Das hab ich wohl ein wenig missverständlich formuliert. Ich habe gemeint, dass selbst Star Tropics und Zelda 2 nicht gut gealtert sind. Das heißt nicht, dass es schlechte Spiele wären. Es sind nämlich die besten rollenspielartigen NES-Spiele, die mir eingefallen sind.
Schlecht finde ich beide Spiele tatsächlich nicht, sondern um ein vielfaches besser spielbar als die Dragon Quests und Final Fantasies auf den NES. Ich mochte Star Tropics auch, habe die Cartridge in meinem Besitz (als Dauerleihgabe meines Cousins) und als Kind auch recht weit gespielt. Zelda 2 habe ich erst Jahre später auf dem GBA als Classic-Modul gehabt und fand es - ok. Generisch war Zelda 2 schon und nicht besonders fesselnd, hat aber trotzdem alleine wegen der Spielmechanik noch Spaß gemacht. Durchgespielt habe ich es sogar.
Star Tropics war eben ganz süß, aber gegen ein Chrono, Lufia oder Terra kann es eben nicht anstinken. Ich hab es leider auch nie ganz zu 100% durchgespielt. Ich habe auch fast kein NES-Spiel durchgespielt, außer Ducktales und die Marios (bis auf Mario 2, da hab ich Wart nicht besiegen können). Größtenteils war das spielbedingt, da viele Spiele gar kein richtiges Ende hatten. Oder ich durfte einfach nicht länger spielen. Gerade unter der Woche ließen mich meine Eltern nur selten mal eine halbe Stunde am Tag spielen, auch am Wochenende musste ich fragen und spielte entsprechend oft heimlich. Da wir ein kleines Haus hatten, schaltete ich die Mehrfachsteckdose mehrfach aus.
Erst mit dem SNES wurden die Spiele dann auch besser. Ich habe gestern Terranigma gestartet. Und eine Sache, die mir sofort aufgefallen ist, ist das wirklich gute Level-Design. Ein Level-Design, das heutige JRPGs nur noch ganz selten haben. Die meisten Spiele, egal ob Dragon Quest 11 (Das ja ansonsten ehr gut ist), die ganze Falcom-Litanei oder diverse Tales-Spiele haben einfache Durchlauf-Dungeons, wo man nur kämpft und hie und da einen Schalter drücken muss. Diese fühlen sich nach Arbeit an und unterbrechen eigentlich immer die Handlung. Terranigma bietet schon in den ersten fünf Türmen abwechslungsreichere Dungeons als in sämtlichen bis dato erschienenen Falcom-Spielen. Außerdem sind die Levels in Terranigma super in die Handlung integriert und das Pacing ist Chrono-ähnlich mit der Handlung verwoben. Die Geschichte und selbst die Charaktere sind ausreichend komplex und die Szenarien, ob nun Norfesta-Wald (mit Wegweiser-Glocke, die man erst mal aus einem Schloss stehlen muss), der unheimlichen Wüstenstadt Louran mit ihren Zombies oder später das Eindringen in die Burg Drachenfels mit Roy und Fyda... Terranigma ist ganz großes Kino und wäre entsprechend modernisiert heutzutage noch ein großartiges Spiel!
Besser kann man's nicht auf den Punkt bringen! Das macht wohl den Reiz aus. Zudem ist die Story wirklich nett und auch nicht schlechter als in vielen moderneren JRPGs, die mit ihrem formelhaften Aufbau und ihren Durchlauf-Dungeons gewaltig nerven.Zitat von Sylverthas
Lufia 2 ist einfach wunderschön erzählt und schafft eine angenehme Spieltiefe. Wie Du schon bei Chrono gesagt hast, geht es nicht darum, sich mit der sinnlos komplexen Story die Handlung zu verrenken und immer noch pseudotiefgründiger zu werden, sondern einfach stimmig und tragfähig. Es gibt wirklich nur wenige Spiele, die es schaffen stimmig und megakomplex zu sein. Und dann ist das Spielsystem meistens richtig blöd ("Xenogears" *hust*).Zitat
Auch Final Fantasy IX wird ja immer wieder zum Vorwurf gemacht, weniger komplex zu sein. Aber eigentlich stimmt das so gar nicht. Es ist nur weniger innovativ und bodenständig, erzeugt aber eine Spieltiefe, die es seitdem nie wieder gegeben hat. Oder Dragon Quest 11, das auch im Ansatz eine sehr, sehr klassische Geschichte erzählt, aber so angenehm stimmig aufgebaut ist und so viel Reiz und Charme hat, das man trotz der lahmen Dungeons eine fantastische Zeit damit verbringen mag.