Spiel #7 Atelier Firis
Spielzeit: 34:00h (58:55h Platin)
Beendet: 15.08.2020 (24.08.2020 Platin)

Alchemy Lv 50
Charakter Lv ~57 für meine Haupttruppe
Gold hatte ich 170k am Schluss

Story
Ach ja, die Mysterious Reihe hat einen schweren Stand. Wie ich schonmal kurz angemerkt hatte, gefiel mir hier das Story-Ziel in der erste Hälfte wieder besser, da man ein klares Ziel vor Augen hat und sich da langsam hin steigert bzw. hinreist. Firis will die Welt bereisen und muss dafür erstmal dem Dorf beweisen, dass sie draußen klar kommen kann. Und danach hat sie 1 Jahr Zeit um das Alchemie Examen zu bestehen oder sie muss für immer im Dorf bleiben.



Dafür hat mich aber die Vorstellung von Firis und ihrer Schwester Liana zu Anfang gar nicht überzeugt. So besteht Firis Arbeitstag daraus, dass sie 2 Erze sammeln muss und dann Feierabend machen darf (während die Normalos weiterarbeiten dürfen) und den Rest des Tages mit Träumerei verbringt. Das sie gerne mal raus aus ihrem Dorf will kann ich gut verstehen und ich fand es auch merkwürdig, warum die überhaupt nicht rausdürfen, aber durch die Präsentation kommen ihre Beschwerden halt besonders kindisch und nicht so sympatisch rüber.
Dann taucht Liana auf und ist sehr stark auf Firis fixiert. Quasi halt mal lieber 5m Abstand besessen. Viele ihrer Events drehen sich auch um Firis und sie stellt sich eigentlich immer nur als Firis Schwester vor. Viel später bekommt sie dann auch etwas eigene Story und die Besessenheit war auch nicht mehr so stark spürbar bzw. ein Teil davon hat dann auch mehr Sinn gemacht.



Jedenfalls stimmte micht das nicht so optimitisch, aber der Auftritt von Sophie und Plachta fand ich dann wieder gut und danach war ich erstmal gut mit der Reise beschäftigt. Unterwegs trifft man wieder eine Menge anderer Charaktere, die sich einem auch anschließen, aber hier begeht das Spiel einen seiner Fehler. Events werden wie gewohnt ausgelöst, wenn die Freundschaft zu einem Charakter einen bestimmten Level erreicht hat. Dummerweise steigert sich die Freundschaft aber nur für Charaktere, die auch in der Gruppe sind und die Events lassen sich nur im Atelier auslösen (entweder ansprechen oder automatisch). Im Atelier sind aber auch nur die Charaktere aus der Gruppe anwesend. Alle anderen sind entweder in der Taverne oder im Inn zu finden, aber da kann man sie halt nur auswechseln und keinerlei Events auslösen, was ich ziemlich doof finde.
Die eigene Truppe ist vor dem Examen auf 5 und danach auf 7 Charaktere begrenzt wobei davon 2 bzw. später 4 Plätze permanent belegt und nicht auswechselbar sind. Falls man dann von den optionalen Plätze noch jemanden gerne im Team behalten will, siehst es halt etwas mau aus mit Freundschaft sammeln. Außerdem kann man vor dem Examen auch die Eventketten nicht vollständig abschließen.
Dadurch kommt auch die lange Spielzeit vom ersten Ending bis zur Platin zustande, da ich viele Charakterevents halt hintereinander machen musste anstatt mehrere parallel. Fast 25h mehr im Vergleich zu Sophie, wo es nur 9h extra waren. Dadurch passiert während der Reise aber auch ziemlich wenig mit der Gruppe, was Events angeht. Es gibt natürlich noch Events mit anderen NPCs, aber die sind halt an ihre festen Standorte gebunden und im Großen und ganzen fällt es doch recht spärlich aus. Und nach dem Examen sieht es eigentlich genauso aus. Das war in Sophie noch viel besser, wo quasi das ganze Spiel über ständig was passiert ist. Hier entgegen habe ich für die letzten 3 Charaktere eigentlich nur die Events angesehen und zwischendurch geschlafen, um die Freundschaft zu erhöhen oder weil zwischen den Events halt eine gewisse Zeit vergehen musste. Außerdem gibt es auch das Problem, dass manche Charaktere die Events von anderen blockieren können, je nachdem wie weit fortgeschritten sie sind. Das ist aber für den Spieler absolut nicht offensichtlich und ich weiß es auch nur, weil ich darüber gelesen habe.
Das fand ich vor allem so enttäuschend, wenn man bedenkt wie gut sie andere Sachen in die Reise eingewoben haben. Wie z.B. die generischen Nebenaufgaben, die man früher halt einfach so fürs Geld abgearbeitet oder liegen gelassen hat. Dadurch, dass die jetzt in der Welt statt gefunden haben, war ich da viel motivierter dabei. Zumindest beim ersten Mal^^ Bei späteren Trips durch die Karten habe ich die auch nicht mehr gemacht.
Die sonstigen NPCs waren auch okay und ich fand es schön, das neben Logy nun auch Escha ihren Cameo-Auftritt bekommen hat^^



Gameplay
Beim Gameplay bin ich etwas gespalten. Finde es postiv, dass es wieder ein Zeitlimit gab, nur wurde das etwas ungünstig gehandhabt. Das erste Limit ist kurz und falls man die letzte Aufgabe zu früh abschließt verliert man alle übrigen Tage, die man vielleicht noch gehabt hätte und steckt dann im nächsten Limit, was gleich ein ganzes Jahr beträgt und man aber überhaupt keinen Plan hat, wie man das einzuschätzen hat. Ich bin erstmal davon ausgegangen, dass das schon reichtlich genug Zeit sein wird, aber der Weg sah schon recht weit aus^^
Aber mit meiner Taktik aus den früheren Spielen bin ich da ganz gut gefahren: nach Möglichkeit jedes Gebiet soweit möglich nur einmal betreten, abgrasen und ab ins nächste.
Zur Orientierung: ich habe die Zielstadt mit 99 Tagen Rest erreicht und habe dann noch einen Trip durch die Welt gemacht, um mir Ausrüstung zu basteln. Dadurch hatte ich dann noch 53 Tage übrig.
Dann musste man sich aber zum Examen anmelden und darf danach die Stadt nicht mehr verlassen, was ich ziemlich unnötig fand. Vor allem gibt es in der Stadt Quests, die man nur vor dem Examen erledigen kann, für die man aber aus der Stadt raus muss. Klar, die Nebenaufgaben sind nicht wichtig, aber es fühlt sich trotzdem doof an.
Nun ja, das Exam hatte ich dann nach ~28h geschafft.
Die Schnellreise Punkte in den Gebieten helfen auch, aber damit kann man nicht zwischen Gebieten springen. Für das Gebietsreisen gibt es erst nach dem Examen eine Questreihe dazu. Manche Gebiete haben aber gar keine solchen Punkte, was bei der Größe der Gebiete eher nervt und ich konnte da auch kein wirkliches System dahinter erkennen.



Bzgl. meiner Abgrasen Taktik: im 5ten Gebiet hatte ich das Containerlimit von 1000 bereits erreicht und war mächtig genervt davon. Glücklicherweise gab es kurz darauf eine Möglichkeit den Platz bis auf 3500 zu erweitern. Später musste ich das aber wieder absenken, um andere nützliche Sachen nutzen zu können. Kann eh nicht verstehen, warum sie den Platz so arg limiteren müssen. Wirklich was bringen tut das meiner Meinung nach nicht.

Zum Anfang der Reise muss ich aber sagen, dass ich hellauf begeistert war. Man entdeckt ständig Neues (Materialien, Monster, Rezepte, Wetter, Tag & Nacht) und es macht einfach Laune die verschiedenen Sachen auszuprobieren. Das flaut dann ab und spätere Gebiete haben dann auch das Problem nichts neues zu bieten. Klar, die Materialien sind dann von besserer Qualität bzw. haben bessere Traits, aber ich hätte es schon schön gefunden, wenn jedes Gebiet zumindest ein neues Material gehabt hätte.
Die Tipps zum Entdecken der Rezepte fand ich aber eher mangelhaft im Vergleich zu Sophie, auch wenn es Ideenpunkte gab, mit denen man Rezepte freischalten konnte.



Das Alchemie-System aus Sophie wurde weiter ausgebaut, aber ich bin nicht wirklich überzeugt von allen Änderungen. Die Idee der Catalyst mit zusätzlchen Effekten für die Synthese finde ich gut, aber das man jetzt jedes Item einzeln leveln muss, um bestimmte Effekte freizuschalten (Trait Übertragung, Material Platzierung) ist schon eher unnötig. Vor allem bringt einem das Alchemy-Lv zum Ende hin eigentlich gar nichts mehr. Für Bomben ging es einigermaßen, da ich hier ziemlich viele hergestellt und verbraucht habe. Aber trotzdem will ich eigentlich nicht von jedem Item erstmal X Exemplare herstellen müssen, bis ich damit etwas anfangen kann.



Bei den Gegner habe ich wieder die gleiche Beobachtung wie in Sophie gemacht. Am Anfang ist die Stärke ok aber es mischen sich schnell Gegner dazu, die einen ziemlich fertig machen können, weswegen ich vielen Konfrontationen mit bestimmten Monstern auch aus dem Weg gegangen bin. Dieser schwankende Schwierigkeitsgrad sagt mir nicht wirklich zu und selbst mit guter Ausrüstung ist man nicht immer sicher.
In einem Gebiet hatte der Event Boss 7000 HP und meine gute Bombe hat ihm 4000 HP abgezogen. Nachdem ich den besiegt hatte, habe ich mich noch ein wenig umgesehen und bin dabei auf einen gefährlichen Gegner gestoßen, der wie ein bereits bekannter Gegner aussah. Der hatte nur 5000 HP, aber irgendeinen besonderen Schutz, so dass meine Angriffe nur im zwei- oder dreistelligen Bereich Schaden machen konnten. Sprich meine Bombe von vorhin hat dann nur ca. 130 HP Schaden angerichtet. Normale Angriffe so 35 HP. Außerdem konnte man nicht fliehen. Der Kampf wurde extrem knapp und ich musste wirklich alles auf den Gegner drauf werfen, was ich im Inventar hatte. Sogar die nutzlosen Restbestände xD.
Der Kampf war dafür sehr spannend, aber ich würde mich halt doch schon gerne auf die Umgebung verlassen können, wenn ich sonst alle anderen gefährlichen Gegner umhauen konnte.
Und das Beste: Nachdem ich den Gegner gekillt hatte und seine Truhe geöffnet habe, ist an der gleichen Stelle sofort ein weiterer gefährlicher Gegner gespawnt und hat mich angegriffen. Und ich hatte keine Items mehr! Glücklicherweise durfte ich aus dem Kampf fliehen und bin dann schnell weggelaufen. Sonst wäre ich wohl extrem angefressen gewesen.



Bei der Grafik sieht es so mau aus wie bisher auch, auch wenn sie es durchaus schaffen hier und da zumindest einen interessant wirkenden Ort zu schaffen. Das sind aber mehr vereinzelte Highlights. Eine coole Sachen war, dass es ein Schneegebiet gibt, dass man mit einem Item für eine begrenzte Zeit abtauen kann und somit das ganze Gebiet verändert. Alchemisten gemachter Klimawandel im Zeitraffer^^ Glücklicherweise ohne Überflutung der angrenzenden Ortschaften.

Fazit
Also die Idee mit der Reise durch große Gebiete hat mir sehr gut gefallen, krankte aber an einigen Problemen wie die mangelnden Charakter-Events oder dem sehr begrenzten Container-Platz sowie schwer einzuschätzenden Monstern. Das sind für mich unnötige Rückschritte gewesen und haben das Spiel ab einem gewissen Punkt halt daran gehindert, seine gute Idee auch gut umzusetzen.
Außerdem ist die Story halt noch mehr reines Slice of Life geworden vom Gefühl her, da es halt keinen Endboss gibt. Zumindest nicht von der gewohnten Sorte, wie in frühreren Ateliers. Was an sich nichts verkehrtes ist, aber eine gewisse Spannung für das Finale finde ich schon hilfreich, vor allem weil die Alchemisten schon alle sehr ähnlich sind von den Grundzügen.