Ohne jemandem das Wort abschneiden zu wollen, mach ich jetzt auch mal weiter. Lasst euch aber bitte nicht davon abhalten, noch was zu LiS2 zu sagen! Ich fand das Gespräch extrem cool und auch sehr hilfreich dafür, das Spiel und meine Reaktionen darauf besser zu verstehen! =3

Nun also die letzten zwei Spiele. Im nächsten Post schließe ich das Jahr dann ab.




Defense Grid: The Awakening



Wenn euch dieses Bild hier anmacht, wird Defense Grid wahrscheinlich was für euch sein. Wenn nicht, dann nicht. Es ist halt Tower Defense! Und zwar richtig gute, runde Tower Defense, mit minimalistischen, aber groooßartig durchdachten Usability-Mechanismen wie dem punktuellen Zurückspulen ohne Wartezeiten. Die Auswahl an Türmen funktioniert größtenteils intuitiv, die Steuerung ist okay (ein bisschen zu viel Konsolen-Einfluss, bilde ich mir ein) und der Umfang des Contents absolut MASSIV, was in diesem Genre echt hilft. Ein unspektakuläres Minimum an Story gibt's auch. Ich freue mich auf jeden Fall, dass ich nach dutzenden Versuchen und dem noch viel besseren Defender's Quest endlich ein zweites Tower-Defense-Spiel gefunden habe, das ich wahrscheinlich immer mal wieder rausholen werde. Okay, Gemcraft hatte auch noch was!

Neues Achievement!
Turmverteidigung ist Ehrensache






The Long Dark



Oh BOY, was hat mich dieses Spiel erwischt ... Es schleicht sich langsam an, wie ein Wolf, der noch nicht ausgehungert genug ist, um dich direkt anzufallen. Die erste Episode des Story Modes funktioniert nur als brauchbares Tutorial, alles andere daran ist lame (jederzeit speichern), ein bisschen lächerlich (tropey Story) oder sogar ernsthaft schlecht (tropey as fuuuuck Writing). Die zweite Episode habe ich dann ziemlich schnell abgebrochen. Auch im Survival Mode mit Permadeath hat es nicht sofort Klick gemacht, weil das ereignislose Stapfen durch Schnee und Wind ebenso wenig mitreißt wie das Öffnen unzähliger Schubladen. Wenn man ein paarmal gestorben ist und die Mechanismen zunehmend versteht, macht es aber so langsam Klick. Man spürt förmlich im Nacken, dass jeder falsche Schritt tödlich und selbst eine alte Dose Hundefutter die Rettung sein kann. Dadurch, und durch das Kennenlernen sicherer Wege und gefährlicher Ecken, kann die raue Schönheit der menschenleeren Spielwelt und ihre ganze Atmosphäre langsam auch erst so richtig zur Geltung kommen. Der Wolf kommt also näher, du kannst schon sein Grummeln hören. Und dann, irgendwann, plant man den nächsten Ausflug und die Ausrüstung akribisch genau, stellt Vermutungen an, was sich in den unentdeckten Flecken der Karte verbergen könnte, und zweifelt im besten Sinne an jeder einzelnen Entscheidung. Und vor allem bricht hier die echte, die emergente Story ins Spiel ein. Einmal wollte ich nur schnell Feuerholz holen und habe mich stattdessen in einem Schneesturm verlaufen, bis mir schließlich in den letzten Momenten meines Lebens, zitternd und lahm, die Überreste einer verfallenen Hütte den Arsch gerettet haben. Und als ich dann in der Nacht aufgewacht bin, habe ich im Mondlicht erkannt, dass ich mich mitten in einem alten Holzfällercamp irgendwo in einer abgelegenen Ecke der Region niedergelassen hatte – die Trailer voll bequemer Betten und Dosennahrung waren im Schneesturm nur nicht zu erkennen gewesen. MEINE Fresse, haben sich das Überleben dieser Nacht und die nette Überraschung am Morgen großartig angefühlt! ^__^ Das funktioniert aber alles nur, wenn man so richtig tief drin ist, und dann ist es eine Geschichte, die man noch seinen Enkeln erzählen kann. Also, wenn die auch The Long Dark gespielt haben, I guess ... Na ja, zurück zum Wolf! Der hängt dir zu diesem Zeitpunkt nämlich schon an der Kehle. Ich kann echt nicht sagen, wie lang ich The Long Dark noch spielen werde, aber ich habe definitiv eine parasoziale Beziehung zu meinem aktuellen Spielstand entwickelt, der wahrscheinlich auch alleine 45 meiner 65 Spielstunden einnimmt. Der Tag, an dem diese Überlebende stirbt, wird ein sehr, sehr trauriger Tag für mich werden, und ich war schon viele Male erschreckend nah dran.



Die Metapher war übrigens kein Zufall; The Long Dark ist leider verdammt effektiv darin, Vorurteile gegen Wölfe zu fördern. T_T
Daher hier ein süßes Bild von zwei unglaublich süßen Babys, die leider nichts mit dem Spiel zu tun haben.



Neues Achievement!
Oh Gott, war das Heulen SO nah?!