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Ich bin jetzt auch durch. Das Ende war von der Inszenierung her ziemlich cool und auch hat auch von der Dramatik einiges rausgeholt – konnte das Spiel für mich aber nicht retten.
Kampfsystem ist besser als XV, ja, aber der Mangel an RPG-Elementen ist mehr als nur beklagenswert – zumal das Spiel ja noch tut, als wären sie vorhanden. Sie haben nur (bis auf eine Handvoll Accessoires) spielerisch kaum eine Auswirkung, selbst die Auswirkung von Level-Ups ist zu vernachlässigen. Die Erkundung der Spielwelt ist spielerisch genauso reizlos wie die Nebenaufgaben. Werde da die Tage noch mal genauer drauf eingehen.
Unterm Strich war es definitiv konsistenter als XV, aber dennoch eine große Enttäuschung. Fand es narrativ aber auch eher durchwachsen, mit recht coolen Momenten und langatmigen Phasen, in denen nix interessantes passiert ist. Mitreißend war es nie so wirklich, aber da bin ich heute natürlich auch schwerer zu begeistern als vor 20 Jahren.
Kann jedenfalls nicht sagen, dass Final Fantasy XVI ein Schritt in die richtige Richtung ist und ich bin auch im Allgemeinen eher pessismistisch, was die Zukunft der Serie angeht, weil die Ausrichtung auf Action-Kämpfe, weniger RPG-Elemente und Realismus einfach nicht das ist, für das ich die Serie lieben gelernt habe. Am liebsten wär’s mir, Square Enix würde – wenn sie diesen Weg schon gehen wollen – parallel zu den AAA-Titeln noch welche entwickeln, die bunter, charmanter und mehr RPG sind. Die aber trotzdem den Fokus (auch) auf eine starke Narrative legen und nicht bloß irgendwelche Fanservice-Ableger à la WoFF sind oder in erster Linie auf Nostalgie abzielen.
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Mirokurator
Ich bin, was die Zukunft angeht, größtenteils bei dir, obwohl ich XVI im Gesamtbild viel besser aufgenommen habe. Am liebsten wäre mir aber sogar, wenn der nächste Teil wieder komplett anders ist, und der danach WIEDER komplett anders usw.
Einmal Dark Fantasy Sex And Tits, und dann Cozy Cat Final Fantasy mit Harvest-Moon-Mechanismen. Und dann Hard Sci-Fi als, was weiß ich, "Strand-Type-Game" (lol) oder was auch immer. (Aber am liebsten: Etwas, was ich nicht erwarte. ^__^)
Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D
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Ritter
Ich bin vor ein paar Wochen auch fertig geworden. Nach dem schon eher starken Einstieg musste ich mich am Ende aber etwas durchquälen.
Die Story mutet zwar am Anfang sehr nach Game of Thrones an (und ist da auch am stärksten), wird aber gegen Ende eher zu einer typischen abgedrehten JRPG-töte-Gott Geschichte. Auch wird es ab der Hälfte durch ein paar mandatory Fetch Quests und recht viele Nebenaufgaben etwas verwässert.
Besonders die Side Quests wurden am Ende recht zäh. Prinzipiell mag ich zwar den Ansatz, dass die Side Quests nochmal andere Geschichten erzählen sowie die Welt und die Charaktere ausschmücken. Es gibt auch ein paar echt nette Details, z.B. wenn man die Bäckerquest in der Wüste macht, stehen im Unterschlupf nachher die Brötchen davon rum usw. Aber im Großen und Ganzen sind viele der Nebengeschichten halt einfach etwas öde.
Das größte Problem bei den Side Quests aber ist, dass die Belohnungen so unglaublich nutzlos sind. Für viele Side Quests gibt es nicht mal Geld, vielleicht ein paar mickrige EXP oder Rufpunkte, die man dann alle 10 Quests gegen ebenfalls mickrige Belohnungen eintauschen kann. Das hängt auch zusammen mit den schon erwähnten, quasi nicht vorhandenen, RPG-Elementen - wodurch man kaum Belohnungen geben kann, die wirklich etwas ausmachen. Auf Level 40 mit der ultimativen Waffe möchte ich mich doch stark fühlen, wenn ich die Level 25 Trashmobs umhaue. Stattdessen brauche ich dafür immer noch 2 volle Angriffskombos.
Die Jagdaufträge machen es im Kontrast aber deutlich besser. Erstmal gibt es hier keinen aufdringlichen quest marker, sondern man muss tatsächlich mal die Beschreibung lesen und sich etwas selbstständig umsehen. Auch die Kämpfe sind teilweise fordernd, besonders der gegen den Drachen (leichte Midir vibes) hat echt Spaß gemacht und man musste mal die patterns lernen. Und dazu gibt es auch noch ansehnliche EXP- und Gil-Belohnungen. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Hunts von einem komplett anderen Designer entwickelt worden sind als der Rest vom Spiel.
Das Gameplay war jetzt nicht super öde, aber auf Dauer etwas zu simpel für ein Action-Game, wodurch es sich nicht ganz über die Dauer des Spiels trägt. Wenn man die side quests skipt, dann ist es vielleicht in Ordnung. Aber nachdem ich einmal damit angefangen hatte alle zu machen, konnte ich auch nicht aufhören. Insgesamt ist der Eindruck schon "tolles Spektakel, aber naja". Ein bisschen viel Anbiederung an den Massenmarkt und den kleinsten gemeinsamen Nenner, insbesondere was den Anspruch angeht. Aber sonst kriegt man halt nicht das Budget, um die wirklich bombastischen Kämpfe zu gestalten.
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