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Thema: Diskussionskultur bei Videospielen

  1. #1

    Diskussionskultur bei Videospielen

    Stein des Anstoßes dieses Threads war der Diskussionsverlauf aus dem Thread Videogame Youtube. [Link] https://www.multimediaxis.de/threads...kussionsthread

    Ich habe nun eine ganze Weile überlegt wie ich die Einleitung für diesen Thread schreiben soll und habe mich entschieden mit meinem Eingangspost den Stein leicht ins Rollen zu bringen und mit der Beteiligung anderer nach und nach alle Themen abzudecken. Also fange ich vielleicht etwas ungewöhnlich an. The Last of Us 2 war seitdem die Leaks Ende April/Anfang Mai kontroverse Storyelemente zu Tage gefördert haben ein heiß diskutiertes Thema zunächst soll ein wütender Naughty Dog Entwickler angeblich das Material hochgeladen haben, dann kam raus, dass Hacker ein Schlupfloch bei Sony gefunden haben und sich dort das Leak Material besorgt haben. Wie dem auch sei, jetzt ist das Spiel draussen und einige haben das Spiel gespielt und sagen wir es mal so: Wenn man das Spiel startet und nicht von den Leaks vorgewarnt wurde erwartet man nicht den Storyverlauf, den das Spiel nimmt. Es wird deutlich düsterer als die Vorgänger. Und ob man will oder nicht, man muss akzeptieren wie das Spiel einen mit auf die Reise nimmt, denn im Gegensatz zu RPGs mit einem "Avatar" als Hauptcharakter hat man keinen Einfluss wie der Charakter in Zwischensequenzen reagiert und man ist zum Zuschauen verdammt.

    Jetzt kommt natürlich die berechtigte Frage: Wie kommt man jetzt von einem Youtube Thema immer wieder zu The Last of Us 2? Es war im Grunde der Nebenschauplatz, der sich immer wieder im Verlaufe des Threads mal mehr, mal weniger manifestiert hat, sei es durch die kontroversen Storyverlauf oder Entscheidungen die die Entwickler getroffen haben oder durch die Meinungen anderer Nutzer oder Reviews und deren Handhabung in der Kommentarspalte und das Thema war dann emotional aufgeladen. Es ist verständlich denn ausserhalb des MMX hat das Spiel wirklich teils schreckliche Fassetten gezeigt wenn darüber geredet wird. Sei es Wut auf die Entwickler, die Reviews, Homophobie und vieles mehr, selten war der Abgrund so tief.

    So und jetzt kommt der schwierige Part, da ich nicht genau weiß wie ich das am besten angehen soll und meine theoretischen Versionen die ich in meinen Kopf habe klingen alle nicht wirklich elegant aber vielleicht ist das gar nicht so schlimm.

    Das meiste was auf anderen Plattformen passiert können wir kritisieren aber höchstwahrscheinlich nicht ändern. Dies hier ist aber ein überschaubares Forum wo man die meisten User vom Lesen her kennt, da es viele Stammnutzer gibt. Nicht nur bei The Last of Us sondern auch bei anderen Spielen kommt es ab und zu mal zur Eskalation. Woran liegt das und wie könnte man den Zustand verbessern? Meiner Meinung liegt der momentane Zustand an vielen Faktoren, die wenn sie in einander verlaufen einen kompliziertes Geflecht an Emotionen erzeugen, dem man schwer entkommen kann.

    Wenn man sich mit einem Videospiel beschäftigt nimmt man viel Zeit in Anspruch, heutige Spiele schaffen es teilweise die 100 Stunden Marke zu knacken. Andere Medien wie Filme oder Bücher sind wesentlich schneller beendet. Filme sind durchschnittlich nach 90 Minuten oder 2 Stunden vorbei und ein Buch mit ca 300 Seiten sollte bei durchschnittlicher Lesegeschwindigkeit im 10 Stunden Sektor zuende gelesen sein. Bei Videospielen kommt ja noch die Interaktivität dazu und wenn die Charaktere z.B sympatisch sind dann ist man emotional investiert. Dann wären noch Hypekultur, eine art "kollektive Erwartungshaltung" die wenn sie enttäuscht wird auch für Zündstoff sorgen kann weitere Faktoren die einspielen. Treffen dann noch unterschiedliche Sichtweisen aufeinander kann es manchmal wirklich unschön werden.

    Wie gesagt, wie können wir zumindest im Internen diesen Zustand bei unseren Diskussionen ein wenig verbessern? (Ich bin mit dem Opener nicht so zufrieden aber ich hoffe z.B auf die Eloquenz von Narcissu der auch etwas dazu beisteuern kann und mein Wirrwarr halbwegs versteht. xD)

  2. #2

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    Ich denke, man könnte grundlegend über die Diskussionskultur im Internet sprechen, bevor wir uns die Diskussionskultur bei Videospielen ansehen. Viele Dinge, die in dem verlinkten Thread den Stein zum Rollen brachten, wären im echten Leben nicht so, oder zumindest anders ausgesprochen worden. Foren und Internettplattformen im Allgemeinen haben natürlich den Vorteil, das wir alle schnell darauf zugreifen können. Ich meine, mich erinnern zu können, dass du selbst gesagt hast, dass du oftmals Texte von deinem Smartphone aus schnell abtippst. Ich denke, gerade diese Aspekte sind mitunter Schuld für Kontroversen. Man lässt sich von einer Informationswelle mitreißen, weil man entweder nicht genug Zeit aufwenden kann die Gegenargumente zu betrachten, oder man aus Gemütlichkeit heraus einfach die vorhandenen Tatsachen als wahr abstempelt. Beispielsweise in Bezug auf die Leaks zu Last of Us II.

    Es kristallisieren sich für mich zwei Gründe heraus, warum es oftmals anstrengend ist über Videospiele zu reden. Einerseits werden Spiele immer cineastischer und dadurch zumindest in ihrer Präsentation realistischer. Der Grat zwischen Film und Spiel wird immer dünner. Im Umkehrschluss bedienen sich aber auch Filme immer mehr an Interaktivität. (Choose your own adventure Serien, wie z.B. Black Mirror: Bandersnatch). Oftmals verschwindet dadurch die Distanz zum Medium. Wir wissen zwar, dass es sich noch um ein Spiel handelt, aber hegen einen gewissen Anspruch, das Spiel mit realistischen Maßstäben zu messen und dies geht immer mit der eigenen (unter anderem politischen) Meinung einher. Es macht einen Unterschied, ob ich das Level in Super Mario (ziemlich abstrakt, klar definiert als surreale Welt) schlecht finde, oder ob ich einen Charakter in einer post-apokalyptischen Version unserer Welt schlecht finde, weil eben jener Charakter transsexuell ist. (Weitaus greifbarer, weil näher an der Realität. Die dargestellte Meinung spiegelt nebenbei bemerkt nicht meine, das ist nur als Beispiel zu verstehen.) Da viele Spiele versuchen, immer realistischer zu werden, werden auch die thematisierten Problematiken immer realistischer. Im Endeffekt sind Spiele ja nur eine Echokammer, die Themen aus unserer Gesellschaft nur wiederkauen, bzw. diese versinnbildlichen wollen.

    Der zweite Grund, den ich sehen kann ist ein wilkürlich gestellter Anspruch an die Entwickler. Das geht meiner Meinung nach oft einher mit Nostalgie. Ich kenne das von mir selbst. Ich denke, einige werden mitbekommen haben, dass ich mit unter anderem Pokemon nicht mehr so einverstanden bin. Woran liegt das? Wenn ein Medium jemanden sein Leben lang begleitet, dann wird es unter anderem Teil der Identität. Man hegt den Wunsch, dass sich die geliebten Medien genau so entwickeln, wie man es selbst als Person getan hat. Ein Anspruch, der natürlich völlig unrealistisch ist. Wenn das geliebte Franchise, welches man jahrelang unterstützt hat, dann aber plötzlich einen Weg einschlägt, den man nicht teilen kann, dann ist es für mich nachvollziehbar, dass man Gefühle wie Enttäuschung, oder sogar Wut empfindet. Jetzt muss man allerdings auch sagen, dass Videospiele mit den Jahren (glücklicherweise) weitaus zugänglicher wurden und weniger Stigmatisierung erfahren. Dadurch kommen allerdings auch neue Herausforderungen hinzu, da man einer breiteren Masse von Interessensgruppen ein Produkt liefern muss. Es wird nicht allen gefallen und das soll es auch nicht, aber viele Menschen haben, und das wurde im verlinkten Thread, glaube ich, auch erwähnt, das Problem zu akzeptieren, dass es Leute da draußen gibt, die die eigene Meinung nicht teilen. Dadurch verlaufen sich Diskussionen oftmals ins Absurde und gleichen einer Sisyphosaufgabe. Wenn man das mit einem politischen Vergleich versuchen würde darzustellen: Eine gute Demokratie ist jene, in der die eigenen Vorstellungen auch mal nicht repräsentiert werden, denn die Mehrheit kann immer schnell zur Minderheit werden.

    Nebenbei bemerkt empfand ich die Story bei LOU2 auch als ziemlichen Käse mit sehr vielen belanglosen Szenen.

  3. #3
    Ich habe jetzt auch echt lange nachgedacht, was und ob ich überhaupt hier was zu beisteuer. Da mir das Thema allerdings wichtig ist und mir das MMX schon am Herzen liegt, möchte ich schon meine Gedanken zu dem Thema hier lassen. Erstmal finde ich es echt super, dass Ninja_Exit erkannt hat, dass ein Thread zu dem Thema mal echt gut wäre und diesen hier eröffnet hat, danke dafür. Auch dein Opener ist echt gut, keine Sorge.

    Ich denke was ein grundlegenes Problem bei Diskussionen im Internet allgemein ist, ist, dass meistens alle Parteien in einer Diskussion oft mit deutlich weniger Empathie rein gehen als sie es im echten Leben machen würden. Das liegt an zeitverzögerter Kommunikation, das liegt natürlich daran, dass man niemand echt vor sich stehen hat, sondern nur einen Avatar und den Post dazu sieht, das macht das Ganze natürlich ziemlich gesichtslos für alle. Und ich denke, dass wir an mehr Empathie für andere Meinungen, andere Stellungen in einem Thema einfach arbeiten sollten, jeder an sich selbst. Und damit will ich jetzt keine "Fraktion" besonders ansprechen. Auch hier im MMX sehe ich immer wieder, dass sämtliche Parteien persönlich werden, unsachlich und man liest es einfach heraus, dass nicht mal kurz gestoppt und überlegt wurde "Warum hat der das wohl jetzt gepostet? Ist das ein ernsthafter Angriff gegen mich und meine Meinung? Unwahrscheinlich, der kennt mich ja nicht mal richtig, vermutlich wollte er mehr über sich sagen als über mich." Kommunikation halt. Das ist schwer, zweifelsohne, niemand sagt, dass es super leicht ist und es ist auch in Ordnung, wenn einem das nicht immer gelingt super empathisch an alles ran zu gehen, immerhin sind wir alle auch nur Menschen und vor allem bei emotionaleren Themen, wo unsere grundlegenden Meinungen, die tief in unserer Persönlichkeit graviert liegen, angezweifelt und hinterfragt werden, da ist es nicht leicht empathisch zu bleiben. Wenn wir aber alle mal versuchen kurz zu Überlegen vor dem Posten, was wohl damit gemeint war, ob das jetzt wirklich ein Angriff war und halt schlichtweg einfühlsamer und offener für andere Positionen zu bleiben, wenn das wirklich jeder mal versuchen würde, dann ist es auch gar nicht so schlimm, wenn 1-2 Leute in einer Diskussion mal emotionaler werden und das nicht schaffen, weil man sich gegenseitig wieder runter bringen und die Empathie einbringen kann.

    Mir fällt auch vermehrt auf, dass Positionen, Meinungen, Einstellungen, die anscheinend nicht mit einem selbst übereinstimmen hier oft respektlos herabgewertet werden, statt sie einfach mal zu akzeptieren. Darüber zu diskutieren und sie nicht zu mögen ist völlig in Ordnung, aber man muss es halt nicht so öffentlich hier emotional zur Schau stellen. Kritisch hinterfragen ja, aber eben halt nur solange es konstruktiv bleibt und da sind viele Diskussionen hier im MMX, im Internet generell, vor allem im Bereich der Videospiele längst über die Stränge geschlagen, und das sogar ziemlich schnell. Und es fällt mir immer öfter auf, dass Leute so oft in dieser armeverschränkende Opferrolle fahren "Ich habe alles richtig gemacht, du bist Schuld!" und wenn das dann halt alle beteiligten Parteien machen, dann bringt das keine Diskussionen so wirklich voran. Davon will ich mich selbst auch nicht freisprechen, generell sollte jeder hier mal anfangen vor der eigenen Türe zu kehren, wenn es um Diskussionskultur geht und überlegen, was er selbst auch aktiv ändern kann, statt sich zu beschweren, dass das Feuer zu heiß ist, aber trotzdem im brennenden Gebäude stehen zu bleiben. Ich will hier niemanden speziell ansprechen, da es mir bei allen möglichen Parteien früher oder später mal aufgefallen ist und Schuldzuweisungen echt nichts bringen. Und es ist auch in Ordnung, mal vollkommen unrational, emotional und wirr zu diskutieren. Wir sind alle Menschen, das kann bei aufgeheizten Themen mal passieren, auf jeden Fall. Nur sollte man dann auch seine eigenen Fehler eingestehen und sich dafür entschuldigen können, dass man vielleicht voreingenommen, gemein und sonst was war.

    Ich hoffe aus diesem verwirrenden Wirrwarr wird klar, was für eine Botschaft ich senden will. Einfach mehr Empathie und Offenheit für andere Positionen mitbringen, kurz innehalten, ob manche Posts wirklich Angriffe gegen einen sind oder doch mehr über den Poster aussagen als über mich alá "Jeder hat halt mal einen schlechten Tag und kann das dann auch mal kanalisieren." und auch mal eigene Fehler eingestehen und sich selbst verändern. Entschuldigungen tun dir und deinem Stolz nicht aktiv weh.

    Geändert von poetBLUE (23.06.2020 um 11:26 Uhr)

  4. #4
    Hmm, ich wollte schon im Ausgangsthread was schreiben, aber jetzt tu ich es halt hier.
    Da kommen so viele Problem zusammen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll :P
    Allgemein wie schon gesagt, ist die Diskussionskultur (ähem) bei Videospielen ziemlich schwierig und immer begleitet von so einem Gefühl man hätte als Kunde/Käufer/Konsument Anspruch auf irgendetwas. Anstatt zu akzeptieren wie das Spiel halt nun ist, wird nicht bloß beanstandet, sondern mit großer Empörung gefordert. Bei technischen Bugs oder sonstigem Gameplay elementen, kann ich das natürlich nachvollziehen und da wird ja auch schon mal reagiert mit Updates usw. Aber wenn es um Story Elemente geht oder Figuren.. wird es schwierig.
    Jetzt habe ich weder LOU 1 oder 2 gespielt und hab nur kleine bits and pieces mitbekommen, aber für mich stinkt das sehr nach dem üblichen übetriebenen gemecker, welches durch nichts gerechtfertigt ist. Man kann die Story oder die Figuren nicht mögen, man kann konkret sagen, was einem nicht passt, aber spätestens wenn wieder nur von SJW wokeness etc. oder "politics" die Rede ist, hat sich für mich die Sache erledigt. Die Leute fordern immer gerne dass keine "forcierten" politischen element in Spiele eingebauet werden sollen. Und das passiert angeblich ja nur um bei den "SJWs" zu punkten. In Wirklichkeit wollen sie keine politischen Elemente oder Standpunkte in den Spielen sehen mit denen SIE nicht einverstanden sind. Nur werden diese scheinbar als nicht politisch wahrgenommen.

    In gewisser weise schließt das wieder an das ururursprüngliche thema an Weil ich glaube, dass es einfach sehr wichtig ist gute youtuber/kritiker/etc. zu haben, die spiele auch auf ihre narrativität, thematische stimmigkeit usw. untersuchen können, ohne nur auf oberflächliche beobachtungen zurückzugreifen.

    Naja, und natürlich hilft es nicht, dass die ganzen sozialen medien wie twitter einfach die schnelle, unüberlegte reaktion fördern und an einem ruhigen diskurs nicht interessiert sind. Und das ist ein großes problem, weil auch bei themen oder positionen mit denen ich übereinstimme, ist es immer diese überschnelle festlegung auf gut und böse, die mich extrem stört. Und dann reicht ein gefaktes foto oder irgendeine headline um eine Riesenempörung auszulösen auf der Basis von - wie sich am ende rausstellt - nichts.

    Ok, ich hoffe ich bin nicht zu weit vom thema weg und man versteht was ich sagen will Bin jetzt auf eure beiträge nicht speziell eingegangen, aber hab gelesen und viel genickt dabei

  5. #5
    Ich muss gestehen das ich den Thread aus dem die Diskussion hervorgegangen ist nicht komplett gelesen habe aber da es hier ja allgemeiner um Diskussionskultur geht trage ich ein paar meiner Gedanken bei.

    Eine Überlegung von mir ist das die Leute im Internet (in den letzten Jahren?) immer mehr zu extremeren, polarisierenden Ausdrucksweisen neigen. Etwas ist nicht einfach "schlecht" nein es ist "Scheiße", etwas "hat mir nicht gefallen", nein "ich hasse es" oder auch im Umkehrschluss es ist nicht "gut" sondern ein "Meisterwerk". (Wobei das mit dem abwertenden Ausdrucksweise häufiger aufgefallen ist.) Mit diesem "klare Kante zeigen" erhält man deutlich mehr Aufmerksamkeit aber man polarisiert die Diskussion auch einfach von vorneherein. Wenn einem etwas gut gefallen hat, vielleicht sogar emotional berührt hat und ein anderer bezeichnet es als Scheiße, fühlen sich man sich schnell angegriffen (auch wenn man das besser nicht sollte) aber in jedem Fall gibt es damit kaum eine Diskussionsgrundlage. Das ist mir auch bei mir aufgefallen, dass ich Dinge die ich nicht mochte (verbal) zerrissen habe, aber vielleicht sollte man mal darüber nachdenkt wie wenig Spaß es macht wenn etwas was man mag von Anderen zerrissen wird. (Vor allem wenn es so wirkt als würde die Allgemeinheit die Meinung des Kritikers teilen.) Ich will jedenfalls versuchen einfach nichts mehr zu schreiben wenn ich nichts Positives zu sagen habe. Ich möchte damit nicht sagen das dies die beste Lösung, weil Kritik ihren Platz haben muss und wichtig ist, aber ich für mich versuche das.

    Und auch die politische Dimension der Diskussionen, die einen immer größeren Raum einnimmt ist extrem polarisiert. Sobald Schlagworte wie "SJW" oder "Chud" verwendet werden sind die Gräben schon gezogen und eine vernünftige Diskussion kann nicht entstehen.

    Und wo wir schon bei Abkürzungen sind. Diese polarisierenden Ausdrücke, dieses "klare Kante" zeigen wird durch die neue Kommunikationswege ja nur befeuert. Foren wie dieses befinden sich ja schon lange auf einem Weg in die Irrelevanz, längere Post werden immer seltener. Viele (die meisten?) posten vom Smartphone aus, das für längere Texte nicht die beste Plattform ist. Twitter hat 140 Zeichen Begrenzung, in WhatsApp schreibt kaum einer lange Beiträge, Discord lädt zu Einzeilern ein, keine Ahnung wie Diskussionen auf Facebook aussehen, aber ich kann mir kaum vorstellen das es dort anders ist. Die Meinung muss möglichst schnell auf den Punkt gebracht werden.
    Dazu kommt das diese Plattformen auch öffentlich Plätze mit Zuschauern sind. Wenn man sich auf Twitter über X äußert und weiß die meisten meiner Follower oder die Gruppe in der ich mich bewege mag X nicht dann kommt eine harte Äußerung über X besser an als eine Moderate. Und wenn man das Falsche (für die eigene Umgebung sagt) kann man sich ja auch ganz schnell ins Abseits stellen. Auch das führt zu mehr Polarisierung. Und dieses Falsche sagen und sich ins Abseits stellen kann auch ganz massive Folgen haben.
    Dieses Video ist mir dazu im Kopf geblieben.


    Und selbst wenn diese Aspekte auf dieses Forum nicht zutreffen, wenn sich die Diskussionskultur als Ganzes verändert, dann wird sich das auch hier widerspiegeln.

    Ich denke ich habe nichts wirklich Neues gesagt, die zunehmende Polarisierung in vielen Bereichen des Lebens ist ja ziemlich deutlich und die Idee mit einem moderatem Ton zu einer Entschärfung zu sorgen ist sicher auch nicht Neu, aber ich denke nicht das sich groß etwas ändern wird. Die Polarisierung erfolgt an Linien die den Leute extrem am Herzen liegen und wo Kompromisse schwer fallen. Und diese Polarisierung greift dann auch unweigerlich auf andere Themen wie Videospiele über.

    Weis nicht ob der Beitrag jetzt wirklich hilfreich bei der Diskussion ist vor allem im Bezug auf Videospiele aber vielleicht kann ja Jemand etwas damit anfangen.

    Geändert von Kayano (23.06.2020 um 16:55 Uhr)

  6. #6
    Vergiftet... So würde ich die Diskusionskultur im Internet generell beschreiben.
    Das MMX ist da mittlerweile nicht frei davon.
    Die Reaktionen und Beiträge zu den Leaks von The Last of Us 2 hatten es schon gezeigt, wie schnell man mit recht moderaten Aussagen polarisieren kann.
    Aktuell kann man dies auch im Youtube-Thema sehen, wo es erst eigentlich recht locker und auch teils sachlich zuging...
    Bis Cipo mit seinem Beitrag das Ganze irgendwie aus den Gleisen gehauen hat und ich mir auch dachte: "Hö?".
    Das Lord Nobunaga sich etwas vulgär ausgedrückt hat war auch nicht hilfreich.
    Allerdings möchte ich betonen das, dass Wort "Transe" kein Banngrund sein sollte, wenn wir solch wunderbare Zitate wie "Fick dich!" und andere vulgäre Sachen stehen lassen (haben).
    Und wenn hier ein User einen Beitrag meldet und dabei sehr menschenfreundlich einen Kommentar über's "entsorgen" vom Stapel lässt, dann frage ich mich wer hier menschenverachtender ist.
    Es sind die Scheinheiligkeit und die Doppelstandards die mir hier auf den Wecker gehen.

    Auffällig ist auch das sich Leute, die moderate Ansichten vertreten, sich häufig rechtfertigen und entschuldigen.
    Ein Beispiel ist direkt hier im Thema zu finden:

    Zitat Zitat von Ave Beitrag anzeigen
    Es macht einen Unterschied, ob ich das Level in Super Mario (ziemlich abstrakt, klar definiert als surreale Welt) schlecht finde, oder ob ich einen Charakter in einer post-apokalyptischen Version unserer Welt schlecht finde, weil eben jener Charakter transsexuell ist. (Weitaus greifbarer, weil näher an der Realität. Die dargestellte Meinung spiegelt nebenbei bemerkt nicht meine, das ist nur als Beispiel zu verstehen.) Da viele Spiele versuchen, immer realistischer zu werden, werden auch die thematisierten Problematiken immer realistischer. Im Endeffekt sind Spiele ja nur eine Echokammer, die Themen aus unserer Gesellschaft nur wiederkauen, bzw. diese versinnbildlichen wollen.
    Die Frage ist, warum du dich dafür rechtfertigen musst?

    N_Snake will ich auch nicht unerwähnt lassen. Die Male in denen er seine Standpunkte rechtfertigen und auch teils entschuldigt hatte, will man gar nicht nachzählen.
    Natürlich gehört es zum guten Ton sind auch mal entschuldigen zu können, aber es hat mittlerweile exzessive Ausmaße angenommmen, die weniger nach Höflichkeit sondern sich anbiedern klingen.
    Und all das weil sich gewisse Leute wie Piranhas auf seine Postings gestürzt haben, die nicht mal Beleidigendes beinhalten.
    Kein Wunder, das er die Nase voll hat.

    Apropos exzessive Ausmaße: Selbst die Beleidigungen sind im Netz deutlich extremer geworden, als ich es aus meiner Jugend kannte. Heutzutage ist alles nicht mehr "scheiße" sonderm gleich "AIDS" oder "krebs".
    Aber hey, vielleicht bin auch einfach ein spießiger alter Sack.


    Zitat Zitat von Kayano Beitrag anzeigen
    Weis nicht ob der Beitrag jetzt wirklich hilfreich bei der Diskussion ist vor allem im Bezug auf Videospiele aber vielleicht kann ja Jemand etwas damit anfangen.
    Durchaus ist dein Beitrag hilfreich. Auch du beschreibst das Problem, das selbst moderate Äußerungen polarisieren, die eigentlich nicht polarisieren sollten ganz gut.
    Kritik und Missfallen werden direkt als Hass interpretiert, insofern ist jeder Beitrag, der auf den zunehmenden Extremismus hinweist hilfreich.


    - Geschrieben von einem Desktop-PC mit angeschlossener Maus und Tastatur -

    Geändert von Master (23.06.2020 um 16:15 Uhr)

  7. #7
    Wie schon von einigen erwähnt sind dies zum Großteil Phänomene im Internet im Allgemeinen, und nicht konkret in der Videospielszene. Der Mangel an Empathie in der Anonymität ist schon erschreckend. Besonders schlimm finde ich auch diese virtuellen Lynchmobs, die bei einem kleinen Fehler einer Person des öffentlichen Lebens sofort deren Rücktritt(= evtl. Verlust der Existenzgrundlage), wenn nicht sogar deren Tod fordern. Absurd.

    Es kommt noch ein verstärkender Effekt hinzu: Wenn auf einer Plattform eine schlechte Diskussionskultur herrscht, führt dies auch dazu, dass die Nutzer, welche dies stört, die Plattform verlassen.
    Ich zum Beispiel meide in der Regel Twitter oder Youtube-Kommentare, weil es so toxische Umgebungen sind. So bleiben am Ende nur die Nutzer über, die die toxische Umgebung erschaffen, sich an ihr nicht stören, oder eine masochistische Befriedigung daraus ziehen, sich darüber zu echauffieren, wie toxisch doch alles ist.

    Ich frage mich, ob es bei Videospielen zum Teil auch an mangelnder Reife aufgrund des Alters liegt. Die Menschen, denen Videospiele so extrem wichtig sind, dass sie derart emotional investiert sind, sind vermutlich zu einem großen Teil Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene. Diese Situation verschiebt sich natürlich mehr und mehr, und Alter ist auch nicht mit Reife gleichzusetzen. Jedoch kommen mit zunehmenden Alter oft andere Dinge in den Fokus (Familie, Karriere etc.) und eine vermurkste Story in einem Videospiel erscheint dann auch weniger wichtig.

  8. #8
    Danke fürs Eröffnen des Themas, Ninja_Exit.

    Hier wurden schon viele wichtige Punkte angesprochen. Ich will jetzt nicht im Detail auf die Diskussion im anderen Thread eingehen. Ich stimme Master hier aber zu, dass N_snake vor allem bei der letzten Diskussion zu den Leaks von TLoU häufig unfair angegangen wurde und ihm Worte in den Mund gelegt und Positionen unterstellt wurden, die in seinen Beiträgen so nicht standen. Das ist natürlich frustrierend.

    Generell – und das war auch im Politikforum ein großes Problem – neigt man dazu, Schubladendenken anzuwenden und seinem Gegenüber Dinge zu unterstellen, die „in das Muster passen“. Das ist sehr problematisch und sicher eine Konsequenz der zunehmenden Radikalisierung der Diskussionskultur in den letzten Jahren, spätestens seit Gamergate. In einem Beitrag im YouTube-Thread sprach ich ja das Thema „Dämonisierung“ an. Das gilt natürlich auch in beide Richtungen. Um es mal übertrieben auszudrücken: Wir sollten nie davon ausgehen, dass jemand, der sich über eine politische Agenda bei TLoH2 beschwert, eine transphobe (die Liste lässt sich beliebig mit politischen Kampfbegriffen wie „rassischtisch“, „nationalistisch“, „homophob“, „heteronormativ“, „bigot“ etc.) Person steckt. Selbst wenn so ein Eindruck entsteht, sollte man seinem Gegenüber die Chance geben, sich näher zu erklären und zu rechtfertigen, statt emotional aufgewühlt voreilige Schlüsse zu ziehen.

    Was ich aber auch betonen will: Meinungsfreiheit ist keine Narrenfreiheit. Man sollte immer darüber nachdenken, wie das, was man sagt, von anderen aufgenommen wird. Ich persönlich versuche immer, mich mögichst respektvoll auszudrücken. Das gelingt mir natürlich nicht immer und es gab in der Vergangenheit auch Fälle, wo das, was ich gesagt habe, von meinem Gegenüber anders aufgefasst wurde, als ich es beabsichtigt hatte. Um so etwas zu vermeiden, empfehle ich jedem, vor dem Abschicken eines emotionalen Beitrags noch einmal in Ruhe drüberzulesen und sich selbst darauf zu sensibilisieren, was als beleidigend oder verletzend aufgefasst werden könnte. Besonders abfälliger Zynismus ist Gift für eine Diskussion und trägt nie etwas zur Diskussionskultur bei. Wer sich dabei erwischt, darauf nicht verzichten zu können, sollte sich vermutlich bremsen und vorerst gar nichts schreiben.

    Damit meine ich aber nicht nur persönliche Angriffe. Wie Kayano schon geschrieben hatte, sind auch (vor allem negative) Superlative nicht zuträglich. Ich will erneut betonen, dass ich niemandem die Meinung verbieten will. Aber eine Hasstirade über ein Spiel oder eine Designentscheidung kann man sicherlich auch weniger emotional formulieren. Damit geht die Kernaussage nicht verloren, man tritt aber womöglich Leuten mit einer gegenteiligen Auffassung nicht auf die Füße. Auch das ist ein Zeichen von gegenseitigem Respekt.

    Und zu einer Sache, die Master angesprochen hat, möchte ich noch sagen: Es gibt einen Unterschied zwischen einer Beleidigung und einer Diskriminierung. „Fick dich!“ mag vielleicht ein Ausdruck der Verachtung sein. Das ist definitiv auch kein Umgangston, der hier im Forum geduldet werden sollte. Der Begriff „Transe“ – genau wie etwa „••••••••••“ – diskriminiert allerdings eine ganze Personengruppe und macht sich über sie lustig. Ob gewollt oder nicht, bestätigt man mit der Verwendung ein gesellschaftliches Vorurteil und greift damit Menschen an, die besonders verwundbar sind. Das gilt ebenso für die abwertende Verwendung von Worten wie „behindert“, „schwul“, „geistesgestört“, „zurückgeblieben“, „Spasti“, „Mongo“ und so weiter (mehrere davon sind in der Vergangenheit von Nobunaga verwendet worden, worauf er iirc auch aufmerksam gemacht wurde). Dass viele dieser Wörter lange Teil des allgemein gebräuchlichen Vokabulars geworden sind, sollte ihre Verwendung nicht entschuldigen. Ob man damit diskriminieren will oder nicht, sei mal dahingestellt, denn man tut es. Eine Sensibilisierung ist notwendig.

    Geändert von Narcissu (23.06.2020 um 17:02 Uhr)

  9. #9
    Zitat Zitat von Master Beitrag anzeigen
    Allerdings möchte ich betonen das, dass Wort "Transe" kein Banngrund sein sollte, wenn wir solch wunderbare Zitate wie "Fick dich!" und andere vulgäre Sachen stehen lassen (haben).
    Und wenn hier ein User einen Beitrag meldet und dabei sehr menschenfreundlich einen Kommentar über's "entsorgen" vom Stapel lässt, dann frage ich mich wer hier menschenverachtender ist.
    Es sind die Scheinheiligkeit und die Doppelstandards die mir hier auf den Wecker gehen.

    Auffällig ist auch das sich Leute, die moderate Ansichten vertreten, sich häufig rechtfertigen und entschuldigen.
    Diesen Post kann ich nur zustimmen, genau wie Knuckels Post im anderen Thread:

    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Dieser war natürlich an Ninja_Exit gerichtet und wie man dann gleich bei seiner Reaktion darauf gemerkt hat, war das von ihm nicht mal entsprechend angreifend gemeint. Wenn wir wirklich penibel auf jedes einzelne Wort oder den richtigen Ausdruck achten müssen, um ja niemanden auf den Schlipps zu treten oder jemanden damit "anzugreifen", dann sehe ich allgemein für die Zukunft schwarz. Ich denke es sollte für jeden möglich sein zu differenzieren, wie ein User etwas meint und nicht gleich wieder mit der Keule kommen, dass sich da irgendjemand angegriffen fühlen könnte. Denn genau sowas nimmt u.a. auch mir den Spaß an Diskussionen, wenn ich auf jedes einzelne kleine Wort achten muss, nur weil Person X' oder Y' Gefühle damit verletzt werden könnte. Wenn ich da an die Zeiten von früher denke als die Feuertäufer noch aktiv waren... da müsste sich heute 90% des Forums in beleidigt fühlen, wenn noch so wie damals diskutiert würde.
    Dachte schon, was ist hier los?! Ein User wie Ninja_Exit, der sich noch nie was zu schulden hat kommen lassen und seinen festen Platz hier in der Community hat, muss sich rechtfertigen, weil er (unbeabsichtigt) irgendeine "Transe-Meldung" abgegeben hat. Ich habs ihm in den nachfolgenden Posts deutlich anerkennen können, wie unangenehm ihm das wurde. Also nicht die Aussage, sondern wie damit umgegangen und mit dem Finger auf ihn gezeigt wurde (bzw. hätte ich mir in 100 Jahren nichts bei seiner Aussage gedacht, aber wayne). Wieso eigentlich Leute? Ich hätte es verstanden, wenn sich aus irgendwelchen Gründen jmd. beleidigt gefühlt hätte (solls ja auch geben), aber die Posts von poetBLUE danach, "sie hat viel Kontakt zu dieser LGBT-Community und es gäbe Leute, die sich daran stören und Ninja_Exit möge seine Aussage korrigieren" beweisen wir deutlich, dass auch die andere Seite ihre Schattenseite hat. Kann diese Person es nicht selbst tun? Muss man echt jedes Wort wie Knuckles gesagt, zweimal umdrehen um es zu schreiben? Es muss niemand direkt diffamiert werden, aber in Samthandschuhen auch nicht gepackt werden. Und wer ist poetBLUE, dass sie für die LGBT die Moralapostel spielt und wie ein Wachhund aufpasst, was wer wie sagt? Also diese Scheinheiligkeit ist genauso ein großes Problem, wie die anderen Punkte, der hier von den anderen aufgezählt worden ist. Auch das hat Master gut verdeutlicht.

    Ich verstehe schon, dass man das Internet bzw. das MMX "diskussionsfreudiger" machen will, aber das wird nie passieren - einfach weil es das Internet ist. RL ist RL, Internet ist Internet und das ist eine Tatsache. Man kann nur sich selbst an der Nase fassen und ein gutes Beispiel sein, aber mehr nicht. Ich finds ehrlich gesagt auch nobel, das sehr strikt zu versuchen, aber bringt das ehrlich gesagt wirklich was? Ich frag mich auch, wie ihr im RL privat redet? Keiner kann mir erzählen, dass er in seinem Bekanntenkreis auf Political Correctness achtet. Ich als Österreicher habe mich noch nie wg. dem Wort "Ösi" beschwert, das ja bei euch in DE oft benutzt wird. Weil ich es nicht als Beleidigung ansehe, kenne auch keinen Österreicher, der das tut.

    Es muss doch nur das nächste Spiel/Film/whatever wie TLoU 2 kommen und alle drehen wieder durch. Wie könnte auch das Internet je ein Ponyhof werden, wenn die Basis hier ne komplett andere ist, als im RL? Ich kenne z.B. hier niemanden persönlich, weiß nicht wie ihr heißt oder ausseht. Irgendein ein Fantasyname mit einem Bildchen dazu und fertig. Darauf kann und werde ich nie die gleiche soziale Bindung aufbauen können, wie mit einem Menschen vom RL. Versteht mich nicht falsch, ich bin ein sehr sozialer Mensch und habe sogar beruflich damit zu tun. Aber das ich darauf achte, dass ich eine gewisse Community nicht mit einem Wort beleidige, was ich sogar nicht mal bewusst mache, würde mir im Traum nicht einfallen.

  10. #10
    Wenn ihr schon den Wortlaut des Reports zitiert könnt ihr gerne dazuschreiben, dass er von mir kam. Wollte das eigentlich in etwa so in den Thread schreiben, aber dachte mir dann nachher heult wieder wer, weil man aufgrund zutiefst menschenfeindlicher Beiträge unbequem wird. Habe also lieber reportet statt Flamewar anzufangen. War natürlich blöd, hätte ahnen müssen, dass die Ansicht beim Rezipienten geteilt wird
    Aber gut, wir sind im MMX und da fällt Ösi wohl in die selbe Kategorie wie Transe, •••••••••• oder N-Wort. Hammer Comm einfach, wenn das bei Nobunaga ein automatisch erfolgter Ban war, dann entsperrt den armen Jung doch bitte. Seine Beiträge bereichern dieses Forum schließlich enorm im Gegensatz zu Leuten die von ihm und dem anderen "wir posten so, dass wir unter der alten Nettiquette längst geflogen wären"-Crowd vergrault wurden.
    Ich nehme mich da nicht aus, aber wenn man überlegt für was man hier vor ein paar Jahren noch perm kassiert hat...

  11. #11
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    Keiner kann mir erzählen, dass er in seinem Bekanntenkreis auf Political Correctness achtet.
    Also ich achte auch in meinem Bekanntenkreis darauf, z.B. nicht "behindert" oder "schwul" als Schimpfworte zu verwenden. Solche Worte fallen höchstens in einem ironischen Kontext, auf Kosten derer, die dies tun.
    Natürlich gibt es Leute, die es mit der Political Correctness übertreiben (dass mein git-branch master heißt ist nicht rassistisch), aber ich finde es angebracht, auch im alltäglichen Sprachgebrauch keine offensichtlichen Beleidigungen gegenüber Randgruppen zu verwenden.

    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    Wie könnte auch das Internet je ein Ponyhof werden, wenn die Basis hier ne komplett andere ist, als im RL? Ich kenne z.B. hier niemanden persönlich, weiß nicht wie ihr heißt oder ausseht.
    Bei der Diskussion zur Diskussionskultur sollte man sich auch klar machen, dass viele vermutlich gar nicht wollen, dass das Internet ein Ponyhof wird, sondern den eher ruppigen Ton mögen.

  12. #12
    Ich hatte noch vor, mich etwas umfangreicher zu dem Thema zu äußern, muss aber eines schnell vorher loswerden: Die Geschichte zwischen Ninja_Exit und poetBLUE wurde nicht durch den Austausch zwischen den beiden jetzt ein Drama, sondern erst als sich jetzt Dritte in das Thema eingeklinkt haben.
    Zitat Zitat
    Zu guter Letzt muss ich mit all dem positiven noch etwas sagen: Auch Transfrauen sind Frauen, also deine Formulierung mit "Sie ist eine Frau" ist etwas... scharf formuliert, damit könntest du betroffene Leute etwas vor den Kopf stoßen. Ist nicht gemein oder fies oder extrem kritisch gemeint. Ich habe einige Leute im Freundeskreis und generell viel Kontakt mit der Community, da wäre es einfach lieb, wenn man auf die Formulierungen etwas achtet. Ist ja kein großer Aufwand. Sonst ein sehr guter Beitrag!
    Blue hat diese Bemerkung sehr freundlich (sogar mit Konjunktiv) formuliert und Ninja_Exit hat sich daraufhin auch verständnisvoll gezeigt und sein Missverständnis aufgeklärt. Daraus hätte gar keine große Sache werden müssen.

    Geändert von Ligiiihh (23.06.2020 um 19:07 Uhr)

  13. #13
    Mit Ausnahme des Politikforums, geht es hier doch noch.
    Der große Megatrend unserer Zeit ist die sogenannte "Individualisierung". Dieser Megatrend beeinflusst auch andere Megatrends, wie "Neue Frauen", "New Work", "Single Society" uvm.
    Jeder ist plötzlich was ganz besonders und da muss auch jeder Rücksicht drauf nehmen, weil das ist mein Style und mein Recht etc.
    Durch die SJW Kultur hat sich eine "Snowflake-Society" entwickelt, wo viele Leute sofort extrem beleidigt und verletzt sind.
    Dies durchzieht mittlerweile jede Diskussion. Nicht nur Games.
    Ich finde das auch schade, weil so kaum noch Diskussionen möglich sind, aber vor allem Diskussionen schnell fehlgeleitet werden, weil
    irgendein Teilnehmer mehr Follower hat, die Angreifen oder das richtige Video verlinkt wo irgendwas bestätigt werden soll.
    Das ist insgesamt sogar gefährlich, weil plötzlich Ideologie wichtiger sein kann als Fakten.
    Bei Games fängt das nun auch an. Wenn wir alle The last of us 2 durch haben, dann können wir anhand von "Fakten" eine Bewertung vornehmen.
    Sollte rauskommen das das Spiel nicht so gut ist, wird bestimmt irgendwer, irgendwo im Internet einen Skandal daraus machen, weil das dann blanker HASS gegen homosexuelle Frauen sei.
    So irre sind einige Diskussionen und Teilnehmer schon.
    Ich weis auch keine Lösung, außer mir solche Spinner nicht mehr anzuschauen und sie auch nicht mehr zu verlinken etc.
    Für das MMX reicht es wenn sich die Leute nicht gegenseitig angreifen. Wie gesagt hier geht es doch noch. Vermutlich empfinde ich das so, weil ich aus ner sau harten Hood komm wie ihr wisst
    Ggf downvoten, wenns geht.

  14. #14

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    Blue hat diese Bemerkung sehr freundlich (sogar mit Konjunktiv) formuliert und Ninja_Exit hat sich daraufhin auch verständnisvoll gezeigt und sein Missverständnis aufgeklärt. Daraus hätte gar keine große Sache werden müssen.
    Und genau darum würde ich darum bitten, dass das Thema zwischen den beiden als erledigt angesehen werden sollte.
    Ich denke bei beiden sind im Zweifelsfall bemüht das per PN zu klären, sollte es wirklich noch zwischen ihnen Gesprächsbedarf geben.

  15. #15
    Zitat Zitat von dasDull Beitrag anzeigen
    Also ich achte auch in meinem Bekanntenkreis darauf, z.B. nicht "behindert" oder "schwul" als Schimpfworte zu verwenden. Solche Worte fallen höchstens in einem ironischen Kontext, auf Kosten derer, die dies tun.
    Ne, mir es ging genau darum, dass man diese Wörter eben nicht als Schimpfwort benutzt sondern in einem normalen Setting. Jmd als schwul zu bezeichnen, ist auch in einem normalen Kontext möglich, sprich er ist wirklich schwul. Alles darüber hinaus ist natürlich ne Beleidigung, aber darum gings mir ja nicht.

    Zitat Zitat von dasDull Beitrag anzeigen
    Bei der Diskussion zur Diskussionskultur sollte man sich auch klar machen, dass viele vermutlich gar nicht wollen, dass das Internet ein Ponyhof wird, sondern den eher ruppigen Ton mögen.
    Und ist das per se etwas Schlechtes? Es muss jetzt hier nicht wie bei einem Männerabend mit viel Bier beim Fußballgucken zugehen, aber ne FSK-0-Disneyambiente brauch ich hier auch nicht.

  16. #16
    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    Ne, mir es ging genau darum, dass man diese Wörter eben nicht als Schimpfwort benutzt sondern in einem normalen Setting. Jmd als schwul zu bezeichnen, ist auch in einem normalen Kontext möglich, sprich er ist wirklich schwul. Alles darüber hinaus ist natürlich ne Beleidigung, aber darum gings mir ja nicht.
    Das stimmt natürlich, ich habe mich da etwas unklar ausgedrückt. Ich meinte dass ich die Worte im beleidigenden Sinne höchstens ironisch verwenden würde.
    Aber es sollte doch auch völlig ok sein, jemanden in der Öffentlichkeit als schwul zu bezeichnen (nicht wertend)? Also auch da würde ich dann keinen Unterschied in Political Correctness zwischen Bekanntenkreis und Öffentlichkeit sehen.

    Zitat Zitat von Rusk Beitrag anzeigen
    Und ist das per se etwas Schlechtes?
    Nö.

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