Für mich ist die Integrität des Spiels wichtiger als wer oder wer es nicht spielen kann. Ist ein Spiel einfach und es harmoniert gut mit dem restlichen Spieldesign? Super. Ist ein Spiel zu schwer für mich, aber es passt zum Rest? Auch gut, ist aber vermutlich nichts für mich. Wurde sich in einem Spiel über viele Dinge wenig Gedanken gemacht, aber die Entwickler probieren einem dann doch zu suggerieren, wie man die Welt wahrnehmen soll, aber davon zeigt die Welt nichts oder die Spielmechaniken passen nicht dazu, dann ist das schlecht. Wenn einem nun ein Dark Souls suggeriert, dass dies eine düstere, hoffnungslose und bedrohliche Welt ist, aber man oneshottend alles ohne Gefahr, dann wurde das komplette Design verfehlt und alles zerfällt. Zugegeben, das ist jetzt der "worst case" für einen Easymode, man kann da natürlich auch behutsamer rangehen. Aber dass FromSoft nicht immer sonderlich gut ist, was Balancing angeht, habe ich ja bereits erwähnt und ich halte es daher für nicht sehr wahrscheinlich, dass beide Modi wirklich gute (und auch mit dem Rest des Spiels harmonierende) Erfahrungen liefern werden^^
Du schreibst zwar unten, dass für Dich kein Gegenargument bisher stichhaltig ist, aber ich halte es schon für relevant, dass mehr Schwierigkeitsgrade auch gleichzeitig mehr Arbeit bedeuten, wenn sie denn gut sein sollen. Natürlich kann man für nen Easymode immer einfach alles in den Boden stampfen und daraus quasi nen "Tourist Mode" (vielleicht nicht das beste Wort, mir fällt aber gerade keins ein - quasi das, was AssCred Egypt gemacht hat), aber ist es das wirklich, was die Gamedesigner aus ihrem Spiel machen sollen? Wie gesagt, ich habe lieber, dass man sich die Schwierigkeit durch gewisse Entscheidungen ingame anpassen kann - und dazu zählt für mich sogar, dass man, wie Du es getan hast, manche Bosse cheesed. Denn, und das ist ja auch relevant: dann hat man sich zumindest schon so weit mit dem Spiel auseinandergesetzt, dass man entweder selber auf die Strategie gekommen ist, oder man hat sich online erkundigt. Was in dieser "Wegwerf-Ära" von Medien für mich schon mehr Auseinanderstzung mit einem Game ist, als andere abverlangen würden^^
OK, das hatte ich falsch verstanden und ergibt auch mehr Sinn jetzt.Zitat
Jain. Also, es hängt davon ab. Achievements als System sind ja im Prinzip schon eine Sache, dass man nach außen hin zeigen kann, dass man etwas geschafft hat, was andere nicht geschafft haben. Es hat durchaus etwas mit anderen zu tun und existiert nicht in einem Vakuum. Oder früher (um schon wieder zu MMOs zu gehen *g*) in WoW hat man jemanden gesehen, der eine besonders geile Rüstung getragen hat - da haben auch viele nach außen gezeigt, dass sie etwas geschafft haben, was andere nicht konnten. Klar, bedenklich wirds, wenn man dann anfängt andere Menschen als "niedriger" anzusehen, was es in MMOs zuhauf gibt. Aber sowas kann auch als ein Motivator dienen, bei dem man sich sagt: ich will das auch erreichen. Ist ja auch ein ganz natürliches, menschliches Phänomen, wie N_snake in seinem Post darstellt und was man täglich in der Gesellschaft sieht - egal, ob man es selber als positiv oder negativ wahrnimmt.Zitat
Ja, da stimme ich Dir zu. Hatte mich auch auf die Lore bezogen und irrtümlich "Story" geschrieben.Zitat
Das hat aber, wenn ich mich recht erinnere, erst mit Dark Souls angefangen und war bei Demon's Souls noch nicht der Kern. Miyazaki (der Director) hatte ja in Interviews sogar gesagt, dass für ihn die Schwierigkeit nie das wichtigste war, sondern das Bewältigen von bedrohlichen Situationen und dem Lernvorgang, der durch Tode entsteht. Gibt zahlreiche Interviews mit ihm. Als Demon's Souls entwickelt wurde wusste man auch noch nicht, dass das so einschlagen wird. Ab Dark Souls hat man dann mit dem "Prepare to Die" geworben und Dark Souls 2 ist da voll drin aufgegangen, so sehr, dass das Spiel vom Design so mistig war, dass man Tode forciert hat^^Zitat von La Cipola
Was das Heilmittel angeht: das sind sie denke ich nicht. Merkt man auch daran, dass viele der Trittbrettfahrer keinen so großen Erfolg haben. Aus meiner Sicht ist bei den Spielen von FromSoft schon deutlich mehr drinnen als einfach nur zu sagen "machen wirs BIG DICK HARD!", was ja manchmal auch als Simplifizierung angebracht wird. Aber das haben wir in dem Thread glaube ich schon erörtert und hab das auch schon in vielen Diskussionen zu den Spielen angebracht.
Ich bin mir sogar recht sicher, dass das eher die Idee des Publishers Bandai Namco war als die von FromSoft selber, die Spiele so zu bewerben. Aber Du hast natürlich recht, dass dies in den Elitismus reingespielt hat, den heute viele für die "Schwierigkeit" der Souls Reihe haben. Gleichzeitig hat die Werbung aber auch den gegenteiligen Effekt gehabt und bei Spielern, die sicherlich die Spiele schaffen können, den Eindruck erweckt, dass sie es ohne einen Easymode nie schaffen würden. War in dem Sinne ein zweischneidiges Schwert, was die "in-Group" verstärkt hat, und Außenstehenden Angst gemacht hat.
Zugegeben, kurz schmunzeln musste ich auch, als ich das mit "Baby Mode" gelesen hatte. Aber was die Entwickler stattdessen hätten machen sollen: anscheinend wollten sie ja keinen einfachen Modus einbauen, aus welchen Gründen würden sie sonst die Spieler diffarmieren wollen, die diesen wählen. Also hätten sie ihn einfach nicht einbauen sollen, wenn er so unerwünscht von ihnen war. Auf der anderen Seite... bad publicity is better than no publicity?^^°Zitat
Übrigens, tangentiell dazu, bin ich Spielen immer sehr dankbar, bei denen in der Schwierigkeitsauswahl klar erkenntlich gemacht wird, welcher Modus der ist, der von den Entwicklern angedacht ist. Das ist soweit ich das sehe nämlich nicht immer der "Normal Mode", auch wenn der Name einen dazu verleiten könnte das zu denken.