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Thema: Anime Spring Season 2020

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Interessante Eindrücke, auch speziell die Unterschiede zum Manga – danke dafür.

    Ich würde dir bei den meisten Punkten zustimmen, wobei das Ende des Animes dann doch sehr aus dem nichts kam. Es hat vorher wenig darauf hingedeutet, dass Rikuo wirklich Interesse an Haru hatte und imo ist auch seine Obsession mit Shinako kein wirklich guter Grund, warum es in diese Richtung nicht zumindest etwas Foreshadowing gab.

    Die Trennungsszene hingegen fand ich sehr gut. Generell ist die Beziehung zwischen Rikuo und Shinako, obgleich natürlich frustrierend, der faszinierendste Teil an der Serie. Mir fällt ehrlich gesagt kein anderer Anime ein, der sich so unangenehm realistisch angefühlt hat. Generell gibt es nur sehr wenige Animes, die Beziehungen überhaupt beleuchten und dann sind es auch meist idealisierte Beziehungen ("wish fulfillment") oder aber das komplette Gegenteil, hartes Melodrama. Hier hatte man dann eher behutsames, einfühlsames Drama, das mit sehr viel Detail gezeigt hat, dass eine Beziehung eben mehr als aus "Liebe" und "Streit" besteht und ja "Liebe" selbst auch keineswegs nur eine Ausprägung hat. Diese Komplexität hat die Serie imo deutlich erwachsener gemacht, als man es typischerweise von Animes kennt.

    Natürlich gab es dann aber so typische Drama-Klischees, die diesen Eindruck dann wieder etwas reduziert haben. Du hast es ja schon angesprochen, die Charaktere treffen sich immer mal wieder in denkbar ungünstigen Situationen. Es eskaliert zwar nie so richtig, aber strapaziert die Glaubwürdigkeit auf Dauer natürlich schon.

    In dem Sinne sind Rikuo und Shinako definitiv das Herzstück des Animes. Dass ihre Beziehung nicht so recht funktionieren will, ist ja beidseitig und das stellt die Serie imo auch gut da. Vermutlich ist Shinako ein Charakter, den viele Anime-Fans hassen werden, nicht zuletzt weil sie Haru bevorzugen, aber ja, Rikuo ist in vielerlei Hinsicht nicht besser.

    Meine Befürchtung, dass Haru relativ eindimensional und idealisiert bleibt, ist letztlich leider auch wahr geblieben. Zwar hat man ziemlich viel Introspektion, die sie als Figur definitiv sympathisch machen und vielleicht auch eine gewisse Tiefe geben. Aber letztlich bleibt sie bis zum Schluss das süße, leicht verschrobene Mädchen, das Rikuo bedingungslos aufgrund eines Vorfalls liebt, was ziemlich an den Haaren herbeigezogenen wirkt. Ich will es nicht schlechter reden, als es ist. Aber hier braucht man halt einiges an Suspension of Disbelief. In dem Sinne ist Haru eher ein gewöhnliches "Anime-Mädchen", während die anderen Charaktere wegen des geringen Idealisierungsgrades vielschichtiger wirken.

    Insgesamt aber definitiv eine schöne Serie, insbesondere auch was die Regie angeht. Die Szene auf der Bank in der letzten Folge war beispielsweise ganz ohne Musik und auch die Kameraeinstellungen, Körpersprache und das Voice Acting war klasse. Auch am Ende dann beim Geständnis fand ich Rikuo richtig klasse Umgesetzt – schöne, glaubwürdige Dialoge, viel Stottern und so weiter. Er ist und bleibt halt awkward.

    Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte mal eine Anime-Romanze so interessant fand. Tsuki ga Kirei hat da einen ähnlich realistischen Ansatz gewählt, war aber natürlich viel „reiner“ in dem Sinne, dass es um Mittelschüler ging. Ansonsten fällt mir seit Honey & Clover eigentlich nichts mehr ein, was sich um Erwachsene gedreht und einen bodenständigeren/facettenreicheren Ansatz wählt.

    Ach ja, und wie interpretierst du die letzte Szene mit Shinako und Rō? Das hat mich ehrlich gesagt sehr gestört. Der Psycho-Blick impliziert ja irgendwie, dass sie romantisches Interesse an ihm hat, was sich aber wenig mit ihrem vorherigen Aussagen deckt. Vielleicht sollte es auch eher ein Comedy-Moment sein, aber dann hat er bei mir nicht gezündet, zumal es haargenau der gleiche Blick war, den Shinako und Haru hatten, als diese eine Frau mal bei Rikuo übernachtet hat.

    Zitat Zitat
    Btw. warum spricht Haru eigentlich niemand darauf an, dass sie eine Stalkerin ist? Man stelle sich das Szenario vor und vertauscht die Geschlechter... man, das würde Scheiße regnen
    Glaube, hier hast du schon die Antwort. In einem Werk, das auf eine männliche Zielgruppe ausgelegt ist, darf ein süßes Mädchen den Normalo-MC ruhig stalken. Würde mal annehmen, dass es auch in Mangas mit weiblicher Zielgruppe ab und zu mal heiße, männliche Stalker geben dürfte.

    Geändert von Narcissu (21.06.2020 um 15:35 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Ich würde dir bei den meisten Punkten zustimmen, wobei das Ende des Animes dann doch sehr aus dem nichts kam. Es hat vorher wenig darauf hingedeutet, dass Rikuo wirklich Interesse an Haru hatte und imo ist auch seine Obsession mit Shinako kein wirklich guter Grund, warum es in diese Richtung nicht zumindest etwas Foreshadowing gab.
    Ich würde sagen, dass ich den Manga auch so ähnlich empfunden habe. Wie gesagt, zwischen dem Gespräch im Park zu der Szene am Bus (bzw. im Manga an der Bahn^^) sind etwa 4 Kapitel. Vorher gibt es dann noch eine Szene, bei der Rikuo mit Shinako Schluss macht - im Anime war das in die Parkszene integriert, was ihr mehr Impact verliehen hat. Ab diesem Zeitpunkt erkennt man dann also, dass er wohl

    Zitat Zitat
    Vermutlich ist Shinako ein Charakter, den viele Anime-Fans hassen werden, nicht zuletzt weil sie Haru bevorzugen, aber ja, Rikuo ist in vielerlei Hinsicht nicht besser.
    Haha, ja, das wird so sein. Ich halte es rückblickend auch für eine gute Idee, dass sie Rikuo und Shinako mehr Szenen gegeben haben, damit man deren Beziehung ausführlicher sieht, und dafür welche von Haru und Rou geschnitten haben. Denn diese ist die wirklich interessante. Man könnte es dem Manga hier zu Gute halten wie sehr quasi ausgekostet wurde, dass die Beziehung zu nichts führt - aber wie gesagt, mich hat das schon teilweise recht genervt, dass man immer wieder praktisch die gleichen Szenen sieht. Da hat der Anime das sehr ökonomisch in wenigen Szenen gezeigt, dass da einfach Barrieren bei beiden sind, die sie nicht überwinden werden.

    Zitat Zitat
    In dem Sinne ist Haru eher ein gewöhnliches "Anime-Mädchen", während die anderen Charaktere wegen des geringen Idealisierungsgrades vielschichtiger wirken.
    Dem stimme ich zu. Das ist halt auch wegen ihrer Einfältigkeit, dass man sie größtenteils auf "liebt Rikuo" reduzieren kann, wenn es um ihre Motivationen, Aktionen und Zukunft geht. Im Manga fällt das IMO sogar mehr auf, weil sie ja wirklich viele Szenen hat. Generell behandelt der Manga auch Shinako, Haru und Rou wie Hauptcharaktere, während der Anime ja sehr auf Rikuo fokussiert. Rou bekommt dadurch auch mehr Tiefe (wobei er halt auch von Shinako nie ablassen kann, was manche Entwicklungen ein wenig sinnfrei erscheinen lässt.)
    Tatsächlich hat Haru bis zum Ende die wenigste Entwicklung durchgemacht, würde ich mal sagen. Was mir das Ende noch ein wenig mehr zuwider macht^^

    Zitat Zitat
    Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte mal eine Anime-Romanze so interessant fand. Tsuki ga Kirei hat da einen ähnlich realistischen Ansatz gewählt, war aber natürlich viel „reiner“ in dem Sinne, dass es um Mittelschüler ging. Ansonsten fällt mir seit Honey & Clover eigentlich nichts mehr ein, was sich um Erwachsene gedreht und einen bodenständigeren/facettenreicheren Ansatz wählt.
    Ich mochte ja Golden Time ganz gerne, aber das fällt natürlich schon hart in das von Dir angesprochene harte Melodrama *g*
    Vor allem, wenn die Story dann ab 2/3 total abgeht und diesen absolut dummen, beschissenen Geist einbaut >_>
    Ich fand ja immer, dass KareKano im Kern eine sehr gut erzählte Liebesgeschichte ist, auch wenn da natürlich auch einige heftige Tropes drinnen sind. Aber wenn sie "ernst macht", dann war das für mich auch gut.

    Zitat Zitat
    Ach ja, und wie interpretierst du die letzte Szene mit Shinako und Rō? Das hat mich ehrlich gesagt sehr gestört. Der Psycho-Blick impliziert ja irgendwie, dass sie romantisches Interesse an ihm hat, was sich aber wenig mit ihrem vorherigen Aussagen deckt. Vielleicht sollte es auch eher ein Comedy-Moment sein, aber dann hat er bei mir nicht gezündet, zumal es haargenau der gleiche Blick war, den Shinako und Haru hatten, als diese eine Frau mal bei Rikuo übernachtet hat.
    Ich hatte es so interpretiert, dass sie

    Geändert von Sylverthas (21.06.2020 um 20:38 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Würde mal annehmen, dass es auch in Mangas mit weiblicher Zielgruppe ab und zu mal heiße, männliche Stalker geben dürfte.
    Erinnert mich an Diabolik Lovers, wo der Name angeblich Programm ist. Ich glaube, das ist bei Werken für Mädchen tatsächlich noch weitaus ausgeprägter, als man glauben mag.

  4. #4
    Da hat man mal eine Weile keine Zeit zum Anime gucken und denkt sich erst "ach, sind ja nur 2 Wochen, das holt man schon wieder auf" und schon kommen die Final Eps raus xD. Also dann, erstmal Stück für Stück alles nachholen

    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Meinst Du bei dem Anime mit der älteren Frau und jungen Typen Garden of Words von Makoto Shinkai? Den fand ich sogar gar nicht übel, vor allem war das Ende IMO sehr passend.
    Genau den meinte ich. Hab ihn selbst nicht gesehen, konnte mich aber noch daran erinnern, dass es dazu auch hier im Forum ein paar Kommentare gab^^

    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Glaube, hier hast du schon die Antwort. In einem Werk, das auf eine männliche Zielgruppe ausgelegt ist, darf ein süßes Mädchen den Normalo-MC ruhig stalken. Würde mal annehmen, dass es auch in Mangas mit weiblicher Zielgruppe ab und zu mal heiße, männliche Stalker geben dürfte.
    Ja, noch wirkt das bei Mädchen harmloser. Wer weiß wie das in ein paar Jahrzehnten sein wird^^
    Aber mit dem Gegenstück dürftes du ziemlich sicher recht haben. Ist zwar schon eine ganze Weile her, dass ich sowas gelesen habe, aber wie sich die Typen in manchen Romance-Mangas Verhalten ist schon ziemlich zweifelhaft.

    Kakushigoto 07-12: Doggy \o/ Seine Einführung war toll, ebenso die Helfer als es um die große Feier ging. Gab auf jedenfall immer einige Szenen die mich zum Lachen gebracht haben und die Vater-Tochter Beziehung hatte auch viele schöne Momente. Und die Charaktere gefielen mir auch alle, wobei ich sagen muss, dass die Show einen zu guten Job beim Editor gemacht hat. Den Kerl hätte ich echt erwürgen können xD. Dazu haben dann die Segmente aus der Zukunft weiter Spannung aufgebaut und kurze Einblicke gegeben, wie die Charaktere aussehen. Allerdings fand ich es auch manchmal etwas frustrierend, wie wenig konkret oder nichtssagend diese Andeutungen sein konnten. Netter Effekt mit den Wellen übrigens. Immer wenn die zu sehen waren, dachte ich mir schon "Oh je".^^
    Das Finale spielt komplett in der Zukunft und klärt fast alle offenen Fragen auf. Was die Andeutungen zu bedeuten hatten, warum die Szenen in der Vergangenheit gerade zu dieser Zeit spielen etc. Die Zukunfts-Teaser am Ende jeder Ep haben auf jedenfall den Ton für das Finale gesetzt, auch wenn sie nicht viel verraten. Ist zumindest einiges dabei, was man so nicht unbedingt erraten konnte. Die Show kommentiert sogar selbst, dass einiges davon vielleicht etwas zu sehr Cliche ist. Das trifft auch durchaus zu, aber ingesamt funktioniert es, so dass ich das auch nicht so kritisch sehe.


    Otome Game no Hametsu Flag 07-12: Ep 7 mit dem Dungeon war lustig, da Bakarina ihre Dungeon-Expertise versucht hat anzuwenden. Natürlich checkt man immer erst die Sackgassen nach Loot xD. Musste auch an Sylverthas Kommentar zu Long Live the Queen denken. Catarina ist so auf ihre Romance Doom Flags konzentriert, dass sie am Ende stattdessen vielleicht etwas anderes erwischt, wie ihre Mutter oder eben der Dungeon^^
    Ep 8 war dann ziemlich hart für Mary, die sich die Fantasien der ganzen anderen Harem-Mitglieder anschauen musste. War trotzdem amüsant und Catarina x Sweets bleibt das OTP^^
    Zum Finale hin wird es etwas dramatischer und ernster, wie man es aus vielen Comedies kennt. Wobei ich finde, dass die Serie ihren Charm beibehält und auch den Humor nicht einfach komplett fallen lässt. Fand es schön, dass die verschiedenen Charaktere gezeigt wurden, wie sie sich Erinnern und auch dass es noch mehr Szenen aus der alten Welt gab mit Acchan und welche Bedeutung es hatte, dass Catarina ge-isekaid wurde. Nur schade, dass Real World Catarina ihr Harem-Prota Aussehen mit verborgenen Augen nicht beibehalten hat^^
    Das Finale war dann der passende Abschluss - Freundschafts Ende, laut Catarina ;) und endet auf einer lustigen Note. Ich denke das ist auch eine gute Länge für das Konzept gewesen, da es unwahrscheinlich erscheint, dass der romantische Konflikt (der Harem) je aufgelöst wird, was auf Dauer dann doch frustrieren könnte.
    Von daher ist die Ankündigung einer 2ten Staffeln von gemischten Gefühlen begleitet. Einerseits dürften die zusätzlichen Eskapaden wieder lustig werden, aber auf der anderen Seite ist es schade, dass sich bei den Romanzen dabei vermutlich nichts ändern wird.

  5. #5
    Nami yo Kiite Kure (aka Wave, Listen to Me!) (Episode 12 / Ende)
    Die letzte Episode war nicht unbedingt was ich nach der Vorschau erwarte habe, aber passend zur Thematik der Show. Insgesamt hat sich meine Meinung seit dem letzten Eindruck nicht groß geändert. Interessante Einblicke ins Radio und ein erwachsener Cast sind die großen Stärken. An meiner Meinung zur Comedy hat sich allerdings auch nichts geändert die war einfach nichts für mich, aber das ich die Show trotzdem durchgeschaut habe spricht denke ich für die Serie. Am Ende hätte ich mir wahrscheinlich etwas mehr Fokus auf die Charaktere gewünscht, aber die letzte Episode war auf ihre Art auch interessant. Wenn man an Radio Interesse hat sollte man definitiv mal einen Blick drauf werfen.


    Gleipnir (Episode 13 / Ende)
    Die Serie macht ein paar gute Dinge in ihrer Story, (Rund um die Rolle von Shuichi, Elena und der alten Gruppe.) was ich der Serie ehrlich gesagt am höchsten anrechne. Aber am Ende haben viele Dinge wenig Sinn ergeben, was den Eindruck doch wieder deutlich trübt.Kaitos Mord an Hanako ist nicht wirklich nachvollziehbar, wieso die eine Gruppe plötzlich die Coins an Elena geben will auch nicht und Shuichis Wandel vom Gutmenschen zum Mörder war auch ziemlich abrupt. Aber vielleicht sollte man wirklich nicht allzu sehr über eine Serie nachdenken die ihre weiblichen Charaktere gerne auszieht. Unter dem Strich war es eine nette Action Story mit ein paar ordentlichen Kämpfen und ein paar guten Ansätzen aber auch deutlichen Schwächen. Wenn man an der Thematik Spaß hat kann man es schauen, aber ansonsten kann man sich die Serie auch sparen.


    Tower of God (Episode 13 / Ende)
    Von den drei Serien mit Abstand die stärkste Serie. Zuerst einmal möchte meinen Eindruck von Rachel aus dem letzten Post zurücknehmen. Am Ende war das wahrscheinlich der interessanteste Charakter der ganzen Serie. So sehr kann sich die Meinung ändern. Hut ab! Was auch wieder meinen vorherigen Eindruck bestätigt, die Serie hat immer eine Überraschung auf Lager, was sie unter dem Strich einfach sehr spannend und unterhaltsam macht. Dabei sieht die Serie auch noch sehr ordentlich aus und sie hatten ein gutes Pacing, der Story Arc wurde sehr gut beendet ohne das gehetzt wurde und die beiden letzten Episoden stellen einen interessanten Höhepunkt dar. Die Geschichte ist natürlich nicht abgeschlossen aber für eine Season war das gut gemacht. Leider kann man auf Grund der vielen Überraschungen wenig über die Serie schreiben ohne zu spoilern, aber man sollte sich vom Ersteindruck nicht täuschen lassen, wenn es am Ende von Episode 1 sehr nach Death Game riecht. Dieser Test wird schon in der nächsten Episode aufgelöst und auch wenn darauf weitere Tests folgen so sind diese doch deutlich abwechslungsreicher,von Rätseln bis Teamwork Aufgaben, aber der Kern sind die Beziehung und Beweggründe im Cast der nach den ersten Episoden noch weiter zulegt. Bam/Yoru bleibt dabei zwar wie schon erwähnt die ganze Season über recht eindimensional, aber so ist der Charakter auch angelegt und man muss zumindest anerkennen das er nicht auf Grund von romantischen Gefühlen Rachel folgt. Sie ist schlicht und ergreifend die einzige Person die erkennt, Freundin, Lehrerin und Mutter in einem sozusagen und sein einziger Bezugspunkt am Start der Geschichte. Was auch seine naive Perspektive erklärt. Und wie schon erwähnt bekommt man auch noch mehr Worldbuilding was man am Anfang vermisst. Es ist zwar am Ende immer noch keine super komplexe Welt, aber man erfährt doch einige darüber wie der Tower funktioniert. Insgesamt hat mir die Serie ziemlich gut gefallen und eine zweite Staffel würde ich mit Sicherheit auch schauen und wer an einer etwas anderen Fantasy Serie mit interessanten Charakteren Interesse hat sollte definitiv mal einen Blick riskieren. Vielleicht schaue ich sogar mal in die Vorlage rein auch wenn sie noch nicht abgeschlossen ist.

  6. #6
    @Kayano: Was Tower of God betrifft, das habe ich jetzt auch zu Ende gesehen und im wesentlichen stimme ich Dir zu. Nach wie vor denke ich, dass die erste Episode (bzw. vielleicht sogar die ersten zwei) eine wirklich schlechte Einführung in die Geschichte sind. Kaum etwas was passiert ergibt großartig Sinn, und gerade in der ersten sind die Aktionen der Charaktere und gerade Bam einfach gar nicht nachvollziehbar. Fast als würde man Aliens zusehen.

    Danach öffnet sich alles ein wenig, wobei Bam nach wie vor IMO sehr einfältig bleibt, was hier im Prinzip Teil seines Charakters sein soll. Aber ja, immerhin ist er nie nervig. Generell gab es in dem Cast nur ein paar Charaktere, welche ich wirklich nicht abkonnte, und davon waren die meisten Nebencharaktere. Beispielsweise dieser grüne Spinner (Parasol, oder war das sein Joke Name? Who cares) und auch den Jungen im Jogginganzug konnte ich erst nicht leiden, aber später hat er zumindest ein paar Momente gehabt. Btw. hat die Serie bei mir wieder untermauert, dass ich vielleicht einfach Shounen Humor nicht abkann? Ich fand die meisten "humorvollen" Szenen eigentlich nur unpassend und keine lustig. Aber immerhin waren sie keine Beleidigung wie der Humor aus Demon Slayer, also kann ich damit leben.

    Prinzipiell hat es mir Spaß gemacht, wie man immer mehr über den Turm rausgefunden hat (auch wenn er immer noch ein sehr nebulöses Konstrukt ist, genau wie die Welt um den Turm herum - was ich ein wenig seltsam finde, dass die Charaktere so selten über die Welt außerhalb reden). Bei Tower of God kann ich mir vorstellen, dass Charaktere einfach aus verschiedenen Zeiten und Welten zusammengeschmissen werden, weil es so wenig Worldbuilding um den Turm herum gibt. Anders gesagt: es kam bei mir nie ein Gefühl für eine Welt auf, und das unterstreichen auch die extrem verschiedenen Designs der Humanoiden, welche teilweise an den Prüfungen teilnehmen. Ist natürlich irgendwo in Ordung, man muss ja keine kohärente Welt aufbauen, aber hier hat mir definitiv was gefehlt.

    Rachel war ein ziemlich interessanter Charakter und das Ende hat mir sehr gefallen (auch wenn es nicht zu überraschend war, dass sie nicht so heilig ist wie Bam sie sieht; den "Victory Lap", wie sehr sie mit ihren Äußerungen öfter mehrdeutig war, hätten sie sich aber IMO sparen können - finde sowas ist immer besser aufgehoben für ein zweites Ansehen und sollte nicht so blatant auf dem Silbertablett serviert werden). Auch Anak und Endorsi waren cool und hatten ne interessante Fehde. Khun ist eine eigene Liga und ich würde sagen, dass die Serie wirklich beginnt wenn er dazukommt (was ja glücklicherweise recht schnell passiert). Ansonsten ware ein paar der Aufseher noch ganz cool.

    Den Webtoon werde ich hier aber vermutlich nicht lesen, weil... ich ihn ehrlich gesagt ziemlich hässlich finde im Vergleich zum Anime. Und ja, das ist immer noch ein visuelles Medium, da ist sowas durchaus wichtig. Aber insgesamt hat mir Tower of God deutlich besser gefallen als so manch anderer Shounen der letzten Zeit. Übrigens darf man die Musik auch nicht vernachlässigen, welche durchaus cool ist. Das OP hat mir nach mehrmaligem Hören auch immer besser gefallen. Hatte ja diese Season sehr wenig über OPs und EDs gesprochen, was auch daran lag, weil ich praktisch keine so wirklich mochte. Denke das von Gleipnir war noch eines der besten aus meiner Sicht.

  7. #7
    Arte 07-12: Die Episoden haben immer mal wieder ihren Status als Frau und Adelige beleuchtet und was für verschiedene Einflüsse das auf ihre Arbeit haben kann und wie Arte damit umgehen will. Denn wenn sie einmal in einer negativen Grundstimmung steckt, kommt sie meistens von alleine nicht mehr so einfach heraus. Da braucht sie immer ein klein wenig Hilfe von Außerhalb. Ihre Interaktionen mit Katarina haben mir gefallen und das Mädchen hat für ihren Stand scheinbar auch ein ungewöhnliches Hobby.
    Das Finale fand ich auch gut gelungen, da sich Arte nicht einfach nur mit dem ersten Angebot zufrieden gibt und es schön zu sehen war, wie alle nochmal zusammenkommen. Das sie dann ihre Freunde als Figuren in das Deckengemälde gemogelt hat fand ich sehr passend. Diese kleinen versteckten Sachen erwartet man irgendwie von Malern^^
    War jedenfalls eine recht sympathische Show mit viel positiver Energie durch Arte und das Setting fand ich auch ganz interessant.

  8. #8
    Ich bin durch mit Kakushigoto. Neben Sing Yesterday die einzige Serie aus dem Frühling, die ich zu Ende geschaut habe.

    Insgesamt mochte ich die Serie ziemlich gern. Sie pendelte her zwischen charmant und lustig und hatte dabei imo eine gute Balance. Die Beziehung zwischen Kakushi und Hime war niedlich, aber auch die mit den Assistenten hatte eine schöne Dynamik. Witze haben zwar nicht alle gezündet – mag ja generell diesen Tsukkomi-Humor nicht so –, aber einige waren ziemlich lustig. Besonders die ganzen Missverständnisse.

    Die letzte Folge fand ich persönlich enttäuschend. Es war natürlich klar, dass es schwierig wird, nach dem dramatischen Build-Up etwas Zufriedenstellendes zu liefern. Das war dann aber nur Melodrama for the sake of it. Dnamei hatte ja schon erwähnt, dass die Boxen für Hime letztlich gar keine Bedeutung mehr hatten. Dass Kakushi dann Hime nach ein paar Jahren nicht mehr wiedererkennt, hat dann auch recht unglaubwürdig gewirkt. Ich bin prinzipiell nicht abgeneigt, eine Comedy-Serie auch mit Drama zu verbinden, aber hier war es in der Umsetzung einfach nicht gut.

    Aber es war ja nur eine Folge von 12 und mein abschließender Eindruck der Serie bleibt positiv. Besonders mochte ich auch bis zum Ende den schönen Stil, die Farbwahl, die verspielten Hintergründe und so weiter.




    Hier sieht man z.B. schön, dass der Übergang zwischen Licht und Schatten nicht in einem flüssigen Farbverlauf geschieht, sondern gestaffelt. Außerdem hat man viele von diesen Spotlights / Klecksern. Das zieht sich durch die ganze Serie und hat ihr zusammen mit der weichen Farbgebung und den körnigen/rauen Texturen einen sehr schönen, eigenen Touch gegeben.

    Geändert von Narcissu (12.07.2020 um 22:04 Uhr)

  9. #9
    Honzuki no Gekokujou: 2nd Season 07-12: Maine arbeitet weiter an ihrer Position und hat aber weiterhin mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Allem voran, dass sie ihr wahres Alter und ihr Wissen nicht sonderlich gut verschleiert. Die Leute in ihrer Umgegbung haben sch zwar daran gewöhnt aber es fällt einigen durchaus auf und ist immer mal wieder Thema. Und so schließt das Finale auch den Kreis zu ersten Ep der ersten Staffel, wo der Priester ein magisches Objekt benutzt, um Mains Erinnerungen sehen zu können.
    Ihre Entwicklungen rund um Bücher gehen weiter und werden dank ihrer fokusiertheit oftmals von einem "You Fool!" von Benno quitiert, wenn sie mal wieder nicht über etwas so genau nachgedacht hat bzw. nicht aus kaufmännischer Sicht. Sie nimmt auch einen weiteren Meilenstein, mit ihrem ersten Kinderbuch.
    Das Finale dreht dann mal die Fantasy-Elemente des Settings voll auf und zeigt was alles geht, wenn man nicht gerade im Armenviertel lebt. Viele Adelige sind natürlich immer noch Mistkerle und so läuft da natürlich nicht alles glatt. War aber schön zu sehen, wie der Typ seine Rechnung bekommen hat, vor allem weil die Bestrafung auf etwas beruht, was er selbst zur Verteidigung benutzen wollte. War sehr zufriedenstellend. Ferdinand (der Priester) muss aber mal endlich lernen Maine etwas besser vorzubereiten und sie nicht immer einfach nur irgendwohin zu schleppen und dann zu erwarten, dass sie Bescheid weiß.
    Ich nehme mal an, dass die Verstrickungen mit dem Adel in Zukunft nur noch zunehmen werden.
    Die Show hat seine Qualitäten gut gehalten und profitiert denke ich weiterhin davon, dass Maine eigentlich nur in Ruhe Bücher lesen will und halt nur durch den ganzen anderen Kram davon abgehalten wird^^ Die Charaktere sind unterhaltsam und es ist interessant die verschiedenen Entwicklungen von ihr und ihrer Familie zu sehen.
    Es fällt aber auf, dass die Einteilung in gute und böse Charaktere recht simpel gehalten ist und es gibt bislang nicht wirklich viele Graustufen. Außer Ferdinand vielleicht. Ansonsten war bei den netten Charakteren eigentlich noch nichts wirklich problematisches dabei und die bösen hatten nur jeweils relativ kurze Auftritte und scheinen bislang auch keine sonderlich interessante Motivation zu haben, außer halt auf dem Status Quo zu bestehen. Die sind im Moment aber auch noch mehr eine Randnotiz, da die Konflikte in der Show ja eher klein und persönlich ausfallen. Falls da aber mal noch mehr oder größere Sachen kommen, dann bräuchte es auch ein paar interessantere Gegenspieler. Aber für den Moment reicht es aus.
    Und wenn ich es richtig deute, könnte es sogar weitergehen mit einer weiteren Staffel. Bin mal gespannt, ob für eine der nächsten Seasons dann was dabei ist.

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