Communitytreffen-Moderator
1. Letzten Monat fragte BDraw die Neujahrsvorsätze ab. Wie steht's, schon welche gebrochen? Oder siegt bei dir das Pflichtbewusstsein?
Das Einzige, was ich mir vorgenommen habe, war, dass ich jeden Tag notiere, wie viel Verspätung meine Bahn hat. Das läuft bisher gut. Bin Stand jetzt bei 321 Minuten.
2. Der Winter war ja dieses Jahr vergleichsweise normal, wenn auch recht kurz. Wie stehst du zur kalten Jahreszeit? Nach dem Ski-Fahren mit einem heißen Getränk in der warmen Wohnung sitzen und sich über den Schnee freuen, oder (wie ich) dem Aprilwetter im März entgegenfiebern?
Wenn schon Winter, dann bitte mit richtig viel Schnee, damit es sich lohnt, sich mit Kakao in eine Decke zu kuscheln. Stattdessen hatten wir ja andauernd nur knapp unter 0°C und Schnee, der nach einem halben Tag weggeschmolzen ist. Dann freu ich mich doch lieber drauf, dass wir bald wieder "kein Wetter", also Laborbedingungen haben: 20-21°C, kein Niederschlag, windstill, niedrige Luftfeuchtigkeit.
3. Die großen Parteien haben die ersten Hauptpogrammpunkte für die nächsten Wahlperioden festgestampft. Die Unionsparteien gehen stärker auf Grenzschutz, die Sozialdemokraten wollen sich wieder stärker in Sozialpolitik profilieren. Ohne das ins Politikforum ausufern zu lassen: Was wünschst du dir für das politische Jahr 2019, dass es die ParlamentarierInnen auf dem Schirm haben?
Doch noch Widerstand gegen das neue EU-Urheberrecht, endlich bedingungsloses Grundeinkommen und Schluss mit dem Überwachungsquatsch.
4. Apropos Politik: Frauen dürfen seit mittlerweile über 100 Jahren in Deutschland und Österreich wählen (in der Schweiz ... nunja, unsere eidgenossischen Freunde können nicht überall brillieren); Frauen sind im deutschsprachigen Raum aber nicht erst seit neustem Mitbestimmerinnen, Tonangeberinnen und unter den großen Persönlichkeiten in Europa. Wer ist für dich die bedeutsamste Frau in der deutschen, deutschsprachigen oder europäischen Geschichte?
Jede einzelne. Gemeinsam sind wir (ihr) stark und niemand ist unwichtig.
5. Ich habe neulich wieder feststellen müssen, dass ich alle meine kreativen Energien auf Arbeit verbrate und es in der Freizeit eigentlich nur noch zu spröden Entspannungsaktivitäten schaffe. Wie sieht es bei dir aus: Kannst du Arbeit und Freizeit gut balancieren, oder frisst das eine das andere manchmal viel zu sehr auf? (Arbeit ist nicht nur Erwerbsarbeit; wer Dutzende Bewerbungen im Monat schreibt, sich durch Schule/Ausbildung/Studium schlägt, oder sich in die Schlacht mit einer physischen oder psychischen Krankheit begibt, arbeitet mehr als ich.)
Die Nachwehen meines Umzugs nehmen leider immer noch einiges an Zeit in Anspruch, aber ich habe es kürzlich wieder geschafft, ein bisschen in meiner Freizeit an einem Spiel zu arbeiten und eine neue Rollenspielrunde zu gründen. Hoffen wir, dass ich es schaffe, dran zu bleiben.
6. Wie hältst du's mit Clickbait-Artikeln? Liest du schamlos bei bento alle 42 Dinge, die du und Game-of-Thrones-Charaktere gemeinsam haben, klickst du heimlich auf die Liste der 13 geilsten arte-Tweets von buzzfeed und fühlst dich bei Punkt 3 schon verarscht, oder meidest du stoisch dämliche FAZ-Überschriften, die mehr versprechen, als der mittelmäßige Artikel einlösen kann?
Wie 30-jähriger Deutscher versuchte, in 10 Minuten ein Spiel zu programmieren. Erfahren Sie hier, ob er scheiterte.
7. Apropos arte. Ich halte ja prinzipientreu meine Behauptung aufrecht, dass ich meinen Rundfunkbeitrag allein schon für arte Karambolage bezahlen würde. Ein guter Freund meinte neulich, er würde für "Bares für Rares" auch ein Abo abschließen, wenn das nötig würde. Für welches deutsche oder europäische Fernsehformat würdest du ohne mit der Wimper zu zucken auch Geld hinlegen?
Für gar keines. Ich habe in den letzten Jahren genau drei Dinge im Fernsehen konsummiert: Super Bowl, Eurivision Song Contest und diese Lego Masters Challenge, die RTL letztes Jahr vor Weihnachten gezeigt hat. Auf alle drei würde ich liebend gerne verzichten, wenn ich mir dafür den Rundfunkbeitrag spare (zumal ich für ersteres lieber den amerikanischen Ton hätte und letzteres im Privatfernsehen lief). Das große Problem am Rundfunkbeitrag ist, dass die öffentlich-rechtlichen Sender damit nicht mehr wettbewerbsfähig sein müssen und auch nicht sind.
8. Meine Mutter klagt regelmäßig, dass sie so gern Archäologin geworden wäre, wenn ihr Leben anders verlaufen wär. Wenn du ganz frei wählen könntest, ohne die realen Hindernisse einzurechnen: Womit würdest du dein Leben verbringen? Oder bist du vollauf glücklich mit deinem Beruf bzw. deiner Ausbildung bzw. deiner Zukunft?
Spieleentwicklung und nebenher Leuten, die mir wichtig sind, helfen, ihre Probleme zu bewältigen. Also im Wesentlichen das, was ich momentan in meiner Freizeit tue.
9. Wenn alles so dermaßen schief geht, dass ich keinen Grund zum Weiterleben mehr sähe, hätte ich immer noch einen unabdingbaren Lichtblick: die Spargelzeit und die Wochenenden, wo mein Vater aus diesem Pseudogemüse und so einer komischen Ei-Butter-Sauce das leckerste Gericht zaubert, das man sich vorstellen kann. Ohne welches Gericht könntet ihr nicht existieren?
Nutellabrot. Das kann euch jeder bestätigen, der mal mit mir gefrühstückt hat.
10. Wild card (inspired by BDraw): Nenne, ohne Erläuterung, das erste Wort, das dir jeweils zu diesen Begriffen in den Sinn kommt: Februar, Disney, stabförmige cytochromoxidasereiche Gegenfarbenzellsäulen, Winter, Angela Merkel, Entspannung. Go!
Februar, Frozen, Terminus Technicus, Sommer, Neuland, Kakao.