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  1. #1
    Nicht das, was ich erwartet hatte, nachdem du im anderen thread von einem "kontroversen" Review gesprochen hast.
    Die Story habe ich schon beim ersten durchspielen als klassisch empfunden (obwohl ich mich gerade frage, was ich dazu eigentlich als Vergleich benutzt habe...), was zwar nicht direkt nach dem Erscheinen in Deutschland war, aber immerhin als es noch einigermaßen "frisch" war. Auch dem meisten anderen kann ich weitestgehend zustimmen. Am ehesten zum Widerspruch reizen würde mich noch die Behauptung, dass Kefka ein fantastischer Antagonist sei...

  2. #2
    Kommt darauf an was Cuzco als kontrovers ansieht (ohne begleitenden Bericht fehlt seiner 9/10 Bewertung eben noch der Kontext). Der allgemeinen Aussage seines Freundes, dass die Story eher OK ist und das Spiel vor allem mit den Dungeons glänzt würde ich jedenfalls beipflichten, obwohl ich zur älteren Generation gehöre und es 1997 zumindest eine Zeit lang gespielt habe, bis es dann vom Nintendo 64 verdrängt wurde. Mein Fazit aus meiner 2018er Challenge fiel dann wie folgt aus:

    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Im Grunde ist Lufia 2 ein ziemliches 08/15 RPG. Der Held zieht aus die Welt zu retten weil es ihm prophezeit wurde. Er trifft dabei allerhand Leute die seiner Hilfe bedürfen und begegnet schließlich dem dunklen Lord der die Welt vernichten will. Allzu viele Überraschungen sollte man nicht erwarten. Die Charaktere sind ziemliche Klischee-Abziehbildchen, allerdings trotzdem durchaus sympathisch geschrieben. Vor allem deren Geplänkel untereinander konnte mir immer wieder das ein oder andere Schmunzeln entlocken.
    Was das Spiel ausmacht sind definitiv die mit Puzzles beladenen, fast schon Zelda-artigen Dungeons, die einerseits vom Layout komplex sein können und andererseits mit der ein oder anderen Kopfnuss aufwarten. Das RPG dahinter ist eher als kleiner Bonus anzusehen.

    Wertung: ★★★★☆ (4/5)
    (Anm.: Ausschlaggebend für die am Ende doch recht hohe Wertung waren die großartigen Rätseldungeons und zum Teil der Humor des Spiels)

    Es ist insgesamt eben viel weniger ernsthaft als das Final Fantasy 6-Drama gestaltet und die Charaktere blödeln oft miteinander herum. Hat mir eigentlich ziemlich zugesagt und ich finde sie daher nicht nervig, nur weil sie aufgrund der sich anbahnenden Gefahr menschlich- und ihrer Persönlichkeit treu bleiben, anstatt zu Emos zu verkommen (an dieser Stelle möchte ich noch einmal auf das Mini-Theater in dem 2018er Challenge-Bericht hinweisen^^).
    Von der Charakterentwicklung heutiger Rollenspiele sind in dem Spiel aber nur Ansätze zu sehen, wobei man es eben auch im Kontext der Zeit betrachten muss, für den es im Vergleich zu vielen seiner Genrekollegen schon überdurchschnittlich abschneidet. Solche Themen wie Selan und Maxim die sich im Laufe der Handlung ineinander verlieben, heiraten und schließlich eine Familie gründen oder Tia, die sich ihre Niederlage in der Schlacht der Liebe eingesteht und alleine von dannen zieht sind aber trotzdem positiv hervorzuheben und selbst in heutigen Rollenspielen eher selten vorhanden (mir fällt spontan kein halbwegs aktuelles Beispiel dafür ein).

    Beim Kampfsystem braucht man nicht wirklich Strategie, mit dem im Rollenspiel üblichen Vorgehen, die eigenen Charaktere zu buffen, die Gegner zu debuffen und dann die mächtigsten Zauber/Techniken rauszuhauen kommt man überall mit Leichtigkeit durch. Außer bei besonderen Bossen bei denen man normalerweise verlieren soll, die man aber mit ganz speziellen Strategien trotzdem in die Knie zwingen kann...


    Und bezüglich Kefka, meh, der ist für mich eher ein Reinfall gewesen. Anfangs heckt er zwar einige "Gemeinheiten" aus, benimmt sich dabei aber auch wie ein Clown den man nicht ernst nehmen kann (irgendwo habe ich mal von einem Vergleich mit dem Joker gelesen, wobei ich zu keiner Zeit den Eindruck hatte, dass sein Writing auch nur annähernd dessen Klasse erreichen würde) und sobald er an die Macht kommt und eigentlich im Fokus der Handlung stehen sollte, verkriecht er sich in seinen Turm und spielt bis zum Endkampf keine Rolle mehr für die Geschehnisse.
    Geändert von Nayuta (14.10.2020 um 07:11 Uhr)
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  3. #3
    Es scheint, dass ich das erste Mal ein Spiel aus der Challenge rauswerfen muss. Und zwar Cold Steel 4.

    Es sieht zwar etwas besser aus, als der technisch wirklich erbärmliche dritte Teil, aber dafür hagelt es Bugs, Bugs, Bugs! Teilweise zieht der Schwierigkeitsgrad so übertrieben an, dass bestimmte Stellen einfach nicht schaffbar sind. Gerade bei Bossen scheinen auch Dinge falsch berechnet zu werden. Von dem unsäglich frustrierenden Pom Pom Party fang ich erst gar nicht an. (Das braucht man übrigens auch gar nicht, gibt gar keine AP, daher habe ich mit diesem absolut beschissen frustrierend und zufälligen Zeitverschwendung mittlerweile aufgehört. Wenn ich das früher gecheckt hätte, hätte ich mir viele Nerven gespart!) Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass bei unschaffbar schweren Stellen nur ein Neustart der Konsole (ja, der Konsole) hilft. Das liegt an dem Zufallsgeneratorprinzip in diesem Spiel. Aber es ist dennoch frustrierend, wenn Du erst 1 bis zwei Stunden in einen Kampf gesteckt hast, dann immer wieder verlierst und nach dem Neustart den Gegner auf einmal quasi onehitten kannst. Außerdem werden mittendrin einfach mal falsche Textboxen eingeblendet. Nicht, dass man ohnehin schon der konfusen Story nur mit sehr großer Anstrengung an die eigene Konzentration folgen kann.

    Die ganze Suppe ruckelt wie die Pest, bei den Nebengeräuschen aus 1 Meter Entfernung hab ich an der PS4 60 (!) Dezibel gemessen. Meistens im Menü. Im Spiel sind's dann 56. Das ist ein Staubsauger unter Volllast mit verstopfter Düse! Und dafür, dass es grafisch das zweithässlichste Spiel auf der PS 4 ist (nach Teil 3) ist das schon der Oberhammer. Wieso entwickeln die so schlampig! Das schafft nicht mal Microsoft!

    Ich habe jetzt beschlossen das Spiel abzubrechen. Vielleicht braucht man ja wirklich eine PS4 Pro. Ich werde, sollte ich dieses Jahr die PS5 doch noch bekommen, vielleicht doch noch dort weiterspielen. Aber auf der Standard-PS 4 ist das Spiel leider aus den oben genannten Gründen beinahe unspielbar. Und bekommt vorübergehend die Wertung ➊➋➂➃➄➅➆➇➈➉ unspielbare Passagen !
    Geändert von Cuzco (16.11.2020 um 20:44 Uhr)

  4. #4
    Ich habe es geschafft! Ich habe alle Spiele für 2020 beendet plus ein paar Sondereinblicke. Ab dem 5.1. hagelt's Berichte. Dann kriegt auch Cold Steel 4 demnächst ein richtiges Review. Auf der PS5 lief es problemlos und nahezu bugfrei. Wer also eine PS4 Pro hat (die meisten nehme ich an), können bedenkenlos zugreifen. Bei der Basis-PS4 wird es ein wenig schwer, da die Hardware wohl zu schwach für dieses Spiel ist.

  5. #5
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Bei der Basis-PS4 wird es ein wenig schwer, da die Hardware wohl zu schwach für dieses Spiel ist.
    Keine Ahnung, was du gespielt hast, aber die japanische Version ist problemlos auf der Ur-PS4 spielbar und ich glaube nicht, dass der Unterschied dazwischen und der Euro-Version technisch riesig ist. Und es ist ja nun auch nicht so, dass das Spiel ein Graphikfeuerwerk wäre, dass wahnsinnig viele Ressourcen frisst.

    Das wirkt auf mich eher so, als würde deine Konsole das Zeitliche segnen, erinnert mich nämlich sehr an meine Zweitkonsole, die vor der Reparatur auch vermeintliche "Bugs" produziert hat. Hinterher war es die Festplatte...
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  6. #6
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Keine Ahnung, was du gespielt hast, aber die japanische Version ist problemlos auf der Ur-PS4 spielbar und ich glaube nicht, dass der Unterschied dazwischen und der Euro-Version technisch riesig ist. Und es ist ja nun auch nicht so, dass das Spiel ein Graphikfeuerwerk wäre, dass wahnsinnig viele Ressourcen frisst.

    Das wirkt auf mich eher so, als würde deine Konsole das Zeitliche segnen, erinnert mich nämlich sehr an meine Zweitkonsole, die vor der Reparatur auch vermeintliche "Bugs" produziert hat. Hinterher war es die Festplatte...
    Also das Problem tritt auch bei der wesentlich neueren PS4-Slim meiner Schwester auf. Es wirkt irgendwie wirklich so, als wäre das komplette Spiel emuliert. Die Framerate ist ja auf 60 Bilder festgelegt, was bei so einer Grafik ja auch drin sein sollte. Aber es läuft nicht gut. Es ruckelt wirklich wie Sau. Die PS5 spielt ja die Pro-Fassung ab, was auch kein echtes UHD ist, denn das Checkerboarding ist sichtbar. Aber da läuft das Spiel zumindest rund.

    Die produzierten Bugs können hingegen tatsächlich an meiner altersschwachen PS4 liegen. Die Gruppen-Wipes und One-Hit-Kills mehrerer Gegner sind auf der PS5 nicht mehr aufgetreten. Entweder ist das Spiel am Anfang viel schwerer, wobei ich durch einen Konsolen-Neustart die Kämpfe ohne Probleme geschafft habe, bei einer Wiederholung allerdings selbst bei Absenken des Schwierigkeitsgrades meist nach einem Treffer gewipet wurde.

    Auch konnte ich dieses beschissene Minispiel Pom Pom Party auf der PS5 ohne Tobsuchtsanfälle durchspielen. Auf der PS4 war der Zufallsgenerator so unerbittlich, dass ich die komplette Konsole neu starten musste, um eine Chance zu haben. Auf der PS5 habe ich jeden Gegner spätestens nach dem 5. Match besiegt, bei der PS4 waren 50 bis 100 Spiele notwendig mit mehreren Konsolenneustarts.

    Ich denke mal, dass es eine Mischung aufgrund des Zustands meiner Konsole war, wobei diese eigentlich eher Grafikfehler produziert und furchtbar laut ist und sich das nicht auf die Werte auswirken sollte und der anscheinend wirklich emulierten Phyre Engine, die sehr stiefmütterlich auf das Basismodell angepasst wurde.

  7. #7

    Mystical Ninja Starring Goemon - Retro-Spiele Review

    Einleitung
    Das Super-Nintendo war in der ersten Hälfte der 90er zweifelsohne DIE Konsole für JRPGs – sowie später die Playstation 1, 2 und 4. Das Super Nintendo hat das Genre auch im Westen etaliert. Insbesondere in Europa erschienen die Big Pack-Rollenspiele, die alle einen umfassenden Guide neben dem eigentlich Spiel beiliegen in der riesigen Verpackung beiliegen hatten. Wir erinnern uns Mystic Quest, Secret of Mana, Secret of Evermore, Illusion of Time, Terranigma und Lufia. RPGs wurden damit auch als etwas “Besonderes” verkauft. Aufwendigere und längere Spiele, die eine neue Spieltiefe erfahrbar machen sollten. Dem gleichen Marketing-Trick folgte übrigens auch Metroid, das als einziges kein RPG war – aber ein ebenso komplexes Metroidvania-Abenteuer.

    Auf jeden Fall wurden somit japanische Rollenspiele zum Sinnbild für Spieltiefe und Komplexität in einer Zeit, als sehr viele Konsolenspiele meist nur einen Nachmittag Inhalt boten. Selbst die längsten Mario-Spiele oder die Donkey Kong Country-Serie boten nur Vertreter, die keine 10 Stunden Inhalt boten. Plattformer auch zu atmosphärisch-immersiven Abenteuer-Erfahrungen werden zu lassen, schaffen es nicht, die Faszination der RPGs zu brechen. Und so war für mich als durch das SNES bekehrten Rollenspiel-Fan klar, mir die Nachfolge-Konsole in 3D zu holen.

    Schließlich bekam schon das erste Spiel der neuen Konsole Rollenspielelemente. Super Mario 64 hatte ansprechbare NPCs, auch wenn es natürlich ein reiner Plattformer war. Und so vermisste ich bald Rollenspiele und rollenspielähnliche Spiele. 3D-Jump’n Runs ala Banjo Kazooie waren zwar unfassbar genial und dauerten auch recht lang, aber so eine RPG-Welt wie in Evermore/ Lufia/ etc. hätte ich auch gerne wieder gehabt.

    Pilotwings hatte vor allem einen hohen Wiederspielwert und die Funracer machten alleine auch Spaß. Aber irgendwann will man wieder interaktiv eine Story mit einer Heldengruppe erleben. Parallel erschienen auf der Playstation storyintensive JRPGs rauf und runter. Aber die Konsole hatte ich noch nicht. Zwar konnte ich damals am PC mittels Bleem Breath of Fire 3 zum Laufen bringen und mir Final Fantasy VII für den PC holen. Aber das N64 hatte hartnäckig einfach überhaupt keine Rollenspielveröffentlichung.

    Also hielt ich die Augen offen, nach weiteren Rollenspielen. Da ich mir immer die damals kostenlose Club-Nintendo-Zeitschrift mitgenommen habe, erfuhr ich irgendwann von Mysical Ninja Starring Goemon, das in dem Heft mit Zelda verglichen wurde. Es wurde als Comedy-Action-RPG in einem bizarren mittelalterlichen Japan-Setting vorgestellt. Mein RPG-Hunger war so groß, dass ich das Spiel in einem Idee+Spiel-Fachgeschäft für 160 Mark (ja, Sonys heutige Spielpreise für PS5-VÖ) erstand. Irgendwie auch nicht besonders kundenfreundlich. Das Spiel konnte weder speichern, kostete mehr und hatte keine deutschen Texte, obwohl es sehr textlastig war. Und ich kaufte es. Und ich liebte es.

    Ich habe es daher in mein Nostalgie-Review aufgenommen, weil es früher für mich mein Lieblingsspiel auf dem N64 war. Ich mochte es sogar lieber als Zelda und mindestens genau so gern wie Conker. Ich hatte eine verdammt gute Zeit mit dem Spiel und daher spielte ich es jetzt 20 Jahre später zum dritten Mal durch. Und es fiel mir nicht schwerer als damals. Bei manchen Spielen denke ich mir, dass sie nicht mehr so viel Spaß machen wie früher. Bei anderen bin ich überrascht wie gut diese Spiele doch (noch) sind. Ob das bei Goemon auch der Fall war? Hier lest Ihr die Antwort:








    Beim Plasma-Wahrsager kann ich immer wieder herzhaft lachen... ...und man kann sich sogar mit Tieren unterhalten.



    Es wird Zeit. Goemon ruft Impact mit diesem Horn! Zu einer schmissigen Musik muss man in der Rollschuh-Stufe achtgeben, dass es einen nicht schmeißt.

    Am Ende wartet ein schlecht gelaunter Theater-Roboter... ...den man dann aus Impacts Cockpit heraus nach Strich und Faden verprügelt.



    Im Laufe des Abenteuers befreit man den Drachen Karyuta in einer spektakulären Sequenz vom Einfluss der Bösen. Der Junge ist daraufhin sehr konsterniert, da er unter dem Einfluss viel Unheil angerichtet hat.

    Goemon verspricht daraufhin, ihm zu helfen und die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Als Dank lässt er sich ab da jederzeit rufen und bringt die Helden an bereits besuchte Orte zurück (Schnellreise).



    Yamato. Auf dem Weg zu den Schildkrötensteinen im Bambuswald. Yamato von oben. So einfach sind die meisten Gebiete gestrickt. Macht aber nicht so viel, da man hier nur durchrennt.





    Wie ich das Spiel insgesamt im Vergleich sehe:
    Dieses Spiel ist einer der wenigen N64-Titel, die viel Spieltiefe besitzen. Für mich als Liebhaber von narrativen Rollenspielen ist dieser Titel wohl das, was einem richtigen Rollenspiel noch am nächsten kommt. Das N64 hat zwar viele großartige Titel, aber das sind vorrangig mechanikbasierte Spiele. Goemons Faszination kommt nicht alleine daher, da das N64 wirlich wenige umfangreiche narrative Spiele zu bieten hatte. Das liegt an der Modultechnik: Ein begrenzter Speicherplatz der Cartrdiges lässt einfach keine storyintensiven Abenteuer wie Final Fantasy oder Resident Evil zu... Erst mit der Einführung der 512 Mbit-Cartridges im Jahr 2000 kamen dann Conker und Resi 2.

    Abseits davon ist das gerade mal 16 MB große Mystical Ninja Starring Goemon aber Konamis großer Wurf. Es ist zwar selbst für ein Retro-Spiel recht kurz, übt aber eine Faszination aus und macht neben jeder Menge Spaß auch noch jede Menge gute Laune. Dabei ist das Spielerlebnis fazinierend rund und ich war überrascht, wie gut sich dieses Machwerk auch heute noch schlägt. Wenn man eben die Technik und die Quality-of-Life-Funktionen beiseite lässt, ist das Ding eine Reise, die einen wirklich abholt. Es ist extrem kurz, aber wie ich schon immer zu sagen pflegte: Lieber 10 geniale Stunden als 50 langweilige. Apropos 50 langweilige: Die Story von Goemon ist immer noch länger als die von Final Fanasy XV.


    Nostalgiebrille abgesetzt:
    Das N64 hat mit Conker’s Bad Fur Day 2001 ein ebenfalls sehr handlungsintensives Spiel bekommen, das an Goemon heranreicht. Obwohl das wirklich mehr Jump ’n Run mit viiiiiieeeel Gelaber ist. Aber Conker ist anders als Banjo/ Mario/ sonstige 3D-Plattformer kein Collect-a-Thon. Das heißt, man folgt definitiv einer Handlung und sammelt nicht einfach nur Dinge ein, um weiterzukommen. Und genau das hat auch Goemon. Goemon ist eines der wenigen Spiele auf dem N64, in dem man nicht sammelt, sondern der Story folgt. Das alleine ist aber kein Grund, warum es mir so gut gefallen hat. Klar: Ich kann nicht rangehen wie ein Teen, der das Spiel heute zum ersten Mal spielt. Meinem Kumpel Lucas, der auch Lufia netterweise bewertet hatte, habe ich daher Goemon gegeben, um zu schauen, ob ich wirklich so verblendet bin, wenn ich Goemon eine „8+“ verpasse. Daher hier Lucas unverblümtes Urteil: „Goemon ist viel besser als Lufia. Es ist sogar fast perfekt aber ein bisschen zu kurz. Würde dem Spiel nach meinen Maßstäben 85% geben!“

    Der Nachfolger hat mich bei weitem nicht so mitgerissen. Denn da sammelt man Passierscheine und der Teil ist grausam übersetzt. Er gehört jedoch auch zu den besseren Plattformern, macht jede Menge Spaß und die Musik dieses Nachfolgers ist noch besser! Jawohl! noch besser!

    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉+ gut, Tendenz sehr gut: Handlung nimmt schnell Fahrt auf, ist sehr kurz aber enorm abwechslungsreich. Etwas oberflächliche Figuren, die aber taugen. Dialoge etwas knapp und nur ok übersetzt.
    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Gameplay von Zelda geklaut, sehr abwechslungsreich, viele verschiedene Möglichkeiten. Leider kurzes Vergnügen!
    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉- gut, Tendenz okay: Atmosphärische, auf das Gamedesign zugeschnittene Spielwelt. Wenige, dafür große Ortschaften.
    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉- okay, Tendenz durchwachsen: Stellenweise extrem schöne Assets, aber landschaftlich selbst für 1997 altbacken. Hübsche Cutscenes und cineastische Schnitte retten die Note.
    Musik: ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➓- legendär, Tendenz hervorragend: Klanglich und ohrwurmtechnisch kaum mehr zu toppen. Die Musik zaubert einem ein Lächeln auf’s Gesicht, ob man will oder nicht. Die teilweise arg kurzen Loops bügelt der noch bessere Nachfolger aus.


    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉+ Sehr gut, mit Tendenz zu hervorragend! Etwas zu kurzes und technisch in die Jahre gekommenes Fast-Meisterwerk und in meinen Augen Konamis großer Wurf eines auf dem N64 so seltenen richtigen Abenteuers.

    Auch wenn ich jetzt Ocarina of Time tatsächlich mit einer 9 bewerten würde, weil das Spiel mehr bietet, hier das Rezept wie Goemon Ocarina of Time hätte schlagen können:
    • Kapazität der Cartridge verdoppelt: Längere Loops in den Musikstücken, zwei Kapitel mehr (2 Dungeons, 1 Mech-Kampf), insgesamt so 15 Stunden Spielzeit
    • Etwas mehr Cutscenes und slightly more dialogue
    • Ein Gegenspieler von Goemon, der den Helden immer wieder in die Quere gekommen wäre
    • Festival- und Volkstanz-Dorf mit mehr Storyrelevanz
    • Ne Kamerasteuerung (z.B. „Z“-Trigger und instant Ausrichtung hinter Spielfigur)
    • Hübschere NSCs
    • Den Witz mit „Fernandez“ erklären. Ich finde den zwar megalustig, verstehe ihn aber nicht.
    Geändert von Cuzco (08.01.2021 um 22:00 Uhr) Grund: In langen Beiträgen passieren beim Abschicken einfach viele kleine Fehler...

  8. #8
    Ah, die Goemon Reihe. Mein erster Teil war für den GB, und ich hab das Spiel nie durchbekommen. Ich hing an irgendeiner Stelle fest und wusste einfach nicht mehr, wies weitergeht. Dann kam der zweite N64 Teil, der ein wirklich großartiges Jump'n'Run war (besonders im Multiplayer) und den ich sogar heute noch gelegentlich reinlege. Den ersten N64 Teil, über den Du hier schreibst, hab ich tatsächlich erst danach gespielt. An Ocarina of Time und Major's Mask konnte er für mich nicht rankommen, aber was mir immer im Gedächtnis geblieben ist, ist der cheesige, aber brilliante Humor des Spiels. Die charmanten, stark esoterischen japanischen Einflüsse haben mir als damals angehender Weeb schon ziemlich gefallen. Vielen Dank für das Verlinken von so vielen genialen Tracks, der OST war wirklich sehr speziell und hat perfekt zum Humor gepasst. Die Diskussion über die Soundqualität war interessant zu lesen und nach nochmaligen Reinhören kann ich Dir da auch zustimmen - wobei ich für die Zeldastücke dennoch in die Bresche springe, dass sie trotzdem enorm zeitlos und exzellent sind - auch wenn die Qualität vielleicht nicht die beste ist *g*

    Die Impactsequenzen - auch wegen der Musik - waren immer wieder eine Freude. Als Power Rangers Fan mochte ich natürlich auch die Kämpfe gegen die riesigen Monster. Man, das Spiel hatte echt so viele urklassische Referenzen, echt ein Traum. Warum hab ich das seit damals eigentlich nicht wieder gespielt? In meinen Erinnerungen ist das Spiel unglaublich clunky gewesen. Sprungabschnitte in dem Game haben mich manchmal in den Wahnsinn getrieben, gerade wegen der von Dir angesprochenen Kamera und Sprungdynamik. Da merkt man, dass die 3D Technik für manche doch noch eine Herausforderung war :]


    Zitat Zitat
    begrenzter Speicherplatz der Cartrdiges lässt einfach keine storyintensiven Abenteuer wie Final Fantasy oder Resident Evil zu
    NOOOOOOOOOOOOoooooooooooooooooooooOOOOOOOOOOOOOOOOoooooooooooooooo!!!!!!

  9. #9
    und ich hab den zweiten Teil auf dem N64.
    Und zu meiner Schande nie durchgespielt. Immer wieder an der gleichen Robo Szene versagt, und dass man dann ned vernünftig speichern konnte und mir die Spielstände immer abgeraucht sind, war auch nicht unbedingt hilfreich.

    Das ärgert mich bis heute.

    Und danach hab ich die Reihe erstmal nie wieder angefasst, außer mal kurz einen SNES Ableger glaube ich.
    Evtl grab ich das auch aus. Und dann muss ich auch endlich mal meine Hände auf Conqer bekommen und das in Rhue durchspielen
    "I am the great and mighty poo..."
    ist immer noch ein toller Ohrwurm


    Es ist gelogen, dass Videogames Kids beeinflussen. Hätte Pacman das getan, würden wir heute durch dunkle Räume irren, Pillen fressen und elektronische Musik hören.

    ...Momentchen

  10. #10
    Mystical Ninja Starring Goemon, ist eines der geilsten N64 Spiele ever.
    Habe damals sehr viel Spaß damit gehabt und konnte zu der Zeit kein einziges Wort englisch.
    Dennoch jede Sekunde genossen, den Soundtrack lieben gelernt und selbst jetzt, Jahrzehnte später, Mystical Ninja 2 Starring Goemon nie gezockt.

    Ihr entschuldigt mich, muss kurz in den Soundtrack von Teil 2 reinhören.
    Now: Promise Mascot Agency & Clair Obscur Expedition 33 / Done: Hard Reset Redux
    Now: Six Feet Under Staffel 2 / Done: The Last of Us Staffel 1
    Now: Versus Band 2 / Done: Justice League Dark: Bd.1: Hexenstunde
    RPG-Challenge 2025 / Now: Jahresfazit 2024

  11. #11
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    (...)Vielen Dank für das Verlinken von so vielen genialen Tracks, der OST war wirklich sehr speziell und hat perfekt zum Humor gepasst. Die Diskussion über die Soundqualität war interessant zu lesen und nach nochmaligen Reinhören kann ich Dir da auch zustimmen - wobei ich für die Zeldastücke dennoch in die Bresche springe, dass sie trotzdem enorm zeitlos und exzellent sind - auch wenn die Qualität vielleicht nicht die beste ist *g*
    Ocarina of Time hat einen fantastischen Soundtrack, keine Frage. Das Field-Thema und auch das Gerudo Valley sind Saugeile Stücke und andere wiederkehrende Melodien wie die Lost Woods hatten hier ihren Ursprung. Ich stimme Dir insofern natürlich absolut zu, dass der Soundtrack zeitlos und exzellent ist. Wie schon gesagt, soundtechnisch ist mir der Teil zu verhalten, aber es gibt auch einige Stücke, die relativ uninspiriert sind wie Jabu-Jabus Bauch zum Beispiel. Dennoch ist Ocarina of Time ein hervorragender Soundtrack, da er wirklich viel viel geniale Sachen enthält. Goemon toppt das meiner Meinung nach zwar noch, insbesonders der zweite Teil, dessen Soundtrack mit allen Wassern gewaschen ist.

    Zitat Zitat
    Zitat Zitat
    begrenzter Speicherplatz der Cartrdiges lässt einfach keine storyintensiven Abenteuer wie Final Fantasy oder Resident Evil zu
    NOOOOOOOOOOOOoooooooooooooooooooooOOOOOOOOOOOOOOOOoooooooooooooooo!!!!!!
    Ist die Rechtfertigung vieler, warum keine umfangreichen RPGs auf die Plattform gezaubert wurden. Auf ne 128-MBit-Cartridge kriegst Du wahrscheinlich wirklich nicht so viel drauf. Das sind nämlich nur 16 MB (11 3,5'-Disketten). Trotzdem reichte es immerhin für Banjo Kazooie als auch Goemon. Ocarina of Time brauchte schon 256 MBit. Umfangreiche Spiele wie Conker und Resi 2 dann 512, was aber auch nur 64 MB waren. Ich bin mir nicht sicher, ob sie jemals ein Final Fantasy mit einer Unzahl an Assets oder gar vorgeredeten Hintergründen untergebracht hätten. Alle beiden richtigen N64-Rollenspiele sehen schrecklich generisch und gleichförmig aus...

    Zitat Zitat von one-cool
    und ich hab den zweiten Teil auf dem N64.
    Und zu meiner Schande nie durchgespielt. Immer wieder an der gleichen Robo Szene versagt, und dass man dann ned vernünftig speichern konnte und mir die Spielstände immer abgeraucht sind, war auch nicht unbedingt hilfreich.

    Das ärgert mich bis heute.
    Auch der zweite Teil lohnt sich total. Ist aber mehr Plattformer. Wobei die Roboterkämpfe eigentlich gehen. Schau Dir doch einfach ein YouTube-Video dazu an.

    Zitat Zitat von Ὀρφεύς
    Mystical Ninja Starring Goemon, ist eines der geilsten N64 Spiele ever.
    Ist sogar mein Lieblings-N64-Spiel und kann auch mit heutigen Spielen aufnehmen.

    Später stelle ich noch meine Kritik zu Final Fantasy VII Remake hier rein. Die ist schon fertig. Kopiere gerade die Screens von meiner alten PS4...
    Geändert von Cuzco (10.01.2021 um 00:48 Uhr)

  12. #12

    Final Fantasy VII Remake - Professional Review

    Eines der Spiele, die im letzten Jahr am meisten Hype generierten war neben Cyberpunk 2077 das Remake von Final Fantasy VII. Gleichwohl erst 2015 für die PS4 angekündigt, wurde von Fans schon seit der Einführung der PS2 ein volles 3D-Remake verlangt. Und auch erst 2020 erscheint es dann endlich für die Playstation 4. Zumindest ein Teil davon. Ein sehr kleiner Teil davon.

    Das ist wohl dem einerseits sehr chaotischen Projekmanagement von Square Enix zu verdanken und andererseits der Tatsache, dass die Entwicklung bei der Verlagerung des Projektes in die eigenen vier Wände den Fortschritt um Jahre zurückgeworfen hat. Denn das für Naruto Shippoiden bekannte Studio CyberConnect2 übernahm als externes Studio die technische Entwicklung, wurde aber dann 2017 aus nicht näher definitierten Gründen gekündigt und die Entwicklung wurde ins hauseigene Studio zurückverlagert.

    Dann reihte sich Hiobsbotschaft an Hiobsbotschaft: Schließlich gab Square Enix bekannt, das Spiel in mehreren Episoden zu veröffentlichen. In wie vielen Teilen? Das weiß man selbst heute noch nicht. Aber jede Episode soll ein für sich genommen vollwertiges Spiel sein. Man geht von drei Teilen aus, aber die Entwickler wissen das auch noch nicht so genau. Da sich der erste Teil auf Midgar beschränkt, was aber extrem gedehnt wurde, könnten es maximal zehn Teile werden. Zumindest wenn sie alle Teile zu gleichen Teilen dehnen, was aber wahrscheinlich nicht der Fall sein wird. Ich tippe mal auf eine Trilogie. Das würde in meinen Augen Sinn ergeben.

    Ich habe mich natürlich sehr auf den Ableger gefreut, da das Original-FF VII immer noch zu meinen Lieblingsspielen zählt. Für den Test habe ich sogar im Original den Abschnitt dieses Remakes gespielt und ebenfalls mit Erstaunen festgestellt, dass nur rund 10% des gesamten Spiels abdeckt. Ich werde daher auch immer wieder etwas auf das Original eingehen, aber das Remake trotzdem als eigenständiges Spiel ohne Bezug auf das Original bewerten. Die Spieldauer ist mit 35 Stunden jedenfalls ordentlich - selbst für einen Vollpreistitel.

    "Willkommen in der informellen Siedlung von Sektor 7. Freundliche Nachbarn, grandiose Jobchancen und künstliches Sonnenlicht wird Sie rund um die Uhr verwöhnen!" "Finden Sie die schönen Ecken von Midgar, auch unterhalb der Platte gibt es einige tolle Flecken, die nur darauf warten, erkundet zu werden!"



    "Bereisen Sie die neu erbauten 'historischen' Stadtbezirke Midgard auf der Platte und spazieren Sie an der beeindruckenden Architektur vorbei, in der Sie sich nie eine Wohnung leisten könnten!" "Erleben Sie aus nächster Nähe die spektakulären Anschläge der Terrorgruppe 'Avalanche'!"



    "Treffen Sie den Don! Den großen Zampano von Wallmarket - einem Stadtbezirk, in dem Ihr persönliches Vergnügen an zweiter Stelle steht - gleich nach dem des Dons!" "Oops!" Aerith ist eine sehr liebevolle Frau. Hier zieht sie Don Corneos Handlanger beispielsweise ganz liebevoll einen Stuhl über.
    "Hmmmm..." "Hmmmm... Oh!" Tja, die Wortwahl überrascht dann doch manchmal etwas.






    Ziemlich atmosphärisch und echt gelungen ist der neue Abschnitt mit dem Eisenbahn-Depot. Hier müssen die Helden einem Spuk auf den Grund gehen und erfahren Schritt für Schritt eine ziemlich tragische Geschichte dahinter. Das stimmungsvollste Nebenbei-Kapitel in diesem Spiel! Es gibt zahlreiche Minispiele - wie bereits im Original. Die Integration der Aktivitäten steigert nochmals die Abwechslung. An dieser Stelle zum Beispiel Gymnastik im Fitnessstudio. Aber auch Tanzen und Kochen stehen auf dem Programm.

    "Oooooooh Johnny!" Diese Person ist wirklich das Schlimmste. Dieser Bekannte auf dem Schulhof, mit dem ihr mal Euer Pausenbrot geteilt hat und der Euch auch noch Jahre später aufgrund seiner Dankbarkeit auf den Keks geht... "Daten... Datennnnnnn!!!" Der Herr arbeitet wohl bei einer Datenkrake...



    Hier sieht man ein Beispiel an matschigen Texturen. Das lädt auch nicht nach, der Schrotthaufen bleibt so stehen. Glücklicherweise ist sowas aber einigermaßen selten.






    Die Erfahrung mit dem Original:
    Ich war etwas überrascht, dass der Anteil dieses Remakes im Original so kurz war. Doch auch das Original hat die Handlung ganz natürlich entwickelt und es fühlt sich auch überhaupt nicht gehetzt an oder dass etwas weggelassen wurde. In sich greifen die Ereignisse im Original sogar schöner ineinander. Der Zeitraum wirkt nur viel kürzer.

    Was mich zudem noch überrascht hat, war, dass die Dialoge in der deutschen Übersetzung im Original richtig ordentlich sind. Sie sind zwar nicht so polished wie im Remake, aber so eine kindische Katastrophe wie in Final Fantasy VIII waren diese noch lang nicht. Ich bin sogar mit den Figuren im Original warm geworden. Also ist Final Fantasy VII auch heute noch das grandiose und erfüllende Spiel, dass es auch früher war. Technisch gesehen hat es am meisten Federn gelassen. Von der Spielbarkeit und der Handlung ist es aber immer noch ganz große Klasse!

    Glückskätzchen...

    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉+ durchwachsen, Tendenz okay: Richtig gute Charaktere, saubere Dialoge, Handlung im Kern spannend, aber durch die hinzuerfundenen Teile indiskutable Schwächen in Logik und Erzählstruktur.
    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉- sehr gut, Tendenz gut: Kampfsystem bringt ATB in die Moderne ohne was wegzulassen, sehr handlungsgetriebene Hauptmission, wenig motivierende Nebenaufgaben, die zum Glück aber nicht zu zahlreich sind.
    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut: Die Stadt ist richtig toll, leider geht mit den Autoren die Fantasie einige Male durch.
    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉+ sehr gut, Tendenz hervorragend: Grafische Oberklasse, kaum technische Mängel, sehr ordentliche Performance auch auf Basiskonsolen.
    Musik: ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➉ hervorragend: Bis auf wenige Ausnahmen bombastischer Score, der auch die hervorragenden Kompositionen von Uematsu aufwertet.


    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut: Ambivalente Neuinterpretation eines der besten japanischen Rollenspiele.
    Geändert von Cuzco (10.01.2021 um 00:45 Uhr) Grund: Ergänzungen & Verbesserungen: das Übliche.

  13. #13

    Lufia - Retro Review

    Ich komme jetzt zu meinem dritten Retro-Spiel, das ich im Zuge der JRPG Challenge 2020 ausgiebig getestet habe. Bisher konnten Terranigma als auch Mystical Ninja Starring Goemon in Sachen Komplexität und Spieltiefe mit aktuellen Spielen mithalten. Die Spiele sind nicht nur immer noch sehr gut spielbar, sie besitzen auch Alleinstellungsmerkmale.

    Aber nicht alle alten Spiele wecken heute nicht die gleiche Faszination wie damals. Ein Beispiel ist Trials of Mana, das ebenfalls eines der besten Spiele der damaligen Epoche war, aber heute gerade mal ein „gut“ abstauben kann. Und das, obwohl ich erwartet habe, dass ich dieses Spiel sehr viel besser finde. Es gibt also nur wenige alte Spiele, die wirklich noch mithalten können im Sinne Immersion und Playability, bzw. die ihre damalige "Bewertung" hätten halten können...

    Lufia ist jetzt Nummer drei auf der Liste der getesteten Originalspiele aus den 90ern. In Deutschland ist das Spiel erst sehr spät erschienen, irgendwann 1997 – kurz vor Veröffentlichung des N64. So liegen zwischen Lufia und 3D-Spielen wie Mystical Ninja Starring Goemon nicht einmal ganze zwei Jahre. Trotzdem ist Lufia eindeutig eine ganz andere Generation Videospiel.

    1995 ist es in Japan als zweiter Teil der Estpolis Denki-Rollenspiel-Serie des Publishers Taito, bekannt geworden durch Space Invaders und Arkanoid, erschienen. Und jeder namenhafte japanische Publisher hatte Mitte der 90er mindestens eine Rollenspielserie. Squaresofts "Final Fantasy", Enixes "Dragon Quest", Capcoms "Breath of Fire" oder Falcoms "Ys" waren allesamt fest etablierte Rollenspielmarken. Und Taito hatte 1993 mit dem nur in Japan und den Staaten erschienenen Estpolis Denki oder Lufia & The Fortress of Doom den Grundstein für ihre eigene Rollenspiel-Serie gelegt.

    Unser Lufia ist somit der zweite Teil einer in Europa nicht vollständig erschienenen Rollenspielserie. Der Nachfolger zu Lufia & The Fortress of Doom – in Amerika mit dem Untertitel „Rise of the Sinistrals“ belegt, in Europa hingegen einfach nur „Lufia“ genannt. So falsch ist diese Bezeichnung nicht einmal, denn es handelt sich bei dem Nachfolger um das Prequel.

    Ich habe das Original-Lufia von 1993 auch mal mehrere Stunden angespielt, fand das Spiel aber ziemlich fade. Nichts sagende Charaktere, eine selbst für damals generische Handlung, Zufallskämpfe und stupides Dorf-Dungeon-Dorf-Dungeon-Dorf-Dungeon-Abgeklappere hätten mich garantiert auch 1993 schon nicht begeistert.

    Dieses Lufia 2 allerdings erreicht in meinen Augen eine ganz andere Qualität. Ich fand die Story und die Charaktere damals extrem gelungen. Das Abenteuer war für mich extrem genial, brachte es auch jede Menge erzählerische Abwechslung. Aber wie schon gesagt. Für das Review hier setze ich die Nostalgiebrille ab und versuche es ehrlich zu bewerten, wie sich das Spielerlebnis im Vergleich zu sämtlichen Rollenspielen schlägt, die seit damals erschienen sind. Ob es sich vielleicht nicht doch um eine generische Gurke handelt, lest Ihr hier:





    Das nenn' ich jetzt doch mal eine klare Ansage! Die Gruppe ist immer maximal zu viert unterwegs. In diesem Kapitel sind Selen, Maxim, Arten und Guy Zusammen mit der geheimnisvollen Iris wohl in eine Falle getappt.




    Holerö-Count #9... Die Dialoge sind stellenweise arg albern. Aber die beiden Diebe sind witzig und kommen sogar öfters vor. Unsere Helden werden auch einmal zu Dieben: Sie wollen einen Panzer klauen (ja, klauen!) von dem diebischen Prinzen des kriegerischen Landes Taru. Wer jetzt von wem was klaut, ist wohl ein Fall für ein umfassendes Organigramm.





    Wenn man rundenbasierte Kampfsysteme kennt, wird man sich sofort zurecht finden. Auf der Weltkarte gibt es als einziges Zufallskämpfe. Grinden also am besten dort!



    Der Unterwassertempel bietet einiges an grafischer Abwechslung im Gegensatz zu sonst fast jedem Dorf. Die !tiefgründigste" Erkundung in einem Rollenspiel bietet wohl Lufia im wahrsten Sinne des Wortes, da man ja tief auf den Grund taucht...











    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Charaktere sind schon charmant. Insgesamt bleib das Spiel sehr oberflächlich, bietet aber handlungstechnisch zumindest ein Mindestmaß an Unterhaltung.
    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉+ gut, Tendenz sehr gut: Gerade durch das Rätsel-Design und die Einbindung der Dungeons in die Handlung fällt die starke Formelhaftigkeit nicht auf. Kampfsystem sehr einfach, 08/15 und ohne große Überraschung.
    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉- okay, Tendenz durchwachsen: Spielwelt leidet etwas durch das Fehlen markanter Punkte und durch die generische Ausrichtung.
    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Grafisch sehr hübsch, aber leider auch sehr abwechslungsarm.
    Musik: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Mit Ohrwürmern gespickter Soundtrack, der über die Spielzeit trägt.

    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉- gut, Tendenz okay: Etwas generisches, aber charmantes und besonders rätsellastiges Retrospiel mit hinreichender Story.

  14. #14
    Ihr seid doch alle Bonzen!
    In meiner Umgebung gab es damals nur einen Laden der ein einzelnes Exemplar von Goemon 64 im Regal hatte und der wollte gleich 180 DM dafür haben. War ja damals eines der ersten Spiele auf einem 128 MBit-Modul von einem Dritthersteller und wurde deswegen mit Gold aufgewogen. Mit einem größeren Modul hätte es zwar mehr Inhalt bieten können, aber das war zur damaligen Zeit finanziell einfach total unrealistisch. Habe es daher erst ein paar Jahre später bei einem Kumpel spielen können und bin dort auch nur bis ungefähr zur Hälfte gekommen. Fand es aber echt cool und stimmungsvoll. Es hatte eine schön große Welt mit hoher Weitsicht zu bieten, zumindest was die Hintergrundgrafik angeht, dynamische Objekte sind ja eher spät ins Bild geploppt. Bei der Kamera muss ich euch zustimmen, die war wirklich nicht gut.^^'
    Zwar habe ich es mittlerweile schon lange in meiner Sammlung, bin aber nie mehr dazu gekommen es länger als mal ne Stunde anzuspielen.



    Zu Lufia habe ich mich in einem früheren Post ja schon ausgelassen. Hier noch einige Ergänzungen:

    Zitat Zitat
    „Das schwerste Rätsel der Welt“ und das nachwachsende Grasrätsel sind wirklich für die Einsteins unter den Spielern und erfordern neben einer riesigen Portion Intelligenz einen Internetanschluss und einen Internetbrowser.
    Beim schwersten Rätsel musste ich auch online nachschlagen, aber bei den Grasbüscheln frage ich mich warum so viele damit Probleme haben. Einfach ein paar strategisch gut platzierte Bomben legen und es wächst sprichwörtlich kein Gras mehr.

    Zitat Zitat
    Als nette kleine Dreingabe dienen übrigens die Kapselmonster.
    Nette kleine Drecksviecher! die bei Bossen bereits nach einem Treffer den Schwanz einziehen und abhauen...

    Naja egal, wenn man sich bei Bossen immer hochbufft und die Gegner debufft hat man in den Kämpfen sowieso nichts zu befürchten.^^

    Zitat Zitat
    Lufia ist das einzige japanische Rollenspiel mit einem U-Boot.
    Wenn das für den Gag gewesen sein soll dann vergiss was ich gleich sage. Wenn es ernst gemeint ist dann fallen mir spontan Final Fantasy 5 und 7 ein in denen man ebenfalls ein U-Boot besitzt.

    Zitat Zitat
    Die Gegner-Sprites sind ebenfalls hübsch, aber, wie bei SNES-Spielen auch üblich – nicht animiert. Dafür gibt es einiges an Gegner-Artworks, die sich allerdings auch hier sehr schnell wiederholen.

    Ich denke, dass so große Sprites viel Speicherplatz schlucken und daher nicht wie die kleinen im Feld befindlichen Gegnersprites animiert werden können. Schließlich hat Lufia auch nur eine 24 Mbit-Cartridge zur Verfügung. Da es gar nicht so wenig Text hat, sind die 3MB wahrscheinlich äußerst knapp gewählt.
    Wenn du mal ein SNES-RPG mit richtig großen und gut animierten Gegnersprites spielen willst dann würde ich dir Treasure of the Rudras empfehlen.
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  15. #15
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Absolute Highlights sind jedoch die Stunden, die man mit Aerith verbringen darf. Im Original konnte ich mit der Figur der Aerith nicht allzuviel anfangen. In diesem Remake ist sie jedoch durch ihre kauzig-naive Art als auch ihr gesundes Selbstbewusstsein einfach nur liebzugewinnen. Die Dialoge sind schlüssig und zaubern auch oft ein Schmunzeln auf mein Gesicht. Die Geschichte, die hinter ihr steckt und viel früher aufgedeckt wird als im Original ist herzzerreißend. Diese Frau muss man einfach mögen!
    Ich mag das Remake nicht, aber hier gebe ich dir vollkommen recht.
    Besonders der eine Part, als man Aerith kennenlernt, ist für mich das Highlight vom Spiel gewesen.
    Schon deswegen, weil Cloud gut Kontra kriegt mit seinem nervigen Gestammel.

    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Glückskätzchen...
    Und die Linke ist ne ganz freche.
    Now: Promise Mascot Agency & Clair Obscur Expedition 33 / Done: Hard Reset Redux
    Now: Six Feet Under Staffel 2 / Done: The Last of Us Staffel 1
    Now: Versus Band 2 / Done: Justice League Dark: Bd.1: Hexenstunde
    RPG-Challenge 2025 / Now: Jahresfazit 2024

  16. #16
    Richtig cool, wie du deine Erfahrung hier vermittelst Cuzco. Die paar Bilder mit teilweise lustigen kleinen Bildunterschrift werten das Ganze richtig auf.
    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Cuzco
    Absolute Highlights sind jedoch die Stunden, die man mit Aerith verbringen darf. Im Original konnte ich mit der Figur der Aerith nicht allzuviel anfangen. In diesem Remake ist sie jedoch durch ihre kauzig-naive Art als auch ihr gesundes Selbstbewusstsein einfach nur liebzugewinnen. Die Dialoge sind schlüssig und zaubern auch oft ein Schmunzeln auf mein Gesicht. Die Geschichte, die hinter ihr steckt und viel früher aufgedeckt wird als im Original ist herzzerreißend. Diese Frau muss man einfach mögen!
    Ich mag das Remake nicht, aber hier gebe ich dir vollkommen recht.
    Besonders der eine Part, als man Aerith kennenlernt, ist für mich das Highlight vom Spiel gewesen.
    Schon deswegen, weil Cloud gut Kontra kriegt mit seinem nervigen Gestammel.
    Ich werde nie vergessen, wie ich damals FF7 zum ersten Mal gespielt habe. Ich weiß auch noch, wie ich Probleme hatte, dass Cloud zwischen Tifa und Aerith stand. Ich hatte mich damals relativ schnell in Aerith verliebt und war richtig verletzt, als sie gestorben ist (bis zum Ende hatte ich gehofft, dass sie noch wiederbelebt wird D:< ).
    Bei allen Durchgängen danach habe ich Aerith kaum noch beachten und echt nicht mehr gemocht, nachdem Sie mein Herz zerisesn hatte.

    Dementsprechend fies war es im Remake, denn ich bin da voll und ganz bei euch. Im Remake ist es echt schwer, Aerith nicht zu mögen. Zum Glück dauert es noch lange, bis weitere Episoden erscheinen und mein Herz wahrscheinlich ein zweites Mal gebrochen wird.

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