@Sylverthas
Was meinst du damit? Ich weiß, was Whataboutism ist, einen Missstand zu relativieren, indem man auf einen anderen verweist (was ich eigentlich nicht mache), aber dir geht es sicher um etwas anderes. Sag doch einfach direkt, was dich stört.

@poetBLUE
Die bipolaren Ansichten drängen sich zumindest in den Vordergrund, wer laut schreit, wird natürlich am ehesten gehört, und die Diskussionen sind aggressiver geworden, aber auch schon vor 23 Jahren, so lange bin ich ungefähr im Internet aktiv, gab es Leute, die gegen etwas Sturm gelaufen sind, was ihnen nicht gepasst hat. Und einige oder auch etwas mehr von denen greifen zu Fake-Accounts und bewerten ein Spiel dann besonders schlecht oder gut.

Du hast recht, dass es nicht richtig ist, ein Spiel für das zu kritisieren, was es sein will. Wie ich immer sage: Man kann einem Drama nicht vorwerfen, keine Komödie zu sein. Spiele und auch andere Medien sind aber zu komplex, um eindeutig die Zielgruppe abgrenzen zu können. Die Spieler gehen immer mit bestimmten Erwartungen an ein Spiel. Bei Veilguard handelt es um eine Fortsetzung, also machen Vergleiche mit den Vorgängern und deren Stimmung Sinn. Das Spiel hat ein Action-Kampfsystem, wer die nicht mag, der kann sich auch nicht beschweren, aber wer sie mag, wird Vergleiche mit anderen Action-Kampfsystemen anstellen. Diese beiden Gruppen gehören grundsätzlich zur Zielgruppe. Ich denke nicht, dass Veilguard sich an eine deutlich andere Zielgruppe richtet als die anderen Fantasy-Action-Rollenspiele. Taash ist ja soweit ich weiß eine Nebenfigur und das Spiel dreht sich nicht primär um Trans-Menschen.

Ich teile wie gesagt die Ansicht von Kain. Ich würde hier gar nicht so sehr über Glaubwürdigkeit sprechen, für mich leidet die Atmosphäre unter modernen Begriffen und Wendungen. Ich mag auch keine englischen Begriffe oder Namen in deutschen Fantasy-Spielen, es sei denn, das Spiel spielt in einer englischsprachigen Welt. Jede andere Sprache funktioniert, aber Englisch ist irgendwie immersionsbrechend. Aber wie dem auch sei, Taash kann nicht-binär sein, ohne nicht-binär genannt zu werden. Das schließt sich nicht aus. Wobei die Bezeichnung für Kain soweit ich das sehe nicht der entscheidende Punkt ist, ihm fehlt die Subtilität.

Für jede Entscheidung gibt es natürlich einen Grund, selbst wenn er manchmal unbewusst ist. Die Entwickler von Veilguard haben Taash schon mit einem bestimmten Ziel im Kopf eingebaut. Die Agenda (wie die auch immer aussehen mag), die in den Köpfen der DEI-Gegner herumspukt, ist es sehr wahrscheinlich nicht. Diese Leute haben ganz grundsätzlich keine guten Absichten und deswegen ist es ihnen wohl auch ziemlich egal, wenn ihr Verhalten scheinheilig ist.

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So oder so kann ich sagen, dass ich gern daran interessiert wäre zu hören, warum Taash arrogant wirkt, wieso arrogante trans Charaktere schlecht sind und arrogante Charaktere, die nicht trans sind, sind aber kein Problem und wieso man hier das Gefühl hat man hätte eine Agenda oder eine politische Botschaft einbauen wollen, die ziemlich typischen männlichen Begleiter und NPCs in Dragon's Dogma 2 liegen aber keiner politischen Agenda zugrunde.
Also ich finde so richtige Arroganz unsympathisch, egal ob trans oder cis. Wobei ich nicht sagen kann, ob Taash arrogant wirkt, dafür kenne ich zu wenige Szenen vom Spiel. Aber wie viele Figuren (und echte Menschen) sind wirklich arrogant? Arroganz heißt für mich bewusst auf andere herabzusehen. Oft werden Leute nur missverstanden. Jemand, der selbstbewusst seine Meinung vertritt, kann zum Beispiel leicht für arrogant gehalten werden oder manchmal sollen Unsicherheiten hinter einem vermeintlich arroganten Verhalten stecken.