Bin nun auch durch, seit dem 07.09. Postgame/True Ending mach ich aber nicht mehr, bzw. später vielleicht, wenn ich mit meinem aktuellen Projekt durch bin.
Zusammengefasst fand ich's wohl ganz okay. Wirklich fasziniert und regelrecht umgehauen hat mich einfach hier die Detailverliebtheit in allen Punkten. So gibt es z.B. je nach Tages- und Nachtzeit unterschiedliche Themes für ein- und dasselbe Gebiet, sowie noch ein halbes Dutzend andere Varianten von dem kkampftheme, je nach dem, ob man auf einem Berg, in einer Stadt oder in einer Wüste kämpft - das wird angepasst und so lutscht ein einzelnes Theme sich auch nicht so schnell aus. An anderen Orten fallen Klippen herunter oder Vögel weg, wenn man drüberläuft. Wenn man sich einem Eisgolem-DJ nähert, ertönt seine Musik, die er auflegt - entfernt man sich, wird diese langsam leiser. Und dann nicht zuletzt der wechselnde Titelbildschirm. Das Maß an Immersion ist hier wirklich immens und ich bin sehr zufrieden damit, dass diese Entscheidung so getroffen wurde.
Damit aber gleich zum Nachteil - das macht das eigentliche Spiel echt nicht besser. Die Charaktere sind am Anfang viel zu seicht, dünn und haben überhaupt kein Profil, allen voran die beiden Hauptcharaktere, die lediglich zur Aufgabe bekommen haben, ihre Aufgabe zu erfüllen - da hört ihre Charakterisierung auch schon auf. Bei Garl z.B. fragt man sich zurecht, woher er dieses Selbstbewusstsein nimmt und sich in einem enormen Ausmaß als Anführer gibt - selbst, wenn er die Welt eigentlich gar nicht retten kann, sondern auf Zale und Valere angewiesen ist. Das wird später zwar besser, aber gerade am Anfang empfand ich Gale als sehr nervig, gerade, wenn er immer so, äh, "predigend" herüberkommt. Hilft auch nicht, dass eine ganze Stadt von ihm benannt wurde, weil ... ja, warum genau?
Beim Kampfsystem bin ich mir nicht sicher, wo es überhaupt hinwollte. Ich empfand das Spiel durchgehend als zu leicht, weil man die essentielle Mechanik des Spiels, das Knacken von Schlössern, oftmals nicht nutzen musste. Eher waren die normalen / Auflade-Angriffe der way to go und die 2*- Combo Heiliges Licht, die für einen Multi-Target-Heal absurd stark war + Valeres Mondschild (Schild + MT-Heilung) gepaart mit Serais Desorientation (2 Extra-Runden). Man muss dazu sagen, dass das Schlösserknacken auch massiv Combo-Punkte eingebracht hat, aber am Ende eines Kampfes haben die auch nichts mehr gebracht. Als eine ungute Designentscheidung empfand ich auch das automatische Wiederbeleben bei Tod, was noch ein wenig Würze aus dem Spiel genommen hat. Es gab allerdings auch ein Gebiet, was ziemlich ekelhaft war und wo ich gleich mehrere Male an den Trashmobs draufgegangen bin - die Luftelementar-Himmelsinsel. Zwei Siegel mit zwei verschiedenen Elementen, aber 1 CD und dazu rund 60 MT-Schaden. Ist klar. Eine zweite Stelle gab es auch noch, die von Lux erwähnten Bomber ganz am Anfang, aber da hat man halt eben Pech, wenn drei von denen anfangen, Bomben zu schmeißen.
Mag zwar jetzt in Summe sehr negativ klingen, aber empfehlen würde ich es alleine wegen der oben erwähnten Liebe zum Detail. Viel zu wenige Entwickler machen sich über sowas Gedanken und ich fand's extrem cool, dass das hier der Fall war. Als einziges anderes Pixel-Game, dass diese interaktive Umwelt hat, fällt mir wirklich nur noch Orangeblood ein - und das hat ganz andere Schwächen.![]()