In letzter Zeit ist hier etwas Flaute mit den Updates, was nicht heißt, dass ich nichts gespielt habe. Ghouls 'n' Ghosts und Golden Axe Warrior sind durch und an Thunder Force III bin ich gerade zu Gange. (gefällt mir bisher sehr gut)
Mir wird nur klar dass das mit den Berichten doch etwas aufwändiger ist als gedacht, weswegen ich jetzt versuchen werde mich kürzer und kompakter auszudrücken.
Castle of Illusion Starring Mickey Mouse
Micky muss in einem Schloss 7 Edelsteine bergen um Minnie aus den Klauen einer bösen Hexe zu befreien.
Das hier ist ein besonders interessanter Kandidat, weil ich hierfür länger gebraucht habe als ursprünglich erwartet.
Das Spiel bietet nämlich anders als die Micky Maus Spiele auf dem Super Nintendo keine unendlichen Continues, im Nachhinein bin ich jedoch ganz froh darüber, da mein Eindruck zu Beginn des Spiels wirklich extrem negativ gefärbt war.
Der Grund dafür ist dass ich lange Zeit das Gefühl hatte, dass die Hitboxen in dem Spiel viel zu ungenau sind, Sprünge die eigentlich hätten sitzen müssen, machen mir ungerechterweise Schaden. Teils wusste ich gar nicht auf welchen Gegner man jetzt springen darf und auf welchen nicht. Das hat jeden Sprung zum Glücksspiel gemacht und mir unnötig Schaden und Frust bereitet. Dadurch habe ich das Spiel viel weniger als Plattformer wahrgenommen und mich eher darauf konzentriert möglichst viele Projektile anzuhäufen um die Gegner im Zweifelsfall mit Werfen zu erledigen.
Nunja bestimmt 3 totale Game Overs später finde ich zu meinem Entsetzen heraus dass ich das Spiel von Anfang an falsch gespielt habe. Da ich nie so richtig wusste warum jetzt Gegner manchmal drauf gehen oder nicht, habe ich kurz vor der Landung den Sprungknopf noch mal gedrückt, wie bei Mario weil ich das Gefühl hatte dass das meiste Zeit besser wirkt und auch benötigt wird. Und tatsächlich, man muss - bevor man auf einen Gegner springt - zum 2. Mal die Sprungtaste betätigen. Beim 2. Mal wechselt Micky nämlich die Animation zu einer Art Arschbombe. Das ist eine neue Animation mit denen man den Gegnern nun schaden anrichten kann. Das fällt einem vermutlich auf den ersten Blick gar nicht genau auf. Das heißt weil ich die Taste immer so knapp vor dem Gegner ein 2. Mal gedrückt habe, hat es mal funktioniert und mal nicht.
Nach diesem erleuchtenden Moment hat es nicht lange gedauert und ich habe das Spiel zu meiner Bitch gemacht. Am Ende bin ich durch das Spiel gekommen ohne jemals ein Leben zu verlieren.... ja zugegebermaßen gab es zwischendurch in der Burg Welt noch mal ein totales Game Over bei einer Passage wo man sich schräg von einem Säurebecken abstoßen musste. Ich habe die Passage abgöttisch gehasst. Und es hat einige versuche gebraucht bis ich gecheckt habe wie dort das Timing ist, das ist die Kehrseite wenn nur eine begrenzte Anzahl an Leben hat durch das Spiel zu kommen, derlei Passagen sollten einen beim Ableben nicht sofort mit dem Tod bestrafen.
Vielleicht war es der Vorher/Nachher Effekt, weil das Spiel sich so grottig verbugged angefühlt hat, aber nachdem ich erkannt habe wie das Sprungsystem funktioniert, hat es ernsthaft Spaß gemacht. Im Prinzip funktioniert das Spiel so, dass man auf so ziemlich alles springen kann und dabei einen kleinen Luftschub gewinnt, das führt dazu dass man gerade in den frühen Level recht zackig durch Sequence Breaks und getimte Sprünge durch das ungefähr 40 Minuten lange Spiel kommt. Das man durch das anhäufen eines hohen Highscores zusätzlich Leben bekommt ist auch ein motivierender Faktor, so einige Spiele machen das und ich bin persönlich sehr angetan von derlei Mechaniken, das führt dazu dass man in späteren Spieldurchgängen, auch für bereits gemeisterte Passagen die Spielweise anpassen- und optimieren kann, um sich Ressourcen für spätere "Flaschenhälse" anzuhäufen.
Die Level sind komplett abwechslungsreich gestaltet, es gibt 5 Welten mit unterschiedlichen Themen die mehrere Level beinhalten, kein Level geht dabei nun länger als 3 Minuten, für fast jedes Level wurden die Hintergründe komplett neu gemacht und greifen aus einer vielschichtigen Farbpallette. Auch die Aufgabenstellungen unterscheiden sich teils sehr stark. In so ziemlich jeden Abschnitt steckt eine zentrale Idee im Vordergrund, was in manchen Leveln aber auch etwas zu Frust beim erstmaligen Spielen geführt hat. So muss man in Level 3-1 sich hinter einer Wand begeben in dem man an zufälligen Stellen in Abgründe springt, in diesen Abgründen befindet sich ein Unterwassersystem mit Strömungen die einen sonst wo wieder im Level aussprucken. In Level 3-3 wiederum muss man durch einen Kanal hüpfen in dem zu festen Intervallen Wasser gespült wird, vor dass man sich auf einer Erhöhung retten muss. (solche Scherze kennt man ja zu Genüge aus Plattformern) Das Problem hierbei ist, die Dauer zwischen den Intervallen erscheint leicht zufällig, das führt dazu dass man manchmal gerade losspurtet und schon merkt dass man es aufgrund des bevorstehenden nächsten Wasserschwalls gar nicht schaffen kann, da die Wartezeit zwischen den Fluten nicht konsistent ist.
Dafür hat das Spiel jedoch auch solche Sachen wie das umkehren der Gravität in einem Tunnelartigen Abschnitt. Das hat mich spontan an ein bestimmtes Cuphead Level erinnert und ich glaube mittlerweile dass Cuphead genau dieses Spiel damit referenziert hat.
Welt 4 wiederum stellt eine Bücherei da, die ich stellenweise eher mit einer Küche verwechsle, innerhalb eines Level kann man dabei einige (teils optionale) Sublevel betreten, darunter auch ein Süßigkeitenlevel, von dem ich annehme dass man daraus ursprünglich eine vollständige Welt geplant hat. Denn obwohl Micky 7 McGuffins sucht, gibt es nur 5 Welten. Bis Welt 4 hat man in jeder Welt einen Edelstelstein bekommen, danach bekommt man sie teils zufällig hingeworfen, da habe ich mich schon gefragt warum man dann nicht einfach 5 Edelsteine sucht... Überraschung?
Die Bosse können leider ziemliche Pacebreaker sein, prinzipiell sind sie ziemlich leicht, dafür aber auch verdammt langweilig. Der Spieler ist die meiste Zeit passiv und darf den Gegner nur zu festgelegten Zeitfenstern treffen.
Der erste Boss ist ein Baumstumpf der einmal sehr langsam vor und zurück rollt, erst wenn er anhält kann man ihn treffen. Danach fallen Eicheln runter die einem am Bildschirmrand eh nicht treffen können. Und das muss man dann so ungefähr 8x wiederholen. Die meiste Zeit steht man also einfach nur rum und springt auf der Stelle. Das fand ich im Vergleich zu den Micky Maus Spielen auf dem Super Nintendo dann doch etwas enttäuschend, wo die Bosse (2 pro Level) kleine Highlights dargstellt haben und mit einer Vielzahl von Ideen daher kamen.
Insgesamt hat mir das Spiel ziemlich viel Spaß gemacht, letztlich glaube ich dass es sich bei Castle of Illusion um einen besseren Plattformer handelt als die Magical Quest Spiele, dafür muss man jedoch fairer Weise sagen dass die Magical Quest Spiele ein leicht anderes Gameplay haben und eher auf das interagieren mit Blöcken, die in der Umgebung verstreut liegen, anspielen. Der Fokus liegt in diesen Spielen eher auf Kampf und einer offeneren Umgebung, was es dann (in den Sequels) gerade für 2-Spieler interessanter gestaltet. Durch die unterschiedlichen Kostüme wurde hier wohl auch mehr Wert auf eine anpassbare Spielerfahrung gelegt, während Castle of Illusion streng linear und ohne viel Schnickschnack auskommt, es gibt Springen, Laufen, und Werfen. Wer mich kennt weiß dass ich es bei Zeiten auch gerne minimalistischer mag.
Hätte das Spiel mir nicht meine Grenzen aufgezeigt, hätte ich hier vermutlich einen Veriss geschrieben, das zeigt für mich aber sehr gut dass es sich lohnen kann in Retro-Spiele auch mal länger als nur 10 Minuten zu investieren. Viele Videos von Leuten die ich gesehen, wo mal so roundabout ein paar Retro-Spiele eingeworfen werden, spielen die Spiele nur kurz an und sagen sowas wie "haha guck mal was für eine unschuldige Zeit das damals war, jetzt sind wir aber darüber hinaus" sich in diese Spiele zu vertiefen kann wirklich über den Verlauf des Spielen einiges an Erkenntnisse liefern, im Guten wie auch im Schlechten.
Spielzeit: Circa 3 Stunden, ich habe 35 Minuten für den letzten und erfolgreichen Durchgang gebraucht
Schwierigkeitsgrad: Totales Game Over, kurze Spielzeit, ausgeglichene Schwierigkeitskurve, die Möglichkeit durch hohe Punktzahlen zusätzliche Leben zu verdienen (Anforderungen steigen), Instant Kill Abschnitt in Welt 5-1, einfache Bosse, sehr präzise Steuerung und genaue Hitboxen.
Macht insgesamt einen Schwierigkeitsgrad von: 55%
Abschließende Wertung: B+









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