Irgendwie bin ich dieses Jahr überhaupt nicht vorangekommen und meiner Challenge konnte ich auch überhaupt nicht nachgehen.

James S. A. Corey - The Expanse: Cibola Burn

The Expanse ist, wie immer, sehr gut. Wollte eigentlich noch ein zweites Buch aus der Reihe dieses Jahr lesen um mit der TV-Serie Schritt halten zu können, aber dazu komme ich vielleicht nächstes Jahr.

Oscar Wilde - The Picture of Dorian Gray

Fand ich nicht so gut. Es ist interessant, dass dieses Buch vor 130 Jahren als obszön galt und heute nicht krass genug ist, um irgendeine Reaktion herbeizuführen. Es wäre vermutlich auch sinnvoller gewesen, mich vorher mehr mit dem Kontext auseinanderzusetzen, da das Buch schon sehr stark das Produkt seiner Zeit und aus heutiger Sicht nicht immer ganz greifbar ist.

Arnulf Krause - Die Götter und Mythen der Germanen

Vollkommen überladen mit Informationen und Aufzählungen, die am Ende eigentlich nur vermitteln, dass niemand so richtig einen Plan hat. Ist vielleicht auch eher für Leute, die Informationen besser aufnehmen können als ich und schon Vorwissen mitbringen, aber als Einstieg überhaupt nicht empfehlenswert.

Fjodor Michailowitsch Dostojewski - Die Brüder Karamasow

Das Buch stand jetzt bestimmt 6-7 Jahre ungelesen in meinem Regal, da es mit 1150 Seiten schon ziemlich lang ist. Ich bin ja eigentlich ein Freund russischer Literatur des 19. Jahrhunderts, auch wenn ich da bisher nur Novellen (und einen Roman) gelesen habe. Die Brüder Karamasow ist nicht mehr wirklich zeitgemäß und zudem übertrieben lang. Es wirkt wie der Versuch, alles mögliche unterzubringen und für mein Empfinden funktioniert kaum etwas davon. Mein Hauptproblem (neben den unaufhörlichen Ausschweifungen) mit dem Buch ist, dass Aljoscha (der meist der POV-Charakter des Romans ist) das halbe Buch nur irgendwelche Sidequests erledigt, die sich zwar mit der Mainquest schneiden, aber das ganze Buch insgesamt eher aufblähen als es Fülle zu geben.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es Dostojewski gut gelungen ist, die "russische Seele" zu psychologisieren, aber das Buch ist dafür einfach zu lang, ohne dabei wirklich viel zu sagen. Die meiste Zeit über dachte ich auch, dass ich mindestens zwei eigenständige Bücher lesen würde, die irgendwie doch ineinander gequetscht wurden, um möglichst episch und allumfassend zu sein. Vermutlich hätte es mir besser gefallen, wenn es zwei Novellen gewesen wären. In der ersten ginge es dann nur um den Vater und die Beziehung zu seinen Söhnen und Gruschenka, in der zweiten dann um die Söhne selbst. Der Inhalt wäre dann ebenfalls von 1150 Seiten auf höchstens 600 reduziert.


1 Buch für die Challenge gelesen, 3 zusätzliche @ Cipo.