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Thema: KOTT - All talk, no games - Part II

  1. #1641
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Nächste Woche beginnt der Versand des Analogue 3D, einem FPGA-N64.
    Ich bin gespannt darauf und freue mich schon sehr (und hoffe, dass das auch alles sauber drauf läuft).
    Ach, ist es soweit? Ich hatte bei den Vorbestellungen überlegt, aber bin dann zu dem Schluss gekommen, dass mir mein RGB-gemoddetes N64 an meinem Bang and Olufsen reicht für gutes N64 Retro Gaming. Wenn auch natürlich so ein moderner Alleskönner irgendwo komfortabler wäre (und ich glaube auch region-free ist?).

    Berichte gerne mal, wenn das Gerät bei Dir eintrudelt. Würde mich sehr interessieren.

  2. #1642

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von N_snake Beitrag anzeigen
    Ach, ist es soweit? Ich hatte bei den Vorbestellungen überlegt, aber bin dann zu dem Schluss gekommen, dass mir mein RGB-gemoddetes N64 an meinem Bang and Olufsen reicht für gutes N64 Retro Gaming. Wenn auch natürlich so ein moderner Alleskönner irgendwo komfortabler wäre (und ich glaube auch region-free ist?).

    Berichte gerne mal, wenn das Gerät bei Dir eintrudelt. Würde mich sehr interessieren.
    Hat ja lange genug gedauert und wurde ja 2-3x verschoben. Lassen wir uns mal überraschen und ja, es ist region free.
    Hab zwar in der Theorie auch ein gemoddetes japansiches N64, aber es ist immer so anstrengend auch den RetroTINK anschließen zu müssen, da ich keinen CRT besitze.

    Warte derzeit auch das 8bitmods endlich meine beiden VMU Pro für das Dreamcast verschickt, denn auf das Ding bin ich fast noch mehr gespannt.

  3. #1643
    Da ich mich auch jährlich über die Anime Awards auskotze - und die Game Awards exakt der gleiche Kram sind, wo irgendwelche Normie-Richter, die eh nur die größten Hypegames kennen, den Quark nominieren - warum nicht auch darüber auskotzen? Mehr auskotzen ftw!
    Wie dem auch sei, die Game Award Nominierungen dieses Jahr könnten nicht sterbenslangweiliger sein.
    Zitat Zitat von Gematsu
    This year’s nominees are led by Clair Obscur: Expedition 33, which received 12 nominations, followed by Death Stranding 2: On the Beach and Ghost of Yotei at eight nominations each, Hades II at six nominations, Hollow Knight: Silksong at five nominations, and Split Fiction at four nominations. Sony Interactive Entertainment is The Game Awards 2025’s most nominated publisher, with 19 nominations across its combined portfolio, followed by Kepler Interactive with 13 nominations, and Electronic Arts and Microsoft with 10 nominations each.
    Ach, Clair Obscure hat nur 12 Nominierungen bekommen? Warum da schon aufhören? Man kanns doch auf dem Steam Deck spielen, also Best Mobile Game! Setzt man sich ein VR Headset auf kann mans sicher auch damit spielen, also Best VR Game! Es hat QTEs, also Best Action Game! RPGs und Action Adventures sind doch gar nicht soooo weit auseinander, also Best Action Adventure!
    Und ja, 3 Nominierungen für bestes Acting sagt schon alles. Die Normie-Richter kennen halt nur 3 Titel und bei 2en davon haben sie nicht mal auf das Acting geachtet, also muss einfach mal die Hälfte der Kategorie ein Spiel sein

    Auch sonst sind alle Kategorien mal wieder dominiert von der gleichen handvoll Spiele. Tatsächlich fänd ichs cooler, wenn jedes Spiel nur ne begrenzte Zahl an Nominierungen kriegen dürfte - sagen wir mal 3 plus GotY - quasi die, wo es am stärksten ist. Alleine, um anderen Sachen auch mal ne Chance zu geben.

    Wie langweilig ist das bitte, dass einem hier die gleichen Games gezeigt werden, von denen die Leute das gesamte Jahr über schon nicht die Fresse halten können? Statt dass man mal kleineren Sachen auch ne Chance gibt - z.B. indem man die Kategorien vielleicht dementsprechend anpasst und breiter fächert?

    Aber gut, die Game Awards mimen ja nicht mal, eine interessante Show zu sein - es geht nur um Hype und Kohle. Vermutlich schauen sich die meisten Leute das eh nur wegen der neuen Trailer an, und nicht, um bestätigt zu bekommen, dass das Spiel, was eh 100% ne Kategorie gewinnen wird, diese auch gewinnt.

  4. #1644

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Vermutlich schauen sich die meisten Leute das eh nur wegen der neuen Trailer an, und nicht, um bestätigt zu bekommen, dass das Spiel, was eh 100% ne Kategorie gewinnen wird, diese auch gewinnt.
    Da werden Awards vergeben?
    Gehöre zu genau diesen Leuten, die das Ding nie live anschauen und am nächsten Tag alles außer den Trailern überspringen.

  5. #1645
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Ach, Clair Obscure hat nur 12 Nominierungen bekommen? Warum da schon aufhören?! Man kanns doch auf dem Steam Deck spielen, also Best Mobile Game! Setzt man sich ein VR Headset auf kann mans sicher auch damit spielen, also Best VR Game! Es hat QTEs, also Best Action Game! RPGs und Action Adventures sind doch gar nicht soooo weit auseinander, also Best Action Adventure!
    Und ja, 3 Nominierungen für bestes Acting sagt schon alles. Die Normie-Richter kennen halt nur 3 Titel und bei 2en davon haben sie nicht mal auf das Acting geachtet, also muss einfach mal die Hälfte der Kategorie ein Spiel sein
    Ist doch cool, wenn COE33 die ganzen Awards abstaubt, muss man sich für den rest der Kategorien schon mal nichts mehr einfallen lassen. Dabei möglichst wenig Reibungsfläche zeigen - easy.

  6. #1646
    Ich meine Expedition 33 ist wenigstens ein gutes Spiel, im Vergleich zu Astro Boy, wo 90% des Reizes aus Nostalgiebait besteht, weil halt alle Sony Charaktere irgendwie versatzstückt werden, damit der Spieler auch bloß alle 5 Minuten einen Moment hat, wo er "Boah!" sagt und begeistert auf den Bildschirm zeigt. Ich bin mir auch sicher, dass genau das der Grund ist, wieso Smash Bros. einen GOTY Award gewonnen hat obwohl es insgesamt so viel bessere Fighting Games gibt, gerade auf mechanischer Seite. Am Ende muss man sich wie bei sehr vielen anderen Awards nichts vormachen, das ist einfach ein Branchenpreis und eine Werbeveranstaltung und hat nichts damit zu tun Spiele wie ein künstlerisches Medium zu betrachten. Es werden so gut wie nur hoch-budgetierte Spiele nominiert oder eben welche, die extrem viral gehen und populär sind, es wird nie um den künstlerischen Aspekt gehen. Das sieht man ja sehr gut daran, wie sehr diese Awards die Spiele eben wie Filme behandeln. "Best Performance", "Best Narrative", "Best Game Direction", das sind quasi einfach die Äquivalente von den Oscar Kategorien für die Spiele. Gibt es Preise für Interaktivität? Für gewisse Features und Game Design an sich? Narrative und Performance sind wichtig und können sehr zu einem Spiel beitragen, aber es ist eben absolut nichts, was Videospiele von Medien wie Film und Fernsehen irgendwie abgrenzt und zu was Einzigartigem macht. Und naja, ist auch irgendwie kein Wunder, wenn 90% der Gaming Community selbst Spiele nicht wie Kunst sondern eben wie ein Produkt behandeln, dass man so schnell wie möglich durch rusht und dann noch Trophäen farmt, damit man sich dann mit bragging rights schmücken kann und dann wandert man direkt weiter zum nächsten Spiel ohne auch nur irgendeinen weiteren Gedanken an die vorigen Spiele zu verschwenden.

    Naja, wenigstens wissen wir: Wenn Death Stranding 2 gewinnt, bestimmt wohl Geoff Keighley selbst alle Gewinner.

    Geändert von poetBLUE (18.11.2025 um 09:13 Uhr)

  7. #1647
    Ich finde, dass es für einen selbst und auch für andere gar nicht so gut ist, seinen Selbstwert davon beeinflussen zu lassen, wie gut etwas abschneidet, was einem gefällt oder nicht gefällt. Hinter solchen Auszeichnungen stecken sicherlich kapitalistische Interessen, aber es gibt wohl auch keinen viel besseren Ansatz. Niemand kann bestimmen, welches Spiel eine Nominierung oder Auszeichnung verdient hat und welches nicht, genauso wenig wie jemand bestimmen kann was Kunst ist - man kann ja noch nicht mal bestimmen, dass es überhaupt wichtig ist, Kunst zu sein. Ich halte es für unmöglich zu bewerten, was zum Beispiel die "Beste Musik" ist - außer subjektiv, was für einen gerade am schönsten klingt - weil es keine Maßstäbe gibt, die für jeden Stil gelten und auf den sich alle geeinigt haben. Mal ganz abgesehen davon, dass Spiele nicht nur ein Musikstück haben und es so viele Spiele gibt, dass vermutlich keiner in jedes reingehört hat. Ich sehe also das eigentliche Problem nicht darin, was bei solchen Awards nominiert wird, sondern dass man sich daran stört, so schwer es auch ist, sich dem zu widersetzen. Mein Gefühl sagt mir jedenfalls, dass es gut genug ist, ein Spiel zu mögen , egal wie das bei anderen abschneidet und dass solche Spiele natürlich viel wichtiger sind als die Spiele, die man nicht gut findet. Vielleicht mit der Ausnahme, wenn die fragwürdige Inhalte verbreiten, da kann man sich schon mal dran stören, aber so was trifft vermutlich auf die meisten Spiele bei dem Award nicht zu.

  8. #1648
    Sorry, muss mich erstmal notdürfitg verbinden, einige der letzten paar Posts sind so edgy, dass ich mir beim Betreten des Threads direkt alles aufgeschnitten habe.


    Nachdem das jetzt erledigt ist - ein paar Worte zu Clair Obscur, die nicht nötig sein sollten, vielleicht aber genau jetzt hierher gehören. Davor noch die Feststellung, dass solche Game Awards, Oscars, große Jahres-Awardshows jeder Art, immer das Zelebrieren des kleinsten, gemeinsamen Nenners und nicht das Hervorheben des coolsten Underground-Indiegames sind. Mich interessieren die Game Awards ebensowenig wie die Oscars, und ob Clair Obscur jetzt 20 Awards bekommt oder 2 könnte mir egaler nicht sein.

    That being said - Clair Obscur hat die meisten Nominierungen aller Zeiten und das ist mal wieder ein Spiel, das es auch wirklich, aufrichtig, komplett verdient hat.
    Ich bin auch nach 2 Podcasts(Einer davon übrigens mit Itaju, yay!) zu insgesamt 4 Stunden über Expedition 33 noch nicht auf die grasierenden "Meisterwerk/Game of the generation/Revolution der Videospiele/Life changing experience"-Hypes aufgesprungen, weil Clair Obscur in meinen Augen beträchtliche und fundamentale Mängel hat, die aber, und das muss mir auch klar sein, für die Masse als Meckern auf hohem Niveau gelten würden und auch mir ein immer noch herausragendes und memorables Spiel nicht verleiden, das ohne Probleme in meinen Top 20 Games of alltime landen könnte, obwohl ich nach ein paar Stunden dachte, dass ich es genervt abbreche.

    Und das wird alle anderen Nominierten des GOTY - und da stimme ich dir zu, die sind insgesamt ziemlich belanglos und langweilig - spielend in die Tasche stecken, weil keins von denen auch nur ansatzweise in der selben Liga spielt.
    Ein paar kurze, aber konkrete Beispiele für Clair Obscurs Qualitäten, die es GOTY-würdig machen:
    - Es ist originell, in jeder Phaser und Minute seiner DNA. Es ist unglaublich originell in fast allen Elementen. Nicht alle Elemente sind gut, aber ich habe schon lange kein so unverbrauchtes Gesamterlebnis mehr gehabt. Das französische Setting, die Malerin, die Geschichte, die einzelnen Bestandteile. Beispiellos originell.
    - Das Kampfsystem ist in meinen Augen nicht das besungene beste Kampfsystem der letzten 20 Jahre, weil es basically Final Fantasy mit Quick Time Events ist, aber wenn man alles daran raus hat, macht es verdammt viel Spaß und lässt sich herrlich powergamen.
    - Die Grafik ist wunderschön und fast sämtliche Welten, Level, Dungeons und Charaktere sehen immer originell, unverbraucht, kreativ, vibrant und einfach exzellent aus. Floating Waters, die Herbstwälder, Renoir's Drafts und The Reacher sind nur ein paar Beispiele.
    - Das Voice Acting ist - sowohl in Englisch als auch und vor allem in Französisch, überragend-makellos und was vor allem Maelle's und Renoirs Sprecherinnen abliefern ist sagenhaft. Und ich habe mir sagen lasse, dass auch der deutsche Ton viel kann.
    - Trotz der teilweise leider eher oberflächlichen Charaktere und fragwürdigen Storyentscheidungen sind Charaktere wie Gustave und vor allem Maelle derart gut geschrieben, dass sie einem wahnsinnig ans Herz wachsen und man dann am Ende umso frustrierter ist, wenn das Writing auseinanderfällt, aber anderes Thema.
    - Das Spiel wirft auch nach allen reveals wahnsinnig spannende Themen, Rätsel und emotionale Konflikte auf, Stichwort "The Writers" oder Francois. Ohne Scheiß, Francois und Clea sind ein Element im Spiel, das mich mit am traurigsten macht. Das muss man erstmal schaffen.
    - Das Gommage-Intro wird, da kann man sich vermutlich sicher sein, als eine der berührendsten, bestinszeniertesten und beeindruckendsten Videospielszenen aller Zeiten in die Geschichsbücher eingehen. Alles daran ist perfekt, alles. Schade, dass viele weitere Szenen im Spiel dem dann nicht ganz nachfolgen können.
    - Der Soundtrack ist als einziger Bestandteil von CO in meinen Augen ein unumwundenes Meisterwerk und Lorien Testard ein Genius of its generation. Jeder, der zum OST etwas anderes sagt, hat in meinen Augen keine große Ahnung von (Videospiel-)Soundtracks oder sich nicht eingehend mit dem von CO beschäftigt. Warum sehe ich das so? Der Soundtrack hat kein festes Thema und keine feste Richtung. Kein Genre, kein Leitthema, fast jedes Theme ist originell und fühlt sich völlig anders an als das Letzte. Sowohl die Kampfthemes sind untereinander extrem unterschiedlich und jedes davon mindestens gut, als auch die Ambient-Musik oder die Mainthemes, die man nach nur 1-2 Sekunden sofort erkennt. Und vergessen wir nicht, dass die Lyrics voll sind mit den Namen der Hauptcharaktere. Das traut sich kaum ein Spiel. Das ist die Arbeit eines Meisters und imo das mit Abstand stärkste Element an Clair Obscur. Dass der OST nicht bei den Video Game Grammys nominiert ist, ist der eigentliche fucking Skandal, womit siese diese aber selbst nur ad absurdum geführt haben.


    Das sind jetzt nur ein paar Punkte on top of my head, und ich bin kein Hardcore-Hardcore-Fan. Viele da draußen aber schon, und selbst wenn mans nicht ist, muss man in meinen Augen zwangsweise anerkennen, dass kaum ein GOTY je GOTYiger war als Clair Oscur. (Ich übertreibe ein bisschen, Baldurs Gate 3 ist ein jüngeres Beispiel das mir einfällt das genauso und zurecht absolut dominiert hat. Gottsei Dank sind CO und BG3 nicht gegeneinander angetreten.




    Zitat Zitat
    Und ja, 3 Nominierungen für bestes Acting sagt schon alles. Die Normie-Richter kennen halt nur 3 Titel und bei 2en davon haben sie nicht mal auf das Acting geachtet, also muss einfach mal die Hälfte der Kategorie ein Spiel sein
    Allein Andy Serkis hat sich als Renoir die Seele aus dem Leib gespielt und würde Best Acting 10x verdienen. Bei Maelle würde ichs auch noch unbedingt unterstreichen. Mich würde allerdings interessieren, wen du da eher sehen würdest als CO?

    Zitat Zitat
    Tatsächlich fänd ichs cooler, wenn jedes Spiel nur ne begrenzte Zahl an Nominierungen kriegen dürfte - sagen wir mal 3 plus GotY - quasi die, wo es am stärksten ist. Alleine, um anderen Sachen auch mal ne Chance zu geben.
    Die Diskussion hatte man bei den Oscars ja auch schon ein paar mal und ich habe mich da schon auf beiden Seitn der Argumentation gefunden. Letztendlich steh ich grade da, dass ich denke, dass eine Begrenzung keinen Sinn ergeben würde. Warum soll man ein Werk dafür bestrafen, in mehreren Aspekten fassungslos geil zu sein? Was würde ich mir als Kategorie-Gewinner denken, wenn ich wüsste, dass ich vmtl. nur gewonnen habe, weil Clair Obscur ausgeschlossen wurde? Das müssen sich alle anderen Nominierten bei den Soundtrack-Grammys denken und tun es teilweise auch öffentlich, weil Clair Obscur das Ding mit wehenden Fahnen gewonnen hätte.

    Die Game Awards sind imo nicht der richtige oder gewollte Ort für viele kleine, sympathische Spiel. Und Clair Obscur ist ja sogar ein nicht so gigantisch großes Spiel, das nur unsympathische Großkonzerne hinter sich hat. Es ist aber kein Indiespiel, da gibts eigentlich auch keine zwei Meinungen lol.

    Zitat Zitat
    Wie langweilig ist das bitte, dass einem hier die gleichen Games gezeigt werden, von denen die Leute das gesamte Jahr über schon nicht die Fresse halten können?
    ?? Aber das ist doch bei den SPIEL DES JAHRES-Awards zu erwarten, oder?? Natürlich gehts da um Hype und Kohle und Beliebtheit und damit auch um Qualität. Clair Obscur hat alles davon. Aber wie gesagt, mich würde interessieren, welche Spiele du eher bei den GOTY siehst.

    Zitat Zitat von Poetblue
    im Vergleich zu Astro Boy, wo 90% des Reizes aus Nostalgiebait besteht, weil halt alle Sony Charaktere irgendwie versatzstückt werden, damit der Spieler auch bloß alle 5 Minuten einen Moment hat, wo er "Boah!" sagt und begeistert auf den Bildschirm zeigt.
    Ich bin leider, leider noch nicht dazu gekommen, das StandAlone-Astrobot zu spielen, aber das PS5-Konsolenspiel war eines der rundesten, spaßigsten und besten Platformer-Spiele, das ich seit langem gespielt habe. Wirklich in seiner Einfachheit und Positivität so erfrischend und exzellent. Und ich finde Fanservice sollte man nur dann negativ ankreiden, wenn es sonst nichts zu bieten hat.

    Zitat Zitat
    es wird nie um den künstlerischen Aspekt gehen.
    Das liest sich schon ein bisschen sehr nach Champagner, Chopin und Condescending - und nach einem ganz anderen Fokus, als er bei den GOTY erwartet werden sollte. Und ich weiß nicht, ob du das implizierst, aber einem Clair Obscur die künstlerischen Aspekte abzusprechen wäre auch schon ein ziiiiiiemlich wilder take. Auch hier die Frage: Welche Spiele hätten deiner Meinung nach besser reingepasst, etwa als Kunstwerke mit viel Anspruch und mehr Intellekt, als 90 % der Gaming-Community ihn haben?


    Der Post hat jetzt 40 Minuten gedauert, aber ich finde es wichtig, auch nicht einfach nur auf den größten, schönsten Nominierten einzuschlagen.

  9. #1649
    Dass die Game-of-the-Year-Awards nicht im Januar stattfinden, sagt bereits alles.
    Aber um beim Thema GotY zu bleiben: Mir fehlt in diesem Jahr echt noch ein Highlight.
    Habe die letzten Monate gar nicht so schwach in Erinnerung, doch ich könnte noch keinen Titel nennen.
    Nichts hat mich völlig aus den Socken gehauen und selbst das viel gelobte Clair Obscur: Expedition 33 hatte mir schlussendlich zu viele Problemchen.
    Dispatch wäre ein heißer Kandidat, ist mir aber vom Gameplay her zu mau.
    Vermutlich wäre Kingdom Come: Deliverance II für mich der klare Sieger, denn die ersten 5 Stunden haben mich zu 100 Prozent abgeholt.
    Leider noch lange nicht durch, ewig nicht weitergespielt und das Jahr ist wieder fast um.

  10. #1650

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Nächste Woche beginnt der Versand des Analogue 3D, einem FPGA-N64.
    Ich bin gespannt darauf und freue mich schon sehr (und hoffe, dass das auch alles sauber drauf läuft).
    Heute wurden nun zahlreiche Videos online gestellt und die ersten Versandbestätigungen sind raus.
    Hier ein Video von My Life in Gaming zu dem Ding:

  11. #1651
    Zitat Zitat von Yoraiko. Beitrag anzeigen
    Sorry, muss mich erstmal notdürfitg verbinden, einige der letzten paar Posts sind so edgy, dass ich mir beim Betreten des Threads direkt alles aufgeschnitten habe.
    Also edgey sein darfst nur du, oder wie? Sorry, falls das zu ad hominem sein sollte, aber du kommst doch regelmäßig in Threads und schreibst Kram wie "Pokémon Fans bekommen die Spiele, die sie verdienen!" als wärst du ein melodramatischer Teenie, und btw will ich klar stellen, dass es mich nicht stört. Aber wieso dürfen das andere nicht? Das sind irgendwie ziemliche Doppelstandards, sorry, und Doppelstandards sind genau das was mich nervt. Will hier aber keine persönlichen Tiraden aufmachen, nur mal etwas food for thought, dass man vielleicht selbst so sein sollte, wie man es von anderen gern lesen will. Und edgey scheint bei dir ja nicht der Fall zu sein.


    Zitat Zitat von Yoraiko. Beitrag anzeigen
    Ich bin leider, leider noch nicht dazu gekommen, das StandAlone-Astrobot zu spielen, aber das PS5-Konsolenspiel war eines der rundesten, spaßigsten und besten Platformer-Spiele, das ich seit langem gespielt habe. Wirklich in seiner Einfachheit und Positivität so erfrischend und exzellent. Und ich finde Fanservice sollte man nur dann negativ ankreiden, wenn es sonst nichts zu bieten hat.
    Das mag für dich stimmen, ich finde aber, dass es meilenweit bessere Plattformer gibt. Und in so gut wie jeder Kritik, Rezension, etc. wird erwähnt, wie sehr es zum Spiel beiträgt, dass es eben um die Charaktere geht.


    Zitat Zitat von Yoraiko. Beitrag anzeigen
    Das liest sich schon ein bisschen sehr nach Champagner, Chopin und Condescending - und nach einem ganz anderen Fokus, als er bei den GOTY erwartet werden sollte. Und ich weiß nicht, ob du das implizierst, aber einem Clair Obscur die künstlerischen Aspekte abzusprechen wäre auch schon ein ziiiiiiemlich wilder take. Auch hier die Frage: Welche Spiele hätten deiner Meinung nach besser reingepasst, etwa als Kunstwerke mit viel Anspruch und mehr Intellekt, als 90 % der Gaming-Community ihn haben?
    Tut mir sehr Leid, da missverstehst du mich sehr. Erstmal ist mir Champagner viel zu kapitalistisch dekadent und genau das ist auch mein Problem an den Game Awards: Es geht nur ums Geld. Weiterhin gefällt mir Clair Obscur sehr, ich mag es extrem gerne und wer sich mit meiner Person etwas mehr befasst, weiß, dass ich es viel weiter empfehle. Allerdings kann ich auch kritisch mit Sachen umgehen und weiß, dass nicht alles was ich gut finde, direkt das Beste auf der Welt ist und einen Award verdient hat. Und ja, ich finde, dass es sehr viel mehr Spiele gibt, die mit dem Spiel an sich mehr machen, dass für mich persönlich künstlerisch wertvoller ist. Mir fallen da Spiele wie Heartworm oder Post Trauma oder The Seance of Blake Manor ein, die ich persönlich auf mehrerlei Ebenen künstlerisch ansprechend finde, was über die Narrative und "Oh, das sieht alles so schön und einzigartig aus" hinaus geht. Wenn es bekannter sein muss, hat da auch Silent Hill f für mich einen größeren Eindruck hinter lassen. Das mag aber immer noch nicht mein Problem sein mit den Game Awards, denn am Ende ist das alles subjektiv und mir ist die Award Show eh mehr oder weniger egal, weil es eben nur um den "Great Equalizer" geht - der größte gemeinsame Nenner der Gamingcommunity, bei dem sich die meisten Spieler zusammen finden, was nicht gerade Call of Duty, Fifa oder irgendein MMO- oder Gacha-Slop ist. Es ist ein Mainstream Contest, ein Popularitätswettbewerb, mehr nicht. Mit Spielen, die nicht im Rampenlicht stehen, wird sich nicht befasst. Dass Blue Prince, Hades 2 und Silksong überhaupt dabei sind, ist nur dem geschuldet, dass diese Spiele sehr viral gingen. Sonst gebe es so gut wie keine Indies. Und ja, die Game Awards biedert sich dabei sehr der Filmindustrie und vor allem Hollywood an. Das Directing, die Performance und die Narrative sind anscheinend viel wichtiger als Gamedesign, Leveldesign und innovative Features, denn für die gibt es keine Preise, keine Kategorien, sie werden nicht mal wirklich als ehrbare Erwähnung genannt. Dementsprechend kann man die nicht wirklich von einem Filmaward abgrenzen, denn obwohl hier Spiele gekürt werden, sind Kategorien für Filme an der Tagesordnung. Und nein, gute Performances und gute Narrative in Spielen sind nicht unwichtig. Es ist nur einfach sehr bezeichnend, dass die Dinge, die in Spielen einzigartig sind und sie als Medium ausmachen und die Filme und Serien und Musik und Literatur, eben die interaktive Komponente, nicht haben und das nicht zu küren ist einfach... falsch. Das mag vielleicht sehr pretentiös klingen, es ist aber keineswegs Condescending gemeint. Wer die Game Awards mag und darin mehr sieht als eine Werbeveranstaltung: Mehr Power an dich! Das ist echt cool. Ich persönlich sehe es aber einfach nicht.

    Und außerdem finde ich es extrem respektlos Clair Obscure gegenüber, dass hier ein Spiel, ein Setting, eine Erzählung gewählt wurde, die zutiefst französisch ist und auch diese Kultur in jeder Facette widerspiegelt, dann aber nicht die französischen Schauspieler für ihre Arbeit zu ehren, wenn diese noch sehr viel bessere Arbeit abgeliefert haben. Ziemlich respektlos kann ich nur so sagen. (Und nein, ich sage das nicht aus Neid oder Hass oder sonst einer negativen Emotion heraus, ich bin so großer Fan von Ben Starr, Andy Serkis, Devora Wilde und Jennifer English, dass ich zum Teil Spiele nur spiele, weil sie darin vorkommen.)

  12. #1652
    Lasst uns unseren Hass doch auf die wahren Feinde konzentrieren: Die Macher von Metroid Prime 4

    Alter, wie das Internet gerade wegen dem nervenden NPC bei MP4 ausflippt, ist Belustigung höchster Stufe.

    Allein der Titel hehehe:



    Hey Samus, do a barrel roll!

  13. #1653
    Zitat Zitat
    Also edgey sein darfst nur du, oder wie?


    Zitat Zitat
    Das mag für dich stimmen, ich finde aber, dass es meilenweit bessere Plattformer gibt. Und in so gut wie jeder Kritik, Rezension, etc. wird erwähnt, wie sehr es zum Spiel beiträgt, dass es eben um die Charaktere geht.
    Tut es ja auch. Das ist smarter, passender Fanservice. Was sind die meilenweit besseren Plattformer 2025? Und wo ist das Problem darin anzuerkennen, dass ein wirklich verdammt guter, runder und grundsätzlich stimmig-fröhlicher Plattformer, der mal nicht von Nintendo kommt, so großen Zuspruch findet?

    Zitat Zitat
    und genau das ist auch mein Problem an den Game Awards: Es geht nur ums Geld.
    In der ganzen Welt geht es nur ums Geld. Auch das allerkleinste, künstlerisch-hochwertigste Indiespiel muss - wenn es kommerziell ist - Geld verdienen und das einbeziehen. Das Argument, dass es nur ums Geld geht fand ich schon immer sehr gegenstandslos vor allem in einem Medium, das sich auch darüber definiert - Verkäufe, Preispolitik, Verbreitung, Hype. Vor allem bei einem Esteem-Event wie dem GOTY.

    Zitat Zitat
    Allerdings kann ich auch kritisch mit Sachen umgehen und weiß, dass nicht alles was ich gut finde, direkt das Beste auf der Welt ist und einen Award verdient hat.
    Das hat ja auch niemand gesagt. Die Welt ist nicht Clair Obscur, Hell und Dunkel, es gibt auch Grau und ein Spiel kann auch 'nur' das beste/beliebteste/erfolgreichste Spiel eines Jahres sein. Was Clair Obscur ist. Machen wir uns nichts vor.

    Zitat Zitat
    Mir fallen da Spiele wie Heartworm oder Post Trauma oder The Seance of Blake Manor ein,
    Ich habe bisher leider noch von keinem davon gehört und sie kurz recherschiert. 2x Survival Horror und 1x Detective Mystery. Ja gut, hat es dann vielleicht etwas schwerer beim GOTY.

    Silent Hill F interessiert mich sehr, soll aber wohl enorme Gameplay-Schwächen haben. u.a. deswegen werde ichs wohl nur als Playthrough sehen.

    Zitat Zitat
    Es ist ein Mainstream Contest, ein Popularitätswettbewerb, mehr nicht.
    Jepp.

    Zitat Zitat
    Dass Blue Prince, Hades 2 und Silksong überhaupt dabei sind, ist nur dem geschuldet, dass diese Spiele sehr viral gingen.
    Die sind viral gegangen, weil es gute Videospiele sind. Na gut, nicht alles was viral ist ist gut, diese drei Titel aber schon. Auch hier habe ich keinen davon gespielt, Hades 1 aber bis zur Erschöpfung und der Gameplayloop, die Charaktere und die Welt waren aber verdammt gut und in Hades 2 soll das alles noch weiter perfektioniert wurden sein. Ich habe Hollow Knight nie gespielt und selbst ich weiß, dass Silksong eines der meisterwarteten Videospiele jemals war. Und an Blue Prince habe ich genrebdingt 0 % Interesse, aber wirklich überall lobpreisen die Leute das und es ist der einzige Titel beim GOTY von dem ich gelesen habe, dass Leute das als ernsthafte Konkurrenz zu Clair Obscur sehen oder es teilweise sogar eher als Gewinner sehen, sogar im Clair Obscur-Reddit(!!!). Also scheinen alles mehr oder weniger extrem populäre, gute Spiele zu sein. Vielleicht bewegen du und ich uns einfach in anspruchsvolleren (Oder in meinem Fall desinteressierteren) Bubbles.


    Was die Kategorien des Game Awards und die Missachtung der französischen Schauspieler angeht bin ich 100 % bei dir, vor allem bei Letzterem. Ich empfand die französische Sprachausgabe als nochmal etwas besser als die auch exzellente Englische. Aber auch hier: Das ist ein englischsprachiges Event, keinen hat das überrascht. Oh well.

  14. #1654
    Ich verstehe schon irgendwo Yoraikos Sicht, wenn man die Game Awards schlichtweg als eine Art Popularity Contest sieht. Wenn man wirklich nur reflektieren will, was gerade am meisten gehyped wird und das sicherlich nicht zu Unrecht, hat man mit den Game Awards einen relativen akkuraten Spiegel.
    Allerdings muss man auch sagen, die Kritik bezieht nicht allein auf die ausgewählten Titel, sondern die Verteilung und warum sie überhaupt gewählt wurden.

    Zitat Zitat von Yoraiko. Beitrag anzeigen
    Warum soll man ein Werk dafür bestrafen, in mehreren Aspekten fassungslos geil zu sein? Was würde ich mir als Kategorie-Gewinner denken, wenn ich wüsste, dass ich vmtl. nur gewonnen habe, weil Clair Obscur ausgeschlossen wurde? Das müssen sich alle anderen Nominierten bei den Soundtrack-Grammys denken und tun es teilweise auch öffentlich, weil Clair Obscur das Ding mit wehenden Fahnen gewonnen hätte.
    Es geht ja bei den Nominierungen nicht nur darum wie gut ein Spiel etwas kann, sondern auch was es ist. Und was Clair Obscur z.B. nicht ist, ist ein Indie-Spiel. (wie gerne mal viele Spiele fälschlicherweise als solches bezeichnet werden). Dafür nimmt es gleich 2 Plätze ein. Nicht nur als Indie-Spiel, sondern auch noch als Debut-Indie Game. Von Ex Mitarbeitern von Ubisoft und Microsoft.
    Der Macher von Megabonk hat den Ehrenmove gemacht und seine Nominierung abgelehnt, weil es nicht sein erstes Spiel war. Indie ist gerne mal ein Label was man auf Spiele draufklatscht um es so aussehen zu lassen, als hätten sie es den großen bösen AAA-Publishern gezeigt, was wiederum eine völlig unrealistische Erwartungshaltung an das Medium setzt.

    Ich verstehe den Punkt dass es irgendwie nicht richtig wäre ein Spiel auszuschließen dafür dass es in mehreren Kategorien eine gute Figur abliefert. Aber um nominiert zu werden, gibt es ja bereits ein reichhaltiges 100-köpfiges Komitee tief verwurzelt in der Branche die genau diese Vorauswahl treffen.
    Wir sind an nem Punkt wo so unfassbar viel Potenzial ausgestoßen wird. Gerade Musik ist ein dermaßen subjektives Thema, ohne Frage finde ich den Soundtrack von Clair Obscur stark, aber ich habe dieses Jahr mindestens genau so gute Soundtracks gefunden, bzw die mir sogar noch besser gefallen. Doch Clair Obscure kommt trotzdem dran, weil dieses Komitee scheinbar nicht viel anderes kennt.
    Es ist schon auffällig, dass bei einem derartig hohen Qualitätsstandard CO gleich 12x nominiert wird, obwohl mehr Spiele denn je herauskommen.

    Insofern gebe ich auch poetBLUE recht, dass alleine die Wahl der Awards größtenteils unglaublich oberflächlich ist und sich vor allem auf äußerliche Qualitätsmerkmale stützen, die man sich auch für Filme vergeben könnte.

    Wo bleibt ein Award für die Art Direction? Wo bleibt ein Award für das innovativste Spielkonzept? Vielleicht eines für besonders anspruchsvolle Titel, die als solche konzipiert sind und einer für besonders zugängliche Titel die von Anfang darauf ausgelegt sind, zugänglich zu sein? Das wäre auch ein Anreiz mehr Titel zu produzieren die eben mit Erwartungshaltungen brechen. Doch ich bin mir sicher, selbst dann würde Claire Obscure für all diese Awards nominiert werden, einfach weil da so stark gefiltert wird.
    Mit Games for Impact hat man IMO so die einzige Kategorie, die tatsächlich noch mal etwas anders gewichtete Titel fördert.

    Insgesamt kriegt man aber das Gefühl die Branche hätten nur die selben paar Publisher und Entwickler.

    Geändert von Klunky (20.11.2025 um 16:15 Uhr)

  15. #1655
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Aber um nominiert zu werden, gibt es ja bereits ein reichhaltiges 100-köpfiges Komitee tief verwurzelt in der Branche die genau diese Vorauswahl treffen.
    Das ist eine interessante Sache, und ich glaube die hohe Zahl an Nominierenden hat genau den gegenteiligen Effekt von dem, was Du erwartest - nicht mehr Diversität, sondern weniger. Prinzipiell kann man sich das auch recht leicht überlegen: Je mehr Leute man befragt, umso eher driften die Mehrzahl der Nominierungen richtung der Titel, die dem Durchschnitts-Spieler am meisten gefallen haben. Das wird noch verstärkt dadurch, dass bei so vielen Leuten genug dabei sind, die gar nicht so viel spielen. Aber was sie gespielt haben werden sind die Titel, die hart gehyped werden. Das ist es, was ich damit meine, dass das Komittee selber einfach nur voller Normies ist.
    Siehe auch die Anime Awards, wo merkwürdigerweise in den letzten Jahren das Komittee immer größer und die Awards immer einseitiger werden.

    Vergleicht man das nun damit, hätte man ein Komittee aus wenigen Leuten, die dafür aber wirklich exzessive Kenntnisse haben, so kann man schnell erkennen, dass damit sicherlich auch ein paar der weniger mainstreamigen Titel eine Chance hätten. Klar, mit so einem Komittee wären E33 und co. auch für viel nominiert worden, aber es hätten auch einfach ein paar andere interessante Titel nominiert werden können. Denn das ist es einfach, was die Nominierungen sind: Stinklangweilig.
    Und man darf auch nicht den Effekt unterschätzen, den eine Nominierung eines nischigeren Titels bei so einer Show hätte (selbst, wenn er nicht gewinnt). Während die ganzen ohnehin schon gehypeten Titel dann halt noch mal nen kleinen Verkaufsspurt haben, aber die haben sich ja eh schon vorher wie geschnitten Brot verkauft.

    Zu den Kategorien, da hab ich Dir und BLUE wenig hinzuzufügen. Sie sind ebenfalls einfach nur langweilig. Ich vermute, dass diese Orientierung an cineastischen Kategorien zwei Gründe hat: Einmal kann man damit ein größeres Publikum ansprechen - unter den Kategorien von Filmen kann sich jeder was vorstellen, selbst wenn man nur einmal ein Mobile Game reinlegt. Was wissen die meisten denn, was tolles Gamedesign ist? Und zweitens, weil man versucht sich als die Oscars der Videospieleindustrie zu definieren.

  16. #1656
    Nach welchen Maßstäben bewertet man denn, was zum Beispiel gute "art direction" ist? Ich kann den Gedanken, dass es einen unvoreingenommeneren Weg gibt, Spiele auszuzeichnen; dass es Spiele gibt, die es auf Grundlage besserer Maßstäbe mehr verdient hätten, ausgezeichnet zu werden, nicht nachvollziehen.

    @Yoraiko.
    Zitat Zitat
    In der ganzen Welt geht es nur ums Geld. Auch das allerkleinste, künstlerisch-hochwertigste Indiespiel muss - wenn es kommerziell ist - Geld verdienen und das einbeziehen.
    Das sehe ich auch so. Indie-Studios müssen genauso kapitalistisch denken. Und ich meine, die Kritik an den CEOs an den Spitzen der großen Studios ist natürlich berechtigt, welcher nette Menschen greift schon nach Macht, aber die ganzen Angestellten können nichts dafür. Die Leute sind wohl genauso mit Herzblut bei der Sache wie ein Indie-Entwickler, deswegen kann ich diesem ganzen "Indie vs. großes Studio" wenig abgewinnen.

  17. #1657
    Ich glaube das die Wahl der Kategorien und eben diese straffe Fixierung auf "cineastische" Spiele auch aus einer Art ewigem Inferioritätskomplex heraus kommt. Eigentlich sind die Zeiten von Videospielen als Nischenmedium und Hobby für Nerds längst vorbei, aber irgendwie wollen alle Industriellen unbedingt so sehr von außen ernst genommen werden, dass dadurch halt jegliche Einzigartigkeit des Mediums abgestreift wird, man will sich vollkommen Hollywood anbiedern für Verifikation von außen. Deshalb werden auch Gastauftritte von Filmstars so extrem häufig angepriesen. Als Jordan Peele vor ein paar Jahren da aufgetaucht ist, dachte ich mir "Ja, cool; aber irgendwie sehe ich mehr Filmbekanntheiten in dieser Show als solche aus der Gamingwelt." Ich mag Jordan Peele, aber ich verstehe halt einfach nicht, wieso der ewig lange auf der Bühne stehen darf und die Leute, die einen Award für das beste Indiespiel und das beste Debütindiespiel gewonnen haben, dürfen sich den Award nicht mal auf der Bühne abholen, sondern wurden nur zwischendurch mal als Gewinner angesagt, bevor der nächste Trailer angeschmissen wurde. Selbiges mit Matthew McConaughey oder anderen. Das ist halt einfach arm und da merkt man dass diese Awardshow halt reinste Augenwischerei ist. Ich will nicht sagen, dass Spiele wie E33 und andere Spiele, die ich mag und die in den letzten Jahren gewonnen haben, gar keinen künstlerischen Wert haben. Absolut nicht. Aber der künstlerische Wert oder etwas in der Art wird hier halt einfach nicht bemessen. Wenn E33 Pech gehabt und ungefähr so viel Pull gehabt hätte wie ein Like A Dragon oder ein Dragons Dogma, dann wäre es nicht nominiert, auch wenn es dasselbe Spiel wäre. Es wurde eben nur nominiert, weil es viral ging, weil jeder es gespielt und gehyped hat. Und das ist halt irgendwie traurig, dass das so ziemlich der einzige Grund ist, wieso Spiele nominiert werden.

    Zitat Zitat von Yoraiko. Beitrag anzeigen

    In der ganzen Welt geht es nur ums Geld. Auch das allerkleinste, künstlerisch-hochwertigste Indiespiel muss - wenn es kommerziell ist - Geld verdienen und das einbeziehen. Das Argument, dass es nur ums Geld geht fand ich schon immer sehr gegenstandslos vor allem in einem Medium, das sich auch darüber definiert - Verkäufe, Preispolitik, Verbreitung, Hype. Vor allem bei einem Esteem-Event wie dem GOTY.


    Das hat ja auch niemand gesagt. Die Welt ist nicht Clair Obscur, Hell und Dunkel, es gibt auch Grau und ein Spiel kann auch 'nur' das beste/beliebteste/erfolgreichste Spiel eines Jahres sein. Was Clair Obscur ist. Machen wir uns nichts vor.


    Ich habe bisher leider noch von keinem davon gehört und sie kurz recherschiert. 2x Survival Horror und 1x Detective Mystery. Ja gut, hat es dann vielleicht etwas schwerer beim GOTY.

    Silent Hill F interessiert mich sehr, soll aber wohl enorme Gameplay-Schwächen haben. u.a. deswegen werde ichs wohl nur als Playthrough sehen.


    Die sind viral gegangen, weil es gute Videospiele sind. Na gut, nicht alles was viral ist ist gut, diese drei Titel aber schon. Auch hier habe ich keinen davon gespielt, Hades 1 aber bis zur Erschöpfung und der Gameplayloop, die Charaktere und die Welt waren aber verdammt gut und in Hades 2 soll das alles noch weiter perfektioniert wurden sein. Ich habe Hollow Knight nie gespielt und selbst ich weiß,
    Das sind zwei Punkte, auf die ich sehr gerne eingehen will. Erstens: Es gibt ja noch meilenweit Unterschied zwischen "Es geht nur ums Geld" und "Es geht gar nicht mehr ums Geld". Das Kreative und damit auch Videospielmacher eben ihr Geld verdienen müssen ist klar, aber wie schon gesagt, man kann das Ganze deutlich weniger als extreme Kommerzshow aufbauen, wo tausend Mal Werbung für irgendwas gemacht wird. Denn die Leute, die sogar Awards an dem Abend gewinnen, bekommen zum Teil nicht mal ihren Platz in der Show und dürfen keine Danksagungen auf der Bühne machen oder sich gar nur den Award von der Bühne abholen, obwohl gerade den (Debüt) Indie Spieleentwicklern helfen würde, wenn sie da einen Platz bekommen würden. Stattdessen wird das zwischen den ganzen anderen Sachen nur mal eben angekündigt.

    Zweitens: Ich habe sogar sowohl Blue Prince, Hades 2 und Silksong alle gespielt und ich mag sie alle sehr, dementsprechend geht es mir nicht um den Punkt, dass da schlechte oder "nur" mittelmäßige Spiele wären. Es ist einfach nur der Fakt, dass der einzige Faktor warum sie ausgewählt wurden aus dem ganzen See der Indies, der Fakt ist, dass sie eben von den Meisten Leuten gespielt wurden. Ich weiß nicht, das finde ich halt einfach ein komisches Kriterium und ich finde es halt traurig, wie viele andere Indiespiele einfach halt deswegen ignoriert werden, obwohl sie genau so gut sind, nur weil sie nicht ähnliche Glück hatten ein riesiges Publikum um sich zu scharen.

    Ich stimme da definitiv Klunky zu. Der Games for Impact Award ist halt wirklich der einzige Award, der noch irgendwie was Eigenes macht. Ansonsten wirkt die Award Show halt so als würde jeder davon immer nur die Spiele spielen, die gerade einen Coverartikel in irgendeiner Spielezeitung haben und der Rest der Videospiellandschaft existiert gar nicht.

  18. #1658
    Beliebtheit ist der intersubjektivste aller Maßstäbe.

    Spiele profitieren natürlich davon, wenn sie in aller Munde sind, aber gleichzeitig kann niemand sagen, ob das unbekannte Indiespiel mit mehr Werbung auch so beliebt gewesen wäre. Es ist ja nicht so, dass die Spieler keine eigene Meinung hätten und alles für gut halten, was andere ihnen vorsagen.

  19. #1659
    Zitat Zitat von Klunky
    Und was Clair Obscur z.B. nicht ist, ist ein Indie-Spiel.
    100 %.

    Zitat Zitat von Klunky
    aber ich habe dieses Jahr mindestens genau so gute Soundtracks gefunden, bzw die mir sogar noch besser gefallen.
    Nur aus persönlichem Interesse, weil ich immer gute Musik brauche: Welche?

    Zitat Zitat von poetBlue
    Ich glaube das die Wahl der Kategorien und eben diese straffe Fixierung auf "cineastische" Spiele auch aus einer Art ewigem Inferioritätskomplex heraus kommt.
    Kann diesem ganzen "Wir wären gern die Filmindustrie und möchten, dass Hollywood-sempai uns noticed" nur zustimmen.

    Zitat Zitat von poetBlue
    Wenn E33 Pech gehabt und ungefähr so viel Pull gehabt hätte wie ein Like A Dragon oder ein Dragons Dogma, dann wäre es nicht nominiert, auch wenn es dasselbe Spiel wäre.


    Zitat Zitat von poetBlue
    Und das ist halt irgendwie traurig, dass das so ziemlich der einzige Grund ist, wieso Spiele nominiert werden.
    Nicht unwahr, aber beachte, was du selbst weißt und gesagt hast, die Game Awards sind eine Show-Sau, kein Qualitäts-Gremium.

    Zitat Zitat von poetBlue
    der Fakt ist, dass sie eben von den Meisten Leuten gespielt wurden. Ich weiß nicht, das finde ich halt einfach ein komisches Kriterium und ich finde es halt traurig, wie viele andere Indiespiele einfach halt deswegen ignoriert werden, obwohl sie genau so gut sind, nur weil sie nicht ähnliche Glück hatten ein riesiges Publikum um sich zu scharen.
    Ich finde, dass das in die Richtung einer sehr komplexen, medienwissenschaftlichen Frage geht, die unter anderem aufwirft, warum Spiele ignoriert werden, Hypes generieren, wo die Kausalität oder Koheränz zu ihrer Qualität liegt und inwiefern das als Kriterium für eine Awardshow gelten sollte. Alles Punkte, die ich jetzt hier nicht klären möchte, da ich die GOTY-Awards weder verteidigen noch irgendwie als mein Interessensgebiet hinstellen möchte. Eigentlich wollte ich nur Clair Obscur verteidigen, nicht, dass es das auch nur im Entferntesten nötig hätte


  20. #1660
    Ich denke Clair Obscur musst du gar nicht verteidigen, weil niemand die Qualität des Spiels abstreitet.
    Wobei ich auch dazu sagen muss dass ich bisher nicht weit gespielt habe. (spiele das mit meinem Halbbruder und jeder steuert einen Charakter - das hat so lange funktioniert bis wir gemerkt haben, dass die maximale Partygröße 3 ist. D: )

    Und ich sehe definitiv den Appeal des Spiels, auch wenn mir durchaus Zweifel kommen, wie lange dieser anhält. Ich habe in den Talk mit dir und Itaju reingehört und auch wenn wir völlig unterschiedliche Befindlichkeiten haben was Anspruch in Spielen betrifft, stimme ich dir zu dass dieser immernse Fokus auf das reaktive Kampfsystem gewisse Probleme hervorruft, der die taktische JRPG Komponente des Spiels untergräbt. Insbesondere die Parry-Mechanik erscheint mir zu viele Vorteile zu bieten, dass der Whiplash, zwischen nen Boss dessen Timing man auswendig gelernt hat und einem wo man vesucht die taktischen Möglichkeiten des Spiels auszuschöpfen, einfach zu groß ist.
    Gleichzeitig sehe ich aber auch wie sich die komplette Balance durch die zahlreichen Pictos früher oder später aushebelt, da es einfach zu viele unregulierte Möglichkeiten gibt, was für dich sicherlich reizvoll ist, aber damit auch eine eigenartig inversive Schwierigkeitskurve erzeugt.

    Zur Musik, ich fande die Gommage Szene am Anfang schön, aber nach meinem Empfinden etwas zu dick aufgetragen. Man wusste ohnehin was passieren wird und das emotionale Attachement ist da noch nicht hoch genug IMO, weil man die Figuren gerade erst kennen gelernt hat, besonders für die Leute, die sämtliche Gespräche ignorieren. Man kann zur Gommage quasi schon nach 5 Minuten. Das erwähne ich deshalb, weil ich das Spiel einem Freund gezeigt habe und da wollten wir nur schnell zum Punkt kommen. In Folge dessen hat er nicht so wirklich viel gefühlt bei der Szene.
    Aber grundsätzlich bringt die Musik sehr gut die Tiefe dieser außerordentlich kreativen Prämisse des World-Buildings herüber.

    Am Ende ist es auch immer eine Frage ob dieser Operetten Stil einem auch persönlich zusagt. Deswegen kann ich dir jetzt meine Lieblingssoundtracks zeigen, aber nicht garantieren, dass sie dir überhaupt gefallen, weil sie teilweise auch ganz andere Genres abdecken, mit Spielen die nen völlig anderen Ton besitzen. Ich finde es nur schwierig bei sowas subjektiven wie Musik zu glauben dass Clair Obscur alles aus dem Wasser geblasen hat. Am Ende haben es einfach die meisten gehört, weil es in aller Munde ist.



    Man muss auch noch berücksichtigen, das ist nur das was ich zufällig kenne. Und ich habe sonst nicht viele moderne Spiele dieses Jahr gespielt.

    Geändert von Klunky (22.11.2025 um 14:30 Uhr)

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