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  1. #11
    #56 – Tokyo Mirage Sessions #FE Encore (NSW)

    Gestartet: 17.01.2020
    Beendet (Cleared!): 10.02.2020



    Warum gerade dieses Spiel?

    Tokyo Mirage Sessions #FE Encore (kurz und ab jetzt: TMS#FE) hab ich angefangen, weil mir das drei Leute ziemlich unabhängig voneinander empfohlen haben. Ich hatte das Spiel gar nicht so auf dem Schirm, ja, wusste nicht mal was davon, bis mir Videos vom Kampfsystem gezeigt wurden. Ab dem Punkt hab ich mich auch ziemlich dafür begeistern können: Mit Fire Emblem (FE) konnte ich dank Fates, Heroes und dem bisschen Shadow Dragon, was ich gespielt habe, durchaus was anfangen und Shin Megami Tensei (SMT) hat mich fasziniert, war aber oft auch tatsächlich zu hart für meinen Geschmack. TMS#FE verbindet quasi diese beiden Spiele – das Kampfsystem ist aus SMT, während die Story sich mehr um Fire Emblem dreht. Man hat’s dem Spiel auch bisschen angemerkt, während die Fire Emblem-Storyline ungefähr dem entspricht, was man von einem Fire Emblem erwartet, muss ich sagen, dass das Kampfsystem durchaus Laune macht.

    Spielweise:

    • Es wurde aufs True Ending hingespielt.
    • Schwierigkeit war Hard. Ich hab das Spiel auf Hard angefangen und jeglichen Content auch auf Hard bewältigt.
    • Hauptcharaktere waren Itsuki (aus logischen Gründen), Kiria (weil ihre Multi-Target-Zauber ziemlich übertrieben waren) und Touma (weil er mir besser gefallen hat als die anderen Charaktere). Die drei genannten Charaktere hatten alle auch mit die größte Partypräsenz: Itsuki war bei 100%, Kiria bei fast 100% (ich hab sie exakt einmal seit Beitritt freiwillig aus der Party genommen) und Touma bei ~80%, da er der Wechselkandidat war, wenn irgendwelche Charaktere gelevelt werden mussten.
    • Die anderen Charaktere hatten zumindest akzeptable Fähigkeiten, waren aber nicht ansatzweise mit dem bestückt, was die drei Hauptcharaktere besaßen. Komplett vernachlässigt wurde Tsubasa - die hatte am Ende auch ziemlich unsinnige Fähigkeiten, aber außer für 60-HP-schwache Sessions war die auch nicht wirklich für etwas gut.
    • Stage Rank war bei den drei Hauptcharakteren 20, der Rest lag zwischen 19 und 16.
    • Carnages (=Waffen) wurden immer dann gecraftet, wenn es sich eben ergeben hat. Ich hab da auch fast gar nichts forciert. Von den Hauptcharakteren besaß jeder jeweils alle bis zum Endboss möglichen Waffen, von den anderen Charakteren nicht. Maximiert waren die aber nicht alle.
    • Vor den Savage Encountern (=Elite-Gegner) bin ich über kurz oder lang fast immer weggelaufen. Es gab ein Item, das einen immer von Kämpfen fliehen ließ, von den hatte ich immer sehr viele einstecken. Ausgenommen waren die Savage Encounter von Lv6-11 und die von Lv56-61. Beide waren für meine Party ziemlich leicht, soll heißen, dass die ohne Einsatz von Specials erledigt werden konnten.
    • Ich hab fast alle Requests erledigt (47 an der Zahl). Von den Side Stories hab ich alle gemacht – um ehrlich zu sein, waren die durchaus relevant fürs Gameplay, da die der Schlüssel zu Dual Arts (=Limit Breaks) und Ad-hib-Performances (=Normale Angriffe mit Extra-Effekten) waren. Der EX-Dungeon (der primär für Kostüme und ein wenig Story gestaltet worden war) wurde auch komplett mit allen seinen Episoden abgeschlossen.
    • Die Arena wurde bis zum Level Intermediate komplett abgeschlossen. Advanced hab ich angefangen, und auch eine 3er-Combo hinbekommen, aber mir war das dann doch zu zeitaufwendig.
    • Jede Mirage besaß ihre zwei fortgeschrittenen Klassen. Ich dachte eigentlich, dass man dann kostenfrei zwischen den beiden Klassen wechseln könne…. was aber nicht so war. Aus diesem Grund waren einige Miragen nicht der wirklich passenden Klasse am Ende zugeteilt, sondern der eigentlich schwächeren Klasse von beiden.
    • Ich hab auf Englisch gespielt – ging ja nicht anders.
    • Spielzeit (bis der Abspann gesehen wurde): 053:07 h (Cleared!), Party-Level: 63



    Story:


    Vor fünf Jahren ereignete sich in Tokyo eine Art tragischer Vorfall. Während einem Konzert des berühmten Chikaomi Tsurugi verschwinden aus dem Nichts über 1,000 Leute, außer einem 13-jährigen Mädchen namens Tsubasa, die währenddessen wie verzaubert durch eine magische Barriere geschützt wird. Tsubasa übersteht das Ganze schwer traumatisiert – unter den Betroffenen befindet sich nämlich auch ihre Schwester Ayaha, die ähnlich wie Chikaomi auch eine äußerst talentierte Sängerin ist.

    Zurück in der Gegenwart: Itsuki, ein mehr oder weniger normaler Schüler, wollte sich eigentlich nur mit seinem Kumpel Touma verabreden, während Tsubasa andersweitig zu tun hat. Als Touma sich jedoch verspätet, endeckt Itsuki Tsubasa bei „One in Millienium“, einer Art Show von einem Typen namens Gojuin, der Nachwuchssängerinnen eine Chance geben möchte. „One in Millenium“ stellt sich jedoch als Falle heraus – Gojuin beschwört Monster aus einer anderen Welt, die allen dort anwesenden das sogenannte „Performa“ entziehen – einer Art Mischung aus Lebensenergie, Persönlichkeit und Einfallsreichtum. Leute, die dieses Performa entzogen bekommen, werden apathisch oder gar bewusstlos. Tsubasa wird von Gojuin in eine ominöse Paralleldimension verschleppt, die Itsuki in einer selbstlosen Rettungsaktion ohne jegliche Waffe auch betritt. Allerdings wird er von einem Monster verfolgt und beinahe erledigt, als er dann Tsubasa endlich findet – er kann jedoch eine Art Licht, das sein Körper abstrahlt, nutzen, um seinen Verfolger damit zu treffen und ihn aus seinem Bann zu befreien. Itsukis Verfolger, die Mirage Chrom, stellt sich im Anschluss sofort und ohne Gegenwehr auf Itsukis Seite, wodurch dieser auf dieselbe Weise Tsubasa retten kann. Chrom erwähnt jedoch nachher, dass er sich an absolut nichts erinnern kann – außer an seinen Namen, was auch für Caeda, mittlerweile Tsubasas Mirage, gilt.

    Nach Tsubasas Rettung bekommen Itsuki und Tsubasa ein „Angebot“ von einer Firma namens „Fortuna Entertainment“ und deren Führungskraft Maiko Shimazaki. Itsuki und Tsubasa sind zu „Mirage Mastern“ geworden, einer seltenen Spezies, die durch eigene Miragen anderen Miragen gegenübertreten können. Maiko möchte die neuen Kräfte der beiden nutzen, um Mirage-Vorfälle zu untersuchen und aufzuklären. Tsubasa lässt sich das nicht zweimal sagen. Sie möchte die Gelegenheit nutzen, um etwas über ihre vor fünf Jahren verschwundene Schwester herauszufinden. Maiko hat aber auch noch andere Pläne für Tsubasa: Aus ihr soll durch Trainingseinheiten von Fortuna Entertainment tatsächlich eine Sängerin werden, da das auch ihre Performance als Mirage Master stärkt. Itsuki dagegen ist eigentlich überhaupt nicht daran interessiert, ein Sänger zu werden oder in Shows aufzutreten – aber was macht man nicht alles für Tsubasa, wenn man denn schon aus dem Nichts neue Kräfte entwickelt…

    Story-Eindruck:


    In der Story gibt es zwei große Baustellen: Tsubasas Karriere auf dem Weg zur Sängerin und letzten Endes noch warum genau diese Mirage-Vorfälle passieren, bei denen durchaus Menschen verschwinden, in Ohnmacht fallen oder ähnliches eben.

    Tsubasas Karriere:
    Gefühlt 60% des Spiels drehen sich eigentlich fast nur um Tsubasa und ihre Entwicklung. Sie startet als schusseliges, naives, nerviges Etwas, wird teilweise noch von den eigenen Freunden deswegen belächelt und wird auch mehr als nur einmal von Fotografen oder Produzenten zusammengestaucht, wie unfähig sie doch ist. Eine Entwicklung ist hier aber vorhanden und wird vom Spiel aus auch hochgepriesen – nach und nach entwickelt sie neue Fähigkeiten, mit bissigen Fotographen umzugehen, besser zu schauspielern, nicht mehr nervös zu sein und noch viel mehr. Die Essenz des Ganzen spiegelt sich auch im Gameplay und in den Side Stories wider. Es geht das ganze Spiel über primär darum, über seine Grenzen hinauszuwachsen, sich teilweise neu zu orientieren und neu zu entwickeln. An dieser Stelle kommen auch die Side Stories von den Protagonisten und ihren Anhängern ins Spiel: Diese sollen zum Teil eine komplett andere Seite des jeweiligen Charakters aufzeigen, was auch absolut gelingt und sehr schön anzusehen ist. Häufig steht die auch in starkem Kontrast zu dem, was man von dem entsprechenden Charakter im Hauptgame sieht. Ohne die Charaktergeschichten würde dem Spiel definitiv etwas Wichtiges fehlen, weswegen es gut ist, dass die auch mit dem Gameplay verankert sind.

    Mirage-Vorfälle:
    Auch wenn Tsubasas Entwicklung vom Niemand zum Superstar in den Vordergrund tritt, passiert hinter den Kulissen natürlich mehr. Die Mirage-Vorfälle betreffen häufig Charaktere, mit denen Itsuki und Co. dank Fortuna Entertainment unmittelbaren Kontakt haben und die Charaktere müssen Grenzen bewusst überschreiten, um den entsprechenden Vorfall zu lösen. Ganz am Ende nimmt die Story dann zwar ordentlich Fahrt auf, viel geht dann aber sehr schnell und eigentlich fast zu schnell. So springt die Story von Tsubasa weg und fokussiert sich massiv auf Itsuki, von dem man sich für eben diese 60% des Spiels berechtigt fragen kann, wofür er genau gut ist. Der Prolog verrät das zwar indirekt schon: Nur er hat die Kraft, Mirage und Menschenkörper zu trennen, genau wie er Chrom und Caeda von ihrem Bann erlöst hat. Warum er die Kraft hat, wird nicht erklärt, wenn ich mich recht erinnere. Dasselbe kann man sich nebenbei auch für einige andere Partymitglieder fragen, die irgendwann eben dazu stoßen. Touma, Kiria und speziell Eleonora kommen mir da in den Sinn, wobei die ersteren beiden an einer Rettungsaktion beteiligt waren – aber eben auch nur das. Ganz gut ist zwar, dass das am Ende revidiert wird, wo noch mal explizit betont wird, wie wichtig jeder war, gleichzeitig ist aber schade, dass das nur aufs Ende beschränkt ist. Das letzte Bisschen beschäftigt sich dann aber auch mehr mit Itsukis eigener Entwicklung, dem primären Antagonisten und dessen Gefäß Hatanaka. Letzterer war im Übrigen nicht amüsant, man hat hier ja nicht einmal versucht, den irgendwie halbwegs glaubhaft oder vernünftig zu gestalten und mit Motiven auszustatten, stattdessen ist das Auftreten ein einziger Witz. Bei anderen Antagonisten (Yup, Medeus), die dieselbe Einstellung haben, seh ich drüber hinweg, bei der genannten Person hätte man das besser gestalten können. Was auch noch besser gestaltet werden hätte können, ist der ganze Anfang, sprich, wie Itsuki und Tsubasa überhaupt an ihre Miragen gekommen sind, weil das auch schon arg komisch inszeniert wurde, ganz nach der guten, alten Holzhammer-Methode „Random-Dude X bekommt aus nicht nachvollziehbarem Grund Kraft Y, mit der er den ultra-bösen Megaboss Z niedermähen kann und die Welt rettet“. Nicht ganz, aber so ungefähr kommt’s schon hin.

    Das Spiel hat nebenbei auch trotz aller Düsternis, die aus Fire Emblem und SMT adaptiert wurde, eine durchaus heitere Note, die sich wohl am auffälligsten im den Auftritten der Charaktere und gerade im Humor äußert. Der zeigt dabei viele Gesichter, vor allem in den persönlichen Geschichten: Barry, gewissermaßen die Ikone der grenzenlosen Beklopptheit, wandert generell munter an der Grenze zwischen „sehr befremdlich“ und „äußerst komisch“, während andere Charaktere wie Touma oder Kiria einfach durch die Situationen, in die sie, gelangen, meist eben unfreiwillig, mit absurden Reaktionen reagieren. An sich mochte ich den Humor wirklich, nicht zu trocken, aber auch nicht aufgebauscht und künstlich, auch wenn ich für Tsubasa wirklich kein müdes Mundwinkelzucken übrig hatte, dafür hatte sie zu viel Screentime und zu wenig mit der eigentlichen Story zu tun.

    Gameplay:


    1) Allgemein

    Zunächst einmal zum Kampfsystem, das eine Mischung aus Fire Emblem und Shin Megami Tensei darstellt. Der Fire-Emblem-Teil ist vergleichsweise gering: Lediglich das Waffendreieck aus Axt, Lanze und Schwert und einige Bane-Kampfskills, also Angriffe, die entweder gegen gepanzerte oder berittene Gegner sowie Drachen gingen, wurden übernommen, während der Rest komplett aus SMT stammt. Soll konkret heißen: Es waren Zauber an der Tagesordnung die z.B. Agi/Agilao/Agydyne/Maragi/Maragidyne hießen, anstatt Feuer oder Elfenlicht und dasselbe gab’s für die physischen Fähigkeiten. Ansonsten gab es, wie in SMT auch, die Möglichkeit, von Elementen keinen Schaden zu bekommen, diese zu absorbieren oder zu reflektieren. Oftmals haben diese Möglichkeiten taktische Optionen geliefert, wenn ein Gegner wenige oder einseitige Angriffe besaß, aber auch wenn nicht, musste man um die Schwächen, Stärken und Immunitäten herumspielen – Schaden nicht abzubekommen, war gerade später bei Bossen sehr wichtig, da der generell sehr hoch ausgefallen ist.

    Was auch noch mit zum Kampfsystem gehört, sind die sog. Sessions. Das waren nichts anderes als Angriffe außerhalb der regulären Zugreihenfolge, wobei jeder Angriff eine weitere Session auslösen konnte, solange bis keine Charaktere mehr übrig waren. Eine Dual Art hat diese Abfolge dann noch zurückgesetzt, sodass einige Charaktere noch einmal drankamen. Wenn das jetzt ziemlich kaputt klingt: Genau das ist es auch. Das Kampfsystem mit den Sessions spielt sich zwar echt dynamisch, ist dadurch aber auch sehr einseitig: Es macht nicht viel Sinn, auf irgendetwas außer die längste Session aufzubauen. Zum Einen hieß das natürlich mehr Schaden, zum anderen hing auch die Beute und das Gold nach dem Kampf von den Sessions ab. Bisschen was hat man auch so bekommen, das war aber kein Vergleich zu dem, was man gebraucht hat. Was ich tatsächlich bei den Sessions auch etwas befremdlich fand: Hin und wieder haben Charaktere eine mögliche Session-Kombination (z.B. Schwert -> Schwert-Lanze -> Lanze-Feuer -> Feuer-Bogen usw.) bevorzugt, obwohl der Gegner gegen eine Angriffsart immun war und eine bessere Möglichkeit offen gestanden wäre. Meist hat das Touma betroffen. Zuletzt sei noch gesagt, dass es nur durch Sessions möglich war, Ad-lib Performances (bei Übereinstimmen des entsprechenden Elements), Dual Arts und Overkills auszulösen, ergo alles, was richtig kaputt war. Dual Arts waren Angriffe mit übertriebenen Effekten, was z.B. eine Komplettheilung für die ganze Party oder eine Wiederbelebung für alle miteinschließt, während Ad-lib Performances meist eine Statusveränderung als Nebeneffekt für die Gegner hatten und immer die Session weitergeführt haben, was auch gut war. Overkills waren Session-Angriffe, bei denen ein Gegner gestorben ist. Die sind dann auf den nächsten Gegner übergesprungen und haben seine Resistenzen und Immunitäten ignoriert. Zuletzt gab es noch Specials, die jederzeit eingesetzt werden konnten, die auch immer eine Session initiiert haben.

    Dann gab es noch das Waffen-/Unity-/Beute-/Performa-System. Waffen/Carnages konnten nicht in Shops erworben oder fallengelassen werden, sondern wurden durch Performa freigeschaltet. Perfoma waren Monster- und Bossdrops, die man für Waffen und Radiant-Skills (in Prinzip Passiv-Boni) benötigt hat. Waffen besaßen dann insgesamt vier Fähigkeiten, Angriffsfähigkeiten, Sessions und weitere Passiv-Skills, die man von einer Waffe lernen konnte, wobei diese im Laufe des Spiels mehrmals zurückgesetzt und erneut gelernt sowie die Waffen verstärkt werden konnten. Die Performa-Kosten waren dieselben. Das war insofern praktisch, weil Fähigkeiten, die man verlernt und im Anschluss doch gebraucht hat, nicht unwiderruflich verloren waren. Man muss aber sagen, dass man schon auf die Extra-Drops durch Sessions angewiesen war, und mit bereits gemeisterten Waffen herumzulaufen war nicht unbedingt produktiv, außer, wenn man die Eigenschaften der entsprechenden Waffe gebraucht hat. Keinen Dank geht dafür an Class Change Unity: Man braucht Meistersiegel, um Klassen zu wechseln, kann dann aber nicht wieder zurück – außer durch ein weiteres Meistersiegel. Die waren dummerweise aber nur begrenzt verfügbar und am Ende gab’s grade mal eins für jede Klasse +1, weswegen sich weitere Klassenänderungen als schwierig herausgestellt hätten. Schade.

    Zuletzt zu den Dungeons: Besser geht’s in meinen Augen fast nicht, zumindest für tatsächliche Handlungsdungeons. Durchlaufdungeons sind dann wieder etwas anderes. Nicht nur, dass bei den Dungeons kaum Fragen offen blieben, warum man in diesen Dungeon geht und nicht in einen anderen, die Dungeons bieten auch einen einzigartigen Bezug zur Story und sind auch nicht langweilig. Es gab vereinzelte Minibosse, verstärkte Schatzkisten, Secrets - und jeder Dungeon hatte wieder sein kleines, ebenfalls einzigartiges Gimmick. Das Gimmick war teilweise zwar auch oft ziemlicher Standard (z.B. schwebende Plattformen und Wege zum Ablaufen oder Effektiv-Fallgruben, die einen zum Anfang zurückbringen), aber wie das Dungeondesign sich letztendlich äußert, ist nur genial. Besonders erwähnenswert fand ich den letzten Dungeon, den ich als wirklich großartig gestaltet empfand und der Bock darauf machte, ihn zu durchqueren und dem Endboss eine Klatsche mitzugeben.

    2) Schwierigkeit

    Zur Hard-Schwierigkeit gibt’s eigentlich nicht viel zu sagen, außer, dass ich mir bisschen was anderes darunter vorgestellt habe. Man muss berücksichtigen, dass ich durch eigene Einschränkungen ohne Heiler (Tsubasa, eventuell Itsuki) und ohne Tank (Mamori) gespielt, Bosse aber grundsätzlich unter ihrem eigenen Level geschlagen habe, außer in einem speziellen Fall. Das Ding war, dass Monster und Bosse auf der Hard-Schwierigkeit zwar ziemlich ausgeteilt und meiner Party grundsätzlich ordentlich mitgegeben haben, was aber dank den Sessions oftmals nicht zur Geltung gekommen ist: Die meisten Monster, die nicht irgendwie anderweitig unbequem waren (wie die einen Magier-Monster, die gegen vier der sechs Elemente immun waren), waren tot, sobald Kiria ihre Multizauber ausgepackt hat und alles andere konnte zumindest dezimiert werden. Da die Strategie sowieso nur war, auf Sessions zu bauen, weil sich alles andere nicht wirklich gelohnt hat, waren die einzigen Unterschiede in irgendwelchen Versuchen, wer angegriffen wurde, und ob überhaupt jemand getroffen wurde. Wenn man da natürlich kein Glück hatte, sah’s generell nicht allzu gut aus.

    Ganz anders geäußert hat sich die Schwierigkeit dann bei gefühlt 15% der Bosse, natürlich dem Endboss, aber vor allem bei den Elite-Gegnern, den Savage Encountern. Diese mussten teilweise richtig umgangen werden und waren der Grund, warum ich immer das Äquivalent zu Rauchbomben dabeihatte: Die waren unbequem, haben enorm viel ausgehalten, schlugen zu wie Berserker, waren zahlenmäßig und natürlich auch levelmäßig immer überlegen. Geknackt hat man die in der Regel nur, wenn man massiven Gebrauch von Specials, und, je nachdem, wie viel Glück man hatte, Dual Arts und Ad-lib-Performances gemacht hat. Für die Arena galt im Endeffekt dasselbe: Gegner zum Zug kommen zu lassen, war nicht hilfreich und wenn, war es sinnvoll, die Anzahl der Gegner vorher auf 1 zu reduzieren, da man nicht nur selbst Sessions ausführen konnte, sondern auch die Gegner.

    Fazit (8,0/10):

    Ich bin voll und ganz der Meinung, dass man sich einen Gefallen getan hat, dem Spiel auf der Switch ein neues Zuhause zu geben. Das Spiel ist nicht übel, hat Spaß gemacht, wenn auch mit ein paar Ecken und Kanten hier und da.

    Das Negative ist mehr oder minder die Story, die schwach anfängt, sich lange nicht von Tsubasa wegbewegt, die mit dem eigentlichen Problem um die Miragen nicht viel zu tun hat und auf die erst viel zu spät wieder eingestiegen wird und das wird dann nicht mal wirklich aufgebaut. Gerade letzterer Aspekt zieht sich aber wirklich durchs ganze Spiel. In Sachen Gameplay kann man die fehlende Strategie anmerken, da nichts wirklich sinnvoll ist, außer auf Sessions zu bauen und davon die längste auszusuchen. Persönlich fand ich’s auch ein wenig schade, dass die Miragen irgendwie austauschbar gewirkt haben, dadurch, dass sie wie SMT-Eldritch Abominations ausgesehen haben, außer vielleicht Chrom, Caeda und Tharja. Und dann war da noch der Detritus-Dungeon. Die Detritus (Perma-Stat-Boosts) sollen ja eigentlich eine Belohnnung darstellen und nicht das System der Savage Encounter ad absurdum führen.

    Positiv lässt sich sagen, dass die Dungeons richtig gut in die Story miteingebunden sind und Lust auf mehr machen. Dabei sind kleine Rätsel mit von der Partie, die in jedem Dungeon anders sind. Hinzu kommen Charakterentwicklungs-Sidequests, die mit einer Prise Humor einhergehen, was die ganze Story auch nochmal auflockert und einen sich besser in die Charaktere hineinversetzen lässt. Das Kampfsystem als solches lässt sich auch durchaus als positiv bezeichnen, es geht schnell von der Hand und sieht schön aus, offenbart Schwächen und Stärken der Charaktere, die man allesamt ausnutzen muss. Es ist, wie es ist: Daran führt wirklich kein Weg vorbei.

    Von mir gibt’s eine Empfehlung für das Spiel und ein Wort der Dankbarkeit an die, die mich auf das Spiel aufmerksam gemacht haben. Man muss aber eben auch manche Eigenheiten der Charaktere sowie die Handlung um die Sänger-/Innen ignorieren können, sowie dass manches nicht wirklich logisch ist.

    Geändert von Kael (02.05.2021 um 19:17 Uhr)

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