Ich habe gestern knapp 3 Stunden gespielt und bin wirklich sehr begeistert.
Da ich diesen Beitrag "in einem Rutsch" schreibe kann es sein das es gewisse Stellen gibt, die sich wiederholen oder verwirrend klingen können - wenn etwas unklar ist meldet euch einfach! Bitte bedenkt das ich Breath of the Wild nicht kenne, einige Stellen könnten also ziemlich euphorisch klingen.
Das Spiel läuft auf meiner XBOX ONE S ohne Probleme, d.h. die Bildwiederholungsrate bleibt stets stabil, die Ladezeiten sind deutlich kürzer als bei anderen Ubisoft-Titel und es gab weder Fehler noch Abstürze während meiner Session.
Das Anfangsgebiet ist bereits relativ groß, erschlägt den Spieler dabei aber nicht. Hier verbringt man, je nach Spielstil, etwa 1 1/2 - 2 1/2 Stunden und lernt die Grundelemente des Titels kennen.
In den Optionen kann man vielerlei Dinge einstellen, die u.a. auch den Schwierigkeitsgrad verändern. Ich habe hier direkt alle Hinweise und unnötigen HUD-Elemente ausgeblendet, ebenso wie Tipps zu Rätseln oder hervorgehobene Elemente - das erhöht die Immersion und sorgt dafür das man immer mit offenen Augen durch die Spielwelt läuft.
Bevor es losgeht hat man dann noch die Wahl zwischen vier Schwierigkeitsgraden (der fünfte Schwierigkeitsgrad "Alptraum" ist gesperrt, muss also vermutlich freigespielt werden):
- sehr leicht
- leicht
- normal
- schwer
Ich habe mich hier - wie immer - für den normalen Schwierigkeitsgrad entschieden und der ist bisher weder zu leicht noch zu schwer.
Man kann diesen, wie auch die Optionen, später aber noch anpassen, es handelt sich also nicht um endgültige Einstellungen.
Am Anfang bestimmt man zuerst wie Fenyx Aussehen soll. Hierbei hat man verschiedene Auswahlmöglichkeiten:
Man kann jeden Bereich individuell gestalten, egal welches Geschlecht man gewählt hat (so kann eine Frau bspw. auch einen Bart tragen und eine männliche Körperform besitzen, das Spiel verzichtet hier absichtlich auf die gängigen Bezeichnungen nach dem Geschlecht).
Ich habe mir, anders als bei den letzten AC-Titeln, eine Frau erstellt. Die Wahl selbst hat, so scheint es, keine große Auswirkung auf die Geschichte und ist vermutlich rein optischer Natur.
Im Anschluss geht es dann auch schon los und die erste Quest beginnt (ohne viel zu spoilern). Ab hier kann man bereits die nähere Umgebung, soweit es möglich ist, erkunden und Gegenstände sammeln. Wirklich Sinn macht das jedoch, aufgrund noch fehlender Gegenstände, jedoch erst etwas später (wie ich bemerkt habe, auch wenn es dort noch nicht viele "nicht passierbare" Wege gab.
Fenyx kann bereits während des Tutorials springen, kämpfen und schwimmen - diese Fähigkeiten werden bis zum Abschluss des Anfangsgebietes erweitert und verbessert, es lohnt sich also in jedem Fall zuerst das Tutorial zu beenden (man kann jederzeit in das Anfangsgebiet zurückkehren und sich dort umschauen, keine Bange).
Die Grafik wirkt ziemlich polished und clean, was positiv, aber bei dem gewählten Look nicht sonderlich verwunderlich ist. Das Spiel ist zudem komplett vertont und das klingt gar nicht mal so schlecht (sondern sogar ziemlich gut; dt. Sprachausgabe).
Die Hintergrundgeräusche (Soundeffekte/Musik) passen perfekt zum Geschehen auf dem Bildschirm und wirken weder störend noch überzogen - hier kann Fenyx also schon mal ordentlich punkten.
Die in einigen Tests bemängelten Flachwitze von Zeus, der das Spiel ja aus dem Off gemeinsam mit Prometheus kommentiert, hielten sich in einem überschaubaren Rahmen. Ich fand die Kommentare bisher ziemlich gut und teilweise sogar ganz witzig, vor allem weil das Spiel generell einen (bisher) guten Humor hat und ich desöfteren schmunzeln musste. Hier sticht vor allem Fenyx heraus, die mir von Beginn an sympathisch war und der ich das "gute Herz" sofort abgekauft habe. Das sollte sich Ubisoft für ihre Triple-A-Titel in jedem Fall vormerken und auch in den anderen Franchises umsetzen, in denen der Protagonist (oder die Protagonistin) zuletzt ja doch sehr blass war.
Das Spiel bietet, wie ja bereits im Vorfeld bekannt war, die für Ubisoft (und mittlerweile auch anderen Studios) typischen Aussichtspunkte. Diese kann man mit Fenyx erklimmen, muss an deren Spitze dann jedoch selbst die Umgebung erkunden und kann interessante Objekte markieren - das ist jedoch keine Pflicht! Die Markierungen erscheinen dann einerseits auf dem Kompass (falls aktiviert) und natürlich auf der Karte, die man im Menü aufrufen kann.
Ich würde an dieser Stelle jedoch empfehlen auf Markierungen, so weit es möglich ist, zu verzichten und die Spielwelt selbst zu entdecken - in Fenyx lohnt sich das nämlich tatsächlich und ist herrlich motivierend umgesetzt.
Es gibt in jedem Winkel etwas interessantes zu sehen, dabei handelte es sich bisher um sehr kurzweilige, aber trotzdem spaßige Aufgaben.
Diese variieren und gehen über Kämpfe gegen kleinere Gegnergruppen und Weltenbosse (größere Gegner) über kleine Rätsel in vielerlei Variationen und versteckten Ressourcen sowie Truhen. Die Sogwirkung, die in einigen Reviews beschrieben wird, ist absolut da und die Erkundung wirkt, anders als in den AC-Teilen, nicht wie Arbeit, sondern macht großen Spaß - es gibt wirklich viel zu entdecken und die Belohnungen waren bisher immer gut genug um ihre Entdeckung zu rechtfertigen.
Was ich schön finde: die Gegnergruppen und Rätsel werden nicht auf der Karte angezeigt, man muss also "über sie stolpern". Das ändert sich auch nicht sobald man in einem Rätselbereich ist - anders als in den AC-Spielen ploppt hier kein Hinweis auf oder zeigt dem Spieler, das er sich in einem Rätselbereich befindet - gefällt mir!
Die Kämpfe sind extrem fluffig, d.h. sie gehen super von der Hand und machen viel Spaß. Während ich in vielen anderen Spielen Feindkontakt meide, sofern es möglich ist, freue ich mich in Fenyx tatsächlich wenn es mal zum Kampf kommt. Die Gegner sind hierbei sehr angenehm verteilt, man trifft also nicht alle 5 Meter auf irgendeinen Feind und kann auch mal die Umgebung erkunden (geht natürlich auch so, da man jederzeit aus Kämpfen fliehen kann).
Am Anfang hat man nur begrenzt Fähigkeiten, kann aber bereits Kombos aus leichten wie schweren Angriffen durchführen und, sobald man den Bogen hat, auch aus der Distanz angreifen.
Wer mag darf zusätzlich auch schleichen, sich in Büschen verstecken und Gegner mit einer Schleichattacke überraschen.
Die Rätsel sind, wie schon die Kämpfe, sehr angenehm zu spielen und fordern, sofern man die Hinweise deaktiviert hat, auch aktives mitdenken vom Spieler.
Hier gibt es zahlreiche Variationen, so muss man an einer Stelle, wie oben bereits erwähnt, Statuen suchen und diese auf Schaltern platzieren, an anderer Stelle müssen Blöcke, ihrem Gewicht nach, auf eine entsprechende Schalterplatte gelegt werden oder Feuer mit dem Pfeil des Apollon (lenkbar, fühlt sich übrigens sehr gut an!) entzündet werden. In der Spielwelt gibt es zu dem Harfen, zu denen es in unmittelbarer Nähe ein Musikstück gibt, welches man dann an der Harfe nachspielen muss oder Kugelrätsel, bei denen man zuerst die entsprechenden Kugeln suchen und dann in einem Mechanismus platzieren muss, um das Rätsel zu lösen.
In der Spielwelt selbst kann man nahezu überall klettern oder schwimmen, hier muss man jedoch stets die Ausdaueranzeige im Blick haben, die beim schwimmen, klettern und dem Doppelsprung "belastet" wird. Das gibt dem Spiel auch eine winzige, taktische Komponente, da man zumindest zu Beginn durchaus schauen muss welchen Weg man einschlägt und ob die Ausdauer ausreicht. Diese lässt sich, wie auch die Lebenspunkte, natürlich über Gegenstände regenerieren, was aber trotzdem kein Freifahrtsschein sein sollte. Waffen gehen, anders als im bekannten Vorbild (Zelda), nicht kaputt - hier gab es zu Beginn sogar einen kleinen, humorvollen Seitenhieb, den ich bei einer Konversation zwischen zwei NPCs aufgeschnappt habe ("gehen deine Waffen auch immer so schnell kaputt wie meine?").
Für Tränke, Verbesserungen und ähnliches kann man div. Gegenstände und Zutaten sammeln, das geschieht meist im Vorbeilaufen und wirkt weder störend noch sonderlich anstrengend.
In der Welt wären dann noch die sogenannten Tartaros-Gewölbe erwähnenswert. Hierbei handelt es sich von der Oberwelt separierte Bereiche in denen man Rätsel lösen und Gegner, teilweise sogar kleine Bosse, bezwingen muss.
In den Gewölben gibt es neben Ausrüstung auch stets einen Blitz des Zeus.
Ich habe bisher 3 Gewölbe gemacht und muss sagen: auch diese gefallen mir sehr! Die Mischung aus Rätseln und Kampf (teilweise sogar nur Rätsel) macht mir viel Spaß, die zu findenden Gegenstände motivieren und die Gewölbe erinnern an die Tempel aus den Zelda-Titeln, nur etwas kleiner. Die Gewölbe sind in der Spielwelt verstreut und können durch einen Sprung "ins Loch" betreten werden, hier unterscheidet das Spiel dann in drei Schwierigkeitsstufen und man sieht nach dem Betreten wie schwer das jeweilige Gewölbe ist.
Fähigkeiten, Verbesserungen und Anpassungen (optisch) können später im Tempel der Götter (kurz nach dem Tutorialgebiet) durchgeführt werden. Der Tempel stellt das HUB in der Spielwelt dar und sollte regelmäßig besucht werden.
Hier kann man gewisse Bereiche wie bspw. leichte oder schwere Angriffe verstärken, Tränke brauen (was ziemlich simpel und daher angenehm umgesetzt wurde), das Aussehen von Fenyx verändern, die Gesundheit/Ausdauer erhöhen und Fähigkeiten erlernen.
Das Spiel erinnert mich bisher an eine Mischung aus vielen mir lieben Genres und ich denke das dürfte der größte Trumpf von Fenyx sein.
Es ist einerseits ein Action-Adventure wie Zelda, erinnert mich streckenweise aber auch an diverse Jump and Runs wie bspw. Donkey Kong 64 oder Yooka-Laylee (Banjo-Kazooie), besitzt dazu aber trotzdem einen leichten, angenehmen RPG-Touch - im Grunde also die drei Genres, die ich bevorzuge.
Ich könnte vermutlich noch ewig weiterschreiben, möchte an dieser Stelle aber erstmal einen großen Punkt setzen.
Mein bisheriges Fazit nach knapp 3 Stunden ist, wie ihr schon erahnen könnt, sehr positiv. Das Spiel macht unglaublich viel Spaß und ich freue mich jetzt schon auf meine Rückkehr in die Welt von Fenyx Rising.
Zum Abschluss gibt es noch ein paar Screenshots, die ich zur besseren Übersicht in einen Spoiler gepackt habe.
Hier seht ihr u.a. das Anfangsgebiet, ein Bild aus einer Zwischensequenz mit Zeus und Prometheus, das erste Kugelrätsel und den Fotomodus (mit Interface) - auf große Spoiler habe ich hier bewusst verzichtet, ihr sollte euch die Bilder als ruhigen Gewissens anschauen können.
Es folgen die Tage noch mehr Bilder, leider braucht die XBOX immer etwas bis alle Bilder in die Cloud geladen und über die App verfügbar sind.
Geändert von The Real Defc (04.12.2020 um 09:19 Uhr)
Grund: div. Korrekturen vorgenommen