Spiel #4 The Awakened Fate Ultimatum
Spielzeit: ~22:00h
Beendet: 05.11.2022

Der Vorgänger, The Guided Fate Paradox, hat mir damals gut gefallen. Also habe ich mir natürlich auch den Nachfolger besorgt und bin nun endlich dazu gekommen ihn auch zu spielen. Leider mit einem enttäuschenden Ergebnis, denn das Spiel konnte mich so gar nicht begeistern und war äußerst simpel gehalten. Den Vorgänger habe ich dabei gar nicht mal mehr so im Gedächtnis, aber ein würdiger Nachfolger ist das hier keineswegs. Ich hatte mich auch so gar nicht informiert, geschweige denn auf die Rückseite der Verpackung geschaut.
Jedenfalls fing es schon mal gut an, als ich das Spiel eingeworfen habe und gleich feststellen durfte: oh, anderer Zeichenstil. Gut, der Disgaea Stil gefällt mir besser, aber der hier ist auch in Ordnung. Und dann kam die Ingame Grafik. Sehr kopflastig die Figuren, andere Perspektive, relativ kleiner Bildauschnitt, feste Kamera. Gefällt mir nicht wirklich, ist aber ertragbar. An dem Punkt habe ich dann mal die Verpackung gecheckt, ob mir das vorher hätte auffallen können, aber man erkennt es echt nicht soo gut. Möglicherweise Absicht^^.
Na ja, weiter geht's und nächster Schlag: keine begehbare Basis, nur ein Auswahlmenü. Also das Spiel hatte keinen guten Einstand bei mir und konnte es auch nicht mehr herausreißen.
Da ich auf der PS3 keine Screenshots machen konnte gibt es diesmal Fotos^^
Die Spielzeit ist übrigens nur geschätzt, da das Spiel keinerlei Timer besitzt und auch beim Speicherstand nicht anzeigt.



Story

Man übernimmt dieses mal den Schüler Shin, der ein Einzelgänger ist und kein besonders gutes Bild von der Welt hat ("I hate humans."). Eines Tages wird er von einer Gruppe Devils überrascht und gemeuchelt, da der Engel, der ihn beschützen sollte, leider einen Tick zu spät ist. Notgedrungen wird ihm ein Fate Awakening Crystal implantiert, durch den er zwar wiederbelebt werden kann, aber gleichzeitig auch zum Gott von Celestia wird. Und Gott dient hier nur einem einzigen Zweck und zwar als mächtige Waffe im Krieg gegen die Devils.
Auf diesem Weg begleiten ihn Jupiel (sein persönlicher Engel) und Ariael, die den Kristall erforscht und für die Wartung und Implementierung zuständig ist.
Die Charaktere sind allesamt am Anfang nicht sonderlich sympathisch und Shin wird in eine extreme Ausnahmesituation geworfen. Im weiteren Verlauf der Story bessert sich das immerhin für das Trio.
Allerdings fällt es ziemlich schwer sich für eine Kriegspartei zu begeistern, wenn beide Seiten überzeugt davon sind, dass nur die vollständige Auslöschung des Gegners Frieden bringen kann und die eigene Seite schon soweit an der Wand steht, dass sie im Endeffekt vor nichts mehr zurückschrecken. Die Devils haben momentan im Krieg die Oberhand, so dass die meisten schlimmen Ereignisse auf sie zurückgehen. Ich habe aber wenig Zweifel, dass die Engel genauso drauf wären, wenn sie die Oberhand hätten.



Es geht dieses Mal rein um den Krieg, so das es keine Wünsche zu erfüllen gibt und das ganze ernster angelegt ist. Gleichzeitig fühlt sich aber alles sehr überdramatisiert an. Denn an einigen Stellen darf man eine Entscheidung treffen, was man tun will oder mit wem man reden möchte. Die Taten scheinen aber am Anfang irgendwie immer den maximal tragischen Ausgang zu haben. Gut, lag eventuell auch an meiner Auswahl, aber ich empfand es teilweise schon amüsant wie übertrieben das teilweise war. Da haben sie wirklich den Holzhammer ausgepackt.
Als Beispiel: am Anfang bekommt man während eines Überfalls die Wahl, ob man sich lieber auf das Retten von Engeln oder Töten von Devils fokussieren will. Hab mich für die Rettung entschieden, was dazu führt das Shin sich ein paar Heiltränke schnappt und unterwegs den Engeln gibt. Derweil läuft man weiter durch den Dungeon, so dass ich den Eindruck hatte, dass man das halt nebenbei macht, während man gegen die Angreifer kämpft. Ende vom Lied ist dann aber, dass das Spiel einem das als falsche Entscheidung schon fast unter die Nase reibt. Nicht nur wird gesagt, dass mehr Engel getötet wurden, nein, auch die, die man gerettet hat werden ebenfalls getötet.
Man wird hier gefühlt ins Endstadium eines Krieges geworfen, bei dem die eine Seite fast verloren hat. Aber der Protagonist hat keine Ahnung von gar nichts und ihm wird auch so gut wie nichts über die Situation erklärt. So muss man die Entscheidungen ziemlich im dunklen Treffen, da man gar keine Abschätzung treffen kann, was das für Auswirkungen haben könnte.
Hilft auch nicht, dass sich Shin dann irgendwie für alles verantwortlich fühlt, obwohl er ja effektiv entführt und zu einer Waffe umfunktioniert wurde. Was man dann im Laufe des Spiels so über den Konflikt erfährt konnte mich auch nicht überzeugen.

Gameplay

Wie schon angedeutet wurde das Gameplay stark vereinfacht. Einzigartige Mechaniken in den Leveln oder bei Bossen? Fehlanzeige. Das höchste der Gefühle sind Fallen, eine sich verändernde Optik aller paar Level und ob das Labyrinth Wände hat oder nicht. Die Bosskämpfe finden alle in einem simplen Raum statt und wirklich viele Bosskämpfe gibt es auch nicht. Den einen davon bekommt man sogar 3x vorgesetzt.
Die grundlegende Mechanik ist aber gleich geblieben. Das Spiel ist rundenbasiert und die Gegner bewegen sich nur, wenn man sich selbst auch bewegt bzw. einen Angriff ausführt. Der eigene Charakter zieht dabei immer als erstes.
Bei den Gegner gibt es auch keine so große Vielfalt. Es gibt Nah- und Fernkämpfer und ein paar mit Eigenarten wie verursacht Zustände, hat hohe Verteidigung oder greift 2x an. Aber fast alle davon lassen sich in 1-2 Angriffe umhauen. Solange man sich nicht umzingeln lässt, stellen sie überhaupt keine Gefahr dar. Die größte Auswirkung hat noch, das die Gegner in Engel (Blau) und Teufel (Rot) aufgeteilt sind.
Man selbst verfügt neben seiner normalen Form ebenfalls über eine Engels- und eine Teufelsform, zwischen denen man beliebig hin und herwechseln kann. Die zwei Formen haben einen Stat-Bonus und sind stärker gegen ihr Gegenteil, bekommen aber mehr Schaden von Gegnern der gleichen Art. Also die Engelsform ist stark gegen Teufel-Gegner, aber schwach gegen Engel-Gegner. Das Gleiche entsprechend auch für die Teufelsform. Wobei man aufgrund der zusätzlichen Stats immer noch weniger Schaden erleidet, als wenn man ohne Verwandlung in den Kampf geht.
Die Formen verbrauchen wie Skills SP, nur halt kontinuierlich. Die SP sind auf 100 begrenzt, regenerieren sich aber wie die HP automatisch während man herumläuft. Die Formen verbrauchen aber mehr SP als sich automatisch wiederherstellen, so dass man sich zurückverwandeln muss, um wirklich SP zu regenerieren. Die Verbrauch von Skills liegt so bei 10-50, so das sich der Einsatz bei vielen nicht wirklich lohnt. Die Form aufrecht zu erhalten ist wichtiger im Kampf. Jede Form hat ihre eigenen 6 Skills, wobei ich vielleicht 1-2 pro Form wirklich benutzt habe.
Es gibt später noch die Möglichkeit sich für eine begrenzte Zeit in eine verstärkte Variante zu verwandeln, in der die Skills dann nur noch 0 SP kosten. Da könnte man die dann mehr nutzen.



Was die Ausrüstung angeht gibt es nur noch eine Waffe, ein Schild und einen Ring. Waffe und Schild können noch mit 1-3 Kristallen ausgestattet werden, die aber nicht weltbewegend sind. Halt so etwas wie mehr Geld, mehr Exp oder Effektiver gegen bestimmte Gegner oder weniger Schaden durch bestimmte Gegner. Bis auf die Ringe kann man die Ausrüstung auch miteinander verschmelzen, wenn diese einen +1 etc. Zusatz haben. Das addiert sich dann mit der Zeit auf und steigert die Werte der Ausrüstung. Wobei sich das erst so richtig bei der späteren Ausrüstung bemerkbar macht, wo man nicht +10 oder +20 braucht, um einen Punkt mehr Angriff zu bekommen.
Das Ganze wird aber sehr teuer, weswegen das Geld die meiste Zeit knapp ist. Aber für was anderes braucht man auch nicht wirklich Geld.

Die Stages haben mehrere Ebenen und man muss auf jeder Ebene den Teleporter finden, um zur nächsten Ebene zu gelangen. Die Ebenen werden zufällig erzeugt. Am Schluss schließt man dann das Level entweder einfach ab oder muss einen Boss bezwingen. Auf der Suche nach dem Teleportern trifft man immer wieder Gegner, verwandelt sich in die passende Form und haut den Gegner kurz um. Dazwischen findet man Items, für Heilung oder andere Effekte und Nahrungsmittel. Denn in den Stages gibt es noch einen AC Wert was quasi die Ausdauer ist, die beständig abnimmt. Wenn man etwas isst steigt der Wert wieder. Sinkt er auf 0, dann verliert man stattdessen HP bis man K.O. geht.
Ein paar der wenigen Mechaniken nerven auch eher hauptsächlich. So gibt es Sprengfallen, die einem normal nur HP abziehen. Aber befinden sich Truhen oder Items auf den umliegenden Feldern, werden diese ebenfalls vernichtet. Oder es gibt Fallen, die den eigenen Items permanent Level klauen, die man dann teuer wieder aufleveln muss. Was mich aber am meisten gestört hat ist, wenn man bestraft wird weil man Zustandsveränderungen benutzt. Rüstet man seine Waffe mit Gift aus und vergiftet den Gegner, dann bekommt man keine Belohnung (Exp/Geld), falls der Gegner am Giftschaden stirbt. Was ich einfach nur dämlich finde.

Ach ja, eine Sache gibt es noch, um stärker zu werden. Mit jedem Level-Up und jeder Entscheidungsfrage, bekommt man Punkte die man auf einem Entwicklungsboard ausgeben kann, um die Formen zu verstärken. Also so 1-3% mehr Stats oder Skills freischalten/verstärken. Nach dem durchspielen hatte ich aber gerade mal vielleicht 30-40% für jede Form freigeschaltet, wobei ich keine Ahnung habe, wozu man den Rest brauchen sollte.



Den das Postgame, was ich selbst nicht gespielt habe, ist auch eher ein Witz. Die Gegner sind kaum oder gar nicht stärker und es gibt keine Bosse. D.h. man kann einfach nur durch die Level laufen bis man durch ist. Wenn man also einen Ring hat, der die gesamte Karte aufdeckt, muss man nicht mal suchen. Ich habs mir dann auf Youtube angesehen, denn die Zeit war mir dafür zu schade. Als Belohnung bekommt man ein paar kleine Storyfetzen mit den Engeln aus dem Vorgänger. Und zwei Cameo-Auftritt von Animecharakteren Shana (Shakugan no Shana) & Haruhi (Suzumiya Haruhi no Yūutsu). Vermutlich ist dafür das meiste Budget draufgegangen xD.
Ansonsten hat das Hauptspiel noch 3 mögliche Ende, aber mehr gibt es nicht.

Fazit
Tja, was bleibt mir da noch zu sagen. Das Spiel ist nach The Guided Fate Paradox eine herbe Enttäuschung, da es sich wie eine abgespeckte Variante spielt, dessen simples Gameplay ohne Abwechslung sehr eintönig ist. Die Story beginnt überdramatisch und schafft es eigentlich nur für das Main Trio ein wenig Sympathie zu erzeugen, hat aber ansonsten nichts wirklich überzeugendes zu bieten.