Bei mir kommt es immer auf die Sache an sich an. "Alt" und "neu" sind zunächst einmal wertfreie Kategorien, die einen zeitlichen Abstand zur Gegenwart beschreiben. Manche Dinge haben sich aus individueller Sicht verschlechtert, manche verbessert, und mit manchen hat man einfach abgeschlossen -- das wären in meinem Fall z.B. Videospiele. Ich spiele ausschließlich Retrospiele, an denen ich auch ein kulturhistorisches Interesse habe, verfolge neue Entwicklungen seit etwa 10 Jahren gar nicht mehr mit, und bin absolut zufrieden damit. Das hängt mit vielem zusammen: mit der Technologie (die mich überfordert), den Gaming-Communitys, der Auswahl an Spielen, der Ästhetik, persönlichen Prioritäten, was auch immer. Ich brauche es in der gegenwärtigen Form einfach nicht.
"Kategorisch" ist das aber insofern nicht, als daß es immer noch Raum für Entwicklungen gäbe, die mich zurückbringen könnten. Beim RPG Maker verhält es sich genauso. Alles nach dem XP mit dieser Lego-Ästhetik und den Mini-Charsets finde ich abstoßend, auch wenn man es mit etwas Aufwand (allerdings wesentlich mehr Aufwand als bei den alten Makern) ändern könnte. Das ist es mir dann aber nicht wert, also verbringe ich meine Freizeit lieber damit, RM2k-Spiele nach alter Machart ohne Rücksicht auf Copyrights oder was auch immer kostenfrei für einen privaten Kreis zu kreieren. Sprich, ich verweigere mich einer bestimmten Entwicklung, die mir nicht gefällt. Sollte nun aber der RPG Maker Unity eine ganz andere Richtung einschlagen, bin ich interessiert und würde mir ernsthaft Gedanken machen, mich wieder an der "Gegenwart" zu beteiligen. Ebenso bin als Hobby-Filmemacher immer sehr dankbar über neue Kamerafunktionen im Budgetbereich, oder neue Funktionen in Schnittprogrammen. Dort bin ich neuen Entwicklungen gegenüber immer aufgeschlossen. Aber auch in der Szene gibt es Menschen, die etwa an der Analogphotographie festhalten und niemals eine Digitalkamera benutzen würden. Auch völlig legitim.