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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Stimmt, in dem Video sieht es etwas belebter aus. Und mit dem Teleport hört sich sinnvoll an, bin nur bei all den anderen Bugs überrascht, dass es auch funktioniert^^ Das Opfer deines Controllers soll auch nicht vergessen werden
    Aber die ganzen Bugs unterhalten zumindest beim Lesen

  2. #2
    Also wenn ich mich über Indie-Spiele einer einzelnen Entwicklerin aufrege, in denen es vor Bugs nur so wimmelt, ist das eine Sache.
    Aber wenn ein ganzes Studio mit mehreren Entwicklern, das nicht zum ersten Mal Spiele rausbringt, so einen Murks abliefert, ist das ja echt 'nen Zahn schärfer.
    Durchhalten!
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Ever Oasis, Wild Arms 3
    Zuletzt gespielt: Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari, Tengai Makyou: Ziria
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  3. #3
    Es ist halt so schade denn das ist eigentlich ein echt gutes Spiel. Die Story ist gut, die Charaktere sind gut, die Umgebungen reißen nach heutigen Maßstäben grafisch zwar keine Bäume aus aber sind äußerst atmosphärisch und sogar das Kampfsystem ist gut. Und das sage ich als Hasser des Kampfsystems wie es in Final Fantasy 13 implementiert ist. Wenn doch nur die ganzen Bugs und technischen Probleme nicht wären...

    Ach und apropos Teleports @Dnamei, das bringt mich gleich zur allseits beliebten Kategorie:



    Bugreport #4

    • Man reist in Zwischenwelten in die man später dann (vorerst optional?) zurückkehren kann. In einer davon (der mit dem in einem vorherigen Post erwähnten Ruderboot) gibt es aber einfach keinen Teleport mehr nach draußen und das Luftschiff kann man hier auch nicht herbeirufen. Man ist für alle Ewigkeit in der Welt gefangen, es sei denn ich habe etwas übersehen, allerdings habe ich alle möglichen und sogar die unmöglichen Stellen mehrfach abgegrast.
      Und dabei könnte man in dieser Welt so gut Runen farmen die die Erfahrungspunkte nach einem Kampf erhöhen...

    • Eigentlich ist es bei all den Fehlern verwunderlich dass das Spiel zuvor höchstens mal beim Speichervorgang abgestürzt ist. Dass das nicht sein kann dachte sich das Spiel auch selbst und so ist es mir nun bereits mehrfach beim Ladenbildschirm und auch mal mitten im Dungeon abgestürzt. Doppelt dämlich ist es, wenn es sich um den Ladebildschirm der nach einem längeren Bosskampf kommt handelt...

    • Manchmal ist es vorgekommen dass nach einem Kampf die Sichtweite auf nur noch wenige Meter reduziert wurde. Lässt sich durch einen erneuten Kampf beheben.

    • Es ist nun auch schon mehrfach vorgekommen dass die Kamera einfach an Ort und Stelle stecken geblieben ist und ich den Charakter unabhängig davon steuern konnte. Nur drehbar war sie noch. Um das Problem zu beheben habe ich mich mit dem Luftschiff irgendwo anders hinteleportiert.

      Huhu da bin ich!

    • Ist das ein Bug oder ein Feature? Wenn man im Level hoch genug ist kann man mit einem Überraschungsangriff Gegner im Dungeon sofort erledigen, ohne dass es zum Kampf kommt. Die Nahkämpfer sausen dazu blitzschnell zum Gegner hin. Manchmal kommt es vor dass sie danach in diesem "Rennmodus" bleiben und man mit c.a. dreifacher Geschwindigkeit durch den Dungeon düsen kann. Leider hält das nur bis zum nächsten Kampf. Schade, ich würde mir das eigentlich als reguläres Feature wünschen.

      Wenn man doch nur auch auf regulärem Wege in dieser coolen Pose durch die Dungeons flitzen könnte... (Bild aufgehellt)
    Geändert von Nayuta (27.08.2020 um 21:53 Uhr)
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    King's Field 3 [PS1] 2023:
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  4. #4
    Habe heute auch die letzten Add-On Zusatzepisoden von Sword & Fairy 6 durchgespielt und bin somit fertig. Die gute Nachricht ist, dass man das Spiel tatsächlich komplett durchspielen kann. Die schlechte ist, dass genug Material für einen letzten Bugreport zusammengekommen ist.^^



    Bugreport #5

    • Gegen Ende ist es mir etwas komisch vorgekommen, dass die Geschichte an manchen Stellen etwas überhastet wirkt und wichtige Ereignisse gar nicht mehr gezeigt werden, sondern man einfach vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Dann sind mir in den Credits, in denen einzelne Szenen der Animesequenzen im Hintergrund in schwarz-weiß zusammengeschnitten sind einige aufgefallen, an die ich mich nicht erinnern konnte. Nachdem ich sie mir erneut angesehen hatte war klar, dass das kurze Ausschnitte sind die sehr gut zu den Geschehnissen passen würden die ich vermisste. Im Hauptmenü unter Movies sind tatsächlich zwei Videos freigeschaltet, die sich aber nicht abspielen lassen. Entweder sind sie nicht auf der Disc vorhanden oder defekt.
      Bei einem Let's Play der englischen PC-Version wurden die Videos auch nicht abgespielt. Erst bei einem chinesischen Let's Play wurde ich fündig. Eventuell ging hier bei der Lokalisation etwas schief...

      Hier die beiden betroffenen Videos:
      https://www.youtube.com/watch?v=7Lyl_YGuOg8&t=1195
      https://www.youtube.com/watch?v=q9PJWxu7-4k&t=205

    • Nach dem Durchspielen wird automatisch ein Spielstand in Speicherslot 100 für ein New Game Plus angelegt, in welches man dann so ziemlich alles was man sich erspielt hat übernehmen kann. Dummerweise gibt es keine Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad auszuwählen und das Spiel startet einfach auf "leicht".
      Will man über das Hauptmenü ein neues Spiel anfangen so ist der höchste Schwierigkeitsgrad noch immer nicht freigeschaltet und im laufenden Spiel kann man ihn ebenfalls nicht wechseln. Es ist somit nicht möglich das Spiel auf "schwer" zu spielen.

    • Am Ende wurde mir im Glossar, in dem storyrelevante Themen notiert werden, eine Vollständigkeitsrate von 72% angezeigt, obwohl alle Themenslots gefüllt waren. Es kann natürlich sein dass noch Inhalte innerhalb dieser Slots ergänzt werden können, aber 28% sind schon eine ganze Menge und ich frage mich ob es da im New Game Plus neue Inhalte gibt oder ob es schlicht ein Bug ist (ich würde mein Geld auf letzteres setzen).
      Viele kann man ohnehin nicht komplett lesen da die Texte länger als der darstellbare Bereich sind und man, Überraschung, nicht scrollen kann.^^

    • Wenn der bereits im ersten Bugreport erwähnte Charakter, der im Ausrüstungsmenü verbuggt ist, storybedingt alleine in der Party ist, kann man seine Ausrüstung überhaupt nicht mehr wechseln. Das Ausrüstungsmenü lässt sich noch nicht einmal wirklich öffnen. Es wird zwar grafisch angezeigt, sobald man aber in eine Richtung drückt wird die nächste Menükategorie geöffnet.

    • In einem Gebiet werden im Hintergrund leise Stimmen abgespielt. Wird das Gebiet gewechselt, auch in Zwischensequenzen etc. werden diese Soundeffekte aber nicht beendet sondern sind die ganze Zeit durchgehend zu hören. Ja sogar wenn man ins Hauptmenü zurückgeht oder einen anderen Spielstand ladet geistern die Stimmen weiter durch die Lautsprecher.

    • In einer Zusatzepisode kommt ein kleines Mädchen vor welches in wirklich jeder Zwischensequenz in der sie vorkommt bei der Laufanimation wie ein Maschinengewehr hoch und runter zuckt.
      Das genaue Gegenteil ist bei einem anderen, etwas beleibteren Charakter im Hauptspiel der Fall, der in mehreren Szenen vorkommt. Der hat beim Laufen nämlich gar keine Animation und schwebt wie ein Fels durch die Gegend.

    • Wenn man sich mit dem Luftschiff in ein Gebiet teleportiert kann es manchmal sein dass der Charakter komplett unsichtbar ist und man erst eine Weile herumlaufen muss biss er wieder aufpoppt.

    • Manche NPCs reden mit anderen, die aber einfach nicht da sind (weder Charakter- noch Kollisionsmodell). Sobald der andere Charakter dann spricht, wird über dessen Dialogbox kein Name angezeigt.
      Apropos Dialogboxen, da gibt es auch so einige die einfach komplett leer sind.

    • Generell gibt es einige NPCs die falsch positioniert sind, z.B. mitten in der Luft oder außerhalb des Spielbereichs über einem Fluss.

      Huch, beim letzten Besuch stand die werte Dame aber noch unten bei den anderen drei NPCs. Muss wohl Zoff gegeben haben...

    • In einem Bossraum befand sich bereits beim Betreten das Modell des besiegten Bosses, welches während des Kampfes dann auch schön regelmäßig die Sicht versperrt hat.^^
    Geändert von Nayuta (23.09.2020 um 05:47 Uhr)
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  5. #5
    Schön, dass es geklappt hat, trotz der reichen Vielfalt an Bugs. Nach dem hier:

    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    • In einem Gebiet werden im Hintergrund leise Stimmen abgespielt. Wird das Gebiet gewechselt, auch in Zwischensequenzen etc. werden diese Soundeffekte aber nicht beendet sondern sind die ganze Zeit durchgehend zu hören. Ja sogar wenn man ins Hauptmenü zurückgeht oder einen anderen Spielstand ladet geistern die Stimmen weiter durch die Lautsprecher.
    fürchte ich allerdings, das dein System nun verflucht ist^^

  6. #6
    "Voldemort und Umbridge gefällt das"

  7. #7
    Chinese Paladin: Sword & Fairy 6



    Challenge #: 08
    System: Playstation 4 [AS]
    Version: 1.01
    Erweiterung: Cold Mountain Visitor
    This Mortal World
    The Moon and the River
    Unfettered Chains
    Beyond the Clouds
    Lamp of Life


    ► Zum Ersteindruck


    Zitat Zitat
    "When he died, I felt like somebody has ripped a hole into my heart... when she died, the hole became even bigger... but now... I don't think I have a heart anymore..."


    Das Spiel
    Die beiden Yue-Geschwister Jinzhao und Qi wachten vor drei Jahren ohne jegliche Erinnerungen in einem abgelegenen Bergdorf auf. Als einzigen Anhaltspunkt vermuteten sie die bruchstückhaften Visionen, die Jinzhao immer wieder in seinem linken Auge sah und bereisen nun die Welt um ihnen nachzugehen. Die jüngste Vision zeigte ihnen eine Begegnung mit dem jungen Fürsten Zhaoyan Luo, daher ziehen sie in die westlichen Wüstenlande, um mit diesem in Kontakt zu treten. Als sie Zhaoyan begegnen, der überhaupt nie nimmer nicht wie eine Frau aussieht, überhaupt nie nimmer nicht wie eine Frau klingt und daher überhaupt nie nimmer nicht eine Frau sein kann (das ist kein wirklicher Spoiler da sich das Spiel wirklich keinerlei Mühe gibt das zu verschleiern und die Charaktere beim späteren Outing sowieso nicht so tun als wären sie überrascht gewesen), ist "dieser" hinter den Anführern eines Kultes her, den er für die Entführung zahlreicher Bewohner verantwortlich vermutet. Da sie sich Antworten über ihre Vergangenheit erhoffen wenn sie sich nur lange genug an seine Fersen heften, schließen sich die beiden Geschwister Zhaoyan auf dessen Kreuzzug an. Auf ihrer Reise kommen sie langsam einer Verschwörung zwischen einer dämonischen Zivilisation und einem Geheimbund, der im Hintergrund die Fäden zieht, auf die Schliche.

    Jinzhao selbst ist ein gerissenes Schlitzohr der sich leicht in die Gunst anderer einschmeicheln kann. Zum Glück für Qi, die selbst extrem unerfahren und unselbstständig ist, immer gleich alles wörtlich nimmt und für die Jinzhao den Aufpasser spielen muss. Zhaoyan ist aufrichtig aber auch leicht naiv und will sich und ihrer Familie, in der die Oberhäupter nur über eine geringe Lebenserwartung verfügen, einen Namen in der Geschichte machen. Bereits vor den Toren der Stadt treffen sie Shifang Yu, einen zartbesaiteten und zurückhaltenden Mechaniker, den sie nur knapp dem Zorn der wütenden Amazone Xuan Shuo entreißen können, die er beim Baden bespannt hat. Etwas später gesellt sich noch das Duo um Qing Xian, einem charismatischen aber unnahbaren Schönling und Xiu Ming, einer meist mies gelaunten, gehässigen Magierin, zu ihnen. Jeder Charakter hat seine ganz eigenen Motivationen um an dem Abenteuer teilzunehmen und manche gehen sogar nur widerwillig mit, wie z.B. Xiu, die nichts von alldem hält und nur aufgrund der "Bitte" ihres Meisters und hin und wieder der "Überzeugungskraft" (AKA Handkantenschlag ins Genick) von Qing mitkommt. Dabei wird die Party recht häufig durchgewürfelt und einige Charaktere sind immer mal wieder für längere Abschnitte nicht verfügbar.

    Zitat Zitat
    "If anything happens to me, don't exchange yourself for me. I don't want to forget about you."

    Das Spiel beginnt etwas unspektakulär mit der einfachen Schnitzeljagd um besagtem Kult auf die Schliche zu kommen und wirkt etwas bodenständiger als z.B. das märchenhaftere Xuan-Yuan Sword, doch nach einiger Zeit nimmt die Geschichte dann an Dramatik und Epik zu, wobei jede Fraktion ausführlich beleuchtet wird und es, bis auf den Kult der eher als Katalysator für die Handlung dient, keine wirklich harten Fronten gibt. Jede Partei handelt danach was ihrer Überzeugung nach das Beste ist und wird eher durch die äußeren Umstände zum Handeln genötigt. Es gibt in dem Spiel kein klares Schwarz und Weiß. Wie in Xuan-Yuan Sword wird der Fokus auf die Charaktere gelegt, die sich in sehr vielen ausführlichen Zwischensequenzen nach und nach weiterentwickeln und auch ihre eigenen Episoden bekommen. Manchmal wird man aus einer Zwischensequenz geworfen, nur um den Trigger für die nächste Sequenz direkt vor seiner Nase zu haben. Trotz lockerer Momente handelt es sich nicht um eine fröhliche Heldengeschichte und jeder Charakter, ganz egal auf welcher Seite er steht, muss im Laufe des Abenteuers schwere Opfer bringen. Daher kann die Handlung in ihren besten Momenten eine unglaubliche Emotionalität erzeugen. Zudem darf man nach dem vermeintlichen Finale im Epilog noch einmal einige offene Enden zusammenführen.

    Da die Charaktere in den meisten Zwischensequenzen nur herumstehen und miteinander reden, fallen die hölzernen Animationen in der Regel nicht besonders negativ auf. Anders sieht es aus wenn das Spiel versucht, damit dramatische Actionszenen umzusetzen und sich die Charaktere dann der Reihe nach anstatt parallel bewegen oder ein Charakter langsam wegläuft während der andere nur dasteht und zusieht. Da können manche Szenen schon mal etwas gekünstelt herüberkommen. Aber immerhin gibt es hier beim Drehen der Köpfe eine Animation, im Gegensatz zu Xuan-Yuan Sword, wo das ruckhaft geschieht.^^ Besonders aufwändige Szenen werden in kurzen Animefilmchen dargestellt und einmal als Rendersequenz, was einen komischen Stilbruch zum Rest darstellt. Leider sind die Animeschnipsel nicht untertitelt, wobei das Gesprochene dort auch nicht so wichtig ist und sich meistens aus dem Kontext heraus erschließt. Schwerer wiegt da der Umstand, dass zwei Filme am Ende nicht abgespielt werden und die Handlung dadurch merkwürdige Lücken hinterlässt. Hier schafft Youtube Abhilfe, siehe dazu den Bugreport #5. Neben den vielen ausladenden Zwischensequenzen kommt es auch immer wieder zu per Tastendruck aktivierbaren Skits, die genauso wie in der Tales-Reihe mit kleinen, leicht animierten Charakterportraits dargestellt werden. In diesen lassen die Charaktere noch einmal das Geschehene Revue passieren oder blödeln etwas herum.


    Die Welt selbst ist recht überschaubar gehalten, dafür sind die Gebiete meistens offener und weitläufiger ausgefallen als z.B. in Xuan-Yuan Sword. Die Städte sind schön gestaltet und reichen vom Design her von chinesischen Hauptstädten über zentralasiatische Wüstenmetropolen bis hin zu südasiatischen Dschungelhütten. Sie können mitunter recht groß ausfallen und laden zum Erkunden ein, mitunter auch wegen knifflig positionierten Aussichtspunkten die man nur mittels Sprungmechanik erreichen kann, wozu man schon mal ungewöhnliche Wege suchen muss. Aufpassen muss man nur, dass man dabei nicht zu kreativ vorgeht und plötzlich in der Geometrie oder zwischen zwei Objekten stecken bleibt, denn dann hilft meist nur das Neuladen eines vorherigen Spielstands (oder man ruft später das Luftschiff um sich wegzuteleportieren). Zudem gibt es einen Tag-/Nachtwechsel und Wetterverhältnisse wie Regen. Diese sind spielerisch allerdings nicht von Bedeutung, die Passanten bleiben z.B. bei Nacht an Ort und Stelle stehen und haben keinen Tagesablauf. Ich erinnere mich gerade nur an zwei NPCs die in der Nacht unterschiedliche Dialoge haben, ansonsten ist es eben nur dunkel. Bei Regen habe ich gar keine Unterschiede feststellen können. Ich habe zwar eine Vermutung dass es bei einer Quest die ich nicht lösen könnte eventuell regnen müsste, aber da der Regen in dem Gebiet, bis auf das erste Mal als ich es betreten habe, selbst nachdem ich es eine Stunde habe laufen lassen nie mehr einsetzte, konnte ich das nicht verifizieren und Komplettlösungen gibt es für das Spiel nicht.
    Während man im ersten Drittel des Spiels noch von Ortschaft zu Ortschaft über Verbindungswege läuft, erhält man danach ein Luftschiff und kann die Orte fortan per Übersichtskarte direkt anwählen. Diese wurde leider eher lieblos gestaltet und die Gebiete werden nur als Kugeln mit Symbolen darin dargestellt. Eine Animation um zu dem ausgewählten Gebiet zu gelangen fehlt ebenfalls.

    Zitat Zitat
    "I said I wasn't scared of dying... but I wanted to leave behind a legacy... to prove I had been alive... Then you could say my wish became true. Maybe years later, people will be scaring their children with my infamous legend..."

    Die Dungeons sind ebenfalls offener gestaltet als in Xuan-Yuan Sword. Auch hier gibt es Aussichtspunkte zu finden für die man die Sprungmechanik kreativ einsetzen muss. Manche Gebiete erlauben es sogar, Out of Bounds zu gehen und somit bestimmte Storytrigger zu umgehen, so dass man das Gebiet erst einmal in Ruhe komplett erkunden kann. Den Tag- und Nachtwechsel gibt es auch hier, dieser hat aber noch weniger Bedeutung als in Städten, es ändern sich nicht einmal die Gegner die auftauchen. Die Charaktere besitzen spezielle Fähigkeiten die sie hier einsetzen können und die das Ganze etwas auflockern. So kann Qi z.B. per Telekinese schwere Objekte bewegen und so neue Wege öffnen oder Plattformen zum Drüberspringen bauen, Jinzhao fliegt an bestimmten Stellen durch die Lüfte und Xiu verschießt Feuerbälle. Hin und wieder darf man auch kleine Minispiele bestreiten, wie z.B. eine Ruderbootsfahrt mit Jinzhao, den Kampf gegen einen Drachen, bei dem man den Feuerbällen und herabfallenden Felsbrocken ausweichen und zurückschießen muss oder kann Schiebepuzzles mit Shifang lösen, welche einzige der wenigen Rätselkomponenten im Spiel darstellen. Ansonsten gilt es sporadisch Hindernisse wie sich bewegende Plattformen, den Abhang herunterrollende Felsen oder Feuerfontänen zu überwinden. Lediglich die Laufgeschwindigkeit hätte höher ausfallen dürfen, denn wenn man ein Gebiet noch mal für optionale Quests durchqueren will kann sich das ziehen. Die Gegner laufen sichtbar in den Dungeons umher, sind aber nicht besonders aggressiv und bemerken einen nur wenn man direkt vor ihnen vorbeiläuft. Außerdem brechen sie die Verfolgung bereits nach wenigen Schritten wieder ab. Man kann sie entweder durch Berührung oder durch einen Überraschungsangriff in einen Kampf verwickeln. Bei letzterem nehmen sie je nach Levelunterschied Schaden und starten den Kampf mit verringerten Lebensleisten. Liegen das eigene Level sogar deutlich über ihren, sterben sie wie z.B. bei Paper Mario an Ort und Stelle und es kommt gar nicht erst zum Kampf. Das Beste daran ist sogar, dass man trotzdem die Erfahrung, Seelen, das Geld und die Gegenstände wie bei einem regulären Kampf erhält. Nur die Zielerfassung für den Überraschungsangriff kann manchmal etwas frickelig sein. Mir ist es z.B. mal passiert, dass ich eigentlich nur eine Schatzkiste öffnen wollte und das Spiel stattdessen einen Gegner auf der anderen Seite des Bildschirms anvisiert hat, woraufhin der Charakter über den halben Bildschirm gesaust ist.


    Leider muss man sich sowohl in den Städten als auch den Dungeons ständig mit einer eher schlechten Performance herumschlagen. So kommt es trotz langer Ladezeiten zu ständigen Nachladerucklern und die Framerate fällt regelmäßig stark ab, an einigen Stellen sogar in den einstelligen Bereich, was gerade in Verbindung mit Plattformerabschnitten hinderlich ist. Befindet man sich mal in einem Dungeon mit recht einfach gestalteten, schmalen Innenräumen, in denen die Framerate stabil bei 30 pro Sekunde bleibt, kommt einem das wie eine wahre, geschmeidige Wohltat vor. Die Sichtweite ist auf der Playstation 4 stark eingeschränkt und man hat die Wand sichtbar vor sich, ab der Objekte dargestellt werden. Einige Gebiete die eigentlich eine tolle Aussicht haben sollten, etwa ein Bergdorf oder eine weite Steppe, verlieren so deutlich an Reiz, wenn man nur noch am Bildschirmrand einige Objekte sehen kann. Oder wenn man in einer Sequenz durch den Himmel fliegt und sich links und rechts Felsentürme auftun, die aber nur zur Hälfte sichtbar sind und sofort wieder im Nichts versinken. In Zwischensequenzen werden die Gebiete hingegen mit der vollen Sichtweite dargestellt, so dass einem immer wieder unter die Nase gerieben wird was man alles aussichtsmäßig während dem normalen Gameplay verpasst.^^'

    Zitat Zitat
    "Do you remember? The first time we met you said if I came within ten steps of you, you would kill me."

    Das Kampfsystem selbst ist am ehesten mit Final Fantasy 13 vergleichbar, nur in gut (mal von den technischen Problemen abgesehen aber dazu später mehr), da man nicht künstliche durch Paradigmen eingeschränkt wird und auch sonstige Freiheiten genießt. Man steuert einen Charakter direkt, während der Rest von der KI übernommen wird, deren Verhalten man jederzeit festlegen kann. Allerdings kann man hier nach Belieben den gesteuerten Charakter wechseln. Zwar nehmen nur bis zu vier Partymitglieder gleichzeitig am Kampf teil, man kann sie aber jederzeit durch einen in der Reserve austauschen, auch wenn das etwas umständlich geraten ist da man einen Charakter zuerst zum Anführer machen muss ehe der Austausch möglich ist. Theoretisch kann man sogar alle bis auf einen Charakter in die Reserve verschieben, wenn man sich denn der Herausforderung stellen möchte. Anfangs sollte man sich gerade was das Heilen betrifft nicht zu sehr auf die KI verlassen und selbst Hand anlegen, da diese sich doch sehr viel Zeit lässt. Sobald die Charaktere nach einiger Zeit stärker werden kann man sie aber auch mal etwas alleine lassen.
    Eine ATB-Leiste die aus fünf Segmenten besteht füllt sich nach und nach auf und man wählt aus einer Liste von Angriffen aus, die alle unterschiedlich viele Segmente verbrauchen. Mann muss nicht warten bis alle Segmente gefüllt sind sondern kann auch schon vorher angreifen, wenn die ausgewählten Angriffe weniger verbrauchen würden. Das Kampfsystem bietet einen Echtzeit- und einen Wartemodus. Anfangs war mir durch die Parallelität alles zu konfus und ich habe, weil ich die ganze Zeit mit den Menüs beschäftigt war, noch nicht einmal mitbekommen welcher Gegner mich jetzt mit einer Statuskrankheit belegt hat, darum habe ich recht schnell auf den Wartemodus gewechselt, bei dem alle anderen Aktionen nacheinander ausgeführt werden, sobald der Spieler seinen Zug gemacht hat. Als ich das System nach einiger Zeit besser überblicken konnte und meine Charaktere stärker waren, bin ich dann aber auf den Echtzeitmodus zurückgewechselt. Mit steigenden Attributen lädt sich die ATB-Leiste später so schnell auf, dass es praktisch keine Downtimes mehr gibt und sie schon wieder gefüllt ist, während man seine Angriffe auswählt. Jeder Charakter verfügt über zwei verschiedene Kampfstile mit jeweils unterschiedlichen Techniken. So wird in einem Stil z.B. der Angriff priorisiert, während sich der andere auf die Heilung oder Buffs konzentriert. Außerdem kann man einstellen, welche Techniken die KI verwenden soll und welche nicht.
    Die Gegner verfügen über eine Verteidigungsleiste die man wie bei Final Fantasy 13 nach und nach durch einzelne, schwache Angriffe auffüllen kann, um den Gegner dann kurzzeitig in einen Bruchzustand zu versetzen, in dem der verursachte Schaden etwa verfünffacht wird. Für normale Gegner ist das zwar recht uninteressant, da diese gerade in Verbindung mit den Überraschungsangriffen recht schnell umfallen, doch für Bosse ist es eine bevorzugte Herangehensweise, erst einmal deren Verteidigung zu durchbrechen. Gerade wenn man auch noch die Elementarschwächen ausnutzt, die praktischerweise neben der Lebensleiste des Gegners angezeigt werden, kann das richtig reinhauen.

    Bei Angriffen lädt sich ebenfalls eine globale Leiste für Spezialtechniken auf, die wiederum aus drei Segmenten besteht. Für jedes Segment kann man eine spezielle Technik ausführen, z.B. eine die der gesamten Gruppe je nach Anwender bestimmte Buffs verleiht, eine die einen Teamangriff mit zwei Partymitgliedern auslöst und eine bei der der Gegner dauerhaft mit Angriffen beharkt wird, während man die Angriffstaste hämmert. Sind alle Segmente gefüllt, lassen sich die einzelnen Techniken auch zu einer Sequenz verbinden.
    Nur die letzten und somit stärksten Techniken der verschiedenen Stile greifen auf die Skill-Leiste eines Charakters zu, die beim Einsatz dann immer komplett geleert wird und sind daher nur einmalig einsetzbar, sofern man sie nicht mittels Gegenständen auffüllt, einen Levelaufstieg erreicht oder an Regenerationspunkten rastet. Da man diese erst spät im Spiel erlernt und das nur ganz am Anfang am Rande auf einer Tutorialkarte erwähnt wird, kam es mir erst etwas komisch vor, dass ich die entsprechenden Techniken im Menü plötzlich nicht mehr auswählen konnte. Sie werden von ausladenden Animationen begleitet und ihre Durchschlagskraft kann durch Quick-Time-Events erhöht werden, trotzdem verursachen sie nur unwesentlich mehr Schaden als die nächstbeste, "kostenlose" Technik, weswegen sich der Einsatz nur bedingt lohnt.
    Manchmal bekommt man am Anfang eines Kampfes eine Bonusaufgabe gestellt, bei der man die Gegner innerhalb eines bestimmten Zeitfensters besiegen muss. Je nachdem wie schnell man war erhält man unterschiedlich hohe Multiplikatoren auf die Erfahrung und das erhaltene Geld. Anfangs wirken diese Ziele noch schier unerreichbar, aber sobald man etwas stärker ist, effektivere Flächenangriffe besitzt und den Gegnern mit Überraschungsangriffen durch den Levelunterschied bereits zu Kampfbeginn viele Lebenspunkte abzieht, ist das meistens kein Problem mehr. In einigen Bosskämpfen setzen die Gegner spezielle Techniken ein, bei denen man in einem Quick-Time-Event den Analogstick in eine bestimmte Richtung drücken muss, um Schaden zu vermeiden.

    Zitat Zitat
    "The Heavens, Fate, you pretentious powers that think you control all living things... I offer you my very eyes as the price, to let me see that which I desire."

    Die größte Schwäche ist aber die generell schlechte Performance in den Kämpfen, die einiges an Spaß vermiesen. Dass man aufgrund der niedrigen Framerate einige Animationen gar nicht richtig mitbekommt, da sie wie abgehackte Diashows mit zusätzlichen Hängern ablaufen ist die eine Sache. Deutlich schwerer wirkt es sich aber auf die Menüs auf, die Eingaben nur stark verzögert ausführen oder schon mal überhaupt nicht umsetzen. Das führt dazu dass man öfter auf den Tasten herumhämmert um sicherzugehen dass die Eingaben auch wirklich registriert werden, was schließlich in Fehleingaben resultiert. Wenn sich die ATB-Leiste später schneller auflädt kann das Menü sogar im Vergleich dazu schon mal so langsam sein, dass man bei der Eingabe Zeit vergeudet. Außerdem ist die Startposition des Cursors in den Menüs recht willkürlich und man muss sich immer erst wieder orientieren, so dass blindes Spielen nicht wirklich möglich ist. Mal steht er auf dem Angriffsbefehl, mal auf den Items. Mal auf der Gegnerliste, mal auf den Partymitgliedern. Mal am Anfang einer Liste, mal am Ende. Auch die Reihenfolge der Charaktere ist immer wieder beliebig angeordnet und stimmt z.B. im Auswahlmenü nicht mit der Kampfreihenfolge überein, was in hektischen Situationen ziemlich verwirrend sein kann.
    Stirbt ein Gegner während man gerade das Gegnerauswahlmenü geöffnet hat, so wird er dort weiterhin aufgeführt, man kann ihn allerdings nicht mehr auswählen. Wenn man das aber nicht mitbekommt kann man meinen, dass aufgrund der schlechten Performance die Eingabe nicht registriert wurde und drückt erst noch ein paarmal auf die Taste, ehe man es dann doch merkt. Dass die automatische Kamera oftmals nur einen Teil des Kampffeldes zeigt ist der Übersicht natürlich auch nicht gerade zuträglich.
    Die Itemliste im Kampfmenü ist verbuggt und nicht scrollbar, so dass man nur die ersten acht Gegenstände auswählen kann. Da es sich bei diesen nur um HP-regenerierende Gegenstände handelt, werden andere die die Skill- oder Spezialtechnikleiste aufladen, Buffs verleihen oder Statuskrankheiten heilen komplett obsolet, da man sie einfach nie erreichen kann (es sei denn man verkauf alle anderen Gegenstände...). Wenn ein Charakter stirbt wird die Liste immerhin auf Gegenstände gefiltert die ihn wiederbeleben, so dass man nicht vom einzigen Charakter mit entsprechendem Zauber abhängig ist.

    Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad kann das Kampfsystem anfangs noch recht fordernd sein. Bosse und selbst normale Gegner können ganze Gruppen zerlegen, besonders wenn die KI die Charaktere auf einen Haufen klumpen lässt und die Gegner das nutzen, um Flächenangriffe zu spammen. In den ersten paar Spielstunden musste ich meine Charaktere nach Kämpfen regelmäßig heilen und Heilgegenstände im Dutzend kaufen. Vergiftet zu werden war die Hölle und nicht nur bei Bossen sondern auch in normalen Kämpfen musste ich ständig gegenheilen, wenn ich nicht bei der nächsten Attacke umkippen wollte.
    Das ändert sich spätestens nach der dritten Siedlung (Sunset Tribe) schlagartig, wenn Xiu der Party beitritt und gleich die ganze Gruppe mit einer einzigen Aktion heilen kann. Nur kurze Zeit darauf werden die Charaktere durch normales Aufleveln dann so stark, dass sie nicht einmal mehr Bosse fürchten müssen, weil diese entweder nur noch Schaden im zweistelligen Bereich bei vierstelligen Lebenspunkten verursachen oder sogar oftmals komplett verfehlen. Lediglich Soforttodattacken können einem Charakter noch gefährlich werden.

    Einen kleinen Tipp für das Farmen habe ich noch parat. Drückt man im Siegesbildschirm schnell die Taste zum Flüchten, so behält man das ganze Geld und die Erfahrung, der Gegner bleibt aber im Dungeon und man kann sofort einen weiteren Kampf starten.

    Zitat Zitat
    "It wasn't a very good deal. Hundreds of years of cultivation and meditation for a few years of your life. I guess I'll need your next life and the one after that... as payment you'll have to stay with me forever."

    Die Attribute werden automatisch beim Levelaufstieg erhöht. Zusätzlich erhält man beim Erreichen bestimmter Level neue Kampftechniken für sein Repertoire. Das passiert aber klammheimlich in aller Stille, das Spiel hält es nicht für nötig einem das mitzuteilen. Unter Meridian verbirgt sich das Fähigkeitensystem des Spiels, welches etwas dem Kristarium auf Final Fantasy 13 ähnelt und in welchem man die Seelenpunkte die man aus Kämpfen erhält investiert. Allerdings gibt es hier nur drei separate Linien ohne Abzweigungen, die jeweils grob für die Stärke, Verteidigung und Geschwindigkeit stehen und auch nur eine Erhöhung der jeweiligen Attribute erwirken, es werden keine neuen Techniken erlernt. Da die Seelenanforderungen für die nächsten Stufen irgendwann stark ansteigen ist es sinnvoller, alle drei Linien parallel aufzuleveln anstatt sich auf eine zu versteifen. Allzu viele Gedanken braucht man sich aber nicht zu machen, da das System nicht sonderlich gut auf den Spielfortschritt abgestimmt ist. Bereits nach etwa zwei Drittel des Abenteuers sollten alle Linien maximiert sein und das System verliert komplett an Bedeutung.

    Xiu Ming kann als einziger Charakter im Kampf Gegner als Runen einfangen. Runen verfügen über einen bestimmten Effekt wie z.B. die Erhöhung der Angriffs- oder Zauberkraft und über einen Elementarwert. Sie können in Runenplatten eingesetzt werden, von denen jeder Charakter eine anlegen kann. Diese Platten haben neben eigenen Fähigkeiten unterschiedlich viele Slots für die Runen, werden aber nur dann aktiv wenn die Elementarwerte aller eingesetzten Runen den erforderlichen Minimalwert der Platte erreichen. Über ein Fusionssystem lassen sich gleiche Runen zu einer höherwertigen Rune verschmelzen, allerdings wird hierfür ein zusätzliches Material benötigt welches man nur in bestimmten Schatzkisten findet und welches daher pro Spieldurchgang endlich ist. Dummerweise schnappt sich das Spiel für diese Fusionsvorgänge nicht zuerst die nicht ausgerüsteten Runen sondern auch die bereits eingesetzten, weswegen man nach den Fusionsvorgängen immer zuerst seine Runenplatten auf entstandene Lücken prüfen sollte. Ebenfalls negativ an dem ganzen Runensystem sind die mitunter langen Listen mit hunderten Einträgen, die nicht automatisch per gedrückt gehaltener Taste scrollen, sondern in denen man für jeden einzelnen Eintrag die Richtungstaste drücken muss. Außerdem scrollen sie nicht mit sondern der Cursor verschwindet irgendwann im Nichts, weswegen man sie größtenteils blind bedienen muss.

    Titel geben ähnlich wie bei einigen Tales-Spielen Boni auf die Attribute und pro Charakter kann einer ausgewählt werden. Man erhält sie durch die verschiedensten Bedingungen, z.B. durch eine bestimmte Anzahl besiegter Feinde oder fusionierter Gegenstände, das Finden von Aussichtspunkten oder Absolvieren verschiedener Geschicklichkeitstests in Dungeons. Allerdings erhält man bereits nach dem ersten Kampf einen Titel der 90% aller anderen komplett redundant macht, da die hier gesteigerten Attribute allen anderen haushoch überlegen sind. Bessere Titel erhält man dann hauptsächlich durch die Anzahl besiegter Gegner, was das ganze System so ziemlich ad absurdum führt. Die Voraussetzungen einiger Titel schließen sich gegenseitig aus, weshalb man das Spiel mindestens zwei Mal durchspielen müsste um alle zu erhalten.

    Zu guter Letzt lassen sich analog zu den Runen auch Gegenstände fusionieren, um komplett neue zu schaffen. Der Unterschied besteht darin, dass man keine gesonderten Fusionsmaterialien benötigt sondern die Seltenheit der Grundzutaten an sich die Beschränkung darstellt.

    Zitat Zitat
    "On that day I first met you, you were crying and were so upset... my heart was broken. And I thought, I don't ever want to let you cry like that again. I'm sorry... I made you cry again..."

    Die Nebenquests bestehen meistens aus Bringaufgaben und manchmal muss man sogar nur mit verschiedenen Personen reden. Es gibt aber auch einige Minispiele, z.B. Shuttlecock (Federball mit Füßen), ein Rennen gegen die Zeit oder ein Spiel bei dem man verschiedenfarbige Perlen aufsammeln muss. Eine Quest bei der man einem Händler eine gewisse Anzahl bestimmter Gegenstände bringen muss und die ich nicht lösen konnte fand ich richtig dämlich. Irgendwann verschwindet er nämlich storybedingt aus dem Laden, die Gegner die die benötigten Gegenstände hinterlassen sind aber erst direkt danach verfügbar. Somit kann man die Quest erst im New Game Plus abschließen. Ob das so gewollt- oder ein Designfehler ist, vermag ich nicht zu sagen. Absurder ist aber, dass ein zweiter, unbedeutender NPC-Händler in dem Laden bleibt. Hätte man deren Rollen nicht einfach vertauschen können?
    Die Quests werden nicht nur monetär und durch Naturalien vergütet, sondern steigern auch das Ansehen in den Städten und bei Gilden. Hat man dieses auf das jeweilige Maximum gebracht, verhalten sich manche Einwohner zuvorkommender und bieten schon mal kostenlose Übernachtungen an. Außerdem sind später bessere Waffen und Accessoires verfügbar, als man sie regulär kaufen könnte. Eventuell werden auch neue Quests freigeschaltet, aber da bin ich mir nicht sicher ob das vielleicht doch nur mit dem Storyfortschritt zusammenhängt.
    Gegen Ende steigen die Preise für Waffen und Rüstungen enorm, während Gegner nicht viel mehr Geld abwerfen als noch zur Mitte des Spiels. Wenn man nicht sein halbes Inventar verkaufen möchte (was man aber durchaus machen kann da man den ganzen Krempel sowieso nicht benötigt...) kann man schon mal in Geldnot geraten und muss etwas grinden. Gerade wenn man sich die verschiedenen Farbkombinationen der optionalen Kostüme kaufen möchte nagt man schnell am Hungertuch.

    Zitat Zitat
    "My life against the lives of tens of thousands? The calculations are easy. I have made up my mind."

    Was die Technik anbelangt habe ich mich ja schon zur Genüge über die schlechte Performance ausgelassen und die ganzen Bugs möchte ich ebenfalls nicht noch einmal auflisten, dazu gibt es die Bugreports in den vorherigen Posts. Es gibt allerdings noch andere Stellen an denen das Spiel krankt. Die Animesequenzen sind z.B. stark komprimiert und weisen deutliche Makroblockbildung auf. Außerdem sind sie ziemlich dunkel, fast schon wie ein "Black Crush", was bedeutet dass dunklere Stellen komplett ins Schwarze absaufen. Da die restliche Grafik in Ordnung ist müssen die Videos irgendwie falsch encodet sein. Eventuell ist das nur ein Problem bezüglich der Codecs auf der Playstation 4, denn bei einer PC-Version sahen die Videos auf Youtube OK aus und andere Videos von der Playstation 4-Version auf Youtube haben dasselbe Problem. Dabei ist mir auch aufgefallen dass auf der Playstation 4 die Physik für Kleidung und Haare komplett deaktiviert wurde, weswegen alles etwas steifer wirkt (eventuell kommt es deswegen zu den im Bugreport #5 angesprochenen Animationsproblemen...).
    Sämtliche Listen in den Menüs sind nicht scrollbar indem man die Richtungstaste gedrückt hält sondern man muss für jeden Eintrag erneut die Taste drücken. Das wird besonders später nervig wenn einige über hundert Einträge enthalten können. In den Runenmenüs scrollen die Listen nicht sichtbar mit sondern man muss mehr oder weniger blind durchnavigieren. Generell ist das Scrollen auch nicht wirklich schnell sondern verzögert und träge, weswegen es zusätzlich lange dauert sich durch eine Liste zu wühlen. Manche Tabs wie z.B. das Ausrüstungsmenü brauchen ziemlich lange zum Laden. Im Menü wird nur die Zeit angehalten, NPCs und Gegner bewegen sich aber weiter. Es kann sogar sein dass wenn man etwas länger im Menü verweilt, ein zuvor besiegter Gegner neben einem respawnt und sofort zur Spielfigur rennt. Sobald man das Menü dann verlässt kommt es zum Kampf.
    Es gibt offenbar einen Speicherslot für Autosaves, der vom Spiel aber nie genutzt wird, weil es eben nie automatisch speichert. Außerdem scheint irgendwo in den Tiefen des Codes der Maussupport übrig geblieben sein der auf das Touchpad gemappt wurde, denn hin und wieder wenn ich versehentlich auf das Pad gekommen bin haben sich Menüs geöffnet, deren Schaltflächen am Bildschirmrand positioniert sind. Dies ist aber schwer zu reproduzieren und nur in manchen Situationen möglich, wahrscheinlich wenn vergessen wurde den Maussupport nach irgendwelchen Zwischensequenzen zu deaktivieren.

    Die Lokalisation ist zwar wie schon bei Xuan-Yuan Sword noch immer grenzwertig, trotzdem gibt es einige Verbesserungen. So sind gerade NPC-Dialoge wesentlich verständlicher. Trotzdem gibt es noch immer viele Fehler und Beanstandungen. Bezeichnungen von Gegenständen in Questbeschreibungen und im Menü können voneinander abweichen und auch die Anzahl benötigter Gegenstände wurde nicht immer korrekt angegeben. Charaktere tragen innerhalb der Textboxen und im Namensfeld der Boxen teils unterschiedliche Namen. Beschreibungen von Gegenständen, Skills oder Glossareinträgen können falsch sein und manche Dialogboxen sind komplett leer oder in seltenen Fällen überhaupt nicht übersetzt. Es kann durchaus auch zu lustigen Situationen kommen, etwa wenn im Intro von einem "Pfirsich" (peach) die Rede ist anstatt vom "Frieden" (peace). Immerhin ist das Intro aber noch untertitelt, was man von den Animesequenzen leider nicht behaupten kann. Leider lassen sich generell die Zwischensequenzen nicht pausieren, was besonders dann Schwierigkeiten bereiten kann wenn die Dialoge mit mehr Text unterlegt sind als sie in der chinesischen Synchronisation gesprochen ausmachen. Außerdem muss man aufgrund der teils eigenwilligen Übersetzung oft noch etwas zusätzliche Denkzeit für die korrekte Interpretation dazu rechnen, so dass man leicht Details verpassen kann. Ich habe mir dadurch beholfen dass ich die Zwischensequenzen immer über die Aufnahmefunktion der Playstation 4 aufgezeichnet- und anschließend bei Bedarf erneut angesehen habe.

    Zitat Zitat
    "You will kill me for him? You are with him? Did you kill my father too?! You are a murderer too! Liar! You liar..."



    Die Erweiterungen
    Dem Spiel liegen bereits die sechs Erweiterungen bei, die im Startmenü unter "DLC" zu finden sind. Dabei handelt es sich um etwa einstündige Kurzgeschichten die teilweise vor der eigentlichen Handlung spielen, teilweise auch währenddessen, z.B. wenn einige Charaktere gerade nicht in der Party waren. Der Fokus wird hier klar auf die Story gelegt, jede einzelne behandelt einen der Hauptcharaktere und sie geben ihnen zumindest meistens noch einmal etwas mehr Profil oder beantworten offen gebliebene Fragen. Ein kleines Bisschen Gameplay ist aber trotzdem noch vorhanden. Da alle Episoden die Kenntnis über einen Großteil der Hauptgeschichte voraussetzen und ansonsten spoilern- oder zumindest nicht ihre volle Wirkung entfalten würden, sollte man sie wirklich erst angehen wenn man das Hauptspiel durchgespielt hat.

    Zitat Zitat
    "You promised me grass woven butterflies, 100 of them, all different! And you still owe me 99! ... Strange... then who promised me? ..."




    Zitat Zitat
    "It was his decision to save everyone. He never hated you and I won't hate you either. But I will never be able to see you as a friend."



    Fazit
    Ich bin von der Story und den Charakteren recht angetan und alleine darauf bezogen würde das Spiel nur knapp an einer Topwertung vorbeischrammen. Auch das Kampfsystem macht im Grunde viel Spaß, obwohl es eine Kopie des Systems aus Final Fantasy 13 ist mit welchem ich eigentlich auf Kriegsfuß stehe, weil es die ganzen künstlichen Einschränkungen durch Paradigmen einfach weglässt und man alle Charaktere steuern kann. Die Welten sind schön designt, auch wenn sie grafisch weit vom aktuellen Stand der Technik entfernt sind und auch nicht ganz so atmosphärisch herüberkommen wie z.B. in Xuan-Yuan Sword.
    Eine höhere Wertung wird aber zum einen durch die schlechte Performance verhindert, wodurch manche Dungeons zu wahren Ruckelorgien verkommen und welche das Kampfsystem oftmals überhaupt nicht mehr richtig steuerbar macht. Zum anderen sind da die unzähligen Bugs die wirklich allgegenwärtig sind, den Fortschritt verhindern können und auf die man daher sein ganzes Gameplay anpassen muss, um irgendwie mit ihnen umzugehen und nach Möglichkeit zu vermeiden.
    Ich würde nach Xuan-Yuan Sword und Sword and Fairy gerne mehr dieser Spiele von Softstar im Westen sehen, da sie enormes Potenzial bieten. Dann aber bitte endlich mal mit einer kompetenten Lokalisation und bitte, BITTE erst nachdem mindestens eine Person sie mal probegespielt hat.



    Wertung: ★★☆☆☆ (2/5) "Verhalten positiv"






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    Geändert von Nayuta (24.09.2020 um 21:21 Uhr)
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  8. #8






    The Legend of Sword and Fairy
    ~ Ersteindruck ~


    Zitat Zitat von Nayuta
    Ich würde nach Xuan-Yuan Sword und Sword and Fairy gerne mehr dieser Spiele von Softstar im Westen sehen, da sie enormes Potenzial bieten.
    Gesagt, getan, also habe ich mich mal auf die Suche gemacht was denn so alles von der Firma im Westen veröffentlicht wurde. Bis auf Xuan-Yuan Sword 7, welches in wenigen Tagen erscheinen soll, sieht es aber düster aus. Glücklicherweise haben sich ein paar Fans der Sache angenommen und den ersten Teil der Serie, The Legend of Sword and Fairy, übersetzt und auf modernen Plattformen nativ lauffähig gemacht (Mirror). Besser noch, die Windows 98-Version ist als Freeware frei erhältlich, ein Grund mehr sich das Spiel mal näher anzuschauen. Es gibt zwar noch ein Remake für Windows XP, dort wurde die noch unfertige Übersetzung aber mittlerweile abgebrochen.


    Bisher macht das Spiel einen recht linearen Einweg-Eindruck. Sobald man z.B. die zweite Stadt betritt kann man sie nicht mehr verlassen, es befindet sich einfach kein Teleporter am Stadttor der wieder hinausführen würde. Befindet man sich auf dem Weg zum folgenden Dungeon, ist man ebenso vom Rückweg zur Stadt abgeschnitten und hat man den Dungeon beendet und das Tageslicht erblickt, befindet man sich in einem komplett neuen Gebiet und kann über den Höhleneingang, der sperrangelweit offen steht, nicht mehr zurück in den Dungeon gelangen.


    Einige der Dungeons wurden in der Windows 98-Version offenbar gegenüber dem DOS-Original simplifiziert. Allerdings sind die Entwickler nicht besonders gründlich dabei vorgegangen und haben einfach nur einige Verbindungswege wegretuschiert und nicht alles was daran hängt. Das führt dazu dass man ständig in der Ferne Schatzkisten auf Plattformen sieht, die man nie erreichen kann oder teilweise Gegner auf vier-Felder kleinen, unerreichbaren Plattformen herumstehen. Hier eine Beispielgrafik:


    Links befindet sich der erste Abschnitt des dritten (oder je nach Zählweise zweiten) Dungeons in der Windows-Version und rechts daneben die DOS-Version. Mit dem roten Pfeil ist eine Kiste markiert die man von dem schmalen Steg links davon aus nur sehen, allerdings nicht erreichen kann (ich musste die Plattform nachträglich hineinretuschieren da sie auf der ursprünglichen Grafik nicht abgebildet war). Schaut man sich nun die Grafik der DOS-Version an befindet sich dort ein Weg der sich direkt zur Truhe schlängelt.
    Da in dem Dungeon noch drei weitere, unerreichbare Kisten herumstehen hat das dazu geführt, dass ich ihn ganze drei Mal komplett abgelaufen bin und alle Ecken und Kanten angeklickt habe um zu sehen ob es nicht irgendwie einen Trick gibt um zu den besagten Kisten zu gelangen, bis mir ein chinesisches Let's Play der DOS-Version dann bestätigt hat dass einfach die Verbindungswege zu den Kisten fehlen.


    Es gab auch schon einige versteckte Quests die aber keine wirklichen Belohnungen hatten. Vielleicht gibt es später etwas dafür, falls man denn wieder zurückkommen sollte oder es gibt ein verstecktes Karma-System, keine Ahnung...


    Etwas ungünstig ist die Implementierung des Gamepads ausgefallen. Das originale Spiel unterstützt keines und der Support dafür wurde erst im Patch hinzugefügt. Tolle Sache, sollte man meinen... der Haken daran ist aber, dass einfach sämtliche gerade nummerierten Tasten auf Menü/Abbrechen- und alle ungeraden Tasten auf Aktion/Bestätigen gelegt werden. Und das obwohl das Spiel ein knappes Dutzend Shortcuts auf der Tastatur bietet die man nun alle nicht nutzen kann, da selbst wenn man einen Joypad-Mapper verwendet die Tasten dann doppelt belegt sind und es zum reinsten Chaos kommt. Man kann das Spiel zwar auch nur mit den beiden Grundtasten spielen, aber es geht eben etwas Komfort verloren und bitte, lasst mir doch eine Taste für die Screenshots übrig... Außerdem funktioniert das Steuerkreuz in manchen Menüs oder zum Herumlaufen nicht richtig und man muss auf den Joystick wechseln. Dieser sendet wiederum ständig Signale und das Spiel reagiert darauf wie die Dragon Quest-Teile, nämlich indem Dialoge und Mitteilungen sofort weggeklickt werden. Klickt man sich durch die Umgebung um in Kisten, Regalen, Bäumen und Sträuchern Dinge zu finden, verschwindet die Nachricht was man gerade aufgesammelt hat ebenso schnell wieder, wenn man nicht rechtzeitig den Stick loslässt. Das Projekt ist Open Source und man könnte die entsprechenden Stellen aus dem Code herausnehmen, allerdings habe ich echt keine Lust mir dafür extra eine Entwicklungsumgebung aufzuziehen...


    Trotzdem macht es bisher viel Spaß, die Story hatte schon einige interessante Wendungen parat und auch ansonsten braucht es sich nicht hinter anderen RPGs desselben Zeitraums um 1995 herum wie z.B. Final Fantasy 6 zu verstecken. Außerdem ist es deutlich hochwertiger als das ebenfalls aus Taiwan stammende Brave Battle Saga.




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  9. #9






    The Legend of Sword and Fairy
    ~ Tipps ~


    Da es im Internet zumindest im englischsprachigen Raum keine wirklichen Lösungshilfen zu finden gibt, noch nicht einmal in Fanforen, habe ich hier mal einige Tipps und Tricks gesammelt, die anderen Interessierten beim Durchspielen hilfreich sein könnten. Dabei habe ich weitestgehend auf Spoiler verzichtet.


    • In einer Stadt fragt sich eine Frau, wo wohl ihr Mann abgeblieben sein könnte, der in der benachbarten Stadt Handel betreiben wollte. Vielleicht hat man diesen ja bereits auf dem Weg zur Stadt "getroffen" und nun einen Gegenstand im Inventar, den man ihr zeigen könnte...

    • In einer Stadt bekommt man von einer Person 30.000 Goldstücke überreicht, um eine Sache zu kaufen die 15.000G kostet. Das Tolle daran ist, dass man sich zwei weitere Geldladungen abholen kann, wenn man mit besagter Person erneut spricht und dabei weniger als 15.000G in seinem Portemonnaie mit sich führt. Also sollte man die erste Ladung des Geldsegens komplett in Ausrüstung stecken, selbst wenn man diese nicht benötigt, um sie später für die Hälfte des Einkaufspreises zu verkaufen. Von der zweiten Ladung gibt man dann gerade noch mal so viel aus um unter die 15.000G zu kommen und sich die dritte und somit letzte Ladung (wird durch einen Text in gelber Schrift signalisiert) abzugreifen. Katsching! $_$

    • Später kommt man an einem nebelverhangenen Pfirsichbaumwald vorbei. Dies ist ein optionaler Dungeon, den man aufgrund des dicken Nebels aber nicht betreten kann. Wenn man alleine in der Party ist kann man hier noch nicht viel machen, aber spätestens wenn man zu zweit ist hat man storybedingt ganz sicher einen Gegenstand im Inventar, mit dem man etwas gegen den Nebel unternehmen kann.
      Allerdings sollte man sich sputen, denn nachdem man einer älteren Person eine Phönixeierschale und ein Qilin-Horn gebracht hat und es anschließend zu einem mehrmonatigen Zeitsprung kommt, kann man den Dungeon zwar noch betreten, die sich darin abspielende Nebenquest ist allerdings nicht mehr verfügbar.

    • In einem Dungeon ist man im Geäst der Bäume unterwegs und in den Baumstämmen sind Löcher die als eine Art Aufzüge fungieren. Im letzten Abschnitt, den man daran erkennt dass man von einem Ast aus links ein riesiges Vogelnest sehen kann, gerät man unter Umständen in eine Endlosschleife und man läuft immer im Kreis. Aus dieser kann man nur ausbrechen, wenn man bei zwei Aufzügen die zum selben Ausgang führen, den nördlicheren anstatt den östlicher gelegenen Eingang wählt. Erst dann wird einer der folgenden Aufzüge umgestellt, so dass er zu einem neuen Ausgang führt. Leider gibt es weder einen optischen- noch akustischen Hinweis auf diese Änderung, so dass man es im Normalfall nur mit Glück oder viel Herumprobieren herausfindet.

    • Im Dorf Da Li kann man sich Golden Silk Kings (GSilkKing) kaufen. Hier sollte man einfach, nachdem man sich mit neuen Waffen und Rüstungen eingedeckt hat, bis auf einige MP-regenerierende Gegenstände alle Sachen im Inventar verkaufen (außer den Waffen die man im Trial Cave Dungeon findet, da diese noch für den Endkampf nützlich sein können) und sich davon so viele GSilkKings wie möglich beschaffen. Auch alle Gegenstände und das Geld welches man im späteren Verlauf erhält kann unbesorgt darin investiert werden. Die GSilkKings kann man dann kurz vor Spielende für gratis-Levelaufstiege zu sich nehmen.
      Doch Vorsicht, sobald man einer bestimmten Person 36 Käfer gebracht hat kann man sich hier nichts mehr kaufen, daher sollte man noch vor der Übergabe sein ganzes Vermögen dafür verprassen.

    • Im Trial Cave Dungeon muss man in Kämpfen 36 Käfer sammeln. Die tieferen Stockwerke sind komplett optional, am Ende warten allerdings wertvolle Schätze. Zuvor muss man aber ein Teleporter-Labyrinth hinter sich bringen. Da ich online keine Karten gefunden habe musste ich mir selbst eine zeichnen, um den Überblick zu behalten. Diese künstlerisch wertvolle Malerei möchte ich der Welt natürlich nicht vorenthalten.

    • Nach dem Teleporter-Labyrinth in der Trial Cave befindet man sich in einem Raum aus dem es offenbar keinen Ausgang gibt. Ich konnte allerdings einfach durch eine der Wände laufen und an einer Stelle weiter nördlich dann noch einmal. Keine Ahnung ob das Illusionswände sein sollen oder schlicht ein Bug ist (auf mich wirkt es so als hätten die Mapdesigner die entsprechenden Wandgrafiken vertauscht und verdreht...).
      Bei den Statuen am Ende bekommt man dann mächtige Zauber. Jeder Charakter erhält einen fest zugeteilten Zauber, wobei es einen Unterschied macht ob man zwei oder drei Charaktere in der Party hat. Ich würde aber empfehlen etwas früher mit nur zwei Charakteren herzukommen, da der zweite Charakter mehr von den erhaltenen Zaubern profitiert als der dritte.

    • Gegen Ende erhält eine bestimmte Person "neue Kleider". Danach soll man zu einen Altar gehen, in dem offenbar nichts passiert. Vielleicht hilft es ja, an einer Steintafel einen der gerade erhaltenen Ausrüstungsgegenständen zu benutzen...





    Geändert von Nayuta (22.10.2020 um 10:40 Uhr)
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  10. #10
    The Legend of Sword and Fairy



    Challenge #: 09
    System: PC [TW]
    Version: PalFans v3.3


    ► Zum Ersteindruck


    Das Spiel
    Xiaoyao Li lebt zusammen mit seiner Tante, die eine Gaststätte betreibt, im Dorf Yuhang, träumt davon irgendwann ein berühmter Schwertkämpfer zu werden und vernachlässigt gerne mal seine Pflichten. Doch eines Tages erkrankt seine Tante schwer und der Dorfarzt ist mit seinem Latein am Ende. Ein Reisender erzählt Xiaoyao von einer nahe gelegenen Insel, auf der Feen leben die ein Heilmittel gegen die Krankheit hätten. Allerdings müsse er zuvor eine Kapsel des Vergessens schlucken. Er macht sich auf den Weg zur Insel und findet dort, nachdem er eine magische Barriere zerstört, ein Mädchen beim Baden vor, die er für eine Fee hält. Er erdenkt sich eine List und stiehlt ihre Kleider, um sie als Druckmittel gegen die Medizin einzutauschen. Nachdem sie ihm mit etwas Blitzmagie einen Denkzettel verpasst hat, stellt sie sich schließlich als Ling'er Zhao vor und willigt nach einer kurzen Unterredung mit ihm ein, ihm die Göttliche Medizin zu überlassen, da beide ohne ihre leiblichen Eltern aufwuchsen und sie daher eine Verbundenheit zu ihm spürt. Doch auf dem Rückweg stellt sich ihm ihre Großmutter in den Weg, die eine furchteinflößende Magierin ist. Da er Ling'er nackt gesehen und somit entehrt hat stellt sie ihn vor die Wahl, entweder das Mädchen zu heiraten und für immer auf der Insel zu bleiben oder die Insel zu verlassen, sich zuvor aber seine Zunge und beide Hände abzuhacken, um niemanden von dem geheimen Tempel erzählen zu können. Zum Schein willigt Xiaoyao der Heirat ein, schleicht sich nachts aber mit Ling'ers Hilfe fort, um seiner Tante die Medizin zu bringen. Just nachdem er sie dieser übergeben hat fängt die Pille des Vergessens an zu wirken und er kann sich an nichts mehr erinnern.
    Doch lange muss er nicht auf ein Wiedersehen warten, denn schon am nächsten Tag findet er in der Gaststätte die von dem Reisenden und seinen Kumpanen entführte Ling'er vor, ohne sich natürlich an die vergangenen Ereignisse zu erinnern. Er befreit sie aus den Fängen der Banditen, woraufhin sie ihm davon erzählt, dass diese ihre Großmutter lebensgefährlich verletzt hätten. Beide eilen zurück zur Insel, doch für die Großmutter ist es bereits zu spät und sie erzählt Ling'er mit letzter Kraft, dass ihre Mutter vielleicht noch leben könnte und gibt ihr einen Hinweis darauf, wo sie nach ihr suchen solle. Xiaoyao willigt ein, sie auf ihrer Reise zu begleiten, die allerdings schon recht bald aus dem Ruder läuft und ihm ein schockierendes Geheimnis offenbart.




    Auf dem Weg begegnen sie zwei weiteren Begleiterinnen, die sich ihnen anschließen. Yueru Lin, die eigensinnige und etwas verwöhnte Tochter eines wohlhabenden Schwertmeisters, soll verheiratet werden, wenn sie eines Tages bei einem Martial Arts Turnier gegen ihren Herausforderer verliert. Doch da sie in ihren Fähigkeiten ihrem Vater nachkommt, konnte zu dessen Leidwesen bisher noch kein Anwärter einen Erfolg verbuchen. Die freche und lebhafte Ah Nu ist die Tochter der Königin des White Miao-Stamms und sucht nach dem Wasserjuwel, um ihrem von einer Dürre geplagten Heimatland den Regen und somit den Wohlstand zurückzubringen. Derzeit befindet sie sich auf den Spuren eines Diebes, in dessen Besitz sie das Juwel vermutet.

    In der Geschichte wechseln sich immer wieder lockere Momente mit Dramen ab und kaum wurde ein bestimmtes Ziel erreicht, kommt es auch schon zum nächsten herben Rückschlag den die Protagonisten erleiden müssen. In jeder Stadt die man auf der Reise besucht findet eine Minigeschichte statt, so leidet die eine z.B. unter einem Schlangendämon der ständig junge Mädchen entführt, während die andere aufgrund einer marodierenden Diebesbande unter einem Lockdown steht und die Protagonisten erst einmal festsitzen. Die Haupt- und Nebenhandlungen sind dabei stets interessant gehalten und bieten einige unerwartete Wendungen, nur zwischen den Protagonisten hätte ich mir dann und wann etwas mehr Interaktion gewünscht. Das soll nicht heißen dass es diese nicht gäbe, aber während man die meiste Zeit zu zweit unterwegs ist, fühlt sich bei drei Charakteren einer immer wie das fünfte Rad am Wagen an. Die traute Zweisamkeit wird immer wieder aufgebrochen indem sich Xiaoyaos Begleiterinnen abwechseln und somit frischer Wind in die Party gebracht wird. Lediglich das Ende kommt dann doch etwas überhastet und plötzlich. Nach einem recht unspektakulären Enddungeon der nicht wie ein solcher wirkt (eine Serpentine die sich durch eine braune Höhle schlängelt, gefolgt von einem grauen Kerker) wollte ich den Endkampf nicht als solchen wahrnehmen und hatte ihn mir unnötig schwer gemacht, da ich ständig ressourcensparend vorgegangen bin (als ich ihn ein zweites Mal gemacht hatte und alles auf den Gegner geworfen habe was mein Arsenal hergab, war er nach knapp fünf Runden besiegt). In der recht kurzen und offen gehaltenen Endsequenz muss man sich dann vieles selbst zusammenreimen.

    Der Fortschritt verläuft dabei streng linear und ähnlich wie in Secret of Evermore oder Brave Battle Saga kann man alte Gebiete nicht mehr betreten, sobald man in der Geschichte voranschreitet. Im Gegensatz zu Secret of Evermore gibt es aber keine Weltkarte, über die man diese Gebiete später wieder erreichen könnte. Es gibt immer wieder kleinere Nebenquests, die organisch durch Unterhaltungen mit den Passanten in das Spiel integriert sind und nicht über eine Anschlagtafel oder Ähnliches umgesetzt wurden. Manchmal erhält man eine Belohnung, manchmal geht man aber auch leer aus und ich weiß nicht ob es bei diesen dann nur um die Geschichte an sich ging oder ob ich etwas falsch gemacht habe. So findet man zum Beispiel etwas über eine Dreiecksbeziehung bei den Hofwachen- oder die Umstände einer Prostituierten heraus, wirklich entlohnt wird man aber nicht.




    Neben den Ingame-Dialogen wird die Handlung auch immer wieder durch animierte Zwischensequenzen fortgeführt. Diese bestehen hauptsächlich aus detaillierten Standbildern auf denen sich höchstens mal ein paar Sprites bewegen, so wie man es aus den Videosequenzen von Mega-CD- oder PC Engine CD-Spielen her kennt. Meistens werden sie mit Ingame-Grafiken dargestellt, ganz am Anfang und am Ende des Spiels aber auch in Form von AVI-Videos. Das ergibt in den Videos, in denen gerenderte 3D-Elemente vorkommen durchaus Sinn, in anderen die komplett aus 2D-Elementen bestehen frage ich mich aber, warum man die Qualitätseinbußen der mit Makroblocks behafteten und im Gegensatz zur Ingame-Grafik stark verpixelten Bilder in Kauf genommen hat. Ich kann es mir höchstens dadurch erklären, dass man anders nicht auf die PCM-Musik zurückgreifen konnte.

    Für gewöhnlich steuert man Xiaoyao durch die Welt und die restlichen Charaktere laufen ihm in einer Formation hinterher. In einigen storybedingten Situationen führen aber auch die anderen Charaktere die Gruppe an, wenn der Fokus gerade auf diesen liegt. Dabei gibt es kein wirkliches Scrolling, der Bildschirm springt stattdessen feldweise vorwärts. Durch die hohe Bewegungsgeschwindigkeit entsteht so der Eindruck einer doch recht ruckeligen Fortbewegung, an die man sich nach einiger Zeit aber gewöhnen kann. Situationsbedingt spielt die Handlung bei Nacht, wobei hier einfach die Farben des gesamten Bildschirms entsättigt- und somit auch Menüs dunkler dargestellt werden. Selbiges gilt für Effekte wie "Hitzeflimmern", bei denen auch die Menüs in die Wellenbewegung miteinbezogen werden. Speichern und Laden ist jederzeit möglich, egal ob in der Stadt, auf dem Feld oder im Dungeon.

    In den Städten geht das Leben munter seinen Gang. Passanten laufen auf vordefinierten Wegen umher und haben Routen, auf denen sie irgendetwas treiben. Kinder spielen fangen, Seilspringen oder liefern sich Rennen auf Holzstockpferden, Wachtrupps ziehen durch die Straßenzüge, Betrunkene lungern in den Gassen herum und Hunde bellen den Charakter an oder laufen ihm sogar hinterher. Neben den Läden sind auch viele private Häuser begehbar, so dass man die Bewohner um deren Habseligkeiten erleichtern kann. Waren können nicht in normalen Ausrüstungs- oder Gegenstandsläden verkauft werden, sondern man muss sie zu Pfandleihern bringen.




    In den Dungeons wird man sehr viel Zeit verbringen. Sie sind umfangreich und labyrinthartig mit vielen Abzweigungen aufgebaut. Außerdem folgen oft mehrere Dungeons direkt aufeinander. Gerade später werden sie recht ausufernd und für einen musste ich mir sogar eine Karte zeichnen (LittleChoco wäre stolz auf mich ), da es sich um ein Teleporter-Labyrinth handelte und einfache Notizen nicht mehr ausgereicht haben, um den Überblick zu behalten (siehe dazu den Post mit den Tipps). Hin und wieder müssen Schalter betätigt werden um an anderen Stellen Wege freizulegen, ansonsten sind außer einigen versteckten Pfaden keine Rätsel vorhanden.
    Die Gegner laufen sichtbar umher und werden durch verschiedene Sprites repräsentiert, die aber nicht zwingend etwas mit den tatsächlichen Gegnergruppen gemein haben müssen. Es ist zwar schön dass es keine Zufallskämpfe gibt, das kann allerdings auch dazu führen dass wenn man vor mehreren wegläuft und in eine Sackgasse gerät, man gegen alle direkt nacheinander antreten muss. Außerdem hätte die Respawnzeit ruhig etwas großzügiger ausfallen dürfen. Aufgrund der vielen Abzweigungen läuft man schon mal eine Weile in eine Richtung, bis man entweder in einer Sackgasse landet oder erkennt, dass man sich auf dem richtigen Weg befindet und zuvor noch einmal eine der vorherigen Abzweigungen erkunden möchte. Dann kann es sein dass die zuvor besiegten Gegner bereits wieder da sind und man erneut gegen sie kämpfen- oder geschickt umgehen muss (die Flucht aus dem Kampf ist natürlich auch immer eine Option). Und gerade im Enddungeon haben die Entwickler es mit Gegnerparties übertrieben, so dass ganze Pulks auf den Spieler einstürmen und alle paar Schritte in einen weiteren Kampf verwickeln.
    In zwei Dungeons hatte ich einige merkwürdige Situationen. Im ersten davon kam es immer dazu, dass eine Berührung mit dem Gegner gleich zwei Mal direkt hintereinander denselben Kampf ausgelöst hatte. Allerdings erhielt ich zumindest für jeden einzelnen die Belohnungen und die Charaktere wurden dazwischen auch immer geheilt. Im anderen Dungeon, welcher rein optional war, konnte man an den (unsichtbaren) Teleportern die zu Gebietswechsel führen sollten vorbeilaufen. Das war dann dumm wenn man plötzlich in einer Sackgasse stand, zurücklief und orientierungslos durch das Labyrinth irrte, nur um dann wenn man zurück kam verwundert festzustellen, dass es an der Stelle ja doch weiter ging und man nur nicht auf das richtige Feld getreten ist.




    Das Kampfsystem ist traditionell rundenbasiert und bietet keine wirklich ausgefallene Mechaniken. Durch die kurzen Animationen fühlt es sich sehr schnell und zackig an. Neben normalen Angriffen, Techniken und Zauber stehen auch Teamangriffe zur Verfügung. Dabei verbrauchen alle Charaktere ihren Zug, um gemeinsam einen mächtigen Angriff auszuführen. Welche Technik dabei eingesetzt wird hängt davon ab, welcher Charakter den Angriff initiiert. Der Vorteil davon ist, dass diese Techniken keine Magiepunkte verbrauchen und außerdem immer zu Beginn einer Runde, unabhängig vom Agilitätswert, ausgeführt werden. Durch das Anlegen spezieller Accessoires können Teamangriffe in Beschwörungen umgewandelt werden (die man später aber auch als reguläre Zauber erhält). Diese verursachen bei allen Gegnern Schaden, ziehen den eigenen Charakteren aber auch einen gewissen Prozentsatz der Lebenspunkte ab. Gerade anfangs und im Mittelteil des Spiels können Kämpfe dadurch schnell gewonnen werden, später haben die Gegner aber zu viele Lebenspunkte und man bringt sich damit eher selbst um. Ein netter Nebeneffekt von Teamangriffen ist auch, dass man damit die Züge von verwirrten Charakteren überspringen kann. Diese nehmen dann zwar nicht daran teil und die Angriffe fallen schwächer aus, aber zumindest greifen sie nicht die eigenen Charaktere an. Teamangriffe stehen allerdings nicht mehr zur Verfügung, sobald sich ein Charakter mit den Lebenspunkten im kritischen Bereich befindet.
    Gegenstände und sogar Waffen können auf Gegner geworfen werden. Dadurch werden sie zwar verbraucht, richten aber auch Schaden an oder verursachen Statuskrankheiten. Gerade die Waffen im letzten Spielabschnitt verursachen hohen Schaden und sollten nicht verkauft werden, um sie später dem Endboss an den Kopf zu knallen und so den Kampf in wenigen Runden zu beenden. Es gibt verschiedene Käferarten die, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge auf Gegner wirft, diverse Krankheiten verursachen- oder sogar zum Soforttod führen können. Da sie allerdings nicht bei Bossen wirken sind sie als Spielmechanik recht uninteressant.
    Manchmal kommt es vor dass ein Charakter einen Angriff automatisch komplett abwehrt oder sich sogar schützend vor ein Partymitglied stellt, obwohl man nicht die Option zur Verteidigung ausgewählt hat. Stirbt ein Charakter besteht ebenfalls die Chance, dass ein anderer in Rage gerät und einen Buff auf verschiedene Attribute erhält. Leider sieht man generell nicht, ob Buffs aktiv sind bzw. wie lange sie noch anhalten. Heilzauber und Buffs scheinen immer die höchste Priorität zu genießen und werden unabhängig vom Geschwindigkeitswert des Charakters gleich zu Beginn einer Runde ausgeführt. Ein recht cooler Effekt ist übrigens, dass einige Angriffe dauerhaft das Aussehen des Schlachtfelds verändern können. So erzeugen Druckwellen z.B. Furchen im Boden und nach einem Schwertregen bleiben die Klingen im Boden stecken. Da man doch recht viele Kämpfe bestreiten muss ist die Komfortfunktion, die Aktionen aller Charaktere aus der Vorrunde per Tastendruck zu wiederholen anstatt sie wieder separat in den Menüs auswählen zu müssen, Gold wert. Dies funktioniert sogar über mehrere Kämpfe hinweg.
    Am Ende eines Kampfes werden knapp 50% der Differenz zwischen den aktuellen Lebens- sowie Magiepunkten und den maximalen Punkten regeneriert. Je höher die Differenz ist desto mehr erhält man also zurück. Das führt dazu, dass man in Kämpfen praktisch ständig die stärksten Zauber und Techniken ohne Rücksicht auf Verluste auswählt und die Gegner meist unbeeindruckt auf die Charaktere einprügeln lässt, während ein sparsames Vorgehen die Kämpfe nur unnötig in die Länge zieht. Man gerät in normalen Kämpfen also eigentlich, bis auf wenige Ausnahmen, wenn Gegner wirklich mal verheerende Flächenangriffe einsetzen, nie in Schwierigkeiten und lediglich in Bosskämpfen muss man schon mal mit Heilgegenständen nachhelfen.




    Da Ausrüstung recht teuer werden kann, ist gerade der Diebstahl in Kämpfen eine gute Geldeinnahmequelle. Man erhält dabei je nach Gegner entweder Geld oder Gegenstände, die man bei Pfandleihern verhökern kann. Gegner können sogar mehrfach bestohlen werden, wobei sich die Geldsummen dann immer halbieren und Gegenstände bei Bossen sogar drei Mal stehlbar sind.

    Durch eine Nebenquest erhält man später die Möglichkeit, Gegner im Kampf einzufangen und in Medizin umzuwandeln. Allerdings ist der Prozess etwas umständlich ausgefallen, da man sie zuerst auf 1/4 ihrer Lebensenergie herunterprügeln muss, was rein nach Gefühl passiert, da die Lebenspunkte nicht angezeigt werden, man sie anschließend mittels einer Technik mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit einfängt, um danach im Menü einen Gegenstand auszuwählen, der die Umwandlung vollzieht. Es gehen also schon mal einige Runden dafür drauf. Bei meinen Tests wurde aber immer nur der schwächste Heilgegenstand hergestellt, weswegen ich das ganze irgendwann nicht mehr weiterverfolgt habe.

    Beim Levelaufstieg werden die Attribute automatisch erhöht. Aber auch dazwischen erhält man beim Erreichen bestimmter Schwellenwerte der Erfahrung per Zufallsprinzip Punkte auf die Attribute gutgeschrieben. Neue Zauber und Techniken werden ebenfalls beim Erreichen bestimmter Level automatisch erlernt, einige erhält man aber auch durch bestimmte Ereignisse oder das Absolvieren von Nebenquests.

    Das Menü schreit leider total nach Mitte der Neunziger. Es gibt im Inventar nur einen Reiter in den sämtliche Gegenstände und Ausrüstung geworfen werden. Eine Sortierung ist nicht möglich, alles wird in der Reihenfolge angeordnet in der man es aufnimmt, weswegen bereits nach kurzer Zeit ein heilloses Durcheinander herrscht und es ein wahrer Krampf wird, etwas Bestimmtes zu finden. Immerhin wird beim Zugriff auf das Menü zwischen Gegenständen und Ausrüstung unterschieden, so dass nur die einen oder anderen Einträge der jeweiligen Kategorie farblich zur besseren Orientierung hervorgehoben werden. Manchmal, aber nicht immer, müssen Schlüsselgegenstände an der richtigen Stelle manuell aus dem Menü heraus benutzt werden. Ausrüstungsläden zeigen leider nicht an, welcher Charakter eine Waffe oder Rüstung anlegen kann oder wie sich deren Attribute ändern würden. Man muss sich also immer mittels Speichern und Laden langwierig vorantasten.




    Die Fanübersetzung steht den großen Vorbildern wie Xuan-Yuan Sword und Sword & Fairy 6 in nichts nach... leider... Man muss sich also mit den gleichen Unzulänglichkeiten herumschlagen und darf nicht zu viel erwarten. Sie ist allerdings gut genug um die Geschichte zu verstehen. Eine Sache die heraussticht ist z.B. der Verbleib von Xiaoyaos Eltern, über die das Spiel widersprüchliche Aussagen trifft. Man kann zwischen der aktuellen, "überarbeiteten" Variante und der ursprünglichen Übersetzung wählen, wobei hier lediglich einige Dialoge etwas umgeschrieben wurden, sich qualitativ aber nicht wirklich viel nehmen. Mal ist die eine Fassung besser (oder eher "weniger schlecht"), mal die andere... Außerdem scheint die neue Übersetzung sowieso nur am Anfang überarbeitet worden zu sein, später konnte ich keine Unterschiede mehr feststellen. Die alte Übersetzung unterlag außerdem einer harten Zeichenbegrenzung, was die Qualität zusätzlich verringert. Dialoge sind stark verkürzt und es fehlen z.B. oft Artikel. Bei vielen Textboxen kommt es zum Überlauf am rechten Bildschirmrand, bei dem bis zu zwei Zeichen abgeschnitten werden. Automatisch ablaufende Textboxen haben eine viel zu geringe Verzögerung und verschwinden praktisch sofort nachdem der Text angezeigt wurde. Außerdem gibt es einige Dinge die nicht übersetzt wurden, z.B. ein Kinderlied, ein komplettes Theaterstück, die Verse im Endvideo und selten mal einige normale Dialoge. Mittels OCR-Übersetzer lässt sich hier zwar etwas nachhelfen, ideal sind die Ergebnisse aber nicht.

    Wie bereits im Ersteindruck geschrieben habe ich die Windows 98-Version gespielt, die kleinere Unterschiede zur originalen DOS-Version aufweist. So wurden einige der Dungeons leicht simplifiziert, was mir aber nur in dem bereits im Ersteindruck erwähnten Dungeon und in einem optionalen Teil eines späteren Dungeons explizit aufgefallen ist, da man dort Bereiche sieht, die man nie erreichen kann. In der Windows-Version wurden einige Umgebungsgrafiken etwas verbessert und mit mehr Details versehen, dafür fehlen komischerweise in manchen Gebieten die Hintergrundgrafiken und die Hintergründe sind komplett schwarz. Zuerst dachte ich dass es vielleicht ein Bug in meiner Version sein könnte, habe mir dann aber in einigen etwas älteren chinesischen Let's Plays bestätigt, dass das definitiv normal für die Windows-Version ist. Lustigerweise sind diese fehlenden Hintergründe in den Kämpfen dann vorhanden, wobei sie dort auch fest in den Kampfhintergrund integriert sein könnten…

    Einige der Ingame-Sequenzen wurden als AVI-Videos umgesetzt und mit zusätzlichen 3D-Renderanimationen und PCM-Musik angereichert, allerdings nicht alle. Der Patch bietet die Option an, zwischen der MIDI-Musik der Windows-Version oder der RIX-Musik des DOS-Originals zu wechseln. Ich habe mich für die RIX-Musik entschieden, da diese generell besser klingt als die MIDIs.

    Man muss nicht unbedingt den Patch verwenden, sondern kann das Spiel auch über die originale Executable starten, da die chinesischen Textdateien überschrieben werden. Dann muss man allerdings mit einigen Einschränkungen leben. Zum einen fehlt die Controllerunterstützung (was aber auch vorteilhaft sein kann, siehe Ersteindruck) und eine bilineare Filterung des Bildes ist nicht möglich, was die Pixel des niedrig aufgelösten Bildes doch sehr hart und unangenehm auf größeren Bildschirmen erscheinen lässt. Zum anderen hören sich die MIDIs recht dumpf an und wenn man auf die RIX-Musik wechselt ist deren Wiederholung störend abgehackt. Außerdem werden in Dialogen Sonderzeichen nicht korrekt dargestellt, was sich aber eventuell mit Zusatztools oder der Umstellung der Windows-Systemsprache auf Chinesisch beheben lassen könnte (habe ich nicht getestet, daher reine Vermutung).








    Die TV-Serie


    Im Jahr 2005 wurde die 34-teilige TV-Adaption zum Spiel unter dem Titel Chinese Paladin ausgestrahlt. Sie ist ein bunter Mix aus Comedy, einer Prise Martial Arts und Drama. Seeehr sehr viel Drama! Die Handlung folgt in groben Zügen den Ereignissen im Spiel, Kenner wissen also welche Situationen als nächstes auftreten. Dennoch wurden im Detail viele Änderungen vorgenommen und die konkreten Handlungsstränge oftmals in einen neuen Kontext gesetzt. Zudem wurden relativ kleine Nebenhandlungen aus dem Spiel zu richtigen Hauptgeschichten aufgebohrt. So trifft man im Spiel z.B. im Dämonenturm den Geist eines Daoisten, der einen sofort angreift und über den es anschließend noch einen kleineren Dialog gibt. In der TV-Serie wird hingegen seine komplette Vorgeschichte über mehrere Episoden hinweg detailliert erzählt.


    Auch was die Charaktere betrifft gibt es zahlreiche Änderungen. Das fängt schon bei Xiaohu an, im Spiel nur ein zehnjähriger Junge der Xiaoyao als sein Vorbild ansieht, ist er in der Serie im gleichen Alter und sein bester Freund. Yuerus Cousin Jinyuan hat im Spiel nur zwei Auftritte in denen er im Fokus steht, während er in der Serie die Gruppe sogar für längere Zeit begleitet und später eine tragende Rolle spielt. Selbiges gilt für den Drunken Sword Immortal Yixi Mo (Jian Xian Jiu). Die größten Änderungen gibt es aber bei Ah Nu und Tang Yu. Ah Nu ist nun fast schon von Beginn der Serie an anwesend, anstatt dass sie als letzter Charakter zur Gruppe hinzustößt und ihre Persönlichkeit wurde extrem überzeichnet. Um ein Gefühl für ihren Charakter zu bekommen addiere man einfach Relm, Yuffie, Selhpie und Eiko und multipliziere das Ergebnis mit 100. Tang Yu ist im Spiel ein unbedeutender Charakter der nur in einem Dialog auftaucht und danach nie wieder zu sehen ist, während er für die Serie zu einer Hauptrolle befördert wurde. Andere Charaktere wurden aufgrund von Storyänderungen komplett gestrichen oder wurden zu vergleichbaren Rollen mit anderem Kontext umgeschrieben. Ein Beispiel hierfür wäre Luo Jiao Gai, die am ehesten mit San Wei aus der Serie vergleichbar ist.


    Doch nur etwa die ersten drei Viertel halten sich weitestgehend an die Vorlage. Im letzten Viertel wird dann eine eigenständige Geschichte erzählt und das Ende weicht in gewissen Schlüsselpunkten vom Ende des Spiels ab. Außerdem wurden etwa in der Mitte einige Fillerepisoden eingestreut in denen fast nur herumgeblödelt wird und die Handlung auf der Stelle tritt. Später hingegen verhält es sich umgekehrt und gewisse Ereignisse werden sehr gehetzt und sogar wenig glaubhaft umgesetzt. Diese Stellen kommen dann ohne das Hintergrundwissen des Spiels möglicherweise nicht so gut herüber. Z.B. wenn am Ende die Hydra eine Flutwelle über das Land rollen lässt und komplett verwüstet, es in der TV-Serie aber lediglich so aussieht als würde jemand mit einem Feuerwehrschlauch etwas durch die Straßenzüge spritzen. Auch Yuerus Tod wirkt in der Serie zu willkürlich und nicht wirklich nachvollziehbar. Da 2001 ein Remake des Spiels erschienen ist besteht die Möglichkeit, dass es dort bereits einige Storyänderungen gab und die Serie sich diese zum Vorbild nahm. Da ich diese Version nicht gespielt habe kann ich dazu allerdings nicht viel sagen, laut Wikipedia sollen die Änderungen aber nur minimal ausgefallen sein.

    Von den Special Effekts sollte man sich nicht zu viel erwarten. Die CGI-Effekte wirken eher, als würden sie aus einer Power Rangers-Serie aus der Mitte der 90er-Jahre stammen. Zumindest sehen die Schauspieler in Greenscreen-Szenen farblich korrekt aus (habe mal in die Serie zum dritten Spiel reingeschaut und dort werden sie von der grünen Umgebung angestrahlt). Die Martial Arts Choreografien sind solide und stecken voller "Power Rangers Explosionen". Ansonsten wurden für Monster hauptsächlich Menschen in Kostüme gesteckt oder Puppen verwendet. Wie viele chinesische Filme leidet auch diese Serie daran, dass man als Zuschauer plötzlich in Szenen geschmissen wird, ohne dass es für diese einen Aufbau gegeben hätte. Sitzen die Charaktere gerade noch friedlich am Lagerfeuer, so kämpfen sie nach einem Umschnitt plötzlich gegen Ninjas, von deren Präsenz man bis dato überhaupt nichts wusste. Bei den Kulissen kann man an markanten Stellen deutlich erkennen, dass die Sets für Städte oder Höhlen für verschiedene Schauplätze zweitverwertet werden.



    Die Serie kann offiziell und kostenlos auf Rakuten Viki angeschaut werden.
    ~ Vervollständigte Untertitel (nur EP 19-24) ~

    Die Untertitel werden auf dieser Plattform zu einem großen Teil von der Community erstellt, dafür werden viele Serien kostenlos angeboten. Die konkreten Ergebnisse bei Chinese Paladin sind, naja, bescheiden. Die Qualität ist definitiv schlechter als bei den Spielen von Softstar. Manchmal könnte man meinen es wäre maschinell übersetzt worden, aber unzählige Rechtschreibfehler und in Klammern gesetzte Erklärungen sprechen dagegen. Auch Namen und Bezeichnungen werden, wohl aufgrund der vielen Beteiligten, inkonsistent angegeben. Der eine umschreibt einen chinesischen Begriff mit lateinischen Buchstaben wie z.B. "Ah Qi", der nächste verwendet dann eine andere Schreibform wie "Aqi" und der Dritte übersetzt den Begriff in "Seven". Es gab auch einige Stellen bei denen mir logische Aussagen (ja/nein, positiv/negativ) unschlüssig vorkamen und nach einer Google-Übersetzung das genaue Gegenteil herauskam, was in den jeweiligen Kontexten aber mehr Sinn ergab. Mittlerweile zweifle ich daran, dass es auf dieser Welt überhaupt fähige Übersetzter für die chinesische Sprache gibt. Man kann die Handlung zumindest verstehen oder bestimmte Dinge korrekt interpretieren, teilweise hat mir das Wissen über das Spiel aber auch weitergeholfen. Bei einigen Episoden wurden bestimmte Dialoge nicht oder nur unvollständig übersetzt, besonders Episode 19 ist davon stark betroffen, da diese im Englischen nur zu c.a. 70% übersetzt wurde. Die Serie hat chinesische Hardsubs, daher kann hier ein OCR-Übersetzer Abhilfe schaffen. Nach einiger Zeit habe ich aber herausgefunden, dass viele dieser Stellen in den russischen Untertiteln vorhanden sind, weswegen ich dann diese genommen- und über Google habe übersetzen lassen, um die Abschnitte dann wieder in die englischen Untertitel einzufügen. Natürlich muss man dafür alles erst einmal herunterladen, aber dafür gibt es online genug Möglichkeiten. Leider wurde die Serie nur bis Episode 24 ins Russische übersetzt, weswegen man ab da wieder zum OCR-Übersetzer greifen muss, wenn auch nicht mehr so häufig.


    Alles in allem fand ich die Serie unterhaltsam, auch wenn sie zum Ende hin etwas an Fahrt verliert. Sie bietet genug Änderungen gegenüber dem Spiel und geht bei bestimmten Charakteren weiter in die Tiefe, so dass auch Kenner des Spiels nicht das Interesse verlieren. Hardcore-Fans könnten die Abweichungen aber zu extrem sein, besonders wenn die Serie am Ende ihre eigene Geschichte erzählt. Die 34 Episoden á 45 Minuten wären nicht unbedingt nötig gewesen und es hätten ruhig einige Filler weggelassen werden können. Trotzdem ist mein Interesse geweckt und ich werde mir die beiden anderen Serien zum dritten und fünften Teil beizeiten auch mal ansehen, wenn es die Spiele schon nicht in den Westen schaffen.









    Fazit
    The Legend of Sword and Fairy ist ein sehr gutes Spiel welches sich nicht vor anderen RPGs desselben Zeitraums wie z.B. Final Fantasy 6 verstecken muss und ich verstehe, warum es eben auch als das "chinesische Final Fantasy" betitelt wird. Es bietet eine gehörige Portion Drama und besticht mit Konzepten die nur selten in Rollenspielen behandelt werden. Trotzdem hätte ich mir etwas mehr Charakterinteraktionen gewünscht wenn man mit einer vollen Party umherläuft und das überhastete Ende zieht die Geschichte dann leider etwas herunter.
    Das Kampfsystem ist schön schnell und kurzweilig, bietet aufgrund der automatischen Regeneration am Ende jedes Kampfes aber wenig Herausforderung bei Standardkämpfen und verkommt weitestgehend zum Spammen der stärksten Attacken. Gerade gegen Ende werden einem viel zu viele Gegner in den Dungeons entgegengeworfen.
    Atmosphärisch fängt es das chinesische Setting mit den passenden Städten, Dungeons, Gegnern, den Minigeschichten und vor allem der tollen Musik perfekt ein.



    Wertung: ★★★☆☆ (3/5) "Positiv"






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    Geändert von Nayuta (18.01.2021 um 18:53 Uhr)
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  11. #11
    Spannender Bericht, danke dafür! China ist ja gewissermaßen ein Buch mit sieben Siegeln, was die ganzen medialen Erzeugnisse angeht, weil sehr wenig davon auf Englisch dokumentiert ist. Es gibt bestimmt noch eine Menge mehr aus der Zeit, von dem hier leider nie jemand gehört hat.


  12. #12
    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    ...(LittleChoco wäre stolz auf mich )...
    Hast du feeeeeeiiiiiin gemacht!
    Meine Karten zu Brave Battle Saga waren eh nur Blubberblasen mit vielen Strichen, Symbolen und Zahlen, da schaut deine richtig gut aus.

    Das Spiel macht einen interessanten Eindruck und sieht optisch nicht schlecht aus. Spontan stören mich jetzt nur die Texte ohne Textbalken, die vor den Hintergründen eher schwer zu lesen sind. Und ist das Absicht, dass manche Monster schwarze Umrisslinien haben und andere nicht?
    BITE ME, ALIEN BOY!

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