Jade Cocoon 2 soll ja im Vergleich zum Vorgänger nicht so gut abschneiden, habe ich gelesen. Aber den 2ten Teil habe ich mir auch nie geholt.
Ich konnte meine Ps2 zuerst gar nicht an meinen Fernseher anschließen, aber dank Adapter von Composite Video zu Hdmi ließ sich das glücklicherweise beheben. Sah sogar ganz gut aus auf die Größe. Wäre vermutlch noch besser gewesen, wenn ich etwas weiter weg vom Fernseher sitzen könnte^^ Gab nur ein oder zwei Momente, wo das Bild etwas verschwommen / unscharf gewirkt hat. Entweder hat da das Spiel mal schlechtere Daten geliefert oder der Adapter kam damit nicht zurecht. Aber sonst tadellos.
Bevor es aber soweit war, musste ich noch ein anderes Problem bewältigen: der Start-Knopf meines Ps2 Controllers reagierte nicht mehr. Und das Spiel lässt sich nur über Start starten. Ansonsten kommt man nicht vom Startbildschirm ins Menü xD. Es gibt ja viele Spiele, wo das normalerweise auch mit anderen Knöpfen noch geht aber hier musste es ja unbedingt nur Start sein.
Gut, wofür gibts Do It yourself videos. Aufgeschraubt, etwas sauber gemacht und wieder zusammengeschraubt. Dann wieder auf, weil diese Kontakte für die Schultertasten echt mies reinzufummeln sind. Bis ich keine Lust mehr hatte und meine R2 und L2 Taste nun halt erstmal nutzlos waren. Glücklicherweise braucht man die hier nicht. Und ich habe sie dann ein paar Tage später gefixt. Nun muss man den Start-Knopf zwar immer noch ziemlich reindrücken, damit er reagiert, aber er reagiert wieder![]()
Sollte mir vielleicht mal noch einen Backup Controller zulegen oder was zum reinigen besorgen und hoffen, dass es den Kontakten hilft.
Soviel also zu den technischen Hürden.
Spiel #1 Jade Cocoon
Spielzeit: 15:34h
Beendet: 21.01.2020
Allgemeines, Sprache, Grafik
Ach ja, Jade Cocoon. Vor ewigen Zeiten mal gespielt aber ich erinnere mich eigentlich an so gut wie gar nichts mehr. Nur an ein paar diffuse Sachen und das ich damals irgendwann vor ein paar Problemen stand, weil ich meine Diener irgendwie ungünstig vereint hatte um alle 4 Elemente in einem zu haben. Dachte ich zumindest. Von der Story her waren meine wenigen Erinnerungen weitesgehend falsch und wenn ich auf meinen alten Spielstand schaue dann stand ich damals auch kurz vorm Endboss. Wusste ich damals nur natürlich nicht^^. Leider konnte ich nicht mehr rausbekommen, von wann der Spielstand genau ist.
Aber gut, wollte eh neu von vorn anfangen. Also Spiel eingelegt und erstmal voll überascht von der deutschen Sprachausgabe. Ich bin mittlerweile so an Englisch only oder ohne Ton gewöhnt, dass ich gar nicht mehr daran denke, dass das früher mal anders war^^ Und hey, es klingt die meiste Zeit sogar ganz passabel. Gut, manchmal kann ich schon hören, dass da der Text halt runtergelesen oder merkwürdig betont wird, aber ich habe schon viel schlechteres gehört. Später gibt es ein paar Figuren, die wirklich nervige Stimmen + Sprachweise verpasst bekommen haben, aber die muss man zum Glück nur kurz ertragen.
Und es ist auch ziemlich viel vertont. Leider ist der Protagonist komplett stumm und sagt gar nichts. Was ich für das Spiel ziemlich unpassend finde, da er ja eigentlich ziemlich stark eingebunden ist.
Das animierte Intro sowie die Wandgemälde zu den Sagen gefallen mir auch ziemlich gut. Erinnert mich an Ghibli, was wohl auch kein Wunder ist, da mehrere Künstler des Studios daran beteiligt waren, wie ich Wikipedia entnehmen kann^^
Ansonsten sieht es für ein Ps1 Spiel von der Grafik her ganz normal aus. Ein paar Ausrüstungsgegenstände verändern sogar das Aussehen des Protagonisten. Die Wälder sehen beim ersten Mal auch gut bis passabel aus, werden aber später wiederverwendet und bekommen dabei teils sehr ungünstige Filter und Farbpaletten drübergehauen. Da werden die Bilder stellenweise so dunkel, dass man eigentlich nichts mehr erkennen kann, geschweige denn, wo überhaupt der Weg lang geht xD.
Manchmal waren auch die Gegner schwierig auszumachen und viele einsammelbare Objekte sowieso. Ist mir mehrmals passiert, dass ich X gedrückt habe, weil ich was im Hintergrund für ein Objekt gehalten hatte, nur um dann überrascht festzustellen das nichts passiert oder direkt daneben etwas verschwindet was ich überhaupt nicht wahrgenommen hatte. Vor allem Speere waren davon öfters betroffen.
Story
Die Geschichte handelt im groben davon, dass der Protagonist, Levant, als Kokonmeister in den Wald gehen muss und mithilfe seiner gefangenen Diener nach einem Heilmittel für sein Dorf sucht. Denn ein Heuschreckenschwarm von Dienern, die Onibubu, sind über das Dorf hergefallen und ihre Sporen haben einen Teil der Dorfbewohner in ewigen Schlaf versetzt. Da sie auf normalen Wege nicht mehr aufwachen können, wird sie das irgendwann umbringen. Allerdings scheint man selbst bei einigen Leuten im Dorf auch so nicht unbedingt beliebt zu sein.
Das Spiel ist von der Story recht kurz, schafft es aber wie ich finde ganz gut mit der Zeit eine nette kleine Geschichte aufzuziehen mit einem Schöpfungsmythos über den man Stück für Stück mehr erfährt. Dazu auch noch eine Portion Tradition und Bräuche. Auch wenn man manchmal Dinge erfährt die wichtig klingen, aber dann im Spiel doch keine Rolle spielen. Fand es vor allem recht interessant, dass man einige Informationen oft von mehreren Personen und damit aus unterschiedlichen Perspektiven erfahren kann. So erzählen manche Dorfbewohner eine leicht andere Geschichte, als wie sie der Geschichtenerzähler auf dem Friedhof wiedergibt. Und die Geister im Wald haben auch nochmal eine andere Sicht auf die Dinge. Gefiel mir vor allem, wie die Geister ihren Gott sehen: Er ist so gemein!. Dazu baut sich im Dorf immer mehr eine unruhige Atmosphäre auf, weil die Menschen nervös werden und Gerüchte die Runde machen, denen jeder unterschiedlich viel Bedeutung beimisst. Kann man gut beobachten, wer sich wie verändert, wenn man nach jeder Etappe einmal das Dorf abklappert. Auch wenn es nur wenige Textboxen sind.
Das ganze Finale und den Abschluss finde ich aber etwas schwach und ich hätte mir noch eine Art Epilog gewünscht. So war das Ende doch etwas knapp gehalten.
Was ich glaube ich schon damals an der Story etwas schwierig fand war, das ein Gameplay Aspekt damit ein wenig kollidiert. Für das Monstermanagement braucht man die Hilfe seiner Frau Mahbu (jo, der Protagonist ist verheiratet!), wobei der Prozess von allen Seiten als äußerst schmerzhaft geschildert wird, der manchmal sogar zum Tod führen kann. Und Mahbu lässt einen auch wissen, dass die Magie sie fertig macht. Aber vom Gameplay her ist man eigentlich angehalten jede Menge Diener zu fangen und zu vereinen oder zu Geld zu machen. Fühlt sich nicht so gut an, ihr dann ständig Diener zum Reinigen vorbeizubringen, auch wenn es vom Gameplay her keine negativen Konsequenzen hat.
Gameplay
Wie sieht also nun das Gameplay aus? Es dreht sich alles darum im Wald Diener zu fangen und dann zu trainieren und zu vereinen oder zu Geld zu machen.
Man bekommt im Dorf 12 leere Kokons, mit denen man Diener einfangen kann, die dann später für einen kämpfen. Was auch notwendig ist, denn Levant hält in den Kämpfen nicht soviel aus und er kann auch nicht leveln. Nur der Fangskill kann gelevelt werden. Seine sonstigen Statuswerte hängen alleine von seiner Ausrüstung ab und die HP kann man nur über bestimmte Items erhöhen, die 1-2HP geben.
So startet er mit 100 HP und ich hatte jetzt zum Schluss 137 HP, während einer meiner Diener z.B. 542 HP hatte.
Hat man Diener gefangen, muss man wieder zurück ins Dorf wo Mahbu sie reinigt. Danach kann man sie benutzen oder zu Seide verspinnen, die man dann für Geld verkaufen kann, was auch die einzige Einnahmequelle ist. Je höher das Level des Dieners ist, desto wertvoller die Seide. Außerdem werden die Kokons zum Einfangen wieder aufgefüllt auf 12. Ein Nachteil ist aber das recht knappe Inventar für die Diener. Es müssen auch immer 12 Plätze frei sein, wenn man das Menü verlassen will, da man beim nächsten Mal ja 12 neue Diener mitbringen könnte.
Für den Kampf kann man immer bis zu 3 Diener dabei haben, wobei diese immer einzeln kämpfen.
Ein großer Pluspunkt ist sicherlich die recht große Vielfalt an Dienern, die unterschiedlichen Elementen angehören und verschiedene Fähigkeiten mitbringen. Man kann auch einsehen, in welche Richtung sich die Statuswerte hin entwickeln werden. Dazu kommt dann der interessante Aspekt, dass man Diener miteinander kombinieren kann. Damit lassen sich Fähigkeiten übertragen und verändern, wie sich die Statuswerte entwickeln. Außerdem wird das Aussehen der Diener miteinander vermischt. Dabei können ziemlich hässliche Viecher entstehen oder auch ein ganz gut aussehende. Hatte eine Weile einen Diener, der wie ein Greif mit rötlichen Federn aussah. Bis ich für neue Skills weiter vereint habe und dann eine gelbe Nacktratte hatte xD. Die anderen Diener bewegten sich die meiste Zeit über auch eher im unaussprechlichen Bereich, aber manche Kombinationen sahen schon ganz interessant aus. Man kann sich aber immer vorher anschauen, wie das Ergebnis aussehen wird. Man kann also immer noch abbrechen, wenn es zu grausig wird^^
Man kann damit auf jeden Fall sehr viel experimentieren, wenn man will. Ich habe hauptsächlich nach Fähigkeiten / Statuswachstum vereint, so dass ich am Ende für jedes Element einen guten Diener hatte. 3 davon konzentrierten sich auf Angriff und Tempo, 1 auf Magie und Tempo. Der für Magie kam mir etwas schwach vor, aber den habe ich ein paar mal ungünstig gelevelt. Zum Ende hin war er auch schon brauchbar, auch wenn er weniger HP hatte.
Exp bekommen die Diener entweder durch das Besiegen von anderen Dienern oder durch das Vereinen. Wieviel Exp hängt vom Level des Dieners und des Gegners hab. Wenn beide das gleiche Level haben, bekommt der Diener 100% für den Aufstieg. Ist er 1 Level höher nur 50%. Bei 2 Leveln 25% usw. Also brauchst immer doppelt soviele Gegner für jeden Aufstieg. Das gleiche gillt übrigens auch für das Fang-Lv des Protagonisten. Dadurch kann man am Anfang immer recht schnell aufleveln, aber mehr als 3-4 Level hat man den Gegnern im Gebiet nicht voraus.
So sahen meine 4 Diener am Schluss aus, wobei ich die ersten drei für die letzten Kämpfe benutzt habe. Hab extra ein paar Bilder geschossen, die aber irgendwe von mal zu mal schlechter wurden xD.
Sonst gibts noch so das übliche wie Kritische Treffer und Ausweichen. Den großteil des Spiels über weichen die Diener eigentlich recht selten aus, aber im letzten Dungeon gab es öfters mal welche, die mehrfach hintereinander ausgewichen sind. Das war dann ziemlich nervig. Vor allem wenn die Skills daneben gingen, die halt 10 oder 20 MP kosten und nicht so oft eingesetzt werden können. Und manchmal müssen mehrere Diener gleichzeitig bekämpft werden, während die eigenen Diener trotzdem immer nur einzeln antreten dürfen. Und die Gegner können auch schon gerne 70-80 HP Schaden anrichten. Das hält der eigene Diener nicht lange durch.
Nach jedem Kampf werden ein prozentualer Teil der HP und MP aller Diener wiederhergestellt. Man kommt also die meiste Zeit ohne Heilitems aus, wenn man sich mit den Dienern abwechselt. Will man im Kampf Items benutzen, muss man erst vom Diener zu Levant wechseln, wodurch dieser direkt angegriffen werden kann. Ist also mit einem gewissen Risiko verbunden.
Von der Schwierigkeit her fand ich es die meiste Zeit über nicht besonders schwer, auch wenn es hier und da mal ein paar kritische Momente gab. Bei einigen Bossen konnte es auch schonmal eng werden. Aber das hängt auch stark davon ab, was für Diener man dabei hat und wie gut diese sind.
Das Fangen lief die meiste Zeit problemlos, wenn man die HP vorher ordentlich runtergehauen hat. Allerdings dauert die Fang-Animation jedes Mal 30 Sekunden. Und man fängt schon eine Menge. Eine Möglichkeit das zu beschleunigen wäre wunderbar gewesen. So war das schon ein wenig hart und ich hab später meistens nur noch 1 oder 2 Exemplare eines neuen Dieners gefangen.
Ansonsten hat das Spiel auch noch eine Kampfarena zu bieten, wo 2 Spieler gegeneinander mit ihren Dienern antreten können. Und nach Abschluss des Spieles gibt es noch den Endlosen Korridor, eine Art endlos Modus, wo man immer weiter Diener fangen und Bosse bekämpfen kann. Wenn man halt absolut nicht genug bekommen kann. Story gibts aber keine weiter, weswegen ich mir das auch nicht weiter angeschaut habe.
Fazit
Als Fazit bleibt zu sagen, dass ich Jade Cocoon für ein ganz passables Spiel halte, dessen Geschichte mir bis auf den Abschluss ziemlich gut gefallen hat und die für mich auch das Beste am Spiel war. Das Gameplay war auf die Dauer ausreichend spaßig, aber länger würde ich es nicht spielen wollen^^ Dafür ist es dann stellenweise doch einfach zu träge. Das mit dem kombinierbaren Aussehen der Diener fand ich mit am lustigsten.
Zahlenwerte zu vergeben finde ich immer schwierig, aber ich würde mich mal für eine 6/10 entscheiden.
Ist doch ein wenig mehr Text geworden als gedacht. Muss mal schauen ob ich das noch besser strukturieren kann. Bei den Ps4 Titeln wird es auch auf jedenfall mehr Bilder geben^^