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Auserwählter
World of Illusion
Mickey und Donald führen eine Zaubershow unter den Requisiten mischt sich eine mysteriöse Box, die sie noch nie zuvor gesehen haben.
Beim öffnen der Box werden Sie in die namensgebende "World of Illusion" gezogen, in denen ein böser Magier sie nun festhält.

(ok dieses mal nur das Cover, weil ich den Titlescreen kackenhässlich finde)
Das war's schon?!
In einem Mischmach aus Überraschung und Fassungslosigkeit blicke ich dem Ending-Screen entgegen. Ich hatte das Spiel um 11:20 an einem Samstag begonnen, als ich fertig war, war es 11:57.
Ich hatte nicht mal vor das Spiel in einer Session durch zu rotzen. Ich hatte mir nicht mal großartig Gedanken gemacht bis dato.
Unter "World" of Illusion habe ich mir irgendwas größeres vorgestellt, zumindest ist "die Welt" schon ein bissel größer als ein Schloss.
Ok kommt auf die Welt und das Schloss an schätze ich, aber der Titel kann schnell falsche Erwartungen wecken.
Naja es kommt wie es kommen musste, daher erst mal zum Wesentlichen.
World of Illusion ist der Nachfolger zum Kultklassiker Castle of Illusion, was ich ebenfalls bereits im Zuge dieses Mega(drive) Threads gespielt habe.
Grafisch ist es eine Verbesserung zum Vorgänger, gerade die Kulissen strotzdem vor Detailreichtum und sind vieler Disney-Filme nachempfunden, nicht nur denen mit Mickey, sondern eigentlich allen möglichen Klassikern wie Alice im Wunderland, Fantasia, die Hexe und der Zauberer usw. Was im Vorgänger schon stark vertreten war, nämlich der ständige Kulissenwechsel, wird hier in noch größerer Frequenz durchgeführt.
Logisch gesehen hat das Spiel 5 Level, diese Level werden aber durch den stetigen Tapetenwechsel mit völlig unterschiedlichen Settings aufgewertet, dass man wohl gar nicht wissen würde wann ein Level aufhört und wann das nächste beginnt,
würden sie nicht mit einem Boss und einer anschließenden Zwischensequenz beendet werden.
Neu dazu gesellt sich Donald im Spiel, der sich jedoch komplett genau so wie Mickey spielt.
Dafür haben die beiden sehr unterschiedliche und für meinen Geschmack fast schon zu detailierte Animationen.
Während Mickey sich panisch in der Gegend umschaut und ständig Angst hat, ist Donald in seiner Stehanimation ständig pissed.
Beim rennen, sieht es bei beiden so aus als wären sie auf der Flucht, dieser ständige übertriebene Animationswechsel, hat es für mich schwierig gemacht mich auf das wesentliche zu konzentrieren und besonders die Hitbox der Spielfigur einzuschätzen.
Ich weiß es jedoch zu schätzen wie viel Persönlichkeit dadurch durchscheint, ein nettes Detail ist dass die Charaktere unterschiedlich auf bestimmte Situationen reagieren, so bewegt man sich in Level 3 in einer Blase fort, während Mickey voll den Spaß in den Backen hat, ist Donald im Dauerschock-Zustand nach dem Motto: "Was soll die Scheisse, ich will hier raus!"

3 kleine Spiele in 1
Je nach Spielcharakter gesellen sich neue Abschnitte dazu.
Dadurch gibt es gute Gründe das Spiel mit Donald, Mickey und beiden zusammen durchzuspielen, was den schwachen Umfang für mich gerade noch so auf ein aktzeptables Niveau hievt. Es sind nicht viele Abschnitte und da man das meiste wiederholt kann man es wohl als künstliche Spielzeitstreckung sehen, dennoch fällt das für mich bei einem Plattformer nicht so stark ins Gewicht.
Am besten fällt das auf, wenn man das Spiel im neuen 2-Spieler Modus spielt; da ist es auch unter anderem möglich auf dem jeweilig anderen Charakter zu stehen und getragen zu werden. Dazu besitzt Donald ein Seil mit dem er den 2. Spieler heraufziehen kann,
wovon man Nutzen in diversen eigens dafür erstellen Abschnitten machen muss. Es gibt noch weiterer solcher "Co-op Aktionen" über welche die Spieler nicht aufgeklärt werden, weswegen man dann an besagten Stellen blöd herumrätselt und daraufhin einen Guide konsultiert.
Woher soll man auch wissen dass Donald ein Seil hat was er nur in ganz bestimmten Situationen einsetzen kann? Oder dass Donald nicht durch enge Stellen kriechen kann und der Mickey Spieler ihn im Kriechzustand dort herausziehen muss.
Überhaupt fände ich es schön, wenn Plattformer im Co-op den Spielfiguren gegenseitig eine eigene Kollision verpassen und damit neue Manöver möglich sind, das ist in diesem Fall dann schon mal ein Anfang.
Leider überlappen sich beim gehen die Charaktere auch hier und jeder macht dann einfach so sein Ding. Lediglich beim "Angreifen" kann man sich gegenseitig unterbrechen
Trotzdem werden Bosskämpfe zu zweit fast schon zur Lachnummer. Summarum lässt sich sagen dass der 2-Spieler durch die extra Abschnitte die Kooperation erfordern, durchaus zu den besseren in dem Genre gehört.
Anders als Castle of Illusion springt man hier nicht mehr mit Arschbomben auf die Gegner.
Stattdessen besitzt man einen Vorhang, mit denen man die Gegner, wenn sie denn nah genug sind, in Schmetterlinge verwandelt oder einfach "wegzaubert".
Das gibt bei mir ein paar Pazifismus Bonuspunkte, weil es sich schön in das Zaubersetting eingliedert.
Nur den Spielfluss ändert es natürlich etwas und damit wird ein reiner Plattformer, eher zum "Action-Plattformer" somit kann man nicht mehr wie in Castle of Illusions einfach durch die Level huschen,
was bei mir erheblich zum Wiederspielwert beigetragen hat, sondern muss sich in regelmäßigen Abständen herannahenden Feinden erwehren,
besonders die geringe Reichweite des Vorhangs und der Umstand dass Feinde oftmals mehrere Treffer aushalten, finde ich es etwas zu spielflusshemmend bei einem 2. Spieldurchgang und das obwohl der Vorgänger nicht mal einen Rennknopf hatte.
Nunja, aber darum muss man sich ja zwingend keine Sorgen machen, denn gnädigerweise bietet dieses Spiel, obwohl es kürzer als sein Vorgänger ist, ein Passwort-System, damit man geschaffte Level nach dem Verlust aller Leben nicht noch mal spielen muss.
Das Passwort kriegt man immer nach einem Game Over angezeigt, weswegen das Spiel nur noch die Informationen über das jeweilige Level, die ausgewählte Spielfigur und den ausgewählten Spielmodus speichern muss (1-Spieler, 2-Spieler?) und nicht auch noch die Leben, die ja stark variieren können. So startet man standardmäßig mit 3 Leben, was in der Regel für die Länge der Abschnitte auch ausreicht.
Bei 5 Leveln, 2 Spielfiguren und 2 Modis kann man sich leicht ausrechnen wie viel verschiedene Passwörter es gibt.
Die Eingabe erfolgt über 4 Spielkarten, die 8 verschiedene Zustände annehmen können, macht 120 mögliche Kombinationen, weil bei den gesuchten Passwörtern, kein Symbol 2x vorkommt.
Das hat mich an Ardy Lightfoot für das SNES erinnert, bei dem man sehr leicht irgendwelche Level betreten kann, bei denen man mit den Passwörtern rum rät.
Nicht dass ich das gebraucht habe.

Fauler Zauber
Nach jedem geschafften Level lernt man einen neuen Zaubertrick, anstatt aber wie in den Magical Quest Spielen nun wirkliche neue Fähigkeiten im Gameplay hinzu zu bekommen, wird einfach an vorgefertigten Stellen ein "Alakazam!" gerufen und irgendwas im Level verändert sich. Seien es jetzt neue Plattformen oder ein Teppich - weil das Level eben ein Flug-Level ist. Manche Spiele haben eben einfach Fluglevel und dieses Spiel tut so als wäre das eine neue Fähigkeit, die man während der Spielprogression erlangt hat.
Der Schwierigkeitsgrad ist ähnlich dem Umfang eher mickrig.
Die Lebensanzeige wird durch Spielkarten dargestellt und kann durch Süßigkeiten wieder aufgefüllt werden, man startet bereits mit 4 Treffern die man zu sich nehmen kann, die Leiste lässt sich jedoch noch erweitern so dass man maximal 8 Treffer aushalten kann.
Allerdings gibt es unabhängig davon auch ein paar unausgegorene Stellen, so ist gerade zu Beginn in Level 2 und 3 in Donalds Kampagne, die Dichte der möglichen Soforttode sehr hoch, während diese in den letzten beiden Leveln stark abnehmen.
Ich empfand die Strandhüpferei in Level 3 als schwierigsten Abschnitt des Spiels.
Daneben gibt es auch eher simple Bosse, die vor allem dadurch umständlich zu bekämpfen sind, weil der Radius in denen Gegner Schaden nehmen können recht klein ist und man damit öfters in ihr Charaktersprite stolpert.
Besonders den Hai fand ich schlimm, weil dieser in seinen Verwundbarkeitsphasen regelrecht am Charakter klebt, ich habe es kaum hinbekommen Schaden zu verursachen ohne dabei nicht auch einen Treffer einzustecken.
Da jedoch die Gegner nur wenige Treffer aushalten kann man sich durch die Kämpfe sehr gut damage boosten.
Ironischerweise ist dort der letzte Boss, der böse Magier, der Kater Karlo zum Verwechseln ähnlich sieht auch noch am leichtesten, weil dessen Charaktermodell im Hintergrund ist und alles auf der Stage Schaden macht,
jedoch nicht das Objekt selbst welches man angreift.
Mit 2-Spielern fällt das Damage-boosten noch leichter. Also ja, man sieht wohl, dass dieser Teil nicht zu den ausgereiftesten gehört.
Fazit
Ständig passiert irgendwas, die Kulisse ändert sich, spielerische Abschnitte wechseln sich in starker Frequenz ab, die Grafische Vielfalt übertrifft die das Vorgängers und ehe man sich versieht, ist der ganze Spaß auch schon wieder vorbei.
Das Passwort-System macht es kinderfreundlicher, dadurch kann man das Spiel aber auch sehr schnell durchspielen, aufgrund des geringen Schwierigkeitsgrades ist da auch nicht soooo viel Übung gefragt.
Ich glaube nicht dass ich mir damals an dem Spiel die Zähne ausgebissen hätte, demnach hätte man meiner Ansicht nach auch gut auf das Passwort-System verzichten können und hätte besser 3 - 4 Continues eingebaut.
Da eingesammelte Extra-Leben selbst nach dem "Spieler-Tod" wieder respawnen wäre das immer noch ein sehr großzügiges Fortsetzungssystem gewesen.
Aufgrund des geringen Umfangs glaube ich dass man sein Kind damals lieber mit anderen Spielen hätte versorgen können, mit solchen, von denen man länger etwas hat. Kid Chameleon z.B *gg*.
Nichtsdestotrotz bleibt das Spiel über seine Laufzeit konstant unterhaltsam wirkt spielerisch nur gelegentlich etwas unausgegoren, dass man je nach Spielcharakter ein leicht veränderten Spielverlauf erhält, ist an sich eine tolle Idee, hätte aber konsequenter genutzt werden können.
Spielzeit: Ich habe mit all meinen Toden ungefähr 30-35 Minuten mit Donald gebraucht, keine Ahnung wie lang mein Toilettengang zwischendurch war. Das Spiel kann man also gut in der Zeit durchspielen.
Daneben gibt es noch Mickeys Kampagne für die ich ungefähr ähnlich lang gebraucht, diese ist gefühlt etwas länger, dafür aber auch leichter.
Ich habe das Spiel auch mit einem Freund testweise mal im 2-Spieler Modus angespielt. Jedoch nur bis zur 3. Welt.
Auch bis dahin gab es hier und da neue Abschnitte, weswegen ich es irgendwann auch noch mal zu zweit durchspielen werde.
Schwierigkeitsgrad: Passwort-System dass dem Spieler an der zuletzt gestorbenen Welt mit dem Minimum von 3 Leben absetzt, vergleichsweise recht "kampflastiger" Spielablauf, viele Soforttodstellen im frühen Spielverlauf mit Donald, Nahkampfangriff mit geringer Reichweite, Bosse die mitunter schwer zu treffen sind aber dafür sehr wenig Leben haben, 4 -8 Treffer lassen sich in Leveln kassieren bevor man 1 Leben verliert, Lebensleiste die sich durch viele Pick-ups wieder auffüllen lässt, gefundene Leben respawnen nach Tod, Rennknopf macht die simple Steuerung eeeetwas anspruchsvoller als den Vorgänger, wenig wirklich präzise Sprungpassagen, extrem kurzes Spiel
Macht insgesamt einen Schwierigkeitsgrad von: 33% mit Donald
und einen Schwierigkeitsgrad von 25% mit Mickey
Abschließende Wertung: C+ (als Gesamtpaket)
Nach all den bisher ohne Ausnahme wirklich fordernden Spielen, war das hier eher eine Fingerübung. Aber schätze mal ein bisschen Abwechslung ist auch nicht schlecht.
Geändert von Klunky (20.12.2021 um 13:35 Uhr)
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