Da mußte ich lachen.Ja, so sah damals und sieht zum Teil heute noch die Realität aus. So sehr mich das auch ärgert, ich muß dir da recht geben. Unsere Idealvorstellung von Aktenschränken, die zu jedem SNES-Spiel 2-3 Exemplare vom Spiel an sich, von Spieleberatern, Zeitschriftenartikeln, Interviews, Werbung, wichtigen Daten, Interna usw. lagern, geht sowas von an der Realität vorbei... Schaut euch an, wie die meisten Menschen zu Hause leben, die mit Videospielen irgendwie zu tun haben, sei es als Schaffende, sei es als Konsumenten. Das müssen schon Liebhaber und Sammler sein. Ich weiß, daß mir Archivierung im Blut liegt - bin allerdings kein Sammler wie mein Bruder oder Tim (OhWeh). Ich meine, vernünftige Archivierung, d.h., daß die Sachen auch gefunden werden können, und zwar von jedem, nicht nur von einem selbst. Wäre ich mit meinem heutigen Wissen und Fähigkeiten damals Archivar bei Nintendo gewesen, wäre die Sache sicher anders gelaufen.
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Unterm Strich bleibt wohl die nüchterne Erkenntnis: Entweder hat damals niemand so weit gedacht bzw. die Vorteile für die Nachwelt erkannt oder es hieß: "Archivierung? Da haben wir kein Budget für." Vermutlich oft sogar beides.
Umso wichtiger sind Projekte wie die "Video Game History Foundation", worauf Cipolla dankenswerterweise hingewiesen hat, welches mir völlig unbekannt war: gamehistory.org
Gegründet von Frank Cifaldi und seinem Freund Mike Mika, die 2003 mit dem Projekt der Archivierung von sämtlichem Material aus der Zeit der Spiele angefangen haben. Hier mal ein Einsteiger-Video:
Es gibt noch weitere, einfach mal "video game history foundation Frank Cifaldi" bei Youtube eingeben.
Weiß jemand, ob es Derartiges auch für den deutschen Markt gibt? Oder sind wir und andere Videospiel-Forengemeinschaften sozusagen die letzten Gralshüter der deutschen Videospiel-Geschichte?