Atelier Ryza (PS4)
Die letzten Atelier-Spiele haben mir nicht gut gefallen; konkret waren Sophie, Lydie & Suelle und Lulua (das wusste ich noch nicht, als ich das hier gespielt habe, habe es aber vermutet) alles andere als gut und Firis großer Mist. Atelier Ryza sah ja etwas frischer aus, weshalb ich dem Spiel nochmal eine Chance geben wollte, was ich, als ich gesehen habe, dass das Kampfsystem nun deutlich actionorientierter geworden ist, fast bereut habe. Letztendlich wurde ich aber sehr positiv überrascht.
Ryza wirkt deutlich frischer als die letzten Spiele aus der Reihe, die verstaubt, langweilig und beinahe immer dasselbe waren, bei denen man zudem immer mehr Rückschritte zu Teilen wie Shallie bemerkte. Ich hatte die Reihe eigentlich schon mehr oder weniger abgeschrieben, ein wenig wie Tales of und Final Fantasy.
Gut gefallen hat mir, dass das Spiel besser aussieht und lebendiger wirkt, wobei man sich beim Charaktermodell von Ryza wieder fragt, wieso denn jetzt die Hotpants sein müssen…
Ich hatte insgesamt schon das Gefühl, hier eine recht vielfältige Welt präsentiert zu bekommen und mochte auch die Stadt, in der man sich das Spiel über immer mal wieder aufhält.
An das Kampfsystem habe ich mich auch schnell gewöhnt und fand es gar nicht übel; ich würde im Zweifelsfall immer komplett rundenbasierte Systeme behalten wollen, allerdings wirkten die Kämpfe in den Vorgängern zunehmend öde und uninspiriert. Hier wird eben ein größerer Fokus auf Action und Schnelligkeit gelegt, was total ok ist und zum Spiel passt. Auch die Nebenmissionen mochte ich, denn man muss nicht erst in eine Lösung gucken, um sie zu finden und sie werten nett und mit kleinen Nebenhandlungen präsentiert, eben so, wie es sein sollte. Das beste Ende bzw. weitere Enden zu erhalten, ist gut möglich und es ist nachvollziehbar, wie man dorthin kommt.
Vor allem die Handlung selbst hat mir diesmal wieder gefallen: Das Motiv, dass eine lange vergessene Bedrohung wieder auftaucht, ist nicht neu, funktioniert hier aber gut und ist unterhaltsam. Ich fühlte mich ein wenig an Atelier Ayesha erinnert, das ja auch starken Bezug auf Dinge, die mal in der Vergangenheit der Spielgegend passiert sind nimmt, und die wieder relevant werden. Ich mochte auch die Charaktere ganz gern, u.a. Ryza, denn die Charaktere sind in diesem Spiel auch nicht so strohdumm und quietschig wie z.B. in Lulua und Lydie & Suelle.
Zusammen mit der ganz netten, aber nicht immer weltbewegenden Musik hat das hier einen guten Gesamteindruck hinterlassen und mich für einige Stunden am Stück sehr unterhalten. Ich bin jetzt gespannt, ob der Nachfolger auch so wird und ob die Spielqualität nun wieder steigt. Genug zu erzählen gibt es in der Welt von Ryza jedenfalls noch.
Spielzeit: 22,5 Std.
Insgesamt: 8,5/10