Der Schwierigkeitsgrad in Spielen und der Umgang von Gamern/Produzenten damit

[Klunky]

Yaaay, Gatekeeping...

...

Naja in welcher Art und Weise erwartet er denn wie man die Frage beantwortet? Schließlich wird gleich unterstellt dass man anderen Menschen nicht gönnt dass Spiel durchzuspielen, ja es wird sogar suggeriert dass man es durchspielen muss.
Wo hat Sylverthas je geschrieben "Oh man durch diesen Schwierigkeitsregler könnten viel mehr Pussies dieses Spiel wertschätzungsfrei durchnudeln!" ne 1A Strohmann Bemerkung.

Ich finde die Diskussionen die bei sowas immer aufkeimen sehr mühseelig, weil es sich doch letztlich um eine Grundsatzfrage handelt bei der die Gegenseite nicht von ihrem Standpunkt abweicht.
Möchte man ein Spiel an der sich die Spieler anpassen? Oder möchte man dass sich das Spiel an dem Spieler anpasst? Der Trend geht dahingehend definitiv Richtung Zweiteres.

FromSoft verzichtet seit jeher bei ihren Spielen auf Schwierigkeitsgrade zum Teil auch deswegen, weil der Schwierigkeitsgrad organisch ins Gameplay selbst durch unterschiedliche Herangehensweisen dargestellt wird. Sofern man bestens darüber Bescheid weiß und gewillt ist all diese zu Nutzen können auch ihre Spiele im weitestens Sinne trivial werden, die Online-Komponente, sowie eine unausgeglichene Balance bezüglich Magieangriffe machen es möglich. Das wurde dann erst mit Bloodborne und Dark Souls 3 allmählich (Leben der Gegner skalieren im Koop) entschärft, während ich Sekiro als ihr einziges "git gud" Spiel sehe. (Also bezüglich allen was ab Demon's Souls erschienen ist)

Für viele Menschen war Demon's Souls Liebe auf dem 2. Blick. Da gab es damals im Plauschangriff zu GameOne einen Podcast in dem der Moderator Etienne Gardé sehr lebhaft seine Eindrücke mit dem Spiel geschildert hat, diese Erlebnisse kommen eben dadurch zu tragen dass dieses Spiel ihre Spieler zu der Grenze der Frustration treibt, dadurch ist dieses Phänomen erst entstanden. Das man diesen Frust, dieses Scheitern, ja sogar den Verlust seiner angesammelten Ressourcen erlebt sind alles sehr bewusste Emotionen die das Spiel forciert. So gibt es eben Situationen bei denen man sich zu Beginn nicht zu helfen weiß, dennoch gibt es für alles eine Lösung wenn man nur willens genug ist zu dieser zu gelangen. So eine Spielerfahrung hat Etienné gemacht weil es keinen leichteren Ausweg gab.

Ich spiele jetzt seit kurzem selbst zum ersten Mal Demon's Souls, das hatte ich seit dem ersten gezeigten Trailer vom Remake vor, weil mir klar war, dass sich das Remake stilistisch erheblich vom Original unterscheiden wird. Obwohl ich schon so viel Erfahrung mit Souls Spielen habe, hat mich doch sehr häufig das Spiel in die Magengrube getroffen, so habe ich wirklich einen großen Berg an Seelen verloren, nachdem ich nicht in der Lage war diese auf dem Weg zurück zu erlangen.
Ich habe das Spiel erst mal ausgemacht mich beruhigt und an einem anderen Tag weiter gemacht. Es gab Stellen, die haben mich echt zur Weißglut getrieben. Für Kenner sei hier mal 4-2 erwähnt. Hätte man mir in diesem Moment einen "Stock" angeboten, an dem ich mich hätte hochziehen können, so hätte ich diesen genommen, tatsächlich habe ich sogar schnell die Konsole ausgeschaltet und gehofft dass mein Seelenverlust nicht gespeichert wurde, zu meinen Pech wurde es das nicht, aber auf lange Sicht ist es gut so gewesen dass ich an der Grenze meiner Frustration nicht den einfachen Weg nehmen konnte.

Diese Verluste zu erleiden sehe ich schlichtweg als einen wichtigen Teil der Spielerfahrung. Am Boden zu sein, zu aktzeptieren dass eben nicht alles immer glatt läuft, dann aber auch über sich hinaus zu wachsen und ein "Comeback" zu liefern. Da schwingt so eine gewisse Lebensphilosophie mit die mich einfach... begeistert.
Natürlich hat das Spiel so seine Fehler und ich wünsche mir dass man sich diesen annimmt (Den Spieler zum Gras farmen zu nötigen finde ich schon leicht grenzwertig, gegenüber dem imo viel besseren Estus System der Nachfolger) aber dem Spieler die Wahl zu lassen wie leicht er es denn haben möchte, würde dem Grundgedanken den FromSoft nach wie vor ihren Spielen pflegt komplett widersprechen.
Ja man konnte Online-Spielen und andere Spieler zu Hilfe rufen, trotzdem hat es erfordert dass man sich mit dem Spielsystem auseinandergesetzt hat, es war mit allem was das Spiel her gibt verwoben, da gab es kein künstliches Overlay darüber, mit denen man die Regeln des Spiels manipuliert hat.
Für mich ist sowas einfach Ästhetik. Ästhetik ist doch nicht zuletzt der wichtigste Punkt bei "Remakes" würdest du mir nicht in dem Punkt zustimmen? Nur sehe ich Ästhetik nicht nur als etwas rein optisches, sondern auch alles was darunter liegt, die Spielsysteme und ihr Zusammenspiel, Assoziationen welche die reine Spielerfahrung betreffen, Videospiele haben als Medium eine einzigartige Eigenschaft, sie können nämlich nicht linear konsumiert werden. Diese Eigenschaft bietet so viel Potenzial Geschichten im Zusammenspiel mit Gameplay zu erzählen, noch viel wirkungsvoller als jeder Film, sie können völlig neue Gefühle erwecken, dazu gehören nun mal auch negative Gefühle wie Unbehagen. Das muss man nicht gut finden und ich kann auch aktzeptieren dass man es nicht gut findet, ich finde es nur vermessen zu glauben dass die schiere Wahl derlei Gefühle zu unterdrücken immer die beste Entscheidung für das Spiel seien.

Mir geht es also gar nicht so sehr um die anderen Spieler, sondern um mich und meine Wertschätzung für dieses Spiel. Wenn sie jetzt einen einfacheren Schwierigkeitsgrad einbauen, wird die Welt zwar nicht untergehen, aber das heißt nicht dass man sowas gut finden muss, weil es ja dieses Spiel mehr Spielern zugänglich macht. Was ich übrigens ohnehin für einen Mythos halte, ich glaube dass Personen wie du solche Spiele spielen können, aber einfach nicht spielen wollen. Eben solch eine Person konntest du auch sehr gut in meinem verlinkten Video erkennen.

Und das habe ich jetzt einfach mal dahingesagt, weil ich gar nicht weiß wie du dazu stehst, am Ende kann man immer irgendeine Personengruppe aufzeigen die von diesen Änderungen profitieren wird, deswegen wird Kelven auch argumentativ immer im Vorteil sein, weil er die moralische Deutungshoheit besitzt, während meine Texte lediglich Geschwurbel von nem Typen sind, der zu viel Wert auf Videospiele legt. Mir wäre es lieber wenn man sich bei Diskussionen über Gamedesign von Remakes und allen bereits bestehenden Spielen die neu aufgelegt werden oder durch Patches Veränderungen erfahren, wieder mehr darauf stützt was wirklich gut für die Vorlage ist und nicht wovon die meisten Spieler profitieren, denn solch eine Frage ist für mich entweder wirtschaftlicher oder esoterischer Natur.

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Dahingehend zum Abschluss um damit auch Bezug auf meine Meinung zum Demon's Souls Remake zu nehmen: ich finde das Charakterdesign wenig überzeugend, der Vanguard sieht aus als wäre er aus Diablo geripped, das Ambiente vom Raum komplett ausgetauscht, dieses husten und prusten vom Hauptcharakter kann man hoffentlich nicht mehr hören wenn man ein Geist ist. Ansonsten ist das Spiel an vielerlei Punkten zu hell und zu farbenfroh, gerade Latria Turm 3-2 hatte richtige Horrorvibes da man von den Gargoyles die Augen lediglich im Dunkeln erkennen konnte, hier sehen sie eher niedlich aus und wenn man dann zu diesen See aus Blut heruntergefahren ist und nur noch die Geräusche hört, was auch immer dort haust es kommt jeden Moment auf dich zu... brrr. Das hier hat schon eher was von nem Comichaften-Gothik Stil ala Battlechasers. Dass der Blitz im Schrein der Stürme einschlagen musste war ok... schätze ich mal auch wenn damit nen völlig anderes Gefühl für den Ort entsteht, hauptsache die Blitze haben keinen Einfluss aufs Gameplay.
Dass man sichtbar Verletzungen an den Gegnern sieht fand ich dahingehend sogar ziemlich gut, auch dass die Spinne nun irgendeinen entflammbaren Teer spuckt finde ich in Ordnung und nachvollziehbarer für das Angriffsmuster des Kampfes.
aktuell finde ich aber dass die Animationen noch viel zu steif sind, überhaupt kein Rückstoß beim Schildschlag usw. So vom Gesamtfeeling merkt man einfach sofort dass das nicht von FromSoft gemacht wurde, das kann man als frisch oder befremdlich interpretieren.

Ich bin mal vorsichtig gespannt, optisch kann es mich nicht überzeugen, wichtiger wäre mir hier das Gameplay und dafür der gezeigte Trailer zu cineastisch als das man dazu groß was hätte sagen können.