Revenant Dogma (PS4)


Revenant Saga war eine große Überraschung für mich, da ich davon nichts erwartet hatte. Es sah auf den ersten Blick komplett billig aus und das erste Dungeon spielt sich auch so. Was war ich überrascht, als ich merkte, dass es motivierende Spielmechanik, ein solides Kampfsystem und tolle, humorvolle Dialoge hat. Revenant Dogma wollte ich deswegen natürlich auch spielen.

RD hat allerdings mit dem ersten Spiel nicht mehr besonders viel zu tun; es wird seltenen manchen Stellen Bezug darauf genommen, aber die Welt sieht anders aus und die Charaktere aus Revenant Saga kommen in dem Sinne auch nicht vor (Albert wird für gewfühlt 10 Sek. als NPC gezeigt). Ich fand die Geschichte entsprechend auch weniger interessant: Erzählt wird hier quasi von einem Konflikt zwischen Menschen und Tierwesen, was wir ja alles schon hatten.
Die Charaktere sind dabei alle ganz nett und unterhaltsam, kommen aber nicht an die Charaktere aus Revenant Saga heran. Mir fehlte vor allem der bissige Humor aus dem Vorgänger.

Ansonsten macht das Spiel viel gleich: Das Kampfsystem ist solide, die Welt nicht zu klein und es gibt viele Komfortfunktionen, die man nutzen kann, aber nicht muss. Ich finde, dass das Vorhandensein solcher Funktionen eine wirklich positive Sache in der Spieleentwicklung ist und wünsche mir mehr davon. Kemco mag kein toller RPG-Entwickler sein, aber zeigt hier auf jeden Fall Dinge, die vortbildlich sind.

Vom Aussehen und z.B. der Dungeongestaltung her ist das hier ein typisches Kemco-Spiel: Es sieht nicht besonders gut aus und auch nicht so, als wäre hier viel Arbeit reingesteckt worden, alles wirkt eher zweckmäßig. Das gilt auch für die Musik, wobei es vereinzelte Stücke gibt, die man sich sehr gut anhören kann.

Ja, Kemco eben, kann man mal spielen, wenn man für ca. 10 Std. solide unterhalten werden will, aber mehr sollte man nicht erwarten. Heftig, dass das großartige Raging Loop auch von denen ist.

Spielzeit: 9,5 Std.
Insgesamt: 6/10