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  1. #11
    #87 – Ys Origin (PC)

    Gestartet: 08.03.2021
    Beendet (Cleared!): 15.03.2021
    Beendet (Finished!): 21.03.2021



    Warum gerade dieses Spiel?

    Den Durchgang von Ys Origin schuldete ich einem Kumpel, Codename Bloodie. Er hatte das zuerst angefangen, ich hab’s mir zwischenzeitlich bei ihm angeguckt, wie er auf der Normal-Schwierigkeit an Bossen gescheitert ist, fand, dass das Spiel ziemlich spaßig aussah und hab's mir dann im Anschluss auch beschafft, mit dem festen Entschluss, das durchzuziehen. Von der Story hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht viel mitbekommen, die wird aber auch nicht mehr als zweckmäßig gewesen sein… dachte ich zumindest.

    Spielweise:

    • Ich hab das Spiel dreimal durchgespielt. Erster Run war Yunicas Route, zweiter Run ging an Hugo, der dritte dann an den total-nicht-geheimen Charakter. Nennen wir ihn mal ???.
    • Schwierigkeit war Hard, in allen drei Routen, weil ich über die Routen hinweg etwas zum Vergleichen haben wollte und mir nach Ys 1 der Zahn bei Nightmare schon gezogen wurde. Nie wieder Nightmare bei alten Ys-Teilen.
    • Im ersten Run hab ich noch ein wenig falsch gespielt - Umzukehren, wenn man kurz vor dem Exitus steht wäre die bessere Devise gewesen, anstatt auf gut Glück den Speicher-/Heilpunkt zu suchen, weiterzulaufen und die Monster zu ignorieren. Dieses Verhalten hat mir einige Game Over eingebracht.
    • Burst hab ich tatsächlich fast nicht benutzt, in keinem der drei Durchgängen. War wohl auch so ein Faktor, der mir die Durchgänge erleichtert hätte.
    • Den Greed-Bonus (Primär EXP+ und SP+, wenn man Monster schnell hintereinander tötet), hab ich versucht, meist aufrecht zu erhalten, das ging aber nicht immer. Da das meist ziemlich schnelles Reagieren und Wissen voraussetzte, wo man als nächstes hinmuss, war das auch ein Faktor dafür, dass die hohe Anzahl an Game Over zustandekam.
    • Von den Elementarfähigkeiten hab ich einiges benutzt, anderes wiederum überhaupt nicht. Beide Windfähigkeiten waren z.B. ziemlich brauchbar, während ich die Elektrofähigkeit faktisch nicht verwendet habe, bei keinem von beiden. Feuer war bei Yunica gut, bei Hugo weniger. Hugo hatte dafür aber eine ziemlich kaputten regulären Angriff im Vergleich zu Yunica.
    • Achievements: (27/46 = 58,7%). Gefehlt haben mir die meisten Arena-Achievements, Boss Rush, Nightmare-Difficutly und ansonsten, Yunicas Gegner im Guilty Fire – den hab ich einfach nicht geknackt bekommen, Hugo’s war da einfacher, und Hugos verschwendete ultmative Macht – das hab ich schlicht verplempert.
    • Den Großteil vom Rest hab ich gemacht - alle Gegner erledigt, alle Stats erlangt, alles Items in allen Durchgängen bekommen, alle Roos haben ihre Früchte bekommen.
    • Die Segen hab ich in allen drei Durchgängen maximiert.
    • Waffen und Ausrüstung waren ebenfalls auf dem Maximum.
    • Ich hab alle Kisten geöffnet, die es so gab.
    • Game Over hatte ich viel zu viele. Wenn ich meine Spielzeit auf Steam mit der tatsächlich erfassten Spielzeit vergleiche, kommt eine Differenz von ~15 Stunden heraus. Alles Game Over, wo ich zu gierig war und weitergelaufen bin, anstatt umzukehren. Und, last but not least: Dieser unsägliche Nygtilger hat im ersten Durchgang alleine vier Stunden gedauert.
    • Ich hab auf Englisch gespielt – ging ja nicht anders.
    • Spielzeit (Yunica): 012:03 h (Cleared!), Level: 52
    • Spielzeit (Hugo): 009:09 h (Cleared!), Level: 52
    • Spielzeit (???): 007:52 h (Cleared!), Level: 52
    • Spielzeit (Gesamt): 029:04 h (Finished!), Level: 52/52/52



    Story:


    Um das Land von Ys rankten sich schon immer Legenden. Ein Land voller Wohlstand, da die beiden Göttinnen Reah und Feena und ihre sechs Priester mithilfe einiger Objekte und Materialien dafür sorgten – eines davon war die „schwarze Perle“, die den Leuten von Ys Segen und Magie spendet, sowie ein silbernes Metall namens Cleria. Jedoch hält die Idylle nicht für immer – eine Tages tauchen urplötzlich Monster aus einem fremden Land auf und verwüsten Ys‘ schöne Landschaft. In einem Verzweiflungsakt flohen die Bewohner von Ys zum Solomon-Schrein, der mithilfe der Macht der schwarzen Perle in die Luft emporgehoben wurde, sodass Ys getrennt war – das Festland, von Monstern befallen und der Schrein, die letzte Bastion der Bewohner von Ys. Die Monster haben sich das nicht lange gefallen lassen und errichteten einen großen Turm, den sogenannten Darm Tower, von dem sie aus ihre Aktivitäten fortsetzten. Der Turm ist seitdem für die Bewohner von Ys ein Dorn im Auge und ein Mysterium gleichzeitig.

    Eines Tages sind die beiden Göttinnen – und zu allem Überfluss auch die schwarze Perle, der Grund des Wohlstands von Ys, spurlos verschwunden. Priester Shion, einige Ritter und einige Magier vermuten, dass die Göttinnen aufs Festland, Richtung Darm Tower gegangen sind und wollen ihnen folgen, werden aber beim Versuch vom Darm Tower aus abgeschossen. Im Turm sind einige noch nie vorher gesehene menschlich aussehende Kreaturen – die Darklings, die Monster und Dämonen nach Belieben kontrollieren und angreifen lassen können. Priester Shion und seine Leute plagen einige Fragen – Wer hat die Darklings ins Land gelassen? Warum können sie die Dämonen kontrollieren, die das Land befallen? Was haben die Göttinnen vor, die niemandem etwas gesagt haben, bevor sie in den Darm Tower verschwunden sind? Und welche Rolle spielt die schwarze Perle? All die Antworten auf diese Fragen lasten auf den Schultern von zwei jungen Mitstreitern – Yunica Tovah, geblendet von ihrer unendlichen Liebe zu den Göttinnen, stürmt auf eigene Faust den Turm, fest entschlossen, die beiden zurückzuholen – und Hugo Fact, einem zynischen, verbitterten Magie-Genie, der neben den Göttinnen im Turm noch einen Verräter aus den eigenen Reihen finden muss, so wie es ihm sein Vater aufgetragen hat…

    Story-Eindruck:


    Die Story von Ys Origin kann man im Endeffekt in die Hugo-Route und die dritte Route unterteilen. Yunicas Story ist im Grunde genommen so irrelevant, dass man die auch gleich hätte weglassen können – ein wenig spielt ihre familiäre Bande noch eine Rolle (Kishgal, ein Antagonist, hat ihren Vater auf dem Gewissen), aber sonst fällt Yunica in der Story echt ab – ihr Motiv, die Göttinnen aus Liebe zu ihnen zurückzuholen, ist ja schön und gut, aber sie hat mit den Rittern selbst äußerst wenig zu tun, die haben sie sogar zurückgelassen. Zumal Yunica bei fast allen möglichen Gelegenheiten von den Rittern eine verbal reinbekommt und leider auch der langweiligere Charakter von beiden ist. Charakterentwicklung haben zwar beide, aber bei Hugo dagegen zeigt sich selbst das deutlich besser: Nicht nur, dass er im Laufe des Spiels eine ziemliche Entwicklung durchmacht – am Anfang interessiert er sich nicht besonders für seine Umgebung, Hauptsache, er kommt weiter (tatsächlich meckert er in regelmäßigen Abständen darüber, dass Ritter und Magier ihn beide behindern, was ziemlich witzig ist) geht über einen hübschen Trip in den Wahnsinn, als Dalles ihm einen Teil seiner Dämonenkräfte überträgt, bis hin zum Punkt, wo er von den anderen Magiern fast nicht mehr zu unterscheiden ist, wobei er seine Bissigkeit und seinen Zynismus trotzdem beibehält. Hinzu kommt, auch, dass Hugo deutlich besser in die Story integriert ist als Yunica (Vorsicht, massiver Spoiler!): Sein Vater ist der Spion, vor dem Reah und Feena Angst hatten und wegen dem das ganze Theater mit der schwarzen Perle überhaupt stattfinden musste, sein Bruder Toal (???) ist ein gefallener Ritter, ein Verräter, der sich auf die Gegenseite geschlagen hat, um an Macht zu kommen. Eigentlich schade, dass die beiden Hauptcharaktere so unterschiedlich gut in die Story integriert sind. Yunica bekommt aber dafür einen Bonus bei den Artefakten, die es noch so gibt, weil da auch das Schwert ihres Vaters dabei war – zu den anderen beiden Charakteren hat das so gut wie keinen Bezug.

    In der dritten Route werden dann nach und nach die ganzen Fragen, die sich dem Spieler und den Charakteren stellen, nach und nach aufgelöst, die Rolle der schwarzen Perle bekanntgegeben und der Grund, warum die Darklings ohne Probleme nach Ys gelangt sind sowie warum Feena und Reah sich so seltsam verhalten und ohne ein Wort zu sagen, in den Turm verschwunden sind. Die schwarze Perle ist der Grund dafür, warum es zunächst die Monster überhaupt nach Ys hingezogen hat – sie beinhaltet eine dämonische Essenz, die Monster anzieht und die durch das Cleria – ergo, allem, was Ys zum Wohlstand verholfen hat – verstärkt wird. Das Ganze ist deswegen bisschen komisch, weil der Solomon Shrine am Ende immer noch schwebt, obwohl Reah und Feena die Kraft der schwarzen Perle unterdrückt haben. Naja. Die Darklings sind aus einem ganz anderen Grund nach Ys gekommen, nachdem sie gewissermaßen eingeladen wurden – noch mächtiger zu werden, mithilfe der schwarzen Perle, um anschließend die Welt zu unterwerfen oder was-auch-immer zu tun. Der primäre Antagonist der ersten beiden Routen, Dalles, der wohlgemerkt währenddessen als ziemlich unberührbar erscheint, bekommt hier auch seine finale Abreibung und wird als nicht mehr als ein Sklave einer höheren Macht dargestellt, die er ist. Die Göttinnen und ihr Trip in den Turm werden auch wesentlich besser beleuchtet als in Yunicas/Hugos Route – auch wenn mir nicht ganz klar geworden ist, warum sie für die Zerstörung der schwarzen Perle unbedingt in den Turm mussten. Warum sie das im Geheimen machten wollten, ohne jemanden zu informieren, ist aber verständlich: Immerhin fällt auf diese Weise der ganze Wohlstand weg und ein Verräter in der obersten Chefetage ist natürlich auch eher ungünstig. Gerade von Ersterem wäre das Volk wohl nicht wirklich begeistert.

    Zum Schluss noch bisschen was zum Humor. In Yunicas Route fällt auf, dass viel daher kommt, weil sie ganz gern mal unschuldig tut, dabei aber ziemlich verpeilt ist und sich oft beim Lügen erwischen lässt. Sie wird von den Antagonisten als Bauernmädel mit wenig Grips dargestellt, beweist aber oft, wenn auch trotzdem nicht immer bei der Sache, dass sie’s besser kann. Bei Hugo ist seine Unfähigkeit, offensichtliche Dinge zu sehen, meist witzig vor allem bezogen auf die Liebe – es vergucken sich gleich zweiweibliche Wesen in ihn und er merkt’s erst dann, wenn es zu spät ist – ziemlich wortwörtlich. Zumal dann hinzukommt, dass er auch eine schwer zynische Art hat – so antwortet er auf irgendein Angebot von Zava, dass er nichts von „Frauen mittleren Alters“ will, was Zava total durchdrehen lässt.

    Gameplay:


    1) Allgemein

    Ys Origin ist, wie andere frühere Ys-Teile auch, ziemlich minimalistisch, was sich vor allem darin äußert, was man in den Kisten findet. Items waren im Endeffekt abgezählt, jedes Item hatte so seinen Sinn – was besonders dann fatal war, wenn man es verpasst hat. Ein verpasstes Cleria Ore hatte im Zweifelsfall wesentlich weniger Schaden zur Folge und die meisten Bosse hatten eh schon ziemlich viele HP. Ein verpasster Edelstein hatte zur Folge, dass eine Fähigkeit den beiden anderen klar unterlegen war. Das Ganze lässt sich noch beliebig weiterführen.

    Fähigkeiten in Ys Origin waren pro Charakter unterschiedlich, obwohl die dieselbe Wirkung haben sollten. Tatsächlich hatten sie auch denselben Effekt, so konnten sowohl Yunicas Zyklon als auch Hugos Barriere sie über größere Abgründe transferieren, es sah halt aber anders aus. Monster waren meist gegen einen bestimmten Typ schwach, gegen zwei Typen normal und gegen einen weiteren resistent. Das Ganze funktionierte nach Logik: Fische und Metallmonster mochten keine Elektrizität, Pflanzen, Pilze, Schleime und Untote mochten kein Feuer, viele fliegende Monster mochten keinen Wind und was dann noch übriggeblieben ist, konnte so weggeprügelt oder weggeschossen werden. Viele Fähigkeiten hatten auch noch einen zusätzlichen Nutzen. Yunicas Phönixklinge z.B. ließ sie auf Distanz angreifen, was ihr bis dahin nicht möglich war, während Hugos Windfähigkeit ihm eine Barriere gewährte, die zwei Angriffe in beliebiger Schadenshöhe annullieren konnte. Und dann gab es noch die Segen, die man sich über SP, die man von Monstern bekommen hat, von denen die meisten zumindest irgendwo nützlich waren – außer vielleicht dem von den Statusveränderungen. Kaum ein Gegner hat mit Gift oder Ähnlichem um sich geworfen. Hin und wieder hat ein Segen einen gewaltigen Unterschied im Gameplay gemacht – ich erinnere mich dunkel an einen Boss, der mit Umgebungsschaden gearbeitet hat. Ohne den entsprechenden Segen hatte man gegen so einen Boss kaum eine Chance, da der Segen bestimmt 70% des Schadens abgenommen hat, den man sich durch die Umgebung eingefangen hat.

    Der einzige Dungeon des Spiels, in dem das komplette Spiel spielt, der Darm Tower, war in Strata unterteilt, die alle paar Ebenen gewechselt haben und alle ein anderes Thema hatten, Wailing Blue, Flooded Prison, Raging Blood und so weiter. Der Dungeon war alles andere als langweilig, zumindest beim ersten Mal, wenn man den Turm erklimmt – Während man im Flooded Prison hin und wieder mal das Problem hatte, dass man unter Wasser kämpfen musste und achten musste, dass einem der Sauerstoff nicht ausgeht, waren das Problem in Raging Blood primär die tödlichen Stacheln, die an jeder Ecke warteten. An sich finde ich ja das Tower-Design echt genial, weil Abwechslung großgeschrieben wird – aber auch nur im ersten Run. Beim zweiten und dritten Durchgang durch das Spiel kommt im Gameplay überhaupt nichts mehr Neues dazu, außer, dass man sich mit einem neuen Charakter herumschlagen muss, den man noch nicht kennt. Hier hätte es wirklich geholfen, kleine geheime Passagen zu errichten, die man nur mit Yunica, Hugo oder dem dritten Charakter begehen kann, sodass die Durchgänge durch den Turm alle etwas unterschiedlicher werden würden. Selbst der dritte Charakter fängt, obwohl er zur Abwechslung auch mal oben anfangen könnte genauso unten an wie die anderen beiden Charaktere, obwohl er ein ganz anderes Ziel hat. Fand ich nicht ganz so prickelnd. Naja. Die Rätsel des Darm Towers bestanden primär darin, eine Lösung für ein größeres Problem zu finden, für das man meist ein Item braucht. Zum Beispiel gibt es auf ein paar Ebenen Untote, die immer wieder aufstehen können und die man nicht loswerden kann. Damit man die trotzdem besiegen kann, gibt es ein Item, das man erlangen muss. Find ich an sich ganzbrauchbar, auch wenn es einige Schalter-Rätsel nebenbei auch noch gibt. Zuletzt noch zu den Item-Spezialfähigkeiten, die man von anderen Ys-Teilen schon kennt: Viele waren Einweggegenstände, auch wenn die Mask of Eyes immerhin ein paar Mal öfter zum Einsatz gekommen ist, aber immer noch so selten, dass man sie öfter hätte einsetzen können. Fischflossen und Silberglocke dagegen wurden wirklich nur in dem Stratum angewendet, wo man sie gebraucht hat – hier hätte ich mir ein wenig mehr Interaktivität mit dem Darm Tower gewünscht.

    2) Schwierigkeit & Kampfsystem

    Das Kampfsystem von Ys Origin entspricht dem eines Hack & Slays. Soll heißen, man schnetzelt sich Stockwerk für Stockwerk durch die Gegner und sollte aufpassen, dass man dabei nicht allzu viel Schaden einsteckt. Es gab ein Belohnungssystem. Wenn man mehrere Gegner hintereinander gekillt hat, haben sich EXP und SP dupliziert, bis zu einem Maximum von x1,99 – also im Endeffekt doppelte EXP und SP, neben noch zusätzlichen Boni in ATK, DEF und Bewegungsgeschwindigkeit, was im Endgame bitter notwendig war, wenn man grinden wollte. Da das Belohnungssystem motiviert, immer weiterzugehen, und das schnell, weil sonst der Bonus verloren geht, wenn man für paar Sekunden nichts killt, waren Game Over durch blanke Gier auch an der Tagesordnung – und das obwohl man jederzeit den Rückzug hätte antreten können.

    Bosskämpfe waren ein anderes Kaliber. Man konnte in Bosskämpfen nicht heilen, unter keinen Umständen, sodass HP, DEF und die Eigenbewegung absolut limitierte Ressourcen waren, um einen Bosskampf zu bestreiten. Man konnte zwar Attacken blocken – Yunica mit Elektro, Hugo mit Wind, meines Wissens nach ging das aber nicht bei jeder möglichen Attacke und besaß in Yunicas Fall auch ein ziemlich seltsames Timing. Bosse waren zumindest das erste Mal , als man sie gesehen hat, meist zähe Brocken, an die man nur herangekommen ist, wenn man nach ihren Regeln gespielt hat. Während fast jeder Boss irgendeine Art von Mechanik besaß, die man irgendwie umspielen musste – es gab wirklich kaum einen Haudrauf-Boss, großes Plus! – war der Endboss in den Yunica-/Hugo-Routen eine einzige Mechanikbombe, die erst einmal entschärft werden musste. Ich mag es wirklich, wenn einem der Endboss eines Spiels alles anwenden lässt, was im Laufe des Spieldurchgangs erworben wurde – einfach genial. Meine persönliche Nemesis war Nygtilger, weil der über den Bosskampf hinweg schwerer geworden ist, da man am Ende mit absurd vielen Projektilen und mit Gift zu tun hatte.

    Letzten Endes, auch in Betrachtung der Schwierigkeit aller drei Durchgänge hat das Yunica-Gameplay am Meisten Spaß gemacht, war eine ordentliche Herausforderung und hat sich dynamischer angefühlt als Hugo. Der ist bei mir häufig nur ballernd durch die Gegend gelaufen, hat seine Barriere angemacht, die zwei Treffer schlucken konnte, bevor sie zerbarst, Barriere erneuert, weitergelaufen. Das Hugo-Gameplay war wirklich alles andere als aufregend und Bosse, die ich in Yunicas Durchgang noch als ziemlich furchtbar in Erinnerung hatte, waren mit Hugo und seiner Barriere ziemlich öde. Von den Trashmonstern reden wir hier mal nicht, viele sind unter Hugos Dauerfeuer einfach nur eingefallen. Toal ähnelte mehr Yunica, war ja auch Nahkämpfer, aber hatte Eigenschaften von beiden Hauptcharakteren. Dafür hatte der aber keine ordentlichen Fähigkeiten, die ihm den Endgame-Grind erleichtert haben, vor allem keine weitreichenden Angriffe wie Yunicas Zyklon oder Hugos Dauerfeuer.

    Fazit (8,0/10):

    Ich bin mit Ys Origin an sich ziemlich zufrieden, zumindest für das was es ist – ein minimalistisches Hack & Slay mit einer guten Portion Story, auf drei Routen verteilt, in denen man immer noch neue Storybrocken zu den Charakteren hingeworfen bekommt. Zu erwähnen ist, dass von den Hauptcharakteren Yunica generell das bessere Gameplay abbekommen hat, Hugo die bessere Story und bei ??? ist beides gut.

    Mal das Negative zuerst – die drei Durchgänge spielen sich absolut gleich, man läuft nach und nach den Turm in genau derselben Reihenfolge ab, und das eben dreimal. Das muss nicht sein, gerade, da der Turm bereits nach dem ersten Durchgang keine Neuerungen mehr anbietet. Ein separater Schlupfwinkel mit exklusiven Items und Monstern hätte hier zumindest sein Übriges getan, um die einzelnen Durchgänge etwas abwechslungsreicher zu gestalten. Die Story fällt auch gerade unter ausreichend, auch wenn ich den Twists und Gründen, warum die Charaktere so handeln, wie sie handeln, schon folgen kann.

    Ansonsten macht das Spiel wirklich viel durch sein schnelles, motivierendes, belohnendes Gameplay und den perfekt umgesetzten Minimalismus wett, dass auch hier jedes Item seinen Platz im Inventar hat. Bonus-Punkte gibt es dafür, dass der Turm nicht nur optisch ein Turm ist, sondern Feuer-, Wasser-, Sand-, Blut- und andere Ebenen beinhaltet, sodass optisch die Abwechslung vorhanden ist, wenn auch nicht im Gameplay selbst. Eine besonders positive Sache noch am Ende, weil das etwas ist, worauf ich nie eingehe: Sowohl „Genesis Beyond The Beginning“ als auch „Beyond The Beginning“ (in den höchsten Ebenen des Darm Towers) werden, glaub ich für immer einen Platz auf meiner Playlist haben. Großartige Stücke.

    Geändert von Kael (29.07.2021 um 11:34 Uhr)

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