Kommt darauf an was Cuzco als kontrovers ansieht (ohne begleitenden Bericht fehlt seiner 9/10 Bewertung eben noch der Kontext). Der allgemeinen Aussage seines Freundes, dass die Story eher OK ist und das Spiel vor allem mit den Dungeons glänzt würde ich jedenfalls beipflichten, obwohl ich zur älteren Generation gehöre und es 1997 zumindest eine Zeit lang gespielt habe, bis es dann vom Nintendo 64 verdrängt wurde. Mein Fazit aus meiner 2018er Challenge fiel dann wie folgt aus:
(Anm.: Ausschlaggebend für die am Ende doch recht hohe Wertung waren die großartigen Rätseldungeons und zum Teil der Humor des Spiels)
Es ist insgesamt eben viel weniger ernsthaft als das Final Fantasy 6-Drama gestaltet und die Charaktere blödeln oft miteinander herum. Hat mir eigentlich ziemlich zugesagt und ich finde sie daher nicht nervig, nur weil sie aufgrund der sich anbahnenden Gefahr menschlich- und ihrer Persönlichkeit treu bleiben, anstatt zu Emos zu verkommen (an dieser Stelle möchte ich noch einmal auf das Mini-Theater in dem 2018er Challenge-Bericht hinweisen^^).
Von der Charakterentwicklung heutiger Rollenspiele sind in dem Spiel aber nur Ansätze zu sehen, wobei man es eben auch im Kontext der Zeit betrachten muss, für den es im Vergleich zu vielen seiner Genrekollegen schon überdurchschnittlich abschneidet. Solche Themen wie Selan und Maxim die sich im Laufe der Handlung ineinander verlieben, heiraten und schließlich eine Familie gründen oder Tia, die sich ihre Niederlage in der Schlacht der Liebe eingesteht und alleine von dannen zieht sind aber trotzdem positiv hervorzuheben und selbst in heutigen Rollenspielen eher selten vorhanden (mir fällt spontan kein halbwegs aktuelles Beispiel dafür ein).
Beim Kampfsystem braucht man nicht wirklich Strategie, mit dem im Rollenspiel üblichen Vorgehen, die eigenen Charaktere zu buffen, die Gegner zu debuffen und dann die mächtigsten Zauber/Techniken rauszuhauen kommt man überall mit Leichtigkeit durch. Außer bei besonderen Bossen bei denen man normalerweise verlieren soll, die man aber mit ganz speziellen Strategien trotzdem in die Knie zwingen kann...
Und bezüglich Kefka, meh, der ist für mich eher ein Reinfall gewesen. Anfangs heckt er zwar einige "Gemeinheiten" aus, benimmt sich dabei aber auch wie ein Clown den man nicht ernst nehmen kann (irgendwo habe ich mal von einem Vergleich mit dem Joker gelesen, wobei ich zu keiner Zeit den Eindruck hatte, dass sein Writing auch nur annähernd dessen Klasse erreichen würde) und sobald er an die Macht kommt und eigentlich im Fokus der Handlung stehen sollte, verkriecht er sich in seinen Turm und spielt bis zum Endkampf keine Rolle mehr für die Geschehnisse.![]()