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Ritter
Spiel #5 Dragon Star Varnir
Spielzeit: ~33:02h
Beendet: 04.12.2022
Das Spiel hatte für mich einen richtig lustigen Einstieg, weil der Sprecher des Intros auch Honest Trailers auf Youtube spricht xD. Ist aber sein einziger Auftritt in dem Spiel so weit ich es hören konnte. Das Spiel hat hauptsächlich durch seine Thematik mit Hexen und Drachen mein Interesse geweckt und dass das Kampfsystem auf mehreren Ebenen läuft.
Story
Das Land wird vom Imperium beherrscht und betet den Gott Varnir an. Doch neben den Menschen gibt es noch die Hexen, die Varnir ablehnen und stattdessen Tod und Verderben über das Land bringen in Form der Drachen. Denn jede Hexe trägt einen Drachen in sich, der ihr zwar Kräfte verleiht, aber sich früher oder später auch seinen Weg nach außen bahnt. Aus diesem Grund unterhält das Imperium einen Ritterorden, dessen heilige Aufgabe es ist die Hexen aufzuspüren und zu vernichten.
Zu diesem Ritterorden gehört auch Zephy, weil er sich an den Hexen rächen will. Denn vor vielen Jahre hat ein Drache seine Eltern getötet. Auf einer Mission wird er allerdings von seiner Truppe getrennt und von einem Drachen angegriffen und tödlich verwundet. In diesem Moment finden ihn zwei Hexen und retten ihm das Leben, indem sie ihm Drachenblut zu trinken geben. Überraschenderweise wirkt es und Zephy überlebt. Allerdings erweckt dies auch seine magischen Fähigkeiten und brandmarkt ihn damit als Hexe. Die zwei Hexen wollen ihn aber hauptsächlich als Druckmittel, um eine ihrer gefangen genommenen Kameradinnen zu retten.
Sehr zu Zephys Leidwesen ist die Kommandantin seiner Truppe aber wenig angetan davon ihn gegen irgendetwas einzutauschen und so bleibt er am Ende bei den Hexen und bekommt so die Gelegenheit mehr über sie und ihr Leben zu erfahren. Und so einiges davon passt nicht so wirklich zu dem, was das Imperium ihn gelehrt hat.
Neben den Rittern und Hexen gibt es außerdem noch eine 3te Gruppierung: eine Bande von Banditen, die Ravens. Sie jagen hauptsächlich Drachen, um aus ihnen magische Utensilien herzustellen, die es z.B. erlauben zu schweben.


Die Geschichte ist recht klassisch aufgebaut, so dass es einen eher weniger überraschen wird, dass die Hexen nicht wirklich so böse sind, wie sie das Imperium darstellt. Denn die Hexen sind eigentlich hauptsächlich mit ihrem eigenen Überleben beschäftigt. Sie müssen die Drachen jagen, weil sie nur mit Drachenblut und Fleisch verhindern können, dass sie durchdrehen und vorzeitig selbst zu einem Drachen werden. Aber der Verzehr anderer Drachen sorgt auch dafür, dass der Drache in ihrem Inneren immer stärker wird, bis er aus der Hexe hervorbricht. Für die Hexe geht es also so oder so übel aus und all die Drachen, gegen die man kämpft waren früher mal selber Hexen, eventuell sogar Bekannte der Charaktere.
Zephy steht nun das gleiche Schicksal bevor, während er sich überhaupt erst mal an die Situation gewöhnen muss und auf welcher Seite er nun eigentlich steht.
Ich fand die Umsetzung schon brauchbar und ein paar interessante Details gibt es auch. Dabei gibt es mehrere verschiedene Enden, die man erspielen kann und mit dem True End war ich weitestgehend zu Frieden, auch wenn ich fand das ein paar Sachen zu glatt abgelaufen sind oder ein wenig zu kurz kamen.
Die Charaktere sind nicht zu komplex und haben hauptsächlich eine Eigenschaft / Eigenart, die sie stark ausmacht / prägt, aber ich fand eigentlich alle davon sympathisch. Neben der Hauptgeschichte kann man den einzelnen Hexen auch Geschenke machen und so weitere Events auslösen, in denen man mehr über die jeweilige Hexe erfährt. Das ist aber optional und spielt nur für das Ende eine Rolle, wenn man ein Charakter-spezifisches Ende erspielen will. Mein Favorit war dabei Charlotta, weswegen ich auch ihr Ende erspielt habe^^


Gameplay
Bei der düsteren Ausgangslage für die Hexen überrascht es sicherlich nicht, dass das Spiel über eine Wahnsinn Leiste verfügt. Abhängig von einigen Entscheidungen, Gameplay und bestimmten Events steigt der Wahnsinns-Level der Gruppe. Das soll wohl auch extra Events auslösen und führt schlussendlich zum Bad-End. Damit Verknüpft sind auch die kleinen Schwestern der Hexen. Dabei handelt es sich um junge Hexen, die noch nicht selbstständig auf die Jagd gehen können und daher auf die erwachsenen Hexen angewiesen sind was die Versorgung mit Drachenfleisch angeht.
D.h. man muss sie während des Spiels füttern und dabei darauf achten, dass man ihnen nicht zu viel gibt oder zu viel Zeit verstreichen lässt. Ansonsten werden sie zu Drachen, die einem in der Welt als Gegner begegnen können, was die anderen Charaktere nicht gerade gut aufnehmen würden. Wenn man es aber gut macht, dann bekommt man auch hin und wieder Items von den kleinen Schwestern geschenkt.
So wie das System eingeführt wird weckt es auch gleich mal etwas Unsicherheit, zumindest bei mir. Denn das System wird aktiv und von der Story her würde man durch 2 Gebiete hintereinander reisen. Ich bin aber nach dem ersten Gebiet schon zurück teleportiert und musste feststellen, dass die Stimmung der kleinen Schwestern sich bereits halbiert hatte. Aber insgesamt muss ich sagen, dass sich das auf dem Normal Schwierigkeitsgrad gut managen ließ und vor dem Finale war ich gerade mal bei ca. 50% der Leiste für die Drachenverwandlung.


Bei der Ausrüstung hat jeder Charakter eine eigene Waffe und ansonsten gibt es noch 2 Rüstungsteile & ein Accessoire. Diese kann man in Gebieten finden, im Shop kaufen oder per Elixir gewinnen. Denn aus den verschiedenen Monsterdrops kann man zusammen mit einem Rezept Elixiere herstellen. Diese können einen Wert von +1 bis +9 annehmen. Trinkt ein Charakter dieses Elixir, dann startet ein Kampf und wenn man diesen gewinnt bekommt man eine Ausrüstung mit entsprechendem + Wert und damit besseren Stats. Ich habe nicht viel Gebrauch gemacht von dem System, erst zum Finale. Bis dahin kam man auch gut mit der einfachen Ausrüstung zurecht. Man bekommt allerdings auch sehr viele Rezepte, von denen nicht alle unbedingt bessere Stats produzieren als was man sonst so findet.
Im PSN-Shop gibt es neben kostenpflichtigen auch ein paar kostenlose DLC mit Ausrüstung. Die habe ich mir erst zum Finale mal runtergeladen und sie würden für eine lange Zeit ausreichen, aber in den letzten Kapiteln bietet die Ausrüstung im Spiel dann bessere Werte.
Neben der normalen Ausrüstung braucht man noch Drachen-Cores für die Skills der Charaktere. Dazu muss man Gegner verschlingen oder Bosse besiegen. Bosse droppen ihre Cores, wenn sie besiegt sind, die dann allen Charakteren zur Verfügung stehen. Bei normalen Gegnern bekommt nur der verschlingende Charakter den Core. Von den Kämpfen bekommt man auch Punkte, mit denen man dann die Fähigkeiten in den Cores erlernen kann. Das sind einfache Stat-Boni aber auch Skills. Das ganze System weckt ein gewisses Sammelfieber, auch wenn es manchmal etwas schwierig ist den Überblick zu behalten, wer schon welchen Drachen verschlungen hat. Zumindest markiert das Spiel die Drachen mit einem Haken, wenn der aktive Charakter den Core schon besitzt.
Die größte Schwierigkeit ist aber, dass das Verschlingen nur eine gewisse Prozent-Chance hat zu gelingen. Diese steigt, wenn man den Gegner schadet oder mit bestimmten Fähigkeiten/Ausrüstung. Das ärgerliche ist dann, wenn manche Gegner zu wenig HP haben und nach jedem Angriff sofort tot wären und gleichzeitig aber soviel Speed haben, dass die Verschling-Skills die ganze Zeit verfehlen. Das kann ganz schön nervig werden. Ich hatte Gegner wo es sicherlich 10 oder mehr Versuche gebraucht hat, bis das Verschlingen endlich mal geklappt hat.
Im Gegenzug kann es aber auch Kämpfe gegen andere Gegner mit sehr viel HP bedeutend abkürzen^^. Ist nur manchmal schwierig zu unterscheiden, da das Spiel auch viel Recolor benutzt und so manchmal die schwächere Variante im Kampf auftaucht und eben nach einem Angriff umkippt, obwohl die stärkere Variante das locker ausgehalten hätte.


Die Skills haben alle einen Punktwert und teilen sich in 4 Kategorien: Physisch, Magisch, Verschlingen und Passiv. Jeder Charakter kann pro Kategorie maximal 5 Skills ausrüsten bis zu einem Gesamtwert von 20 Punkten. Später wenn die Skills 5 oder 6 Punkte kosten muss man also abwägen, was vor allem bei den Passiven Boni und der Magie schwer fällt. So muss man sich entscheiden, welcher Charakter welche Elemente abdecken soll.
Denn die meisten Gegner haben nur zwei Schwächen, eine physische Angriffsart (die fest pro Charakter zugewiesen ist) und eine magische. Daher ist es schon praktisch, wenn man alle Elemente abdeckt.
Das System an sich finde ich nicht schlecht, aber es gibt eine Menge Skills und die Menü-navigation lässt da schon zu Wünschen übrig. Denn man muss immer durch alle Skills durchscrollen und kann diese nicht sortieren. Genauso verhält es sich mit den Dragencores, die man auch nicht sortieren kann nach z.B. noch nicht komplett freigeschaltet oder so etwas. Ebenso kostet das einzelne Freischalten viel Zeit, wenn man nicht genug Punkte hat um den kompletten Core auf einmal zu aktivieren. Im späteren Verlauf ist das einfach nervig immer diese ganzen Listen durchzuscrollen.
Vor allem weil es sich gerade für Bosse lohnt die Skills anzupassen.
Bleibt der letzte Aspekt, das Kampffeld mit den 3 Ebenen. Da die Hexen alle fliegen können und die Drachen natürlich auch (wobei manche nicht danach aussehen) kann man seine Charaktere auf 3 Ebenen positionieren. Für physische Angriffe muss man sich auf der gleichen Ebene wie der Gegner befinden und Skills die einen Bereich abdecken wirken auch nur auf einer Ebene. Im Gegensatz dazu kann man mit Magie von überall aus angreifen und je nach Zauber kann man entweder einen größeren Bereich auf einer Ebene abdecken oder einen kleineren über alle Ebenen. Ich fand Magie meistens praktischer, da man so jeden Charakter auf einer anderen Ebene abstellen konnte, und so zumindest physische Angriffe immer nur einen treffen konnten.
Ein lustiges Gimmick bei dem System war noch, dass es Angriffe gibt die Gegner verschieben können. Also z.B. auf einer Ebene hin und her oder auf eine andere Ebene. Wenn es dabei zu Zusammenstößen kommt erleiden die Gegner schaden. Hielt ich für eine nette Idee, bis das Spiel der Meinung war, das man für das Nutzen der Mechanik bestraft werden sollte. Ich hatte einen Kampf gegen 3 Gegner, die übereinander standen. Also habe ich den Gegner in der Mitte runter geschlagen -> kollidiert mit dem Gegner unter ihm und prallt nach oben ab -> kollidiert mit dem Gegner über ihm und prallt nach unten ab -> alle 3 Gegner nehmen Schaden und sterben -> Sieg mit 0 Exp, 0 Gold, keine Belohnungen. Yay! 
Von da an habe ich das nur noch selten oder nur am Anfang von Kämpfen gemacht, wenn keine Gefahr bestand, dass Gegner dadurch sterben. Trotzdem irgendwie dämlich.
Für die eigene Truppe gab es auch noch Formationen, die verschiedene Boni geben konnten, wenn man sich z.B. auf einer bestimmten Ebene aufhält oder gegen Stat Mali andere Effekte geben wie mehr Exp. Aber insgesamt muss ich sagen, dass es sich jetzt nicht soo anders angefühlt hat beim Spielen, dass die Figuren über mehrere Ebenen verteilt waren.


Technisch lief das Spiel auch gut, aber ich muss erwähnen, dass ich im finalen Dungeon einen Absturz hatte, was mich ungefähr 30min Spielzeit gekostet hat. Vermutlich weil ich aus versehen mit dem Schlag eines Charakters durch die Wand des Levels geschlagen habe. Danach habe ich etwas paranoid öfters den Quick Save benutzt, aber es kam zu keinem weiteren Absturz. Und da ich es schon erwähnt habe: beim herumlaufen im Gebiet kann man mit dem Charakter zuschlagen, um Objekte wie Kisten zu zerstören für Items oder für einen Erstschlag gegen Gegner. Außerdem hat jeder Charakter einen eigenen Map-Skill für spezielle Aktionen. So kann man an bestimmten Stellen z.B. Schluchten überqueren oder Items finden.
Fazit
Ich war ganz zufrieden mit dem Spiel. Die Story hat ein paar nette Ideen, aber vieles lässt sich auch leicht durchschauen / vorhersagen, wenn man sich ein bisschen in dem Genre auskennt. Das Gameplay ist funktional und der Sammelaspekt mit den Cores hat mir gut gefallen. Wenn da nur nicht das ständige scrollen in all den Menüs wäre.
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