Spiel #2 Grand Kingdom
Spielzeit: 45:52 h
Beendet: 02.02.2020

Das Spiel ist mir zuerst wegen seiner Grafik ins Auge gefallen. Schöne Spirits und es sieht nach tollem 2D in Richtung Odin Sphere aus. Die Geschichte mit den kämpfenden Ländern und das man eine Söldnertruppe spielt klang auch interessant, also gekauft und dann erstmal ein paar Jahre liege gelassen aus Mangel an Ps4^^



Story
Der Kontinent Resonail wurde einst vom Uldein Imperium beherrscht, bis dieses zerbrach und sich aus den Resten 4 große Nationen formten: Landerth, Valkyr, Fiel, Magion. Diese 4 haben ihre eigenen Kulturen und es entstehen immer wieder Auseinandersetzungen zwischen ihnen. Darüber hinaus gibt es noch die Gilde, die einen großen Zusammenschluss von Söldnern darstellt, die ihre Fähigkeiten für gutes Geld verkaufen und darüber hinaus auch die alten Ruinen von Uldein bewachen.
Man selbst spielt Pierre (Insert Name here), der eine eigene kleine Truppen namens Legionnaires (Insert Name again) anführt und dabei von seinem Freund Flint unterstützt wird. Nach einer Schlacht tritt die Truppe der Gilde bei und bekommen Lillia als eine Art Managerin zur Unterstützung zugewiesen. Ein Rivale findet sich auch rasch.
Die Story ist unterteilt in 5 nicht zusammenhängende Kampagnen, wobei die erste Kampagne zwingend beendet werden muss, bevor die anderen 4 verfügbar werden. Diese kann man dann aber in einer beliebigen Reihenfolge spielen, auch wenn sie unterschiedliche Level-Anforderungen haben (30+, 40+, 50+, 60+). Die erste Questreihe dreht sich dabei um die Gilde und einen Konflikt mit den Nachfahren von Uldein, die unbedingt ihr altes Imperium wieder auferstehen lassen wollen. Die anderen 4 Questreihen behandeln dann jeweils eine Geschichte aus einer der 4 Nationen. Bei Landerth begleitet man die Entwicklung des jungen Prinzen, während man in Valkyr einen mächtigen Krieger begleitet. Fiel hilft man bei der Ausbildung der Armee und Magion braucht Hilfe bei magischen Experimenten.



Die Kampagnen nehmen dabei leider keinerlei Bezug aufeinandern, auch wenn man hier und da gegen die anderen Nationen kämpft und man trifft die jeweiligen Charaktere auch nur in ihren Kampagnen. Einzige Ausnahme sind Flint und Lillia die als eigene Vertretung immer dabei sind und die Gespräche führen. Und wenn man so will auch die 4 Medic-Schwestern, die man auf den Karten treffen kann und die Heilung anbieten. Meistens gegen Bargeld. Der Spieler bzw. Pierre wird zwar auch immer wieder angesprochen, aber es gibt keinen Dialog zur Auswahl. Fand es aber ganz nett, wie sie die Vertonung variiert haben, um den Spieler auch ohne Namen ansprechen zu können. Im Text steht er natürlich, aber die eigene Truppe sind meistens einfach die Söldner und man selbst halt der Boss oder Rivale, Anführer etc. Flint und Lillia fand ich ziemlich sympatisch und die anderen Charaktere erfüllen ihren Zweck im Rahmen der Kampagnen. Ein bisschen mehr Konflikt bzgl. des Söldnerdaseins wäre aber schon nett gewesen, schließlich könnte man ja schon bald auch wieder für eine andere Seite arbeiten.



Darstellung
Ich finde das Spiel sieht toll aus. Es gibt eine nette Auswahl an Charakterklassen aus denen man sich seine Söldnertruppe zusammenstellen kann. Die Charaktere kann man bei der Rekrutierung noch ein wenig anpassen was Haare, Augen, Kleidung und Farben angeht. Verschiedene Stimmen gibt es auch zur Auswahl und lustiger Weise ist das der eine Punkt wo einem Charaktere alle Möglichkeiten offen stehen. Wer will kann also weiblichen Charakteren auch eine männliche Stimme verpassen und umgekehrt. Darüber hinaus kann man sich auch eine Menge Ausrüstung besorgen um sein Erscheinungsbild weiter anzupassen. Davon habe ich aber relativ wenig Gebrauch gemacht, da man sich die Sachen nicht vor dem Kauf bzw. Herstellung anschauen konnte.
Bei den Gegnern ist die Auswahl etwas kleiner: neben den Charakterklassen die einen 20er Jahre Stil zu folgen scheinen gibt es auch ein paar Monster. Das alles natürlich noch in unterschiedlichen Farben. Man hat also relativ schnell das Meiste gesehen.
Die Dialoge laufen als Szenen Bild ab mit großen Charakterportraits, die animiert sind, so dass sie nicht einfach nur starr darstehen. Ein paar Posen etc. gibt es auch noch und hin und wieder tauchen auch ein paar mehr Charaktere im Hintergrund auf. Sieht gut aus und bringt die Geschichte passend rüber.
Die Kampfhintergründe varrieren je nach Karte und sind auch hier und da etwas animiert. Die Karten selbst haben auch ein paar nette Details hier und da und vermitteln eine gewisse Idee von der Region in der man sich befindet.



Gameplay
Nachdem man ein paar Charaktere angeheuert hat kann man diese in einen Trupp von bis zu 4 Charakteren stecken und damit dann Kämpfe bestreiten. Dabei stehen verschiedene Quest zur Auswahl (Spionage, Sammeln, Eskorte usw.) oder Kampagne oder man kann auch einfach so die verschiedenen Regionen des Kontinents besuchen und dort Resourcen sammeln, Kopfgelder kassieren, Händler suchen und Schatztruhen finden. Dazu gibt es noch eine ganze Reihe von Events, die zufällig auftreten können und meistens in einem extra Kampf mit zusätzlichen Belohnungen enden, sofern man will. Die zugehörigen Dialoge ändern sich auch, sobald man ein Event zum zweiten Mal sieht, da die Charaktere ja dann schon wissen was los ist.
Auf der Karte bewegt man eine Schachfigur entlang vordefinierter Wege und sieht auch die Figuren der Gegner. Wobei manche auch versteckt sein können. Von denen sieht man dann nur jeden 3ten Zug eine Staubwolke wo sie sich gerade befinden. Man kann Gegnern in den meisten Fällen auch ausweichen. Außerdem kann es auch noch Hindernisse geben, die den Weg versperren. Dadurch ist schon einiges an Abwechslung geboten, aber sobald man einmal den ganzen Kontinent bereitst und jede Questart einmal gespielt hat, hat man vermutlich alles oder zumindest das Meiste gesehen.
Trifft die eigene Spielfigur auf eine gegnerische kommt es zum Kampf. Die Charaktere sind dabei auf 3 Linien verteilt und ziehen der Reihe nach. Die Zugreihenfolge wird am unteren Bildrand eingeblendet. Und das Kampfsystem hat schon eine Menge Optionen zu bieten, so dass sich die Klassen auch unterschiedlich anfühlen. Nahkämpfer können ihre Angriffe kombinieren und aber auch ins leere schlagen. Fernkämpfer greifen einen bestimmten Zielbereich an, in dem man einen zusätzlichen Marker im richtigen Moment auslösen muss, damit der Angriff trifft. Magie passiert dabei sofort, Pfeile haben wegen der Flugzeit etwas verzögerung. Erreicht der Marker das Ende des Bereichs, endet der Angriff. Man kann Objekte platzieren, die sich auf das Feld auswirken (Boni/Mali für bestimmte Klassen, Fallen, Hindernisse, etc.)
Jeder Charakter hat dabei eine Leiste mit Aktionspunkten und Bewegungspunkten. Wobei Bewegungspunkte auch für Aktionen mit aufgebraucht werden können. Man kann sich vor und zurück bewegen und auch zwischen den 3 Linien hin und herspringen. Wieviele Punkte zur Verfügung stehen hängt von den Stats ab, genauso wie die Zugreihenfolge, die vom Act Wert der Klasse bestimmt wird. Generell lässt sich sagen, dass schnelle Charaktere von Vorteil sind, weil sie schonmal Gegner ausschalten können, noch ehe diese zum Zug kommen. Was umgekehrt natürlich auch passieren kann.



Und ein großer Punkt: Friendly Fire. Ja, wer nicht aufpasst kann mit seinen Angriffen auch mal schnell die eigenen Leute mit erwischen, was die Verursacher meistens auch kommentieren ("It's an Error!" oder "Sorry!"). Das kann es knifflig machen bei großen Flächenangriffen oder wenn Gegner nah beieinander stehen. Vor allem der Medic mit ihrer Säure Ampulle hat öfters mal meine eigenen Charaktere getroffen, da ich die Flugbahn bzw. Reichweite falsch bedacht hatte. Der Nebel scheint eh einen RNG Effekt zu haben, was die Reichweite angeht. Wenn sie direkt hinter einem anderen Charakter steht dann wirft sie leider nicht über den Charakter sondern knallt ihm die Flasche halt gegen die Rübe. Was man wiederrum bei den Heiltränken ausnutzen kann, da dann beide geheilt werden^^ Sofern der getroffene noch genug HP hat, um den Treffer vom Heiltrank zu überleben. Das habe ich 1x gesehen, wie es beim Gegner schief gegangen ist .
Treffer können Gegner auch zurückwerfen, wodurch sie zum einen aus der eigenen Angriffsreichweite rausfliegen können, aber auch Schaden verursachen wenn sie gegen jemand anderes fallen. Manche Begegnungen sind sogar darauf ausgelegt, indem sie die "Flugeffekte" von Angriffen verstärken, so dass der Gegner nach dem ersten Angriff schon außer Reichweite fällt und man keinen richtigen Schaden machen kann.
Die Schwierigkeit geht in Ordnung, wobei man da auch viel variieren kann. Kampagnen und die Region Erkundung haben feste Leveln, so dass man sie einfach überleveln kann, wenn man will. Alle anderen Quests passen sich jeweils dem Level des Trupps an, mit dem man in die Schlacht zieht. Außnahme sind die Kopfgelder. Beim ersten Mal haben diese ein festes Level, danach haben sie das Level der stärksten Truppe, egal mit welcher man eigentlich unterwegs ist.
Ansonsten gibt es noch jede Menge Skills zu lernen, Statusboni zu leveln und Ausrüstung zu schmieden.



Online Modus
Das Spiel wurde auch damit beworben, dass man sich als Söldner einem Königreich anschließen und in den Krieg gegen andere Spieler ziehen kann. Die dafür notwendigen Server wurden jedoch inzwischen abgeschaltet, so dass einige Items und Screens keinen Nutzen mehr haben bzw. nicht mehr erreichbar sind. Die Platin Trophy kann man deswegen auch nicht mehr schaffen. Aber viele der Optionen, die man im normalen Spiel nicht wirklich ausnutzen muss, hätten man gegen andere Spieler sicher eher gebrauchen können. Vor allem ist es halt auch so ein KI-Online Modus. Sprich die Spieler stellen sich in den Dienst eines Königreichs, laden ihre Trupps hoch und treffen Entscheidungen. Aber die Kämpfe finden dann immer gegen von der KI gesteuerte Trupps statt. D.h. das könnte man eigentlich auch super offline abbilden, aber es ist eher unwahrscheinlich, dass so ein Patch kommen würde.



Fazit
Tja, kurz zusammengefasst würde ich sagen, dass es ein Spiel mit hübscher 2D Grafik ist und spaßigem Gameplay, was einiges an Optionen bietet, die man aber im normalen Spielverlauf leider gar nicht so sehr nutzen muss. Wodurch es nach einer Weile etwas eintönig werden kann, sobald man alles gesehen hat. Da ich auch nur hauptsächlich einen Trupp gelevelt habe, war ich für die Kampagnen der Königreiche schon überlevelt und meine Strategie immer sehr ähnlich. Da muss man selbst etwas für Abwechslung sorgen oder nicht soviel am Stück spielen^^ Die Geschichte geht in Ordnung und erfüllt ihren Zweck, nimmt aber keinen großen Bezug auf etwaige negative Seiten des Söldnerlebens. Man spielt schon gefühlt immer die Guten.