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Btw. ist der Höhepunkt einer erwachsenen Story in Final Fantasy für mich Teil 9, weil kindliche Optik scheißegal ist, wenn das Spiel weiß, was für Nachrichten es vermitteln will und das auch kompetent tut.
Unterschreibe ich, für immer der beste Teil der Reihe imo.

Ich spiele es auch aktuell und bin überhaupt noch nicht weit (ca. drei Stunden drin und habe jetzt mit den Waldabschnitt hinter mich gebracht.
Die Story gefällt mir bisher gut. Bzw. eher die Prämisse. Es ist leider wirklich teilweise 1:1 kopiert von Song of Ice and Fire (das Verhältnis von Clive und Joshua zur Mutter ist exakt wie das von Bran und Jon zu Lady Stark, Goetz ist quasi Hodor, Benedikta die gleiche manipulative Verführerin wie Cersei, aus dem Norden droht eine übernatürliche Gefahr etc.) während das hier natürlich mehr High Fantasy ist, während SoIaF über die ersten Bände eher im Low-Fantasy Bereich zu verorten ist. Als klassisches Grim Dark würde ich beides nicht klassifizieren, da sehe ich eher Romane wie Prince of Nothingness, Malazan Book of the Fallen oder the First Law, aber das ist ein anderes Thema.

Was mir echt noch Bauchschmerzen macht ist das Kamfpsystem. Ich würde mich schon als erfahren bezeichnen, was Character Action Spiele und Action RPGs betrifft. Ich komme hier aber nicht wirklich zurecht, ich finde die Frames zum Ausweichen unklar, die Übersicht im Kampf fehlt mir total (GoW2018-Syndrom). Wenn man einen Gegner fixiert, verliert man den Überblick über alles andere, ich kann den Lock-on irgendwie auch nicht auf andere Gegner wechseln (auch nicht mit L1 und dem Stick, so wie es hier bereits proklamiert wurde). Die Attacken finde ich teilweise blöd telegrafiert und bei Kämpfe wie z.B. mit dem Nachtraben Soldaten im Wald verliere ich aufgrund der Teleporation des Feindes den kompletten Überblick und werde auch getroffen, wenn ich z.B. mit Kreis zum Dash-Angriff ansetze und der Gegner eine Sekunde später ebenfalls entscheidet zu dashen. Das ist nicht vermeidbarer Schaden und fühlt sich nicht umgehbar bzw. "fair" an. Dabei ist das Spiel nicht schwer, aber ich habe nicht das Gefühl von totaler Kontrolle, was für mich in Konsequenz dann unbefriedigend ist. In Souls oder Sekiro beispielsweise oder auch in einem DMC oder Bayonetta macht es mir Spaß, Kämpfe so zu üben, dass ich sie quasi fehlerfrei meistern kann. Die Möglichkeit scheint mir hier überhaupt nicht gegeben ehrlicherweise. Vllt. übersehe ich aber auch was oder komme noch rein.

Ansonsten gefallen mir die Charaktere bisher durchweg, es gibt keine Ausreißer nach unten. Sorge macht mir nur bisher etwas die Linearität und auch wenn ich jetzt nicht die nächste, inspirationslose Open World wie in Zelda brauche, sind mir schlauchartige "Level" doch für ein Final Fantasy zu wenig. Ich hoffe, die Struktur öffnet sich nach hinten raus noch etwas.