Wie schon von einigen erwähnt sind dies zum Großteil Phänomene im Internet im Allgemeinen, und nicht konkret in der Videospielszene. Der Mangel an Empathie in der Anonymität ist schon erschreckend. Besonders schlimm finde ich auch diese virtuellen Lynchmobs, die bei einem kleinen Fehler einer Person des öffentlichen Lebens sofort deren Rücktritt(= evtl. Verlust der Existenzgrundlage), wenn nicht sogar deren Tod fordern. Absurd.

Es kommt noch ein verstärkender Effekt hinzu: Wenn auf einer Plattform eine schlechte Diskussionskultur herrscht, führt dies auch dazu, dass die Nutzer, welche dies stört, die Plattform verlassen.
Ich zum Beispiel meide in der Regel Twitter oder Youtube-Kommentare, weil es so toxische Umgebungen sind. So bleiben am Ende nur die Nutzer über, die die toxische Umgebung erschaffen, sich an ihr nicht stören, oder eine masochistische Befriedigung daraus ziehen, sich darüber zu echauffieren, wie toxisch doch alles ist.

Ich frage mich, ob es bei Videospielen zum Teil auch an mangelnder Reife aufgrund des Alters liegt. Die Menschen, denen Videospiele so extrem wichtig sind, dass sie derart emotional investiert sind, sind vermutlich zu einem großen Teil Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene. Diese Situation verschiebt sich natürlich mehr und mehr, und Alter ist auch nicht mit Reife gleichzusetzen. Jedoch kommen mit zunehmenden Alter oft andere Dinge in den Fokus (Familie, Karriere etc.) und eine vermurkste Story in einem Videospiel erscheint dann auch weniger wichtig.