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Thema: Klunkys Sega Mega Drive History Challenge 2021[32/40] Aktuell: Finale & Fazit

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Niels und Flora? Noice!
    Kenne die beiden ja als Nigel und Friday, wobei "Nigel" auch nicht der Originalname ist - der anscheinend Ryle war. Aber hey, ich denke, man kann sich ein wenig glücklich schätzen, dass sie hier nicht alle Namen komplett durchgenudelt haben. Auf der anderen Seite hätte eine Großostheimübersetzung dem Game vielleicht noch nen Schub mehr Irrsinn gegeben
    Wobei... "Niels von Ahorn"... vielleicht waren die ja doch beteiligt?

    Ich finde ja, die Rätsel von Landstalker sind größtenteils von einer recht speziellen Natur. Du schreibst es ja, dass es immer ne Kombination von Rätsel und Geschick ist, wobei ich hier die Betonung eher auf letzterem legen würde. Klar, als Kind hätte man das vermutlich anders gesehen, aber es ist mir recht selten passiert, dass ich bei einem Rätsel in Landstalker nicht wusste, *wie* ich es löse. Die Schwierigkeit war eher, die Lösung umzusetzen. Denn das Timing ist stellenweise schon hart knapp kalkuliert. Das letzte Rätsel setzt natürlich allem die Krone auf *g*

    Ganz witzig, dass ich die Stelle in der Mine schon vergessen hatte, aber als man da rauskam und den Dialogen der NPCs gelauscht hat, da hatte man dann ein wenig im Hinterkopf den Gedanken "muss ich jetzt echt noch mal in die Mine und da hat sich ein Weg geöffnet?" - aber so wirklich realisiert hatte ich diesen Gedanken dann nie. Das war schon tricky und hätte man sicherlich durch eindeutigere Hints besser lösen können, aber das war halt nicht die Zeit dafür.

    Zitat Zitat
    Ein besonders fies verstecktes Herz-Upgrade erfordert es im Anfangsdorf über einen kleinen Hund oder Gegenstand auf den Kopf eines NPC's zu hüpfen und von dort aus auf eine Hundestatue.
    Witzigerweise war das eine der ersten Sachen, die ich im Spiel gemacht habe, als mir auffiel, dass man auf Köpfe springen kann. Das Phyisksystem von Landstalker ist echt witzig. Und hey, das schwerste Rätsel im Spiel ist es ja auch, herauszufinden, wie man eine Vase so werfen kann, dass sie nicht sofort zerscheppert (etwas, was Link nie rausgefunden hat)!

    Zitat Zitat
    hirntotes Kampfsystem bei dem man die Gegner in sein Schwert laufen lässt,
    Ich habe Munkeln gehört (und bei einem Freund gesehen), dass die Pros mit dem Schwert rumspringen

    Dass Du der Musik nur einen Nebensatz (in einer Klammer!) widmest nehme ich einfach mal als Zeugnis davon, wie schwach diese ist :P

    Zitat Zitat
    Games are getting closer and closer to being movies. I think that’s fine, for what it is, but then, why even bother holding a controller?
    Huiuiui, das sind Worte, mit denen man sich heute zurückhalten sollte^^Wirklich witzig zu lesen, dass Entwickler das damals auch so rausgehauen haben. Stimme der Aussage zwar nicht allumfänglich zu (denn Immersion kann man auch in einem Walking Simulator erleben und durch die Kontrolle halte ich diese für stärker als wenn man es einfach als einen Film umgesetzt hätte), aber bin ja im Prinzip immer Pro Gameplay.

    Zitat Zitat
    Anders als in Zelda sind Dungeons in Landstalker nicht unbedingt ein Ort mit Bewandtnis, etwas was glorreich eingeführt wird und schon vom Äußeren auf der Karte her erkennbar ist.
    Hmmm... ja, ich denke, dass Zelda eher ein "episches" Gefühl vermitteln will. Alleine das Intro macht das unglaublich deutlich, sowie die Grafik und der oppulente OST. Landstalker ist eher ein "lokales" Abenteuer, welches später eskaliert. Dieses "lokale" vermittelt einem die Grafik IMO auch ganz gut, weil in jedem einzelnen Ausschnitt vom Spiel nur wenig zu sehen ist. Dadurch baut sich aber auch eine bessere Bindung zu den Charakteren auf, welche in ALttP ja schon eher distanziert betrachtet werden. Passt ganz gut dazu, dass Landstalker generell die NPCs sehr sympathisch macht.

    Ansonsten muss ich leider zugeben, dass mir bis auf die großen Thematiken und ein paar der kniffligen Räume aus den Landstalker Dungeons nicht viel hängengeblieben ist (hot damn, das war doch erst drei Monate her xD). Finde das Spiel hat da wenige "markante" Elemente, neben der Tatsache, dass sich Dungeons auch irgendwie künstlich anfühlen. Denke das hast Du angerissen, den Entwicklern schien es primär einfach nur darum zu gehen, dass sie ne coole idee für ein Rätsel hatten und das halt einfach einbauen wollten. Als Ausnahme die Green Maze, welche einfach großartig und großartig frustrierend ist. Kann immer noch nicht glauben, dass ich da ohne Guide durchgekommen bin^^

    Wo ich das gerade sage... da fällt mir ein Spiel ein, was das echt extrem gemacht hat: Lufia. Irgendwie vermute ich, dass ich das Spiel heute zerreissen würde, weil die Rätsel da ja fast konsequent absolut aus der Luft gegriffen und komplett unimmersiv in Dungeons gekloppt wurden *g*

  2. #2
    Contra: Hard Corps


    Hacker haben das Sicherheitsnetz lahmgelegt und sämtliche Kampfroboter umprogrammiert um Chaos zu verursachen. Irgendjemand möchte mit einer Alienprobe die Welt zerstören. Das Elite Team „Unified Military Special Mobile Task Force K-X“ macht sich auf den Weg den Plan dieser nebulösen Terroristenvereinigung zu vereiteln.

    Wie mir hier im Forum vorgeschlagen wurde, habe ich mich letztlich für die amerikanische Version mit Contra im Namen entschieden, ich habe mir ein paar Inhalte der europäischen Probotector Fassung angesehen und die vielen Charakterdesign-Änderungen, sowie raus-geschnittenen Dialoge waren mir dann leider doch zu viel und nehmen dem Ganzen etwas den Charme. Die Bösewichter des Spiels wie „Colonel Bahamut“ oder „Deadeye Joe“ haben in ihrer Ursprungsversion eine eigene Persönlichkeit und sind nicht irgendwelche gesichtslosen Roboter, die man eben so wegspratzt. Generell finde ich die „Zensur“ die man großflächig in den Spiel betrieben hat vollkommen überzogen, auf Teufel komm raus darf nicht ein einziges menschliches Wesen zu Schaden kommen, was ja dann doch letztlich etwas die Würze aus dem Spiel nimmt (so wird z.B an einer Stelle ein Wissenschaftler von seiner eigenen Kreation gefressen)

    In der japanischen Fassung konnte man 3 Treffer aushalten bevor man ein Leben verloren hat und es gab unbegrenzt Continues, diese Bedingungen hatte man für die westlichen Fassungen massiv verschärft, was nicht das erste Mal in einem Spiel der Contra Serie der Fall ist.
    Naja, die Japaner sind halt Lutscher...!

    Um nicht lange um den heißen Brei herum zu reden, Contra ist ähnlich wie Gunstar Heroes & Metal Slug eine klassische Run & Gun Serie. An dem Grundprinzip ändert auch das „Hard Corps“ im Titel nichts. Heißt wir rennen von links nach rechts, bzw von unten nach oben und ballern mit unseren lächerlich überzogenen- und mit unbegrenzter Munition ausgestatteten - Waffen alles um; was auf den Bildschirm erscheint. Bei Contra verhält sich das eigene Treffer-Feedback gemeinhin ähnlich zu einem Shoot-em-Up, ein Treffer, eine Berührung, nur ein kleines Projektil und das Leben ist hinüber. Im Anbetracht der Tatsache dass man im Falle von Hard Corps nur 3 Leben pro Continue besitzt und man danach wieder zum letzten Checkpoint zurückgeworfen wird, ist die Fehlertoleranz verschwindend gering, ja beinahe drakonisch und das ist auch meiner Ansicht nach der Grund warum die Serie den Ruf hat so „Hardcore“ zu sein; es ist von der mechanischen Ausführung her nämlich unkompliziert und die Angriffsmuster der Bosse sind in der Regel furchtbar simpel, es verzeiht jedoch nur wenig Fehler.


    Hard Corps innoviert die Serie mit einer bis dato noch nie dagewesenen Entscheidungsfreiheit, man kann zwischen 4 unterschiedlichen Charakteren auswählen, alle mit einer eigenen Größe/Hitbox und 4 grundverschiedenen Waffen (eine davon ist der geupgradete Standardschuss) daher kommen
    Die Waffen lassen sich in Containern finden die zu gegebenen Zeitpunkten durch die Stages fliegen. Manchmal als direkte Hilfe für einen bevorstehenden Bosskampf und manchmal auch mitten im Feindgetümel als Bonus. Das exzessive Nutzen seines Arsenals, sollte jedoch gut überlegt sein, mit einem Treffer verliert man nicht nur ein Leben, sondern auch seine derzeitig genutzte Waffe, wenn es nicht gerade der ungeupgradete Standardschuss ist, daher sollte man die Waffen immer so nutzen, wie es für die Situation angemessen erscheint oder um Risiken vorzubeugen, sich die Guten für besonders schwierige Passagen aufsparen. In voller Bandbreite auf die unterschiedlichen Waffen einzugehen würde hier den Rahmen sprengen, ich kann nur sagen dass ich die bei manchen Charakteren, wie den Standard männlichen / Standard weiblichen Charakter ausgeglichen balanciert finde. Und bei den anderen beiden - ein Werwolf-Cyborg mit Sonnenbrille, sowie einen kleinen Roboter - unglaublich broken sind.

    Das klassische Contra Repertoire ist so darauf ausgelegt dass man eigentlich für jedwede Situation eine entsprechende Waffe erhalten kann, der normale Standardschuss für Reichweite und Flexibilität, ein etwas schwächerer Spreadshot in 3 Richtungen um den Bildschirm zu bedecken, Flammenwerfer für eine besondere Flächenabdeckung aus nächster Nähe, langsame Missiles, die eine geringe Schussfrequenz haben, aber dafür ordentlich Schaden machen, Verfolgungsschüsse die super „safe“, aber auch unglaublich schwach sind. In gewisser Variation findet man auch ein solches Verhalten bei jedem der 4 Charaktere wieder, aber wie man das aus solchen Spielen kennt, gibt es gerne mal Ausreißer und man bemüht sich für unkonventionelle Charaktere auch unkonventionelle Spielweisen zu finden. Am besten lässt sich das bei dem kleinen Roboter feststellen, sein geupgradeter Standardschuss verfügt über einen wellenartigen Standardschuss, der sich grob um 360° abfeuern lässt, dabei ist der Strahl der Waffe durchgehend, das heißt also während man die Waffe rotiert, kann man prima so was wie eine Barriere aus seinem Schuss formen und dabei sämtliche Feinde oder zerstörbare Projektile auf dem Bildschirm einfangen, noch bevor sie überhaupt auch nur ansatzweise bedrohlich werden, darüber hinaus geht dieser Schuss durch alles hindurch komplett durch den Bildschirm. Alleine das ist schon stark, noch viel übler verhält es sich da mit seiner Morgensternwaffe. Anders als andere Charaktere verfügt der kleine Roboter gleich über 2 Verfolgungswaffen, einen Schild aus Kugeln die beim loslassen, automatisch auf den nächstgelegenen Gegner zufliegen (quasi ein Leaf Shield ala Wood Man Style) aber eben auch den Morgenstern und oh Gott, hätte diese Waffe etwas Feintuning vertragen können. Bei dem Morgenstern handelt es sich um ein großes Projektil an einer Kette befestigt, die automatisch hin und her wippt, aber immer auf den nächstgelegenen Feind fixiert. Doch im Gegensatz zu den herkömmlichen Verfolgungsschuss, macht die Waffe bei weitem mehr Schaden, bei WEITEM mehr. Durch spammen der Schusstaste kann man die Waffe jeder Zeit hin und zurück rufen, was umso zerstörerischer für die unsichtbare Lebensleiste eines Bosses ist, je weiter man an ihm dran steht.


    Naja, jedenfalls als reine Verfolgungswaffe ist die Waffe wohl zu unzuverlässig, für Bosse ist es jedoch der absolute Killer, da man sich praktisch voll und ganz aufs ausweichen konzentrieren kann und den Rest den Morgenstern in sekundenschnelle machen lässt.

    Also ja solange man die Waffe nutzt, ist man im „Easy Mode“. Meistens jedoch war das in meinem Fall nicht mal nötig, denn wenn ich einen Boss gelernt habe und es zumindest nicht komplett ungefährlich ist, spare ich mir den Morgenstern auf.

    Doch generell ist der kleine Roboter so was wie der inoffizielle „Easy Mode“ des Spiels. Im Gegensatz zu den anderen Figuren verfügt er über einen Doppelsprung und kann auch für kurze Zeit in der Luft schweben. Damit allein hat man schon unglaublich mehr Spielraum als mit den anderen Figuren, so besitzt er doch obendrein auch noch über die kleinste Hitbox von all den anderen Figuren, in ganz wenigen Situationen kann sich das als nachteilig erweisen, wenn er an einem bestimmten Schwachpunkt mit seiner normalen Waffe nicht herankommt, aber dafür bin ich zu selten wirklich in so einer Situation geraten wo das eine Rolle gespielt hätte. Letztlich hatte ich meinen ersten Spieldurchgang mit dem männlichen Standard-Charakter absolviert und die restlichen 3 mit dem kleinen Roboter (zu den Spieldurchgängen später weiter mehr)

    Contra Hard Corps ist etwas anders gestaltet als die Contra Teile die ich zuvor gespielt habe, in der generellen Spielstruktur hat es mehr etwas mit einem Alien Soldier gemein, das heißt zu circa 90% besteht das Spiel aus Bosskämpfen!
    Das klingt jetzt erst mal abschreckend, doch wer die ersten 20 Sekunden spielt, ist schon fast froh darüber, denn die ersten paar Momente im Spiel, sind vielleicht die schwierigsten, so dumm sich das auch anhört, wenn ich dort ein Leben verloren habe, konnte ich das Spiel ohne mit der Wimper zu zucken neustarten. Von Links nach Rechts kommen überall in hoher Frequenz Feinde gestürmt, sowohl im Nahkampf als auch schießende, über einem sind mehrere Schussanlagen befestigt, welche straight Richtung Spieler feuern und inmitten all dem Getümmel muss man mehrmals über Hindernisse springen. Während meiner ersten Spielesession hatte ich innerhalb einer halben Minute mein erstes Continue verballert. Ab dem Zeitpunkt hätte ich wohl jeden abgekauft dass es das schwierigste Contra, ja vielleicht sogar das schwierigste Spiel auf dem Mega Drive sei. Doch nichts mehr was danach an „Level“ kam, war so stressig gestaltet. Und das ist wie schon erwähnt wirklich nicht viel. Generell sieht der Grundaufbau so aus dass man einen ganz mikroskopisch kleinen Levelabschnitt spielt und dann direkt ein Bosskampf folgt, danach spielt man den nächsten kleinen Abschnitt. In einem der Level, einen Dschungel bekämpft man z.B für circa 2 Minuten einen kleinen runden Roboter als Boss, wo die darauffolgende „Level-Passage“ das abschießen von 3 Pflanzen auf dem Weg beinhaltet, die innerhalb 2 Sekunden im Dauerfeuer bereits zerstört sind. Das waren dann 2 Minuten Bossfkampf und eine 15 sekündige Laufpassage, die daraufhin wieder von einem fast 5 minütigen Endbosskampf unterbrochen werden. Und das war nicht mal ein Extrembeispiel, manche Level bestehen auch komplett nur aus Bossen. Und wirklich so was wie Sprungeinlagen findet man auch kaum


    Im Prinzip kann man das Spiel gar nicht mehr zwischen „Level“ und „Boss“ trennen, viel mehr spielt man durch dutzende von „Setpieces“ die eben gemeinhin irgendeinen Obermotz beinhalten, dabei stellen diese ja auch nicht notwendigerweise im Kern eine Herausforderung da. Ich würde sagen gut die Hälfte der Bosse und Zwischenbosse in Contra Hard Corps sind fast vollständig trivial. Im ersten Level gibt es einen großen aufwändig animierten Boss den man buchstäblich dadurch besiegt dass man in der Mitte steht und einfach nur seine (auch ungeupgradete) Standardwaffe nach oben feuert. So einfach ist es bei anderen Gegnern vielleicht nicht, aber generell sind die Angriffsmuster alle immer eingeschränkt genug dass man die Taktik für jeden wunderbar in einem Flussdiagramm darstellen könnte, Zufallskomponenten gibt es dabei wenige und stellen häufig auch kein großes Hindernis da. Dazu kommt dass das Spiel noch über einen weitere Fähigkeit verfügt, die in manchen Kämpfen auch zwingend genutzt werden muss, nämlich ein Rutschangriff zu Boden. Das klingt auf dem ersten Blick erst mal unspektakulär und so habe ich diese hochgradig wichtige Technik in meinen ersten Versuchen erst mal komplett ignoriert, bis ich gemerkt habe dass dieser einem iframes beschert, zwar nicht viele, aber genügend um viele kritische Angriffen eher durch Timing, statt Präzision zu umgehen. Das klingt jetzt schon fast trivial, doch zwischen Schuss und Rutschangriff zu wechseln kann manchmal gar nicht so einfach sein, weil man dafür auch erst mal in die Ducken-Pose übergehen muss, sprich; ein bisschen Verzögerung vor der Ausführung ist dabei, das macht den „Slide“ im besten Falle auch zu einem validen taktischen Element, dennoch kann man damit auch eine Vielzahl an Situationen umschiffen, für die man ansonsten vielleicht hätte „Skill“ zeigen müssen.

    Was auch nicht unerwähnt bleiben darf und definitiv jeder Contra-Noob als erstes kennen lernen sollte, sind die Waffen-Modi. Ich bin darauf schon kritisch bei Gunstar Heroes eingegangen: das festsetzen der Position beim Schießen.
    Bei Gunstar Heroes musste man mangels Schultertasten sich für einen Waffenmodus zu Beginn eines Levels entscheiden, was in jedem Level ab irgendeinen Punkt unbefriedigend war, weil fixiertes Zielen sehr stark situationsabhängig ist.
    Man musste letztlich immer einen Nachteil an irgendeiner Stelle im Kauf nehmen, geht viel auf dem Bildschirm ab ist Bewegung beim Zielen super wichtig, für einzelne Ziele wo es um Präzision und hohen Schadensoutput geht, ist der „fixed Mode“ entscheidend


    Hard Corps findet eine Lösung für die fehlenden Schultertasten des Mega Drive Controllers, man hält für fixiertes Zielen nicht länger eine Taste gedrückt, sondern man schaltet durch gleichzeitiges Drücken der „Waffenwechsel-“ und der Schusstaste zwischen beiden Modi um. Das finde ich generell sehr ungewohnt und auch gar nicht so leicht auszuführen, man hat sozusagen die Möglichkeit inmitten des Schusses seine Position zu fixieren, wäre jedoch in dem einen Moment nicht in der Lage zu springen, falls es plötzlich notwendig werden sollte. Gnädigerweise erlaubt das Spiel einem den Schussmodus, sowie die zu verwendende Waffe auch im Pause Modus zu wechseln. Was potenzielle Fehler die man in Falle eines erforderlichen Echtzeit-Moduswechsels machen würde, eigentlich grundlegend eliminiert, aber auch so ist der Pause-Modus natürlich die wirkungsvollste Methode das Spiel zu cheesen, ich versuche ja schon seit Jahren einen Begriff in der Videospiel-Terminologie zu prägen, der einfach nicht verwendet werden will, ich nenne es „Pause-Scumming“ abgeleitet von „Save-Scumming“. Durch malträtieren der Pause Taste kann man praktisch das Spiel für jeden 2. - 3. Frame anhalten und sich genau anschauen was als nächstes im Spiel passiert um darauf entsprechend zu reagieren. Grundsätzlich spiele ich sehr ungerne auf diese Weise, doch Hard Corpse hat solch ein Verhalten leider mehrere Male provoziert, in dem Bosse Angriffe verwenden, die man beim ersten Mal garantiert nicht so kommen sieht. (Entwickler könnten Pause-Scumming übrigens wunderbar entgegen wirken, würden sie einfach das aktivieren der Pause-Funktion nach drücken der Start-Taste um eine halbe Sekunde verzögern und/oder den Bildschirm während der Pause verdecken.) Naja die Verlockung ist leider da und so ertappt man sich doch schon mal dabei, dass man, bei sich anbahnender Frustration, vorschnell das Spiel pausiert. Aber hey, was soll ich machen? Es ist halt möglich. ¯\_(ツ)_/¯

    Generell ist dieses Spiel und wohl auch die Contra-Reihe im allgemeinen, nicht von Trial & Error befreit, es ist eines dieser Spiele, die man einfach üben, üben üben muss zwecks dem bekannt werden von unterschiedlichen Angriffen, doch hat man diese erst mal verinnerlicht stellt sich eine permanente Verbesserung des Spielerskills ein, Level die einen früher das totale Game Over beschert haben schafft man unbeschadet und man kommt jedes Mal ein bisschen weiter, das geschieht in solch einer Konsequenz, dass die Realisierung dieser Tatsache, eigentlich jede Angst vorm Scheitern von mir genommen hat, denn man weiß ja wofür man drauf gegangen ist, für Wissen und Erfahrung, das sollte man nicht unterschätzen.

    Zudem ist das Spiel auch nicht ganz unbarmherzig, in regelmäßigen Abständen bekommt man Extra-Leben spendiert, vermutlich durch einen unsichtbaren Score im Hintergrund, so genau konnte ich das nicht ausmachen, weil ich immer an den selben Stellen im Spiel ein Leben bekommen habe. Wenn man weitestgehend fehlerlos im frühen Spiel spielt, kann man sich bei den späteren Bossen mehr Fehler erlauben, „Smart-Bombs“ (also Screen Clearer) gibt es übrigens auch noch. Welche man sich ebenfalls aufsparen kann, bis man sie benötigt um dann bestenfalls direkt einen Boss zu überspringen. Man hat also genug Optionen.


    Wenn man eines dem Spiel nicht vorwerfen kann, dann ist es ein Mangel an Kreativität, nach der ersten Stage hat man die Wahl ob man einen Piloten namens „Dead Eye Joe“ verfolgt oder zur Basis zurückkehrt, die gerade angegriffen wird, abhängig von dieser Entscheidung verändert sich das nächste Level, sowie der Ausgang der späteren Geschichte. Diese Entscheidung wird am Ende der 4. Stage durch eine weitere komplementiert, dort gerät man in einem Hinterhalt und muss sich entscheiden ob man sich ergibt oder „bis zum Ende“ kämpft. Wenn man sich entscheidet zu kämpfen, folgt ein 6-phasiger Bosskampf gegen einen verrückten Wissenschaftler oder eher gesagt seiner Klon-Maschine, die willkürlich 2 bekannte Gegnerarten aus dem Dschungel-Level kreuzt und dabei jedes mal eine kleine Mistgeburt von einem Miniboss erzeugt.
    In der letzten Phase fängt die Maschine an herum zu spinnen und erschafft eine Abartigkeit aus allen möglichen Kreaturen, die den Wissenschaftler auffrisst. Ob man nun kämpft oder nicht, an dem Punkt „branched“ das Spiel in 4 mögliche Pfade, die alle eigene Level und Endbosse besitzen.
    Da ich schon im Vorfeld von den Verzweigungen gehört habe, war ich am Ende doch etwas enttäuscht, dass das Spiel erst so spät anfängt sich signifikant zu verändern. Zuvor lässt sich nur das 2. Level verändern, das 1. , 3. und 4. Level sind jedoch immer gleich und in Fällen von 2 Wegen, eben dann auch das 2. Level sowie der Bosskampf gegen die Klonmaschine des Wissenschaftlers. Gerade der Endboss des Dschungellevels geht einfach furchtbar lang und die meiste Zeit ist man damit beschäftigt den Boss innerhalb eines automatisch scrollenden Bildschirms zu verfolgen, das war immer der Punkt auf den ich mich am wenigsten gefreut habe und da kann ich nicht so ganz nachvollziehen, warum man solch eine zeitintensive Begegnung auf dem kritischen Weg platziert hat, den man mit Abstand am meisten spielen wird.

    Dafür ist der Inhalt, der nach der 2. Entscheidung kommt auch einfach ein bisschen zu kurz geraten. 2 der 4 Wege führen nämlich direkt in ihr jeweilig letztes Level und ein Level ist in Hard Corps nun wirklich nicht lang. (Mit Ausnahme des Dschungel-Levels. *seufz)
    Dennoch würde ich wohl lügen, würde ich behaupten es lohne sich nicht alle Enden zu erspielen, denn jedes von ihnen gipfelt in ein fulminantes Finale welches von der Aufmachung her aus dem Vollen schöpft, an einem Pfad schnallt man sich beispielsweise an eine Rakete die mit der Alien-Probe gefüllt, während Sie auf dem Weg zum Aufprall ist. Je nachdem welchen der namhaften Antagonisten man getötet hat („Dead Eye Joe“ und der Wissenschaftler) begegnet man einen von Beiden oder gleich beiden wieder.


    Generell ist die große Bandbreite der vielen unterschiedlichen Boss-Szenarien überaus bemerkenswert, der „Wow-Faktor“ bewegt sich konsequent auf einer hohen Ebene und das obwohl viele Begegnungen gerne mal in die Richtung „Style over Substance“ gehen. Also Bosse sehen meist bedrohlicher aus, als sie sich am Ende herausstellen, aber auch das ist ein ziemlich cooles Gefühl, der Respekt vor dem Unbekannten, der herannahenden Gefahr, dafür sorgt auch einfach das hervorragende Pixelwork, mit den unzähligen Layern an Sprites die eine große Bossgrafik ergeben die sich dann noch Frame für Frame präzise bewegt, gefolgt von einer Plethora aus Explosionen und unzähligen weiteren grafischen Effekten, die sehr viel Parallax Scrolling involvieren, so wird sogar ein 3D-artiger Effekt während einer Verfolgungsjagd wo man gegen Dead Eye Joe kämpft, erzeugt.
    Obendrauf kommt noch mal ein unheimlich eingängiger Soundtrack, der mit fetzigen Industrial Tracks das Geschehen perfekt untermauert und überhaupt sich auch zum bloßen anhören generell eignet, aber als audiovisuelles Erlebenis seine volle Kraft entfaltet.
    Mein Lieblingsboss ist ein sprintender Mecha, der den fahrenden Zug, auf dem man sich befindet, aufhält. (so erinnerungswürdig dass man es in Contra Shattered Soldier noch mal zitiert hat) der Grad an Spritearbeit der da reingeflossen sein muss, mit den damaligen primitiven Mitteln ist für mich kaum vorstellbar. Überhaupt, obwohl es schon viele Bosse sind die das Spiel bietet, so besitzen die meisten von denen auch noch mehr als eine Phase, häufig sogar mehr als 2. Dazu muss man jedoch sagen dass nicht jede Phase gleichwertig als spielerische Herausforderung gesehen werden kann, so besitzt z.B der Boss am Ende der 3. Welt 6 Kampfsegmente, wovon aber mindestens 2 an der Grenze zur Trivilität kratzen. Es ist also wie gesagt sehr viel „Style over Substance“ dabei, aber wenn man im Gegenzug so viel Spektakel, Kreativität und einfach gutes Pixelart serviert bekommt, verzeihe ich diese Eigenschaft dem Spiel gerne.

    Dennoch und das möchte ich auch noch mal ausdrücklich betonen, ist der fast vollständig Verzicht auf „richtige Level“ eine Designentscheidung die ich mir nicht für die weitere Zukunft für Contra gewünscht hätte und zum Glück auch nicht zum Standard der Serie geworden ist, denn gerade dadurch fühlt sich das Spiel zu weiten Strecken auch extrem geskripet an, es gibt nicht sonderlich viel Variation an aufzutretenden Spielsituationen, pro Spielesession, wie es das erste Level im Spiel selbst gut demonstriert, fast schon wie eine Art Parodie auf sich selbst und was die Reihe bis dahin ausgemacht hat. Dadurch hält sich der Wiederspielwert für mich trotz verschiedener Pfade und Charaktere stärker in Grenzen als es bei anderen Contra Spielen der Fall war.



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    Spielzeit: variiert je nach angepeilten Ende, generell dürfte die Spielzeit pro Route zwischen 30-40 Minuten liegen, das könnte man nun noch mal 4 nehmen, allerdings macht man einen Großteil des Spielinhalts auch noch mal. Da man mehr als genug sterben wird auf dem Weg zu einem Ende, kann ich durchaus behaupten bestimmt 5 - 6 Stunden am Spiel gehangen zu haben.

    Schwierigkeitsgrad: Totales Game Over, 5 Continues und 3 Leben, 1 Treffer = 1 Leben, Checkpoints zu denen man zurückgeworfen wird nach Verlust eines Continues, 4 unterschiedliche Charaktere, der kleine Roboter ist agiler, verfügt über einen Doppelsprung und hat eine kleinere Hitbox als die anderen Charaktere, teilweise sehr plötzliche Bossbewegungen die in Trial & Error münden..., ...aber auch generell primitiven, leicht durchschaubaren, festen Mustern folgen, Extra-Leben an diversen Stellen möglich, „Screen Clearer“ zum sammeln, verschiedenste Waffen für verschiedene Anwendungszwecke, insbesondere der „Morgenstern“ des kleinen Roboters ist einfach überpowert, Pause-Scumming möglich, sehr wenige, dafür teils sehr hektische Abschnitte mit normalen Gegnern, durchaus längere Multiphasen-Bosskämpfe und weiter entfernt liegende Checkpoints, generell viele Blindspots und Bosse die sich durch diverse Tricks oder Waffen leicht cheesen lassen.

    Macht insgesamt einen Schwierigkeitsgrad von:

    67% für das erreichen aller 4 Enden.

    Abschließende Wertung: B+

    Geändert von Klunky (25.05.2021 um 19:13 Uhr)

  3. #3

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    67% für das erreichen aller 4 Enden.
    Du hast ein Ende vergessen.

  4. #4
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Du hast ein Ende vergessen.
    Meinst du etwa das Ding wo man sich den Colonel anschließt? Das habe ich nicht als Ende gesehen, weil man danach nen fetten Game Over Screen vor dem Latz geknallt bekommt.

  5. #5

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Meinst du etwa das Ding wo man sich den Colonel anschließt? Das habe ich nicht als Ende gesehen, weil man danach nen fetten Game Over Screen vor dem Latz geknallt bekommt.
    Nope, ich meine das Steinzeit-Ende. Oder hast du das aufgrund deiner Zählung doch?

  6. #6
    Hmm ne von einem Steinzeit Ende wusste ich nicht, hatte mich über das Spiel diesbezüglich nicht wer weiß wie umfangreich informiert, weil ich dachte dass es eigentlich relativ offensichtlich und straight forward ist, also gibts da wohl doch noch irgendwas was ich verpasst habe? damn, dabei habe ich jede Stage drölfzig Mal gespielt. xD
    Naja dann mache ich mich mal schlau. Wenn das noch groß was am Spiel verändert, werde ich den Bericht updaten.

  7. #7

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Schrottplatz. Anstatt die Tür zum Boss aufzuschießen, kletterst du die Wand hoch. Viel Spaß.

  8. #8
    Zitat Zitat von Knuckles Beitrag anzeigen
    Schrottplatz. Anstatt die Tür zum Boss aufzuschießen, kletterst du die Wand hoch. Viel Spaß.
    Oh, sehr ärgerlich, das hätte ich vielleicht durch Zufall finden können, so oft wie ich da lang gegangen bin und schon an anderen Wänden gekraxelt war.
    Das war ein seeeeehr verrücktes Szenario, mit 3 völlig durchgeknallten Bossen (so ne Art Castlevania Afro Verschnit mit nem Fisch als Subwaffe, eine Alienmutter mit ihrem Baby und Kinderwagen und irgendein Fratzenviech was aus einer anderen Dimension kommt (und sich ein wenig später wieder in selbiger verzieht) weiß nicht ob mir das als Kind vielleicht sogar Angst eingejagt hätte. xD
    Allerdings gab es außer den 3 Bossen jetzt keine weiteren Level mehr, glücklicherweise kommt man da schon früh im Spiel hin, habe es aber durch fehlerloses Spielen zuvor und dem vorhanden sein von 2 Smartbombs, mit den 4 vorhandenen Leben direkt auf Anhieb geschafft. (die Alienmutter hat einfach zu viel Platz auf dem Bildschirm eingenommen. xD)
    Ich hatte ja gehofft man sich durch die Steinzeit ballern könnte, bekloppt war das Ende allemal, aber ein angenehmer Eskapismus von der niederschmetternden Zukunftsdystopie.
    Am Gesamtscore und Schwierigkeitsscore ändert das jedoch nichts, würde das eher als ein sehr nettes kleines Secret sehen, was vielleicht eindrucksvoll ist, wenn man es selbst entdeckt hätte.^^

    Hmm wo ich noch grad an dich denke, müsste ja jetzt so ziemlich jeden Titel den du damals gespielt hast auf dem Mega Drive hier durch haben, außer Sonic 3 oder?
    Oder gibts noch irgendwas in der Liste, was du noch von früher kennst? xD

    Geändert von Klunky (23.05.2021 um 23:18 Uhr)

  9. #9

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Am Gesamtscore und Schwierigkeitsscore ändert das jedoch nichts, würde das eher als ein sehr nettes kleines Secret sehen, was vielleicht eindrucksvoll ist, wenn man es selbst entdeckt hätte.^^
    Ich habe damals die PAL-Fassung zum Release bekommen bzw. hatte mein Bruder das Game gekauft, so dass ich dann - gerade weil man damals noch viel mehr Zeit als heute hatte - das Spiel von vorn bis hinten gespielt habe. Heißt in dem Fall, dass ich den Spaß komplett selbst entdeckt hatte. Und es war einfach richtig schön durchgeknallt. Freut mich, dass dir das Ende auch zugesagt hat.

    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Hmm wo ich noch grad an dich denke, müsste ja jetzt so ziemlich jeden Titel den du damals gespielt hast auf dem Mega Drive hier durch haben, außer Sonic 3 oder?
    Oder gibts noch irgendwas in der Liste, was du noch von früher kennst? xD
    Von den Sachen die du auf deiner Liste hast: Sonic 3 & Knuckles (hier unbedingt die Complete-Fassung spielen und dabei die vorgesehene Reihenfolge der Levels einstellen), Monster World IV, Quack Shot und The Story of Thor. Zu Landstalker und auch Probotector werde ich mich noch äußern. Ansonsten was ich noch gespielt hatte und soweit ich sehe nicht auf deiner Liste ist: Mega Turrican (ist die Umsetzung der Amiga-Fassung von Turrican III), Michael Jackson's Moonwalker (wenn du die Möglichkeit hast das Spiel mit dem MD+ oder MSU-1 OST zu zocken, dann solltest du das bevorzugen), Teenage Mutant Hero Turtles: The Hyperstone Heist (wobei das eine etwas andere Fassung von Turtles in Time ist) und schließlich noch Tiny Toon Adventures: Buster's Hidden Treasure. Das sind aber nur die Games, die mir aus dem Stegreif noch einfallen.

  10. #10
    Eternal Champions



    "So'n Typ sammelt verstorbene Krieger aus allen möglichen Zeitepochen, die zwar mutig gekämpft haben, aber ihr Potenzial nicht ausschöpfen konnten.
    Im Eternal Champions Turnier treten Sie alle gegeneinander an, der Gewinner von ihnen erhält eine 2. Chance auf das Leben; als ETERNAL CHAMPION"


    Ok zur Ausnahme mal ein etwas kürzerer Bericht weil ich ehrlich gesagt, gar nicht so viel zum Spielen sagen kann.

    Auffällig an Eternal Champions ist die extensive Hintergrundgeschichte, es gibt zwar keine großartigen Beschreibungen über die Ereignisse des Spiels, dafür jedoch Biographien über jeden der 9 einzelnen Kämpfer. Nicht nur erfährt man deren Geschichten, sondern bekommt auch eine aufwändige Beschreibung über ihren Kampfstil. Unter dem Menüpunkt "Database" finde man eine ordentliche Menge zum lesen, was wohl relativ deutlich zeigt, dass sich die Entwickler sehr viele Gedanken um das Spiel gemacht haben.
    Das ist auch per se nicht ungewöhnlich, schließlich sollte Eternal Champions sozusagen das Fighting-Game Flagschiff , für das Mega Drive sein. "Street Fighter 2" bekommt man in den Arcades und auf allen Plattformen in Drölfzig Versionen, doch Eternal Champions gibt es nur bei Sega und es unterstützt den Activator!

    Was ist der Activator?
    Naja seht selbst:



    Im Prinzip stellt man sich in einen (ziemlich kleinen) Ring. Die Pfeile an den Seiten besitzen nach oben gerichtete Infrarot-Sensoren, welche eine jeweilige Bewegung an dieser Stelle als Input anerkennt. Im Prinzip ist damit der Activator nichts weiter als ein sehr viel umständlicher Controller, mit deutlichen Input Lags und komplizierter, unzuverlässiger Steuerung, die sich kein Schwein merken kann, "aber hey" damit fühlst du dich wie ein "RICHDIGER KRIEGER!!" Sowas funktioniert aber auch nur bei 8-12 Jährigen, mit einer ziemlich naiven Vorstellung von Motions Controls. (was es ja im Prinzip nicht ist)
    Ist ziemlich weit oben in meiner Liste unter den dämlichsten Ideen die Sega damals umgesetzt hat und wer weiß wie viele Träume von kleinen Kindern dieses Scheissteil hat zerplatzen lassen.

    Ach Moment wir waren ja eigentlich bei Eternal Champions? *räusper*.
    Das Spiel ist vollgespickt mit Modi die ungefähr so viel Langzeitmotivation besitzen, wie eine Runde Völkerball mit 2 Personen. Also im Prinzip soll es die "Fähigkeiten" trainieren aber alles was man macht ist irgendein bewegliches Ziel endlos oft zu treffen. Ich wusste nicht mal wie sich so eine Trainingsrunde beenden lässt, also musste ich jedes Mal den Emulator resetten. *seufz*
    Überhaupt lassen sich sowohl im Traningskampf als auch im 2-Spieler Modus eine Plethora aus Modifikatoren einschalten, welche den Kampf erheblich beeinflussen, also muss ich hier zumindest Respekt zollen, dass es unabhängig der Qualität, eine Hülle und Fülle aus Optionen zum herumexperimentieren gibt.
    Doch keine Option der Welt wird einem auf das Spiel wirklich vorbereiten.
    Die beste Art der Vorbereitung in so einem Spiel ist es in der Anleitung zu schauen, in der sämtliche Moves gezeigt werden, da diese so fummelig auszulösen sind, dass man nicht leicht von selbst hinter das Prinzip kommt...



    Jeder der zur Verfügung stehenden Kämpfer besitzt 6 unterschiedliche Spezial-Manöver, die sich nur mit dem gemeinsamen betätigen der Richtungstasten und den Facebuttons auslösen lässt. Dabei zehrt man von einer Ying & Yang Leiste, ist die Leiste leer, muss sich diese erst wieder über Zeit aufladen. Diese Angriffe reichen von interessant (z.B an der Decke klettern oder zielsuchende Geschosse) bis unspektakulär und zwischen den Kämpfern gibt es einiges an Überschneidungen was diese Spezialmanöver betrifft.

    Dumm ist hierbei dass man in dem Spiel zwischen Schlag und Tritt umschalten muss, das erlaubt eine breitere Palette an Kampfaktionen fühlt sich aber auch fummelig an, denn man schaltet zwischen beidem mit "Start" um, wodurch man also die Hand von den Face Buttons kurz weg nehmen muss. Unglaublich dröge mit der Zeit und natürlich sind 3 der 6 Spezial Manöver nur in einem bestimmten Modus möglich. Wie in Dreiteufelsnamen soll man sowas jemals mit dem Activator überhaupt spielen können, ohne komplett auf die Fresse zu kriegen?!

    Grundsätzlich ist es wichtig die Spezial-Manöver so weit es geht zu nutzen weil die KI in dem Spiel... uff ich weiß nicht, die KI in dem Spiel ist einfach komplett "broken". Man weißt schon dass man einen Alptraum vor sich hat, wenn man es nicht mal schafft in der ersten halben Stunde, den ersten Kämpfer zu besiegen.

    In dem sogenannten "Tournament" was den Arcade-Modus des Spiels darstellt (und dementsprechend dessen Abschluss für mich das Ziel dieser Challenge war) muss man gegen alle 8 anderen Kämpfer antreten, vorweg hatte ich nicht das Gefühl, dass es auch nur irgendwie den Hauch einer Schwierigkeitskurve gibt, jeder der Kämpfer besitzt einfach nur lächerlich schnelle Reflexe und lässt sich nur durch das gezielte ausnutzen derer KI-Schwächen überhaupt treffen. Und was die KI selbst betrifft. Ich bin mir nicht sicher, aber ich hatte das Gefühl man hatte hier irgendwie versucht mit adaptiven lernen, bzw dynamischen Schwierigkeitsgrad rumzupfuschen, bei dem sich die Computer-Gegner den Fähigkeiten des Spielers anpassen, denn die Kämpfer zeigen je nach Runde manchmal vollkommen außergewöhnliche Züge, so stehen sie plötzlich für einen gewissen Zeitraum dumm rum oder spammen immer die selbe Attacke, was sie sich erlauben können, denn im Gegensatz zum Spieler, können DIE, ihre Fähigkeiten einfach unbegrenzt aktivieren und ich garantiere euch, von diesem unfairen Vorteil macht der Computer regen Gebrauch.
    Mir war jedenfalls die Computer-KI in dem Spiel absolut nicht geheuer und selbst mit dem ausnutzen diverser mieser Manöver, wie das damage boosten durch den "Körperschild" (dabei kann man die ersten paar Schläge ohne Schaden oder Rückstoß widerstehen) war es mir niemals gelungen irgendwie Konsistenz in meinem Spielstil zu finden, ich konnte keinen Gegner mit Garantie schlagen, weswegen ich es auch nie über die ersten 3-4 Runden hinaus geschafft habe.



    Ja, so traurig es auch klingt, das war sozusagen mein Eternal Champions Erlebnis, ich habe versucht mich so gut es geht in die Materie einzulesen, habe über die Schwächen der einzelnen Charaktere informiert, mir die Special Moves in dem Kopf eingehämmert (was sehr lästig ist) aber letztendlich scheitert es einfach an der Motivation. Die Sache ist, wenn man einen Kampf verliert, ist man gezwungen, den Kampf davor noch mal zu spielen. An einer Stelle gab es es da ein hin und her, weswegen ich nie wirklich in die Pötte kam.
    Schlimmer noch, ich habe bereits Informationen über den finalen Boss nachgeschlagen, den voran gegangenen Eternal Champion.
    Dieser besitzt ganze 5(!) Phasen in dem Spiel und man muss ihn AN EINEM STÜCK schaffen, dabei wird zwischen jeder Phase nur ein Drittel der Lebensenergie regeneriert. Verliert man diesen Kampf, muss man nicht den vorangegangenen Kampf wiederholen, nein, nein. Man muss DAS KOMPLETTE SPIEL von neu anfangen, weil ein Bad Ending ausgelöst wird.
    Dabei besitzt der Eternal Champion das Moveset sämtlicher Charakter und ist maximal unvorhersehbar, was ja schon grundsätzlich im Spiel ein Problem mit der KI darstellt. Absolut lächerlich, es gibt keine Möglichkeit den Schwierigkeitsgrad zu senken. Daher ist es das 2. Spiel wo ich wohl oder übel das Handtuch werfen muss.

    Generell habe ich schon keinen Spaß an Fighting Games, das hier ist jedoch auch auch noch eines was sich einfach nur fummelig und verwirrend spielt, man muss sich so viel merken, worauf ich im Prinzip einfach keine Lust habe. In Street Fighter funktionieren die Drehungen mit dem Controller eiinfach besser, da deren Anforderung nicht so übertrieben präzise sind und auch deren Input irgendwo naheliegend mit dem Move den man gerade ausführt zusammen hängt. Man muss eben nicht in einem bestimmten "Kampfmodus" 2-3 Knöpfe und eine Richtung zusammen drücken. So eine Hadoken Vierteldrehung macht für mich Sinn, wenn man zu einem Projektilgeschoss ausholt, und die Shoryuken als Upper Cut entsprechend mit einer nach oben Bewegung endet. Der fairnesshalber muss ich jedoch anmerken dass ich Street Fighter 2 wesentlich länger und häufiger gespielt habe und ich generell ansonsten sehr faul bin was das merken von Input angeht, also kann man es in dem Fall auch auf die Macht der Gewohnheit schieben. Was bringt es schon sich in so einem Spiel rein zu steigern, was einfach keine Sau mehr spielt und was man selbst nicht mal mag. Da ist es wohl einfach natürlich, dass man die Motivation verliert.

    Eine Sache die das Spiel noch abhebt und zu so einer Art Mortal Kombat light werden lässt, sind die "Overkills". Wenn man an einer ganz bestimmten Stelle in einer Stage den Gegner mit mehr Schaden finished, als möglich wäre, wird eine zu der Spielumgebung passende brutale Sequenz abgespielt. Auf dem Broadway wird man dabei von einem Auto überfahren oder in einem See wird man von einer Meereskreatur abgeschleppt, solche Scherze halt. Der Unterhaltungsfaktor hält sich aber in Grenzen und kann sich nicht mit den Fatalities messen. Wenigstens ist es leichter, so einen Overkill durch Zufall zu bekommen.



    Nicht nur diese "Overkills" erinnern mich an Mortal Kombat, auch das Artdesign was chinesische Shaloin Vibes verspürt. Auch wenn natürlich der Kader aus einer breit gefächterten Reihe aus Epochen stammt, so scheint der Rahmen des Turniers asiatisch angehaucht zu sein. Die Charakterdesigns selbst bewegen sich auf so eine Art Marvel-Superhelden Comic Niveau, hat was typisches für die frühen 90er, ich persönlich fand es zu Klischee-behaftet und ausgelutscht und konnte wenig mit den einzelnen Designs anfangen. Generell ist auch der hohe Grad an Dithering in dem Spiel einfach zu viel für mich, wie eine massive Filmkörnung die sich über die ganze Oberfläche zieht. Das ruiniert für mich dann auch die riesigen und aufwändig animierten Sprites. Durch die kalte Farbpalette verpürt das Spiel bei mir, ähnlich wie Streets of Rage, Noir-artige Vibes, aber auch das war in der damaligen Zeit sehr beliebt.

    Spielzeit: Grundsätzlich nur eine halbe Stunde, wenn man durch alles auf Anhieb durchfegt (was höchst unwahrscheinlich ist), doch Fighting Games definieren sich ja weniger durch ihre Spielzeit zum Durchspielen des Arcade Modus, also sollte man den Punkt "Spielzeit" dieses Mal nicht zu ernst nehmen, im Prinzip könnte man so ein Spiel endlos spielen, wenn man den wirklich Bock drauf hat.

    Schwierigkeitsgrad: Hohe Bandbreite an Moveset mit Spezialleiste sorgen für einen hohes "Skill Ceiling", eine absolut unberechenbare KI die so ziemlich jeden Angriff blockt, sofern sie sich nicht gerade selbst in einer Angriffsanimation befindet, sorgt für einen hohen "Skill Floor", bei Niederlage muss der zuletzt gewonnnene Kampf noch mal gespielt werden, Eternal Champion als Endboss, besteht aus 5 Kämpfen hintereinander mit minimalster Heilung der Lebensleiste zwischendrin, bei der Niederlage gegen den Eternal Champion muss das komplette Spiel von vorne gespielt werden, weil ein Bad Ending ausgelöst wird(!), KI-Cheatet in dem sie Spezialangriffe unbegrenzt spammen kann, grundsätzlich einfach lächerlich starke KI - man kann es nicht oft genug betonen.

    Macht insgesamt einen Schwierigkeitsgrad von: 95%!!!!!!!

    Abschließende Wertung: D

    ---------------------------------------------------------------

    Eternal Champions scheint mir wie ein Amalgam aus Street Fighter, Mortal Kombat und Noir-artigen Superhelden Comics, irgendwo macht es einige Sachen schon anders, die man aus handelsüblichen Fighting-Games kennt, aber irgendwie macht es diese "Sachen" auch nicht wirklich gut. Einsteigerfreundlich ist dieses Spiel wahrlich nicht, so könnte man immerhin sagen dass Eternal Champions einen genau so hohen Skill Ceiling wie Skill Floor hat, auf die Nuancen des Kampfsystems kann ich als Genremuffel leider nicht näher eingehen, aber im Prinzip erfindet auch Eternal Champions das Rad nicht neu. Da man von der KI hoffnungslos zerstört wird, lohnt es sich vielleicht gerade eher wegen des 2-Spielermodus um ein paar nette Runden mit Freunden zu haben. Doch gerade weil das Spiel ordentlich Einarbeitungszeit benötigt wird man wohl nur schwer Unbedarfte für das Spiel begeistern können und ich würde mich in dem Fall auch zu diesen Unbedarften zählen. Eternal Champions war für mich nichts weiter als einzig große Frustration, mit wenig motivierenden Eigenschaften, bei der ich froh bin, im Endeffekt nicht zu viel Zeit rein gesteckt zu haben.
    Keine Ahnung ob man da als Fighting Crack leichter zu Zugang findet, aber allein durch den Fakt, dass ich nicht mal zu dem Eternal Champion gekommen bin, den man unter absolut lächerlich Voraussetzungen bekämpfen muss, macht es für mich zum schwersten Spiel auf dem Mega Drive und somit auch zu einem der schwersten Spiele die es überhaupt gibt.

    Dann ist das hier eben die 2. Niederlage, immerhin kann ich es mir ja noch erlauben, drei weitere Spiele nicht zu schaffen.

    Ich hoffe ich wirke nicht zu sehr wie ein Hypokrit, wenn ich die Spiele, die ich bisher nicht geschafft habe, am schlechtesten bewerte. Aber irgendwo gibt es ja auch einen Grund, warum ich nicht am Ball geblieben bin. xD

    Geändert von Klunky (05.06.2021 um 15:46 Uhr)

  11. #11
    Comix Zone



    „Eines Nachts, unser Protagonist Sketch Turner, ist dabei sein neuestes Comic-Buch: „Comix-Zone“ fertig zu zeichnen,
    da wird dieses von einem Blitz getroffen, Sketch zieht es in seine eigene Geschichte, während der Antagonist derselbigen:„Mortus“ entkommt.
    Da Mortus über keine Kräfte in der realen Welt verfügt, versucht er Sketch von außen durch fiese Zeichnungen zu vernichten.“


    OK. Ich weiß echt nicht ob ich das Sega Technical Institute lieben oder hassen soll, wo sie mit Kid Chameleon schon so ein eigenartiges Mischprodukt aus Abscheu und Genialität entwickelt haben,
    was tatsächlich den gewagten Spagat aus Hassliebe gelungen ist, war ich mit Sonic Pinball irgendwann am Ende mit meinem Latein. (kein Gegenstand dieser Challenge)
    Comix Zone ist so ein ganz ärgerliches Beispiel, ich weiß um den Ruf den es als Hidden Gem mit sich trägt und dass es eine kleine aber eingeschworene Fangemeinde besitzt,
    von denen der Löwenanteil mittlerweile bestimmt schon 30-40 Jahre alt ist. Doch hier muss ich ganz unbefangen an die Sache herangehen, ohne getönte Rundglass-Nostalgiebrille.

    Comix Zone ist so ein Spiel dessen Äußeres absolut nichts über sein Inneres verrät. Gerade weil so viel Wert auf eine einzigartige Comic-Ästhetik gegeben wurde was mit zum stimmigsten, aber auch klangvollsten gehört was das Mega Drive überhaupt zu bieten hat.
    Im Ernst, unfassbar weich animiert, der Mega Drive Soundchip wird den rockigen Klängen wohl nicht ansatzweise genug, aber man hört klar heraus wie aufwändig die Melodien sind, dabei über 6 Abschnitte verteilt ständig wechselnde, einzigartige Sprites.
    Es ist so unfassbar viel Aufwand ins Äußere geflossen, dass die eigentliche Spielzeit mit gerade mal 25-30 Minuten viel zu kurz kommt.

    Viel zu kurz...? 𝖌𝖔𝖙𝖙 𝖘𝖊𝖎 𝖉𝖆𝖓𝖐 𝖎𝖘𝖙 𝖉𝖎𝖊𝖘𝖊 𝖐𝖗𝖚𝖟𝖊𝖋𝖎𝖝𝖉𝖆𝖗𝖒𝖎𝖘𝖈𝖍𝖊 𝖆𝖚𝖘𝖌𝖊𝖇𝖚𝖗𝖙 𝖓𝖎𝖈𝖍𝖙 𝖑𝖆𝖊𝖓𝖌𝖊𝖗!!

    Ernsthaft, scheiss auf Comix Zone! Man was bin ich froh, dass sich nach der Review mit diesen Kniehosen-tragenden Surferboy Douchebag nichts mehr zu tun habe.
    Das ganze Teil ist designtechnisch so nervtötend, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen soll.




    Generell ist es nicht gerade von Vorteil dass das Spiel so gut aussieht, das macht diesen Kontrast aus spielerischen Murks nur größer und das enttäuschende dabei ist, dass mir die Prämisse auf dem (Comic-)Papier eigentlich gefällt.

    Die Sache ist diese, Comix-Zone ist zur Hälfte ein 2D Beat'em'up und zur anderen Hälfte ein Adventure.
    Plattforming gibt es nur sehr sporadisch, Gott sei Dank, denn an den wenigen Stellen wo es bodenlose Fallgruben oder Lava gibt,
    stirbt man sofortig und das Spiel ist nicht gerade zimperlich dabei, es einem von vorne spielen zu lassen.

    Man bewegt sich in Comix-Zone buchstäblich durch Comic-Panels, also es wird nicht versucht eine virtuelle Welt zu erzeugen wo dem Spieler vorgekauelt wird „haha das ist eine Comic-Welt“ nein!
    Man schaut von außen auf eine Comic Seite und kann bereits angrenzende Paneele sehen und manövriert Sketch von einer Szene zur nächsten. Dabei klettert er über die Übergänge der einzelnen Szenen.

    Abseits davon gibt es zwischendurch Dialoge die zeitgleich mit dem Spiel ablaufen - in Sprechblasen Form! An vielen Stellen wo man Gegner verdrischt fliegen die Fetzen, ja buchstäblich!
    Teile des Comics werden eingerissen, Gegner erscheinen als Rohskizze und werden von einer Hand fertig gezeichnet usw.
    Dabei nutzt man die Ästhetik der Paneele um den Spieler zwischendurch die Wahl zu lassen, welchen Weg er denn gehen möchte.
    Es gibt regelmäßig Abzweigungen wodurch man jedes Level mindestens 2x spielen kann, bevor man alles gesehen hat.
    Doch das heißt nicht viel, wenn man die Level ohnehin gefühlt 20x spielen muss! Doch ich greife vorweg.

    Bezüglich des Adventure-Anteils habe ich zu Beginn nicht schlecht gestaunt, es gibt ein sporadisches Inventar was bis zu 3 Gegenstände mit sich führen lässt.
    Zu den Gegenständen zählen Messer die man den Gegnern an den Kopf wirft, Bömbchen die dasselbe machen nur dabei explodieren,
    Dynamit die dasselbe machen (also explodieren) aber man legt es halt auf den Boden und es explodiert zeitgesteuert,
    eine Faust die im Prinzip sowas wie ein Screenclearer ist und nicht zu vergessen der obligatorische Heilgegenstand,
    von denen man eines nur zu gerne dauerhaft mit sich rum trägt Dann gibt es noch "Fragezeichen" die irgendwas sein können.
    Auch eine Explosion welche die Hälfte Lebensleiste wegziehen, einfach so. Better luck next time.
    .
    Obwohl diese Gegenstände theoretisch alle einen Nutzen im Kampf besitzen, ist man besser damit beraten sich diese für „Rätsel“ aufzusparen.
    Doch von sparen kann eigentlich kaum die Rede sein, nicht nur ist das Inventar mickrig, ein Platz wird quasi dauerhaft von Sketchs ekliger Hausratte „Roadkill“ besetzt.
    Also im Prinzip könnte man die Ratte auch freilassen, doch dann wäre man ganz schön dumm, da diese nicht nur für Rätsel gebraucht wird, (so kann diese z.B entfernte Schalter aktivieren)
    sondern auch nützliche Gegenstände an designierten Plätzen findet. Sich diese Positionen zu merken und die Gegenstände zu nutzen ist von größter Wichtigkeit.
    Sollte man die Ratte doch mal verlieren, weil dieses Scheissviech strohdumm ist und freiwillig Abgründen und Fallen entgegen steuert, findet man sie an einer handvoll Schauplätzen wieder.
    Zumindest definitiv am Anfang jedes Levels, denn dort wird erst mal das Inventar zurückgesetzt, hat man also noch irgendwie Heilung im Inventar übrig, kann man diese nicht mit ins nächste Level nehmen.
    Also sollte man hier ruhig aus dem Vollen schöpfen.




    Das Beat'em'up Gameplay ist die zugleich befriedigendste, wie auch auch frustrierendste Komponente des Spiels.
    Über eine dedizierte Schlagtaste so wie Richtungseingaben lassen sich Schlagcombos, Uppercuts, Würfe, Fußtritte, wie auch Blockmanöver durchführen.
    Das fühlt sich optisch wie auch akustisch sehr befriedigend an, wie auch sonst alles im Spiel in dem Bereich.

    Das Problem hierbei ist dass das Verhalten der generischen KI sehr inkonsistent ist.
    Wie man es aus diversen Fighting Games gewohnt ist entscheidet die KI einfach mal nach Lust und Laune wann sie Schläge blockt und wann nicht.
    Da kann man noch gut seine Schläge abwechseln, nichts geht durch. Im Gegenzug lässt sich unmöglich voraussagen wann die generische KI zum Angriff ansetzt,
    ohne zu wissen wie jetzt genau der Zufallsgenerator funktioniert. Ich sehe lediglich die Tendenz dass es scheinbar einfacher ist den Gegner festzusetzen wenn man ihn in die Ecke gedrängt hat.
    Einzige Ausnahme bilden hier diverse weibliche Gegner, die bei Berührung durch die Ratte sofort sterben, warum das wohl so ist, naja den Teil könnt ihr euch selbst dazu denken...

    Generell wirklich Schaden an den Gegnern macht man erst wenn man zu einem „Finisher“ ansetzt.
    Dies geschieht automatisch nach einer gewissen Anzahl von Treffern in möglichst kurzer Zeit.
    Wie oft man zu diesem Finisher ansetzen muss, erscheint mir auch teilweise aus der Luft gegriffen,
    so gibt es zwar diverse Gegnermodelle, doch deren Verhalten, Lebenspool und wie viel Schaden sie machen ist nicht kohärent,
    teilweise über mehrere Spieldurchläufe hinweg nicht.So was mag ich generell nicht, weil dadurch selbst die erste Gegnerart im Spiel von ihrem Gefahrenpotenzial undurchschaubar bleibt.
    Glücklicherweise bekommt man nicht sonderlich viel Schaden durch gegnerische Treffer.
    Es ist mehr dass man über die gesamte Zeit eines Abschnitts an Leben bleiben muss, wo die Lebensleiste selbst eine Ressource ist, die man in den Kämpfen so gut wie möglich schonen sollte.
    Denn wie sich schon bald herausstellen sollte; Schaden ist in diesem Spiel unumgänglich!

    Und damit kommen wir zu der beschissensten Eigenschaft dieses Spiels.
    Wann immer man gegen irgendetwas anorganisches schlägt, sei es ein Fass, eine Kiste oder eine Tür, erhält man Schaden pro Schlag.
    Das ist nicht gerade wenig wenn einem das Spiel schon mal zwingt einen Stapel Felsbrocken kaputt zu schlagen.
    Ich sehe dahinter schon eine gewisse Intention die ich im Folgenden ausführen werde;
    das Problem dabei ist nur, dass es das Spiel in Trial & Error ausarten lässt.

    Die Sache ist die, über das gesamte Level hinweg sind Gegenstände verstreut, teilweise sehr versteckt. Das Spiel erwartet vom Spieler die richtigen Gegenstände zur richtigen Zeit zu nutzen.
    Als Beispiel sei da der Anfang vom 2. Abschnitt des ersten Levels genannt. Dort steht zu Beginn eine schwere Eisentür, diese kaputt zu schlagen würde circa 20% der gesamten Lebensleiste -
    schon zu Beginn - fressen (und Lebensleisten füllen sich nur zwischen Levels, nicht zwischen 2 Abschnitten wieder auf)
    Wenn man jedoch noch Dynamit dabei hat, kann man dieses einsetzen um die Tür zu sprengen.
    Glücklicherweise befindet sich im selben Bildschirm eine Dynamitstange versteckt, die man durch Roadkill ausfindig machen kann.
    Natürlich kommt man beim ersten Mal nicht auf so was.

    Aber das wäre noch ein gnädiges Beispiel.
    In dem Level wo mehrere Felsblöcke gestapelt sind, muss man die Dynamitstange aus einem engen Abschnitt zuvor finden (auch mit Roadkill)
    Hat man das nicht getan, guckt man ganz schön dumm aus der Wäsche.




    Und das geht so weiter am laufenden Band, theoretisch ist die Idee dass jedes Rätsel im Spiel diverse Schritte erfordert, erfüllt man nicht die Voraussetzungen,
    um diese Schritte überhaupt durchführen zu können, bzw. führt diese in der falschen Reihenfolge aus, gibt es statt einen Softlock die freiwillige Schadensfolter.
    Da man die Level aber überhaupt nicht kennt, passiert so was am laufenden Band. Nichts ist frustrierender als unglimpflich aus einer Geschicklichkeits- bzw Kampfpassage hervorzugehen,
    nur um dann zu merken dass die Leben nicht mehr ausreichen um überhaupt weiter zu spielen, einfach weil man auch abseits von Rätseln an genug Stellen zwingend irgendwelche Kisten oder Türen kaputtschlagen muss.
    Da ist es dann egal wie weit man gekommen ist, jeder Tod bedeutet dass man zurück an dem Anfang des jeweiligen Abschnitts muss und auch dazu wird man nicht oft die Gelegenheit innerhalb eines Spieldurchgangs haben.
    Denn das Spiel gibt einen pro geschafften Level immer nur ein Continue, also maximal 2 die man im 3. und letzten Level haben kann.

    Und glaubt mir wo die Gegner vielleicht den Schaden über Zeit weg „chippen“ kann man durch irgendwelche dummen Fallen sofort sterben.
    Das fängt mit diesen vermaledeiten bodenlosen Fallgruben an, bei dem man am Ende(!) von Level 2-1 von scheiss fliegenden Insekten umzingelt ist,
    während ein Ninja Feuerbälle von der Seite schmeißt, auch nur ein unglücklicher Treffer reicht aus um in den sofortigen Tod zu stürzen und dem kompletten Abschnitt,
    bzw das Spiel von vorne zu spielen, glaubt mir, das wollt ihr nicht! Dabei stirbt man an vielen Stellen auch einfach nur durch Fallen, die man erst mal kennen muss.
    In einem Abschnitt in 2-2 kommt eine Feuerdecke über Sketch langsam nach unten gekracht, dabei muss man rechtzeitig diverse Falltüren auftreten. (natürlich kriegt man dabei zwingend Schaden)
    Die Sache ist die, die letzte Falltür ist einfach unsichtbar. Die Entwickler haben einen Gegenstand platziert, der den Spieler dazu verleitet, diesen zuerst kaputt zu dreschen, statt die nicht zu sehende Falltür.
    Zu dem Zeitpunkt in dem man das realisiert, reicht die Zeit auch schon nicht mehr aus, großartig!

    Level 3 besteht dann zu großen Teilen aus beschissenen Instant-Kill Momenten, alles ist voller Minen gepflastert während Gegner einen jederzeit in diese schlagen können.
    Auch hier muss man wieder die richtigen Gegenstände mit bringen, ansonsten ist man gezwungen sich in einer Explosion die Hälfte der Leben weg zu ballern,
    was bei einem Spiel, wo man im nachfolgenden eh noch genügend Schaden bekommen MUSS das reinste Todesurteil ist.

    Ich bin da ganz ehrlich, irgendwann inmitten von Level 3 habe ich mich pingeligst genau an einem Guide gehalten, weil mir der ganze Bullshit echt bis zum Halse stand.
    Die Kür und Auslöser waren Oktopus-Gegner die aus der Luft Landminen platzieren - sollte man diese nicht sofort erledigen.
    Naja das habe ich dann noch irgendwie hinbekommen und hatte auch noch Gegenstände übrig um diese Minen per Remote auszulösen,
    aber - Videospieler hassen diesen Trick - nachdem der Oktopus das zeitliche gesegnet hat, ist die nächste Welle an Gegnern gespawned...
    direkt in die Minenm deren Radius einfach lächerlich groß ist. Ja es gibt Friendly Fire bei den Gegnern und NEIN es ist nicht hilfreich wie man sehen kann!





    Tja verkackt! Und das kurz vor Ende des Abschnitts. Machse das Spiel eben wieder von vorn
    Ich hatte noch gedacht „Ok ich verwende mal für den Anfang von Level 3-2“ keinen Guide bis ich an irgendwas verdächtiges vorbei komme.
    Es hat UNGELOGEN 2 Sekunden ohne Guide gedauert, da habe ich eine Explosion von einer kaum zu erkennenden Mine ausgelöst, die mich sofort getötet hat.
    Ab da an habe ich mich wie ein Säugling an Titten, an diesen wundervollen Text-Guide dieser Seite hier geklammert: http://www.honestgamers.com/guides/c.../read/413.html

    Damit war es dann auch gar nicht mehr so schwer, es ist halt im wahrsten Sinne des Wortes ein Spiel was man in und auswendig lernen muss.
    Hierbei muss ich wenigstens die Bosse lobigend erwähnen dafür dass sie tatsächlich eher fair gestaltet sind, naja gut der erste ist ein Witz,
    den man super leicht in einem Loop gefangen halten kann. Der 2. jedoch ein Shaolin-Meister, der mit super langen, explodierenden Fingernägeln schießt,
    macht tatsächlich sogar Laune, da man ihn in seine eigenen Fingernägel, die in der Wand stecken bleiben rein kicken kann.
    Der Endboss spielt sich auf mehreren Ebenen ab, dabei kann man diesen zusätzlich schaden indem man man eine Falle auf der untersten Ebene aktiviert.
    Das Gimmick ist hierbei dass man diesen auf Zeit besiegen muss, da er eine der Comicfiguren Alissa, die Sketch über Funk Anweisungen erteilt, in einen Raketentank gesperrt hat, der langsam mit Treibstoff befüllt wird.
    Schafft man es nicht ihn rechtzeitig zu besiegen und Alissa zu befreien, ertrinkt sie und man bekommt das schlechte Ende.
    Im Guten Ende wird Sketchs selbst gezeichnete 2D-Waifu zu einer 3D-Waifu, also begleitet ihn in die echte Welt, wo sie glücklich und zufrieden leben.

    Glücklicherweise konnte ich auf Anhieb das beste Ende erlangen, da die Entwickler gnädigerweise die Bosse nicht zu viel Schaden haben machen lassen, nachdem man schon angeschlagen zu diesen hinkommt.
    Also man kann diese super auch mit nur einem Drittel der Lebensenergie angehen und kann bei vollen Leben sogar damit rechnen, dass man ziemlich sicher den Abschnitt bewältigt. Danke schön!

    Ich kann mir abseits der Bosse durchaus vorstellen, dass man sich bewusst dafür entschieden hat vieles so bestrafend zu gestalten, um über die wirklich mickrige Spielzeit hinweg zu täuschen, denn das Spiel kam 1995 raus.
    Überlegt mal, der Sega Saturn war zu der Zeit bereits erschienen, die 16-Bit Ära neigte sich langsam dem Ende zu, so schwer es mir auch fällt das zu sagen, aber für den Preis den Spiele damals gekostet haben,
    war man zu dem Zeitpunkt einfach mehr Inhalt gewohnt. Wenn doch schon selbst ein durchschnittliches Arcade Spiel mit mehr Wiederspielwert häufig 50-60 Minuten Spielzeit geboten hat.




    Damit will ich niemanden die nostalgischen Erinnerungen an das Spiel wegnehmen und gestehe ein dass man durchaus auch seinen Spaß mit dem Spiel haben kann,
    schon allein da 16-Bit Gaming zu Beginn der 3D-Ära immer noch weiter verbreitet und das große Industrie-Zugpferd war.
    Sega Saturn, als auch Playstation hatten zu Beginn einen eher schwachen Start,
    deren Lineup bestand auch noch zum Teil aus Arcade/Multiplayer Spielen ohne Speicherfunktion (Rapid Reload <3).
    Und das N64 kam erst 2 Jahre später raus.

    Spielzeit: 25-30 Minuten für einen Spieldurchgang, durch das viele Trial & Error in Kombination mit bestrafenden total Game Over habe ich bestimmt so meine 4-5 Stunden gebraucht.

    Schwierigkeitsgrad: Totales Game Over, Nur ein Continue pro geschafftes Level, beim Ableben muss ein Abschnitt komplett von neu gespielt werden, kurze Spielzeit (nur 3 Level - aka 6 Abschnitte),
    wenig Schaden durch Gegner und Endgegner, sehr viel Schaden durch Fallen in den Levels, Schaden an vielen Stellen unvermeidbar, größtenteils versteckte Pickups (die auch explodieren können),
    Inventar wird nach dem Abschließen eines Levels gesäubert, Leben regenerieren sich nicht zwischen Abschnitten, sehr zufällige Gegner-KI dessen Angriffe nich telegraphiert werden,
    SEHR VIEL Trial & Error Bullshit, viele Passagen an denen man sofort sterben kann (auch gerne mal am Ende von Abschnitten), diverse Abzweigungen erlauben einen gewissen Entscheidungsspielraum,
    Friendly Fire bei den Gegnern, was in Kombination mit den Fallen nicht immer hilfreich ist

    Macht insgesamt einen Schwierigkeitsgrad von: 77%

    Abschließende Wertung: D

    Wenn man nichts anderes hat, wird man sich sicherlich auch durch dieses Spiel durchackern wollen, bzw in meinem Falle durchquälen.
    Dem hohen Produktionsaufwand ist es zu verdanken dass ich das Spiel gaaaanz knapp eine Spur über einen Totalausfall sehe.
    Dennoch Spaß an dem Spiel ist mir nach anfänglicher Euphorie ziemlich schnell verflogen. Und wenn man es durch hat, sehe ich keinen Grund mehr zurückzukehren.
    Comix Zone ist ein hochgradig unfaires Spiel und es wird alleine durch seine eigenwillige Hochglanz-Präsentation und vergeigten Prämisse getragen.

    Geändert von Klunky (20.02.2022 um 15:17 Uhr)

  12. #12
    Comix Zone hatte damals der Bruder von nem Kumpel von mir auf dem PC. Wir hatten das echt abgefeiert damals, vor allem die Transitions zwischen den Panels waren natürlich der Hammer. Ich erinnere mich aber, dass wir nie sonderlich weit im Spiel gekommen sind, und so ist für mich rückblickend eigentlich nur die coole Idee hängen geblieben. Die immerhin so cool ist, dass ich sogar gelegentlich noch dran denken muss.

    Dein Review zeigt dann wohl, was passiert, wenn man sich auch wirklich mit dem Ding auseinandersetzt und nicht einfach nur ab und zu mal das erste Level ausprobiert, weils so cool ist *g*

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