die eh schon löchrig ist wie ein Schweizer Käse, komplett zu brechen, wenn Reimu nicht die zwölf Barrieresplitter findet, um den Barrierekern wiederherzustellen. Die Splitter haben aber noch ganz andere Effekte: Gelangen sie in die Hände von Menschen, verlieren diese nach und nach ihren Verstand im Austausch für eben jene übernatürlichen Kräfte – was diese Splitter in den Händen von den wesentlich stärkeren Youkai oder gar Göttern anrichten können, will Reimu sich gar nicht ausmalen…

Story-Eindruck:


Die Story ist wie in fast jedem Touhou-RPG, ergo ziemlich albern. In Prinzip passiert nicht mehr als das Reimu nach und nach die Barrieresplitter mental nicht mehr ganz sauberen Personen abnimmt, sich diese dann vollkommen verschreckt fragt, wie es sein kann, dass sie sich so verhalten hat, Reimu aber nicht unbedingt helfen will, sondern dem Spektakel lieber weiter zuschaut. Im besten Fall gibt’s noch ein Anhängsel, was der Party beitritt wie Tenshi (die hier nicht ganz hineinpasst), Sakuya, Reisen oder Yukari. Man muss zwar sagen, dass nur gegen paar wenige Charaktere davon überhaupt gekämpft wird (Reisen und Sakuya), aber trotzdem ist ein wenig mau, dass halt zwölfmal dieselbe Masche abgezogen wird. Währenddessen kümmern sich eine Gruppierung von anderen Wesen - primär Yukari, ein Charakter mit der Fähigkeit, Raumspalten an jedem x-beliebigen Ort zu öffnen und Ran, den Zugang zur Otherworld/Hölle wiederherzustellen, nachdem dieser Bereich kurze Zeit später von den Antagonisten versperrt wird. Apropos Antagonisten: Die wurden im Endeffekt fast nicht wirklich aufgebaut, zumindest der Endboss nicht wirklich. Die Handlanger tauchen immer und immer wieder auf, weswegen die tatsächlich besser in die Story integriert sind - Hata no Kokoro, Youmu und Kosuzu. Bei ersteren Beiden ist’s eine Art Gehirnwäsche durch den Relic-Spiegel, den tatsächlichen Übeltäter und letztere ist nur neidisch auf Reimu, weil die Abenteuer erleben kann und sie nicht, weswegen sie sich freiwillig dem Spiegel hingibt. Wirkt zwar auch ein bisschen wie eine faule Ausrede, aber naja – und das sind schon die besseren Charaktere. Was noch ziemlich dämlich ist – bei allen drei Charakteren expandiert die Brustgröße, als sie sich ihre neu erlangten Macht hingeben - mit der man es hier sowieso schon ziemlich übertrieben hat. Zurück zu m Suboptimalen: Endboss Hecatias Ambitionen werden beim ersten, versehentlichen Trip in die Hölle nur einmal kurz angerissen und später dann will sie irgendwie aus Gründen Gensokyos Barriere schwächen, damit sie Gensokyo mit ihren Lakaien überrennen kann, auch wenn das ebenso das Werk des Spiegels ist. Wozu genau sie sich in zwei, in eine böse und eine gute Hecatia trennt, ist auch nicht ganz ersichtlich. Zusammengefasst fehlen hier sowieso das Motiv und eine gewisse Steigerung, da der Endboss das ganze Spiel über einfach nicht auftaucht und man von ihm wenig mitbekommt. Bisschen schwach, und viel kommt auch ziemlich willkürlich herüber.

Dann gibt’s noch die ganze Reihe an Vorfällen, um die sich Reimu kümmern muss. Die sind oft genug Voraussetzung, um entweder Charaktere beitreten zu lassen, wie Tenshi, die ihr Hisou-Schwert sucht, das ihr geklaut wurde – oder aber, um Reimu einen dieser Splitter erlangen zu lassen. Ähnlich ist’s mit dem ganzen Rest an Nebenschauplätzen: Doremy und ihre Traumwelt, wo Leute herumlaufen, die da nicht sein sollten, der Pfeilregen auf das Menschendorf – auch vielleicht nicht unbedingt ungefährlich, der nie endende Herbst bzw. Winter und Alices Eroberung von Himmel und Erde durch ihre Puppenarmee, auch, weil man einfach mal Bock darauf hatte. Alles für die Splitter. Man kann’s wirklich nur dann unkritisch sehen, wenn man bereit ist zu akzeptieren, dass Motivation hier keine Rolle spielt. Gleichzeit ist das Spiel aber auch nicht bierernst aufgezogen. Es gibt 4th-wall-breaking an einigen Ecken, Anspielungen ohne Ende und auch einige Gastauftritte. Der Humor besteht mal wieder auch nur daraus, wie pissig Reimu darüber ist, dass sie mindestens 250 Touhou-Charaktere aus dem Weg räumen muss, die zu viel Kraft erlangt haben und jetzt halb Gensokyo unterwerfen wollen, jeder einzelne davon. Tenshi kann teilweise auch glänzen, wenn man ihren Charakter ein wenig kennt – angeberisch, draufgängerisch und keine Spur bescheiden. Im Anschluss kommt sie dann damit an, dass Leute, die echt etwas auf dem Kasten haben, es nicht nötig haben, anzugeben. Glückwunsch dazu, Tenshi.

Gameplay:


1) Allgemein

Tale of Beautiful Memories wird schon aus gutem Grund als Super-Mario-Verschnitt beschrieben: Es nennt sich auch selbst so. In Prinzip sieht’s aus wie ein baukasten-artiges JRPG, wo Münzen im Sprung zu fangen und von Plattform zu Plattform zu springen mehr oder weniger komplett normal ist. Tatsächlich trifft’s das aber nicht so ganz – man kann viel Zeit mit irgendwelchen Minispielen vergammeln, die keinen wirklichen Nutzen haben.

Zunächst einmal zum Dungeon-Aufbau: Die waren zwar an sich ziemlich verschachtelt und mal abgesehen von dem einen oder anderen Spezialraum, wo man ein kleines Rätsel lösen sollte (Danke, Forest of Magic!), größtenteils tragbar. Reimu hat im Laufe ihres Abenteuers einige Items wie Sprungstiefel, Teleport-Talismane und natürlich Nitoris Tarnbrille bekommen. Die ersteren beiden sind selbsterklärend, Nitoris Tarnbrille hat Unsichtbares sichtbar gemacht. Die musste man nur an der richtigen Stelle am Boden oder zusammen mit eigenartigen Objekten, meist Reimus Yin-Yang-Bällen anwenden, um weiterzukommen. Einige andere Räume beinhalteten gelbe Bomben, mit denen man eine Welle an auftauchenden Gegnern nach und nach abschießen konnte, ohne SP zu verbrauchen und dafür dann sämtliche EXP einzustecken. Wenn das mal passiert, (was nicht allzu häufig eingetroffen ist), dann war das eine angenehme Angelegenheit, weil das gut und gerne mal ein halbes Level eingebracht hat. Am Misty Lake hat man auch Daiyousei getroffen, die einem für 300 Gems (am Anfang ist das ziemlich viel) eine dieser Bomben verkauft hat – die war dann aber nur im Misty Lake anwendbar, wo die Monster schwach waren. Empfand ich als ziemlich nutzlos. Man konnte nebenbei Gegner auch so abschießen, wenn man nicht gegen sie kämpfen wollte, aber EXP eingebracht hat das nicht.

Minispiele waren leider integraler Bestandteil des Spiels und teilweise nicht mal wirklich optional. Versteckspiel mit Flandre musste man machen – da hat man sich hinter einem Vorhang versteckt und Flandre hat sich nach und nach dupliziert und die Vorhänge nach und nach aufgemacht. Verfolgungsjagd mit Seija war etwas anders, man musste sie abschießen, bevor sie entkommt. Bei der Rettungsaktion von Maribel wurde auch die Fähigkeit abverlangt, schnell bewegende Ziele mit Reimus Schusswaffe treffen zu können, bevor Maribel da reinläuft. Das ist aber tatsächlich optional, da das ein zusätzlicher Dungeon ist, den man während dem hauptspiel nicht betreten muss, genauso wie der Schusskampf mit dem Beholder, wo man in einem Shooter-like-Gameplay einen Boss erledigen muss, mit Springen und schießen. Bei dem kann man sich aber andere Pfade aussuchen, wenn einem das nicht liegt. Und dann gab es noch einige andere Minispiele, die komplett optional waren, aber immerhin für den einen oder anderen Lacher gut waren. Der prominenteste Fall war wohl das Youkai Mountain River Rafting, bei dem man den Youkai Mountain in Höchstgeschwindigkeit heruntersurfen musste, und nebendran Beobachter stehen, die einen anfeuern. Dafür hat man einiges an Gems bekommen. Feen-Abschießen dagegen hat einiges an seltenen Verbrauchsgütern eingebracht und das Moon-Rabbit-Wettrennen hat Karotten eingebracht, die man wiederum gegen andere Items eintauschen konnte. Dosenwerfen gab es auch, für ähnliche Preise. Minispiele sorgen immer für nette Abwechslung, wenn sie optional sind, aber auch nur dann - wenn man aber durchmuss, wird’s lästig. Das mit Abstand Schlimmste war wohl das Notenrätsel in der Prismriver Mansion, wo man Noten bei der passenden Linie stoppen und dann drüberspringen musste.

Genug vom Negativen, jetzt wird’s besser: Die Welt und die Umgebung hab ich in Tale of Beautiful Memories echt zu schätzen gelernt. Das betrifft hauptsächlich das Menschendorf, aber auch nicht ausschließlich. Da es so viele Touhou-Charaktere gibt, hat man sich bemüht, die auch alle auftauchen zu lassen, meist als NPC, der sich irgendwie im Menschendorf vergnügt, da eine Unterrichtsstunde bei Lehrerin Keine nimmt, um etwas über Gensokyos neu entstandenes Problem zu lernen. Kurze Zeit später, nach dem nächstbesten Barrierespiltter, ist dann die Unterrichtsstunde beendet, die NPCs sind draußen und unterhalten sich und Keine schaut sich zusammen mit Mokou die Barriere an und fragt, wenn denn endlich mal was dagegen unternommen wird. Zusammengefasst kann man sagen, dass die NPCs zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten anwesend sind und auch andere Dinge von sich geben. So gestaltet sich das Backtracking auch nicht so öde. Da man immer wieder durch Human Village durchmuss und dort Dinge zu erledigen hat, kann man gucken, was aus der Schule und dem lustigen Café geworden ist, oder ob immer noch alles beim Alten ist. Meist eben nicht, was ein bisschen mehr zur Atmosphäre beiträgt.

2) Schwierigkeit & Kampfsystem

Tale of Beautiful Memories spielt sich ähnlich wie Super Mario RPG – also wie ein Kampfsystem mit Echtzeit-Komponente, zusätzlich verpackt mit jeder Menge Blödsinn, der auch ziemlich typisch für Touhou ist. Ich muss aber gleich sagen, dass sich das Kampfsystem, auch wenn der Echtzeitanteil nicht sooo hoch ist, schon sehen lassen kann.

Normale Angriffe waren meist das Nonplusultra. Damit die auch ordentlich treffen und nicht nur abprallen, konnte man zusätzlich die Angriffstaste bei einem Angriff drücken. In dem Fall kam eine andere Animation, sodass man genau wusste, man hat den erwünschten kritischen Treffer erzielt. Damit sind wir auch schon beim Blödsinn - Die Waffen von Reimu, Koishi und Tenshi konnten sehr unterschiedlich sein und waren Yin-Yang-Ball / Gohei (Reimu), XXL-Handschuhe / Tentakel (Koishi) und im Falle von Tenshi ein großer Felsbrocken, ihre Stiefel und ganz am Ende das Hisou-Schwert. Wenn man sich das mal anguckt, bietet das ziemlich viel Material für durchgeknallte Animationen: Tenshis Brocken, der ca. doppelt so groß ist, wie sie selbst, wird statt einmal gleich dreimal auf den Gegner gedonnert, Reimu spielt mit ihrem Yin-Yang-Ball Fußball und zielt gleich zweimal ins Gesicht des Gegners, nachdem der Ball beim ersten Mal in hohem Bogen zu ihr zurückfliegt und Koishis XXL-Handschuhe sind der absolute Kracher. Mit denen konnte sie andere Charaktere (ausschließlich Reimu, weil’s die in Touhou-Spielen häufig genug abbekommt) für einen gepflegten Bodyslam bis zu zweimal fliegen lassen, ähnlich wie der Ball. Das sah unheimlich witzig aus, v.a. dann, wenn man es mit der Variante vergleicht, wo Reimu nicht mehr lebt oder sich außerhalb der Party befindet – dann nutzt Koishi eine Reimu-Puppe, die sie nach den Gegnern wirft. Ist bestimmt halb so angsteinflößend als wenn da Reimu tatsächlich angeflogen kommt. War auf jeden Fall nicht zu verachten, was da an Situationskomik dabei herumkam.

Die Fähigkeiten und Skills hatten ebenso eine Echtzeit-Komponente, meist eine Leiste, die komplett aufgeladen werden musste, waren aber dann nicht ganz so witzig. Reimus Exorcising Border und die späteren Fassungen davon waren immer ganz gut, um mit allen Gegnern aufzuräumen – zumindest solange das Ziel Geist, Untoter oder Dämon war. Für alles andere musste Koishi mit ihrer Rose of Dreams oder wie das hieß, ran – wesentlich teurer als die Exorcising Border, weswegen bevorzugte Trainingsstätten auch im Idealfall bei den Geistern auf dem Myouren-Friedhof oder später in der dunklen Burg waren. Tenshi dagegen konnte, wenn sie schnell genug war, vorher Reimus Angriff buffen, sodass ihre Multi-Target-Angriffe wirkungsvoller waren. Später war das auch bitter notwendig, da selbst Trashmonster ziemlich zuschlagen konnten.

Zuletzt noch zu den "Bosskämpfen: Die meisten waren kein Problem, aber wie an sich häufiger im Genre waren Bosskämpfe mit mehreren Gegnern deutlich schwerer als nur ein größerer Boss. Super Touhou-RPG ist sich dem allerdings wohl bewusst und fängt relativ seicht an mit überwiegend Einzelbossen, zieht aber dann auf jeden Fall gut an, wenn die ersten Mehrfachbosse anrücken. Interessant dabei ist, dass die allerdings auch nicht zufällig vom Muster her wirken, sondern mehrere Skillsets besitzen – ein Arsenal an Skills und nach erledigter Attacke wechselt dann das Skillset, was zur Folge hat, dass man nicht fünf Runden in Folge denselben Gewittersturm für ~170 Multi-Target-Schaden sieht, sondern auch Verschnaufpausen gewährt bekommt. All das ändert aber nichts daran, dass es nur für die Normal-Schwierigkeit gereicht hat. Mehrfachbosse waren schon auf Normal ziemlich heftig, wie z.B. die Prismriver-Schwestern, die allesamt relativ schwache, lautbasierte Angriffe besaßen, mit denen sie ihre Kontrahenten aufgeweicht haben – mit Statusveränderungen wie Ruhe, Berserker, Schlaf und Furcht. Was die ersten drei machen, kann man erahnen, Furcht verhinderte selten einen eigenen Angriff und senkte zudem die Defensive, wodurch die Angriffe gar nicht mehr so schwach waren. Der wahre Endboss war dann nicht viel besser: Giant Hecatia, mit ihren treuen Lakaien Moon & Earth, die mit Kopf und Körper vier verschiedene Ziele darstellten, ergo gab’s vier Angriffe in der Runde und man musste echt mal froh sein, wenn da einer der Lakaien seine läppische ~200 HP-Multi-Heilung oder ~500 Zähler-Einzelheilung ausgepackt hat. Wenn das stetige Zurücksetzen von Spielfortschritt im Bosskampf ein wünschenswertes Ergebnis ist, kann man ja nur den Rest erahnen. Debuff- und Ailment-Reinigung, schwerer Multi-Target-Schaden, eigene Ailments, meist die oben genannten vier, alles war dabei. Silence-Cloud (Ruhe auf alle Partymitglieder) war wohl das Schlimmste, weswegen Tenshi dann als Einzige komplett immun gegen Statusveränderungen werden musste, so konnte sie zur Not Items nach den beiden anderen werfen. Hinzu kam eben, dass alle vier Teile des Bosses keine identischen Schwächen hatten, ergo ist man mit Flächenangriffen auch nicht weitergekommen. Alles in Allem war der eine ziemliche Herausforderung.

Fazit (5,0/10):

Dafür, dass ich am Anfang, nach den ersten 5 Stunden überhaupt keine Lust auf Tale of Beautiful Memories hatte, muss ich sagen, es hat größtenteils die Kurve bekommen. Das macht es nicht zu einem guten Spiel, gerade mit dieser Übersetzung nicht, aber das Gameplay kann man eigentlich schon lassen, auch, wenn forcierte Minispiele meiner Meinung nach nicht unbedingt sein müssen.

Die Story gewinnt keinen Trostpreis leider und lässt sich auf „Reimu & Koishi sammeln die Barrieresplitter von irre gewordenen Personen ein und zerlegen dann den Enboss, der die Teile wieder haben will.“ Zusammenstauchen, weil das eben genau das ist, was zu 90% im Spiel passiert. Den einen oder anderen Vorfall gibt’s dann noch, aber mehr halt nicht. Wie Touhou eben so ist, zieht dann der geläuterte Charakter munter von dannen, was auch sonst.

Nennenswert ist die Umgebung inklusive der NPCs, die sich je nach Situation an anderen Orten befinden, etwas, was das Spiel sehr gut macht. Das Kampfsystem ist zwar auch mehr zweckmäßig als spaßig, aber man kommt nicht ums Grinsen herum, wenn Reimu wieder von Koishi auf den Gegner geschmissen wird. Das Spiel weiß aber genau, wie es in punkto Schwierigkeit den Spieler piesacken kann und zwingt ihn unter Umständen zum Auswechseln der Charaktere – nur eben nicht auf Normal. So, wie es am Ende gewesen ist, fand ich das aber auch nicht schlecht. Eine Herausforderung, aber keine Plage.