mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 55

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #2

    [Durchleuchtet] - Trials of Mana - Review

    Einleitung
    Wer hätte das gedacht? Erst einmal, dass die Mana Collection (Seiken Densetsu 1-3) für die Nintendo Switch zu uns in den Westen kommt? Schließlich war Teil 3 ja nicht einmal auf Englisch lokalisiert. Dann die Überraschung: Das Spiel hat sogar eine deutsche Übersetzung bekommen. Und noch eine Überraschung wie Teil 1 und 2 der Seiken Densetsu-Reihe, also Mystic Quest (wurde zu "Adventures of Mana" - Review hier!) und Secret of Mana (Review hier!), bekam auch dieser dritte - nie in Europa und Amerika erschienene dritte Teil der Mana-Reihe ein Remake, das vor einem knappen Monat für Nintendo Switch, Playstation 4 und den PC (leider nur Microsoft Windows) erschienen ist.

    Anstelle von "Secret of Mana 2" trägt "Seiken Densetsu 3" im Westen aber den Namen "Trials of Mana". Schließlich haben alle Mana-Spiele im Westen eigene Namen wie "Children of Mana" und "Sword of Mana" usw. Nach den Abenteuern des Mana und dem Geheimnis des Mana wird es jetzt eben aber Zeit für die Prüfungen des Mana.

    Ich war persönlich extrem gehypet auf dieses Remake. Ich habe das Spiel nämlich vor etlichen Jahren mit einer deutschen Fan-Übersetzung (die sehr, sehr gut war) auf dem Emulator zusammen mit einem Freund bewältigt und es als absolutes Juwel der SNES-Zeit in Erinnerung. Alleine der simultane Mehrspielermodus wie bei Secret of Mana ist toll.

    Nachdem, was Square Enix allerdings mit Secret of Mana verbrochen hat, sollte jedem vernünftigen Menschen eine gesunde Skepsis innewohnen. Schließlich ist dieses Spiel mehr oder weniger auch ein 1:1-Remake. Wie der Vorgänger! Allerdings dann doch wieder nicht, denn dieses Remake bietet deutlich mehr als nur ein Grafik-Update. Denn aus der Top-Down-Perspektive wurde dieses Mal ein richtiges 3D-Rollenspiel aus der Third-Person-Ansicht und - halbwegs - zeitgemäßer Optik. Außerdem wurde das Kampfsystem dieses Mal richtig überarbeitet und an die neue Spielweise angepasst. Sprachausgabe und Musik-Neu-Arrangements sowie dezente Story-Erweiterungen runden das Ganze dann ab - das hatte dann aber der Vorgänger auch wieder.

    Aber betrachten wir nun mal die einzelnen Aspekte bei Lichte:




    Die Helden, die man nicht in die Gruppe wählt, werden vom Spiel wie NPCs behandelt. Sie treten aber durchaus mehrmals in Erscheinung, schließen sich aber nie an. Im Gegensatz zum Original, sind in diesem Spiel Ladebildschirme sehr, sehr häufig - beim Gebietswechsel oder zwischen Cutscenes. Und das jeweils rund 20 Sekunden!



    Die typische kleine Schwester, die doch erwachsener zu sein glaubt, redet in dieser Wirtschausszene auf Schwertkämpfer Durand ein, der gerade den Kampf gegen die Invasoren verloren hat. Leider fehlt den Dialogen im Spiel an vielen Stellen eindeutig der Biss. Dieser freche Kommentar entstammt meinen bescheidenen Photoshop-Künsten - ich hätte sowas aber gerne im Spiel gesehen!




    Verschiedene Waffen machen die Helden einfach nur stärker. Durand kann zwar noch Schilde einsetzen, um die Parade zu erhöhen, aber Sepzialfähigkeiten können nur über das Talentsystem eingebracht werden. Mr. Light oder Mr. Dark... Jede Klasse bietet andere Vorteile. Man bekommt allerdings zahlreiche Infos und kann die Klassen erst einmal miteinander vergleichen, bevor man sich entscheidet, was man denn jetzt werden will.

    Keine Angst! Das ist ganz normal. Mit gefunden Sachensamen kann man verschiedene Gegenstände in solchen "Blumenkübeln" "anpflanzen". Auf für das Aroma der Dekadenz braucht man sich nicht schämen. Es sorgt dafür, dass besiegte Gegner eine größeres Sümmchen Lucre springen lassen. Der Kollege hier hat einen etwas... kindlichen Style... Aber es ist der Herrscher der Meere! Also, verneigt Euch, dann nimmt er Euch vielleicht mal ein Stückchen mit oder zieht das Bananenboot...



    Drachenflug und Weltkarte haben auch den Weg ins Remake gefunden. Es gibt auch abwechslungsreichere Ortschaften, so wie diese Dschungelruine.

    Die ein oder andere Stadtkulisse sieht gerade in Abendlicht getaucht atemberaubend aus.



    Du hast gewonnen: Einen Ausblick auf eine texturfreie Gebirgskette. Die Textur dazu ist leider nicht gratis! Zum Hinpinkeln reicht's schon. Die N64-artigen Texturen in unterschiedlichen Skalierungen erinnern an die Zeit, als 3D-Videospiele noch neu waren.





    Wem würde ich das Remake empfehlen:
    Wer es alleine durchspielt, wird mit dem Remake definitiv eine verbesserte Version des Originals in der Hand halten. Sowohl das Kämpfen geht leichter von der Hand, als auch die malerischen Gegenden sind immersiver als im Original. Ebenfalls gibt es noch ein Zusatzkapitel, das allerdings nicht so geil zu sein scheint. Sprachausgabe und Ladezeiten sind aber definitiv keine zwei Gründe, die für das Remake sprechen!

    Wem würde ich das Original empfehlen:
    Wer es mit einem oder zwei Mitspielern durchspielen möchte, der kommt am Original nicht vorbei. Das Kampfsystem ist um ein Vielfaches leichtgängiger als in Secret of Mana und die Pixelgrafik ist detailliert und bunt und besitzt auch seinen Charme. Solisten haben aber mit dem Remake mehr Möglichkeiten. Puristen oder Leute, die nicht so viel Geld ausgeben wollen, bekommen aber mit dem Original auch ein tolles Spielerlebnis. Es geht etwas schneller, weil die 2-D-Karten kleiner und schneller zu durchlaufen sind. Außerdem fallen die unverschämten Ladezeiten weg.

    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉- gut, Tendenz okay: Echt nette Geschichten, in den Grundzügen interessante Figuren, aber viel zu wenig Interaktion.
    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut: Am Anfang viel Abwechslung, am Schluss eher etwas formelhaft. Kampfsystem ist sehr direkt und spaßig, bietet einiges Entwicklungspotenzial, ist aber generell eher anspruchslos.
    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Willkommen im Lande Mana. Schöne zusammenhängende und vielfältige Welt, märchenhafte Atmosphäre.
    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut: Wirkt wie ein abgespecktes Dragon Quest 11. Insgesamt sehr malerisch. Leider hie und da etwas unschöne Texturen. Englische Sprachausgabe unschön.
    Musik: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉- sehr gut, Tendenz gut: Toller Soundtrack, der leider nur zu einem kleinen Teil mit Orchester eingespielt wurde, obwohl er es in Gänze verdient hätte. Sehr originalgetreue Arrangements.


    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉+ Gut mit Tendenz zu sehr gut! Im Gegensatz zu den Vorgängern richtig gut gewordenes Remake, das die Erwartungen weitgehend erfüllt. Nur dass es keinen Koop-Modus mehr mitbringt ist schade und der größte Nachteil im Vergleich zum Original.
    Geändert von Cuzco (15.05.2020 um 19:00 Uhr) Grund: Falscher Songtitel verknüpft und Titel des Posts nachgetragen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •