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Auserwählter
@Knuckles
Ich wusste gar nicht dass es so viele Teile dazu gibt und dann noch auf dem Master System. Irgendwie find ich den Release Zyklus der Spiele zwischen den Konsolen ja ohnehin etwas verwirrend. Nach dem Release Super Nintendos kamen kaum noch NES Spiele heraus. Anders herum schien das Master System zeitgleich mit dem Mega Drive noch länger unterstützt zu werden.
Ein Beispiel dazu wäre Golden Axe Warrior.

Golden Axe
Der Halunke Death Adder hat den König und die Prinzessin entführt, spürt ihn auf und rettet das Königreich...!!
Mit Beat'em'ups habe ich es eigentlich nicht so, das Problem was diese Spiele für mich haben ist ein genereller Mangel an Abwechslung, in vielen dieser Spiele cheesed man den Gegner so weit wie möglich und es ufert häufig darin aus dass man den Angriff mit der höchsten "Attack priority" spamt, ob nun allein oder zu zweit
Golden Axe scheint da keine Ausnahme zu sein.
Man wählt zwischen einen von 3 Charakteren: Ein Barbar, eine Amazone und ein Zwerg. Ich habe spontan den Zwerg genommen weil, naja, es ist ein Zwerg.

Am Anfang hat mir das Spiel durchaus Spaß bereitet, dafür sorgen die vielen kleinen grafischen Details, Gegner die einen verspotten bevor man ihnen zu nahe tritt, individuelle Animationen beim hinfallen, an sich sehr atmosphärischer Soundtrack der gut das Geschehen einfängt und zwischen jeden Kapitel kann man auf einer kleinen Weltkarte seinen Fortschritt verfolgen, was das Spiel auch ein bisschen Abenteuerfeeling verleiht. Die Sprünge zwischen den Leveln sind nachvollziehbarer gestaltet, während andere Spiele einen häufiger ohne Kontext mitten in irgendein Szenario werfen.
Von Angriffsaktionen der Charaktere habe ich nicht viel erwartet, also wurde ich auch nicht enttäuscht. Es gibt eine Schlagkombo, Sprungangriffe, Renn-Angriffe und eine merkwürdige Aktion wenn man beide Aktionsknöpfe gleichzeitig drückt wo man einen Angrif in die entgegengesetzt Richtung ausführt, der sieht je nach Charakter etwas anders aus.
Eine Besonderheit ist das "Magie-System" so kann man im Laufe der Stages Magieflaschen finden in dem man kleine Wichtel in den Arsch tritt. Im Prinzip ist der dadurch ausgelöste Angriff nicht mehr als ein Bildschirm Cleaner, die Stärke variiert je nach Anzahl der eingesammelten Flaschen, wobei jeder Charaktere eine unterschiedliche Kapazität an mitführbaren Flaschen hat. Die Amazone ist am magie-affinsten und kann mit ihren Feuer-Zaubern bis zu 8 Flaschen stapeln, was sie für Speedruns sehr beliebt macht. Der Zwerrg besitzt gemäß des Klischee's am wenigsten Magiekraft und kann höchstens nur 4 Flaschen tragen, während seine Blitz-Angriffe kaum der Rede wert sind. Beim Barbar ist es ausgeglichen.
Die Level selbst in dem Spiel sind nicht zu lang, was einen stetig das Gefühl des Fortschritts verleiht, plattforming Segmente gibt es weniger, dafür kann man ab und an Reittiere von Gegnern kapern, was die Klopperei etwas aufdröselt und ein bisschen vereinfacht. Wie ich schon erwähnt habe ist es leicht in dem Spiel die Gegner zu cheesen. Zum einen gibt es nicht viele Gegnertypen zum anderen sind sie sehr empfindlich gegenüber jeglichen Angriffen aus einer Reichweite. Entweder führt man Rennangriffe aus und timed sie so genau dass sie beim aufstehen direkt wieder getroffen werden oder macht man dasselbe mit dem"Umdreh-Angrif" Sprungangriffe funktionieren auch super und haben den Vorteil dass man in der Luft nicht getroffen werden kann, hier hätte ich es besser gefunden wenn es entsprechende Gegnertypen gäbe, die das ganze erschweren. Abseits von großer Masse können einen die Gegner nicht wirklich gefährlich werden, weswegen die Entwickler wohl auch die Bosse nie haben allein kommen lassen. Besonders beim Endboss wird das deutlich, wo man die "adds" einfach kurzerhand unbesiegbar gemacht hat wie ich erfahren durfte und weswegen man die gesamte Zeit im Kampf von 2 Skeletten genervt wird.

Da es Friendly Fire für den Mehrspieler Modus gibt macht es hier schon etwas mehr Spaß (ernsthaft friendly fire ist Pflicht für mich in solchen Spielen) man muss sich etwas besser koordinieren aber das hin und her schlagen von 2 Feinden hat etwas befriedigendes, man fühlt sich wie 2 Rüpel, welche die Kinder in der Nachbarschaft verklatschen. Es gibt ein Bewertungssystem über dessen Metrik ich jedoch keinen Einblick habe, im Prinzip könnte man sich so mit seinem Freund messen, allerdings scheint das Punktesystem bei Freund-Kills keine Punkte abzuziehen, was es etwas witzlos macht.
Insgesamt ist das Spiel wohl recht kurz, wenn man meint dass es vorbei ist, geht es noch ein kleines bisschen weiter, trotzdem reichen die 4 Continues und die bis zu 5 Leben die man sich verpassen kann dicke für das Abenteuer aus. Nur einmal bin ich komplett Game Over gegangen, wegen den von mir erwähnten Phänomen beim Endboss, wo ich die ganze Zeit auf die Skelette statt dem Bösewicht gegangen bin.
Abseits des Hauptspiel gibt es noch einen VS. Modus in 2 Ausführungen, entweder spielt man alleine und stellt sich insgesamt 15 Wellen von Gegnern in den Weg die man auf Zeit besiegen muss (schwieriger als die Kampagne) oder man kämpft zu zweit gegen seinen Freund, wobei hier schon zu vermerken war, dass der Zweg mit seinen Sprungangriffen Attack-Priority mäßig ganz oben mitspielt und es dadurch sehr unausgeglichen wird, im Prinzip nicht mehr als eine nette Spielerei, aber kein Ersatz zu Fighting Games.
Interessant zu erwähnen ist dass es in dem Spiel einen Easy Modus gibt der 3 Stages lang ist, am Ende kämpft man gegen einen Gegner der in der Kampagne nicht auffindbar ist "Death Adder Jr".
Also insgesamt hat es schon etwas Spaß gemacht, nur hält sich der Wiederspielwert stark in Grenzen ein paar Animationen sind echt witzig wenn man sich einen Gegner schnappt und in den Haufen wirft, aber es sticht jetzt auch nicht groß aus anderen Beat'em'ups heraus, außer vielleicht durch das Setting, durch viele kleine Details wirkt es aber durchaus auch etwas fantasieanregend und da man damals noch nicht so clever war, hat das Spiel bestimmt auch gefordert ohne zu überfordern, zumindest für Kinder. Ich kann mir also schon durchaus vorstellen warum das ein Klassiker war.
Spielzeit: Circa 2 Stunden, ich bin einmal beim Endboss drauf gegangen, danach hat es aber geklappt. Ich hatte zunächst den Easy Modus gespielt und auch den VS. Modus ausprobiert, was etwas Zeit hinzufügt.Ansonsten gab es noch einen 2 Spieler Durchlauf, der zumindest fast erfolgreich verlief. DIe eigentliche Spielzeit beträgt ungefähr ne Viertel Stunde.
Schwierigkeitsgrad: Totales Game Over, 4 Continues, bis zu 5 Leben (einstellbar) was genug Spielraum für Fehler lässt, seh wenig Gegnervariation, leicht zu cheesende Gegner wenn man die Attack-Priority beachtet, zwischen den Kapiteln kann man marginal geheilt werden, 3 unterschiedliche Charaktere die den Schwierigkeitsgrad schwanken lassen, friendly Fire im Mehrspieler-Modus, schwierigerer Einzelspieler VS. Modus
Macht insgesamt einen Schwierigkeitsgrad von: 40%
Abschließende Wertung: C+
Geändert von Klunky (11.07.2020 um 17:13 Uhr)
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