Hajimari no Kiseki (PS4)


Nach Sen no Kiseki IV hatte ich eigentlich erstmal genug von diesen Spielen. Sen III war ja toll, Sen IV auch gut, machte aber viel wie der Vorgänger, zumal hier Dinge eingebaut wurden, die mir nicht besonders geschmeckt haben (ja, ich meine was Sexistisches). Ein bisschen Lust hatte ich dann aber doch auf Hajimari no Kiseki, zumal ich erfahren wollte, welchen Weg die Reihe nun einschlagen wird.

Dazu schon mal: Es sind keine neuen Wege, sondern die abgelaufenen Pfade, die man schon kennt, wobei sich das sowohl positiv als auch negativ zeigte. Letztendlich haben wir hier natürlich eine Spielewelt, in der es viel zu erzählen gibt, aber es gibt in dieser Reihe auch Charaktere, die man langsam mal in Rente schicken kann.

Hajimari no Kiseki erzählt seine Geschichte etwas anders, nämlich durch die Augen von drei Hauptcharakteren: Es gibt Rean, Lloyd und einen Charakter, der sich zuerst „C“ nennt. Wer es ist, hat mich nicht besonders überrascht, weil man den Habitus des Charakters erkennt, ich habe es aber ziemlich gefeiert, dass man endlich den besten, noch nie spielbaren Charakter zu einem Hauptcharakter macht. Das hat mich total abgeholt. Es gibt außerdem noch drei komplett neue Charaktere.

Die Handlung dieses Kiseki-Teils ist deutlich kürzer als die der anderen Spiele, aber dafür gibt es relativ wenig Handlung, die gestreckt und dadurch langweiliger wird. Schade fand ich, dass Rean und vor allem Lloyd mal wieder so viel Raum erhalten, denn die Charaktere kennt man mittlerweile und zumindest Lloyd (der ist halt einfach nett und heldenhaft) kann ich auch bald nicht mehr sehen (bei Rean reicht es aber auch so langsam, obwohl ich den Charakter ganz gern mag). Diese Stunden hätte man lieber in die interessantere Truppe rund um C stecken können, aber evtl. können wir hoffen, dass die in einem neuen Spiel nochmal eine größere Rolle spielen werden. Ich möchte die Charakterentwicklungen hier und die Interaktionen zwischen den Charakteren und – später – den anderen Teams.
Insgesamt fand ich das Spiel spannend, unterhaltsam und mochte es, dass sehr viele Ereignisse hintereinander folgen. Das letzte Kapitel war dann komplett mitreißend.

Ich merke allerdings, dass ich langsam ein wenig die Lust am Spielprinzip dieser Spiele verliere … ich habe überwiegend nur gegen stärkere Gegner gekämpft, weil ich auf andere keine Lust hatte und war froh, dass es zwar optionale Sequenzen, aber keine Nebenmissionen in dem Sinne gibt. Gut gefallen hat mir eine Neuerung, die an Trails 3rd erinnert, nämlich ein optionales Dungeon, in dem man allerhand freispielen kann, von Kostümen, bis hin zu Extra-Szenen (die will ich mir demnächst noch ansehen).
Die Musik fand ich zuerst nicht so auffällig, bis ich sie etwas lauter gestellt habe. Dann blieben doch ein paar Titel im Ohr. Und graphisch ist hier sowieso wieder alles beim Alten und sieht gut aus, wobei die Dungeons aber interessanter und die Rätsel besser werden können.

Das Gesamtpaket ist hier insgesamt wieder gut, aber ich hoffe auf ein neues Spiel mit besseren Dungeons und nehme gerne alle Hauptcharaktere aus diesem Spiel, abgesehen von Rean und Lloyd. Die Reihe kann auf jeden Fall noch was und dass vor kurzem Sen IV in Übersetzung erschienen ist, stimmt positiv, was Lokalisierungen dieser Spiele angeht. Es ist gar nicht so lange her, dass ich zwei Spiele Vorsprung hatte und jetzt ist es nur noch eins. Die sollen ruhig immer schneller arbeiten.

Spielzeit: 27 Std.
Insgesamt: 8,5/10