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  1. #1
    Zitat Zitat
    Terranigma bietet am Rande auch ein Magiesystem. Das ist noch nicht einmal so nutzlos wie man anfangs denkt.
    Doch, ist es
    Habe in Terranigma bis auf "for the lulz" nie Magie benutzt, weil das Spiel, wie Du ja selber sagst, nicht so schwer ist. Nebenbei war die "ich hebe es mir mal lieber für später auf"- Denkweise da auch dran Schuld, weil einem ja die Kristalle ausgehen könnten *g*
    Beim Balancing stimme ich Dir zu, das ist in Terranigma echt seltsam. Quasi die extreme Form von dem, was Falcom in der Ys Reihe macht - nur das letztere auch überlevelt noch intensive Bosskämpfe hat. Es war in einem Durchgang bei mir so schlimm, dass ich sogar den Endboss mit zwei Schlägen gekillt hatte. Dann hab ich mir doch tatsächlich die schlechteste Ausrüstung angezogen um einen etwas langsameren Kampf zu haben. Ich hatte immer das Gefühl, dass der Powerlevel durch Level Ups anscheinend viel härter steigt als durch neue Ausrüstung

    Ansonsten stimme ich vielen Punkten zu. Terranigma ist wegen dem Wiederauferstehen der Erde, der Entwicklung der Menschheit und der philosophischen Ansätze auch heute noch ein sehr interessantes J-RPG und ich weiß gar nicht, ob es seitdem noch mal etwas gab, was sich ähnlich anfühlt. Es beleuchtet in vielen Schritten auch die Schattenseiten von dem, was man tut und ist eine Gesellschaftskritik (inklusive dem, was in Tokyo passiert, wenn man es weit entwickelt). Und hier sogar sehr direkt, weil es eben tatsächlich auf unserer Erde spielt. Das Spiel hat immer ein unterschwelliges Gefühl der Melancholie, weil man in jedem Schritt der Entwicklung irgendwas aufopfern muss oder etwas nicht glattläuft. Unterstrichen wird das von dem tollen OST. Und das alles in einer kompakten Spielzeit - wobei ich anmerken will, dass mir die Spielzeit auch schon damals sehr knapp vorkam, die Entwicklungen alle etwas zu rasant.

    Btw. so nebenbei hatte sich in meinem Kopf die Weltkarte aus Terranigma damals tatsächlich als "kanonisch" eingebrannt, und ich fand die Karten im Geounterricht in der Schule immer sehr seltsam. Wieso ist denn da Deutschland in der Mitte und nicht Japan?
    Zeigt übrigens auch schön, wie ein unterschiedliches Weltbild entstehen kann, abhängig davon, welches Land man ins Zentrum packt.
    Geändert von Sylverthas (12.07.2020 um 12:30 Uhr)

  2. #2
    Wirklich gelungenes, detailliertes Review! Das mit der Lichtlanze für die Hexe hätte ich damals wissen müssen, als ich das Spiel nachgeholt habe.
    Die Wertung finde ich passend, habe das Spiel vor 1-2 Jahren ohne Nostalgiebonus gespielt und für mich war es eine 7 / 10 - auf jeden Fall aber ein erinnerungswürdiges Spiel.

  3. #3
    Ich hatte leider unfassbar viel zu tun, die letzten Wochen. Allerdings nähert sich die Fertigstellung vom Persona5-Royal-Review (P5RR ) dem Ende. Ich denke, dass ich irgendwann nächste Woche das Review hier droppe.

    Außerdem spiele ich aktuell an diversen Spielen weiter. Dieses Jahr könnte ich die Challenge schaffen.

    Zitat Zitat von dasDull
    Wirklich gelungenes, detailliertes Review! Das mit der Lichtlanze für die Hexe hätte ich damals wissen müssen, als ich das Spiel nachgeholt habe.
    Danke! Das mit der Hexe wusste ich damals auch nicht. Ich hab mir nur gedacht, wieso sind die Entwickler so fies und lassen Dich zusätzlich zwei Stunden in Schloss Toronia aufleveln... Das muss auch anders gehen. Von damals wusste ich noch, dass der "Atom-Ring", der im englischen "Ring des Lichts" heißt, ein wenig was bringt. Daher kam ich auf die Idee, die Lichtlanze einzusetzen. Als ich sah, dass diese schon deutlich mehr Schaden macht, als die um 10 stärkere normale Lanze, habe ich mir mit der Hadeshexe einen fordernden Kampf gegönnt.

    Zitat Zitat von Sylverthas
    Btw. so nebenbei hatte sich in meinem Kopf die Weltkarte aus Terranigma damals tatsächlich als "kanonisch" eingebrannt, und ich fand die Karten im Geounterricht in der Schule immer sehr seltsam. Wieso ist denn da Deutschland in der Mitte und nicht Japan?
    Zeigt übrigens auch schön, wie ein unterschiedliches Weltbild entstehen kann, abhängig davon, welches Land man ins Zentrum packt.
    Das ist tatsächlich mir ähnlich ergangen. Ich habe das Spiel ja auch mit 12 Jahren gespielt, weshalb ich das schon sehr merkwürdig fand. Noch merkwürdiger fand ich die kanadische Weltkarte, wo Kanada, die USA und Mexiko in der Mitte sind und Asien geteilt ist. Da find ich die japanische Ansicht, wo zumindest die Kontinente noch zusammenhängen, wesentlich normaler. Die japanischen Flachererdler würden halt dann bei Gran Canaria über den Rand blicken, die deutschen Flacherdler können das nur in Alaska. Lediglich für die amerikanischen würde sich mitten im Himalaya und Zentralsibirien der Abgrund auftun.

  4. #4
    Ich bin mit meinem Workload zur Zeit ziemlich ausgelastet, sodass ich gar nicht zum Spielen, geschweigedenn zum Review fertigschreiben komme.

    Is einfach momentan viel zu tun. Job plus nebenbei Freiberuflichkeit inklusive Termindruck in beiden Dingen verzögert das leider noch etwas.

    Aber ich habe auf jeden Fall
    Persona 5 Royal
    und
    Cold Steel 3
    und
    weitere... Reviews in der Pipeline.

    By the way: Gestern ist das GRPG "Cross Code" bei mir eingetroffen. Da bin ich auch schon sehr gespannt drauf. Werde mich nächste Woche (Chef im Urlaub und Projekt fertig - wird also endlich wieder entspannter) drauf stürzen.

  5. #5
    Mal wieder ein Lebenszeichen von mir...

    Anlässlich der diesjährigen Nobelpreisverleihung mit einer meiner absoluten Lieblingsszenen aus Lufia, nämlich die Bekanntschaft mit dem Wissenschaftler Professor Dr. Lexis Shaia:

    Maxim, Selan und Guy sind unterwegs, um den Höllenfürsten die Hölle heiß zu machen. Die drei sind absolut legendäre Helden und haben schon Gades, einen der vier Höllenfürsten, glorreich geschlagen. Auf ihrer Reise kommen sie in die Hafenstadt Narcyssus, in deren Nähe der weltbekannte Wissenschaftler und das selbsternannte Genie Professor Dr. Lexis Shaia sein Labor(, das Euch erst mal trollt, wenn Ihr es betretet,) betreibt:
    Anfangs sind die Freunde nicht besonders begeistert von Lexis selbsterklärter Genialität. Vor allem Guy steht der Erfindung mit dem Namen "Motor" äußerst skeptisch gegenüber... Selan und Guy wollen schon gehen:
    Aber Lexis gibt nicht auf. Er zeigt den Freunden seinen Kymatografen... Kennt man aus Heilpraktiker-Praxen oder von dubiosen Anti-Stress-Seminaren auf Arbeit. Das Gerät misst an den Energieknotenpunkten des Menschen dessen Energiewellen. Lexis sein Apparat scheint die Freunde zu überzeugen:

    Kurzes Video: So funktioniert die Maschine in echt!


    Jo, und kaum, dass man sich versieht, hat man schon so ein Genie an der Backe:

    Tja, das sollte die Helden beruhigen! Ein Genie ist schließlich unfehlbar oder zumindest ist es das fast. In der Stadt geniest Lexis nicht den besten Ruf und bei Guy wohl auch nicht mehr...

    Geändert von Cuzco (11.10.2020 um 02:12 Uhr)

  6. #6

    "Lufia" aus Sicht der Generation Z

    Der Neuzugang Lukas aus meiner DSA-Gruppe, der zudem der jüngste von uns allen ist, hat mir extra für dieses Forum eine Kritik zu Lufia geschrieben. Der junge Mann ist zarte 25 und daher erst mit der Playstation 2 seine Videospiel-Karriere begonnen. Er hat letztes Jahr einige ältere Titel nachgeholt und ich präsentiere Euch exklusiv in diesem Forum seine Meinung und wie Lufia garantiert ohne Nostalgiebrille wahrgenommen wird.

    Um kurz seine Kritik zu akklimatisieren: Lukas liebt Final Fantasy VI und findet es trotz seines Alters als eines der beeindruckendsten Spiele. Da es ja kein richtiges Remaster oder gar Remake gibt, hat er auch die "alte" SNES-Version gespielt. Er kennt Secret of Mana nur vom Zuschauen, interessiert sich aber sehr für West-Rollenspiele (u.a. Bioware- und CD-Projekt-Red-RPGs).

    Das wichtigste am Anfang. Er würde Lufia "okay" ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ bewerten. Er fasst sich auch deutlich kürzer in seinen Reviews. Daher dauert meines auch noch ein bisschen. Bin ja gespannt, was Ihr sagt.

    Hier sein ehrlicher und unverblümter Eindruck:

    Zitat Zitat von Lukas (nicht im Forum)
    Lufia – Wenn das ein Kultspiel ist, ist das der Beweis, dass Cuzco alt ist!

    Als leidenschaftlicher Gamer habe ich letztes Jahr aus Eigeninteresse einige Spiele nachgeholt, die vor meiner Zeit waren. Das waren einerseits die Final Fantasy-Spiele aus den 90ern. Dann das massiv gefeierte Chrono Trigger und Terranigma. Da mein 25. Geburtstag erst wenige Wochen zurückliegt (Anm. von Cuzco: „Ups, hab ich vergessen! Alles Gutes nachträglich!“), wurde es langsam Zeit, die Generation der Ü20-Spiele anzupacken. Ich liebe Rollenspiele und spiele alles von Witcher bis zu Mass Effect sehr gerne. Hauptsache Story, diese Leidenschaft teile ich mit Cuzco.

    Aus diesen Gründen hat er mir am Anfang des Jahres Lufia - ein Spiel, das genau so alt ist wie ich - samt einem etwas gewöhnungsbedürftigen zerfledderten Guide aus dem mainfränkischen HOLERÖ-Verlag ausgeliehen. (Diesen Insider werden in diesem uralten Forum bestimmt die meisten verstehen, weshalb ich da nicht weiter drauf eingehe.)

    Komme ich gleich zum Punkt: Lufia ist veraltet. Das ist noch nicht so schlimm. Final Fantasy IV und V haben sich auch nicht so gut gehalten, aber bei Lufia wussten die Autoren wohl nicht genau, was sie eigentlich erzählen wollten. Es geht um Maxim. Ein intelligenter auserwählter Krieger, der seinen Lebensunterhalt zunächst mit der Dämonenjagd bestreitet. Doch dann bricht er einfach auf, um die Welt zu bereisen. Weil es ihm eine Frau gesagt hat. Einfach, weil es ihm eine Frau gesagt hat! „Ich spüre eine mächtige Energie! Du musst auf die Reise gehen! Lass dich einfach... treiben...“

    Und genau das machen wir ¾ des gesamten Spiels. Wir ziehen von Ort zu Ort ohne wirkliche Motivation. Natürlich gibt es in jeder der etliche Dutzend absolut gleich ausschauenden Städte ein Ereignis. Doch es ist nichts, was den Helden irgendwie motivieren sollte. Aber die Entwickler haben es dennoch in ihr loses Story-Konstrukt hineingezwängt. Irgendwann offenbart sich dann im Verlauf der Rattenschwanz der Antagonisten:

    Die sogenannten Höllenfürsten wollen die Erde vernichten und zerstören Final-Order-mäßig eine Klon-Stadt nach der nächsten. Die Erklärung, warum sie das tun, bleibt einem das Spiel bis nach dem Abspann schuldig. Und solange kann man die klischeehaften unpersönlichen Bösewichte auch nicht ernst nehmen.

    Des Weiteren trifft man immer zufällig auf neue Helden, die dann immer kommen und gehen, wie es dem Spiel gerade einfällt. Interessant sind dabei höchstens die Fähigkeiten im Kampf, wobei es nur drei Arten von Gefährten gibt: Den Kämpfer, der nicht zaubern, aber umso härter zuschlagen kann (Guy, Dekar), den Hybriden, der einigermaßen kämpfen und einigermaßen zaubern kann (Maxim, Artea und Lexis) sowie die total schwachen Damen, die sehr gut zaubern, aber dafür weder austeilen noch einstecken können (Selan und Tia).

    Die Figuren sind zudem wandelnde Klischees. Im Ansatz gibt es nette Gespräche, aber richtige persönliche Eigenheiten hat eigentlich nur Guy, der die Redewendung „eine Meise haben“ einige Male bringt und jeden für verrückt erklärt. Maxim hingegen ist einfach nur intelligent und selbstbewusst und vielleicht noch ein Familienmensch. Doch das Spiel verschwendet keine Textzeile auf Maxims Familienleben und springt sofort zur Bedrohung. Durch die sehr light-hearted Gespräche ist aber schon sehr, sehr schwer, das Leid, das die Höllenfürsten verursacht haben, für bare Münze zu nehmen.

    Und die Helden: Gefühlt alles Nervensägen. Ich meine, überzeichnete und exzentrische Charaktere können auch richtig reinhauen. Final Fantasy 6 macht in meinen Augen da sehr viel richtig. Der sehr ungewöhnliche Cast redet zwar auch weniger als in modernen Rollenspielen. Das macht die Gruppe glaubwürdig. Auch Kefka ist entgegen der Höllenfürsten ein fantastischer Anatgonist, obwohl sich die Motivation für sein Handeln auch nicht so leicht erklären lässt. Final Fantasy VI ist in etwa gleich alt wie Lufia, schafft aber deutlich mehr Atmosphäre und erzählt eine – auch für heutige Maßstäbe – hervorragende Geschichte und beweist auch, dass das 16-Bit-Zeitalter auch tolle Charaktere bieten kann. Sabin, Shadow, Cyan, Setzer... Selbst der dämliche Edgar und die heroische Celes. Jeder hat so seine Momente...

    Lufia ist hingegen ein generisches altes Spiel ohne echte Handlungsmotivation und mit eher schwachen Figuren. Wenn Cuzco beim Pen- und Paper so meistert, würde ich ihm das Abenteuer links und rechts um die Ohren hauen. Mein Char würde einfach nicht mit auf die Reise gehen. So einfach ist das!


    Jetzt klingt natürlich alles nach einem Verriss. Doch, so einfach ist es dann auch nicht. Klar: Lufias Story und Charaktere sind schwächer als bei Final Fantasy VI oder auch IV und der Handlungsfaden ist wirr und nicht nachvollziehbar, aber das Spiel ist komischerweise trotzdem irgendwo interessant genug, dass ich es ganz durchspielen konnte. Das liegt an folgenden Stärken:

    1. Die Dungeons sind in die Story integriert. Zwar ist die Motivation der Helden nicht gegeben, einen Dungeon unbedingt aufzusuchen, aber die Ereignisse der jeweiligen Region wirken sich direkt auf den Dungeon aus. Und in den Dungeons passiert Handlung.
    2. Es gibt keinen unnötigen strapazierenden „Fluff“ (Cuzco nennt es so). In Xenoblade Chronicles muss man immer irgendein Teil reparieren und Teile beschaffen oder ein Monster besiegen, um einen Weg freizulegen. Irgendwann hat man dann keinen Bock mehr: Es gibt dort zu viele Alibi-Aufgaben, die den Spielfluss stören und die Spielzeit strecken. Das hat Lufia nicht. Man ist immer näher am eigentlichen Geschehen.
    3. Handlung ist größtenteils nicht vorhersehbar: Was eine Schwäche ist, ist auch gleichzeitig eine Stärke.
    4. Keine Zufallskämpfe! (außer auf der World Map)
    5. Das Rätsel-Design der Labyrinthe ist großartig. Obwohl man manchmal etwas länger braucht, ist das quasi ein Alleinstellungsmerkmal, was Spaß macht. Außerdem sind die Rätsel wirklich einfallsreich. Man muss teilweise sogar die Gegner in die Rätsel miteinbeziehen.


    Neutral finde ich:

    1. Das Kampfsystem: Es ist etwas träge und sehr einfach aufgebaut, verlangt dem Spieler aber auch einiges an Strategie ab.
    2. Die Grafik: Es ist kein Vergleich zu Chrono Trigger oder auch Final Fantasy VI. Zwar sieht das Gebotene durchweg hübsch aus, aber es gibt nur eine sehr eingeschränkte Anzahl an Gebietsoptik. Nicht nur jedes Dorf sieht gleich aus, sondern auch jedes Level, von denen es gerade mal fünf Typen gibt.
    3. Die Spielzeit: Nicht zu lang, nicht zu kurz. Hat mich 29 Stunden meiner wertvollen Lebenszeit gekostet.
    4. Die deutsche Lokalisierung: Könnte schlimmer sein! Es gibt zwar ein wenig Loriot-Zitate, aber Cuzco ist ja auch der größte Loriot-Fan, den ich kenne, also: „Hollerö dö dudel dö, äh... Du dödel di! ‚Dö dudel dö’ ist Futur Zwei bei Sonnenaufgang!“



  7. #7
    Nicht das, was ich erwartet hatte, nachdem du im anderen thread von einem "kontroversen" Review gesprochen hast.
    Die Story habe ich schon beim ersten durchspielen als klassisch empfunden (obwohl ich mich gerade frage, was ich dazu eigentlich als Vergleich benutzt habe...), was zwar nicht direkt nach dem Erscheinen in Deutschland war, aber immerhin als es noch einigermaßen "frisch" war. Auch dem meisten anderen kann ich weitestgehend zustimmen. Am ehesten zum Widerspruch reizen würde mich noch die Behauptung, dass Kefka ein fantastischer Antagonist sei...

  8. #8
    Kommt darauf an was Cuzco als kontrovers ansieht (ohne begleitenden Bericht fehlt seiner 9/10 Bewertung eben noch der Kontext). Der allgemeinen Aussage seines Freundes, dass die Story eher OK ist und das Spiel vor allem mit den Dungeons glänzt würde ich jedenfalls beipflichten, obwohl ich zur älteren Generation gehöre und es 1997 zumindest eine Zeit lang gespielt habe, bis es dann vom Nintendo 64 verdrängt wurde. Mein Fazit aus meiner 2018er Challenge fiel dann wie folgt aus:

    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Im Grunde ist Lufia 2 ein ziemliches 08/15 RPG. Der Held zieht aus die Welt zu retten weil es ihm prophezeit wurde. Er trifft dabei allerhand Leute die seiner Hilfe bedürfen und begegnet schließlich dem dunklen Lord der die Welt vernichten will. Allzu viele Überraschungen sollte man nicht erwarten. Die Charaktere sind ziemliche Klischee-Abziehbildchen, allerdings trotzdem durchaus sympathisch geschrieben. Vor allem deren Geplänkel untereinander konnte mir immer wieder das ein oder andere Schmunzeln entlocken.
    Was das Spiel ausmacht sind definitiv die mit Puzzles beladenen, fast schon Zelda-artigen Dungeons, die einerseits vom Layout komplex sein können und andererseits mit der ein oder anderen Kopfnuss aufwarten. Das RPG dahinter ist eher als kleiner Bonus anzusehen.

    Wertung: ★★★★☆ (4/5)
    (Anm.: Ausschlaggebend für die am Ende doch recht hohe Wertung waren die großartigen Rätseldungeons und zum Teil der Humor des Spiels)

    Es ist insgesamt eben viel weniger ernsthaft als das Final Fantasy 6-Drama gestaltet und die Charaktere blödeln oft miteinander herum. Hat mir eigentlich ziemlich zugesagt und ich finde sie daher nicht nervig, nur weil sie aufgrund der sich anbahnenden Gefahr menschlich- und ihrer Persönlichkeit treu bleiben, anstatt zu Emos zu verkommen (an dieser Stelle möchte ich noch einmal auf das Mini-Theater in dem 2018er Challenge-Bericht hinweisen^^).
    Von der Charakterentwicklung heutiger Rollenspiele sind in dem Spiel aber nur Ansätze zu sehen, wobei man es eben auch im Kontext der Zeit betrachten muss, für den es im Vergleich zu vielen seiner Genrekollegen schon überdurchschnittlich abschneidet. Solche Themen wie Selan und Maxim die sich im Laufe der Handlung ineinander verlieben, heiraten und schließlich eine Familie gründen oder Tia, die sich ihre Niederlage in der Schlacht der Liebe eingesteht und alleine von dannen zieht sind aber trotzdem positiv hervorzuheben und selbst in heutigen Rollenspielen eher selten vorhanden (mir fällt spontan kein halbwegs aktuelles Beispiel dafür ein).

    Beim Kampfsystem braucht man nicht wirklich Strategie, mit dem im Rollenspiel üblichen Vorgehen, die eigenen Charaktere zu buffen, die Gegner zu debuffen und dann die mächtigsten Zauber/Techniken rauszuhauen kommt man überall mit Leichtigkeit durch. Außer bei besonderen Bossen bei denen man normalerweise verlieren soll, die man aber mit ganz speziellen Strategien trotzdem in die Knie zwingen kann...


    Und bezüglich Kefka, meh, der ist für mich eher ein Reinfall gewesen. Anfangs heckt er zwar einige "Gemeinheiten" aus, benimmt sich dabei aber auch wie ein Clown den man nicht ernst nehmen kann (irgendwo habe ich mal von einem Vergleich mit dem Joker gelesen, wobei ich zu keiner Zeit den Eindruck hatte, dass sein Writing auch nur annähernd dessen Klasse erreichen würde) und sobald er an die Macht kommt und eigentlich im Fokus der Handlung stehen sollte, verkriecht er sich in seinen Turm und spielt bis zum Endkampf keine Rolle mehr für die Geschehnisse.
    Geändert von Nayuta (14.10.2020 um 07:11 Uhr)
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  9. #9
    Es scheint, dass ich das erste Mal ein Spiel aus der Challenge rauswerfen muss. Und zwar Cold Steel 4.

    Es sieht zwar etwas besser aus, als der technisch wirklich erbärmliche dritte Teil, aber dafür hagelt es Bugs, Bugs, Bugs! Teilweise zieht der Schwierigkeitsgrad so übertrieben an, dass bestimmte Stellen einfach nicht schaffbar sind. Gerade bei Bossen scheinen auch Dinge falsch berechnet zu werden. Von dem unsäglich frustrierenden Pom Pom Party fang ich erst gar nicht an. (Das braucht man übrigens auch gar nicht, gibt gar keine AP, daher habe ich mit diesem absolut beschissen frustrierend und zufälligen Zeitverschwendung mittlerweile aufgehört. Wenn ich das früher gecheckt hätte, hätte ich mir viele Nerven gespart!) Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass bei unschaffbar schweren Stellen nur ein Neustart der Konsole (ja, der Konsole) hilft. Das liegt an dem Zufallsgeneratorprinzip in diesem Spiel. Aber es ist dennoch frustrierend, wenn Du erst 1 bis zwei Stunden in einen Kampf gesteckt hast, dann immer wieder verlierst und nach dem Neustart den Gegner auf einmal quasi onehitten kannst. Außerdem werden mittendrin einfach mal falsche Textboxen eingeblendet. Nicht, dass man ohnehin schon der konfusen Story nur mit sehr großer Anstrengung an die eigene Konzentration folgen kann.

    Die ganze Suppe ruckelt wie die Pest, bei den Nebengeräuschen aus 1 Meter Entfernung hab ich an der PS4 60 (!) Dezibel gemessen. Meistens im Menü. Im Spiel sind's dann 56. Das ist ein Staubsauger unter Volllast mit verstopfter Düse! Und dafür, dass es grafisch das zweithässlichste Spiel auf der PS 4 ist (nach Teil 3) ist das schon der Oberhammer. Wieso entwickeln die so schlampig! Das schafft nicht mal Microsoft!

    Ich habe jetzt beschlossen das Spiel abzubrechen. Vielleicht braucht man ja wirklich eine PS4 Pro. Ich werde, sollte ich dieses Jahr die PS5 doch noch bekommen, vielleicht doch noch dort weiterspielen. Aber auf der Standard-PS 4 ist das Spiel leider aus den oben genannten Gründen beinahe unspielbar. Und bekommt vorübergehend die Wertung ➊➋➂➃➄➅➆➇➈➉ unspielbare Passagen !
    Geändert von Cuzco (16.11.2020 um 20:44 Uhr)

  10. #10
    Ich habe es geschafft! Ich habe alle Spiele für 2020 beendet plus ein paar Sondereinblicke. Ab dem 5.1. hagelt's Berichte. Dann kriegt auch Cold Steel 4 demnächst ein richtiges Review. Auf der PS5 lief es problemlos und nahezu bugfrei. Wer also eine PS4 Pro hat (die meisten nehme ich an), können bedenkenlos zugreifen. Bei der Basis-PS4 wird es ein wenig schwer, da die Hardware wohl zu schwach für dieses Spiel ist.

  11. #11
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Bei der Basis-PS4 wird es ein wenig schwer, da die Hardware wohl zu schwach für dieses Spiel ist.
    Keine Ahnung, was du gespielt hast, aber die japanische Version ist problemlos auf der Ur-PS4 spielbar und ich glaube nicht, dass der Unterschied dazwischen und der Euro-Version technisch riesig ist. Und es ist ja nun auch nicht so, dass das Spiel ein Graphikfeuerwerk wäre, dass wahnsinnig viele Ressourcen frisst.

    Das wirkt auf mich eher so, als würde deine Konsole das Zeitliche segnen, erinnert mich nämlich sehr an meine Zweitkonsole, die vor der Reparatur auch vermeintliche "Bugs" produziert hat. Hinterher war es die Festplatte...
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
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  12. #12
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Keine Ahnung, was du gespielt hast, aber die japanische Version ist problemlos auf der Ur-PS4 spielbar und ich glaube nicht, dass der Unterschied dazwischen und der Euro-Version technisch riesig ist. Und es ist ja nun auch nicht so, dass das Spiel ein Graphikfeuerwerk wäre, dass wahnsinnig viele Ressourcen frisst.

    Das wirkt auf mich eher so, als würde deine Konsole das Zeitliche segnen, erinnert mich nämlich sehr an meine Zweitkonsole, die vor der Reparatur auch vermeintliche "Bugs" produziert hat. Hinterher war es die Festplatte...
    Also das Problem tritt auch bei der wesentlich neueren PS4-Slim meiner Schwester auf. Es wirkt irgendwie wirklich so, als wäre das komplette Spiel emuliert. Die Framerate ist ja auf 60 Bilder festgelegt, was bei so einer Grafik ja auch drin sein sollte. Aber es läuft nicht gut. Es ruckelt wirklich wie Sau. Die PS5 spielt ja die Pro-Fassung ab, was auch kein echtes UHD ist, denn das Checkerboarding ist sichtbar. Aber da läuft das Spiel zumindest rund.

    Die produzierten Bugs können hingegen tatsächlich an meiner altersschwachen PS4 liegen. Die Gruppen-Wipes und One-Hit-Kills mehrerer Gegner sind auf der PS5 nicht mehr aufgetreten. Entweder ist das Spiel am Anfang viel schwerer, wobei ich durch einen Konsolen-Neustart die Kämpfe ohne Probleme geschafft habe, bei einer Wiederholung allerdings selbst bei Absenken des Schwierigkeitsgrades meist nach einem Treffer gewipet wurde.

    Auch konnte ich dieses beschissene Minispiel Pom Pom Party auf der PS5 ohne Tobsuchtsanfälle durchspielen. Auf der PS4 war der Zufallsgenerator so unerbittlich, dass ich die komplette Konsole neu starten musste, um eine Chance zu haben. Auf der PS5 habe ich jeden Gegner spätestens nach dem 5. Match besiegt, bei der PS4 waren 50 bis 100 Spiele notwendig mit mehreren Konsolenneustarts.

    Ich denke mal, dass es eine Mischung aufgrund des Zustands meiner Konsole war, wobei diese eigentlich eher Grafikfehler produziert und furchtbar laut ist und sich das nicht auf die Werte auswirken sollte und der anscheinend wirklich emulierten Phyre Engine, die sehr stiefmütterlich auf das Basismodell angepasst wurde.

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