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  1. #14

    Final Fantasy VIII Remaster - Professional Review

    Einleitung
    Viele von uns blicken wehmütig zurück auf die „goldene Ära“ der JRPGs. Eine Ära, die irgendwann am Ende des Super-Nintendo-Lebenszyklus begann, sich durch die gesamte Playstation-1-Zeit zog und erst in der Zeit der Playstation 2 anfing, zu bröckeln. Damals[Bgalten JRPGs als die ultimative Form von Narration in Videospielen[/B]. Spiele, die eine Geschichte perfekt erzählen konnten und niemals hinterfragt wurden. Zumindest nicht die berühmtesten Titel. Es war die Zeit der ersten Harry-Potter-Bände, die Zeit der Herr-der-Ringe-Filme und viele neue Franchises entstanden dadurch, dass die Zeichen der Zeit erkannt und die Nachahmer auf die Züge aufgesprungen sind.

    Ein definitives Original dieser JRPG-Generation und wohl das innovativste und auch merkwürdigste Rollenspiel seiner Zeit war Final Fantasy VIII. Für mich persönlich ist es das Final Fantasy, welches am weitesten zurückliegt, aber in meiner Erinnerung als eines der besten Spiele aller Zeiten abgespeichert ist. Ich habe das als 15- bis 16-Jähriger auf dem PC verschlungen und – bis auf den Endkampf – begeistert durchgespielt, doch seit fast 20 Jahren keinen Kontakt mehr mit diesem Schinken gehabt. Andere Final Fantasies, auch Teil VI, VII und vor allem IX habe ich immer mal wieder gespielt, weshalb ich besonders neugierig auf das Remaster von Teil VIII war.

    Tatsächlich war dieser Teil auch für Square Enix der wohl unbedeutendste Ableger, zumindest was die Veröffentlichungspolitik betraf. So gab es von Teil IX 2016 schon eine iPad-Version, die auch mittlerweile auf allen anderen Plattformen zur Verfügung steht – genauso das sagenumwobende FF VII, das man auf jeder Plattform bekommt. FF VIII war hingegen lange Zeit der Playstation-Plattform und dem PC vorbehalten und erschien nun erst vor gut einer Woche in relativ modernem Gewand auf allen Plattformen. Dabei hat das Remaster dieselben Komfortfunktionen spendiert bekommen wie bereits die anderen beiden Playstation-Ableger – also Turbo, Unbesiegbarkeit und Zufallskämpfe-Aus, hat aber ebenfalls mit den gleichen technischen Problemen zu kämpfen – insbesondere ultra-niedrig aufgelösten Hintergrundgrafiken als auch eine extrem hakelige und verzögerte Steuerung in den Kämpfen. Und ausgerechnet in diesem Spiel spielt das „Active“ im „Active Time Battle“ eine sehr große Rolle, denn es bietet quasi Echtzeitkämpfe... nur halt mit Menü und Wartezeiten!

    Zur Entwicklungsgeschichte des 1999 erschienenen Rollenspiels ist zu sagen, dass JRPG-Mastermind Sakaguchi sich hier sehr zurückgehalten und kaum Einfluss genommen hat, weshalb sich FF VIII auch in seiner Erzählstruktur von Teil VII und vor allem Teil IX ganz wesentlich unterscheidet. Sakaguchi war zwar ausführender Produzent, doch er arbeitete damals an seinen beiden Babys, dem Spielfilm „Final Fantasy – The Spirits Within“ sowie dem bis heute unbestritten besten JRPG aller Zeiten „Final Fantasy IX“ (zumindest was das Szenario und die Spieltiefe angeht). Final Fantasy VIII überließ er dabei einem Team sehr fähiger Writer und Designer, die zwar einerseits das „merkwürdigste“ Final Fantasy aller Zeiten entwickelten, andererseits aber das wahrscheinlich auch interessanteste und spannendste Gameplay dieser Ära hervorbrachten.

    In der Welt von FF8 befinden sich verschiedene Länder im Krieg. Die Garden-Akademien (im Hintergrund) bilden eine Mischung aus Geheimagent und Söldner aus, die sog. SEEDs.



    Er ist ein Model und er sieht gut aus... Squall. Die frischgebackenen SEEDs beim Sichern einer Brücke in Dollet.



    Da will man Xell einfach nicht seine Waffe zeigen, schon ist man eine "pingelige Sau". Das hyperaktive Sorgenkind hört auf den Namen Xell Dincht. Leider wird die Person nicht ganz greifbar
    In Timber erklärt die Widerstandsgruppe anhand eines Modells, wie man den Wagon hijackt. Abwechslung pur. Hier kidnappt die Gruppe einen Eisenbahnwagon. Die Szenarien sind wirklich kreativ




    Im Kampf tritt man mit bis zu drei Helden an. Wie Kenner erkennen, wird gerade Shiva beschworen. Auf der leider sehr hässlichen Weltkarte sind die Helden gerade mit der Eisenbahn unterwegs - durch Unterseetunnel zu fernen Kontinenten!






    An einigen Stellen sind sogar Figuren Teil der Renderhintergründe. Da sieht das dann richtig ekelhaft aus.







    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Die Handlung ist unfassbar abwechslungsreich und unterhaltsam. Durchhänger gibt es quasi keine, dafür sind die Charaktere bis auf die beiden Hauptfiguren eher schwach und die Dialoge peinlich. Die englische Version ist etwas besser.

    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Gerade für Playstation FF hat man hier schon eine richtige Vielzahl an Möglichkeiten, das Spiel zu gestalten. Zufallskämpfe nerven natürlich, auch wenn man sie mit einem erlernten Edge später ausschalten kann und manche Spielelemente wirken nicht 100% durchdacht.

    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Politisch sehr interessante Spielwelt mit vielen Hintergründen, die aber nur unzureichend erklärt werden. Erkundungsmöglichkeiten sind zahlreich vorhanden. Die Atmosphäre bekommt durch Logiklücken, Charaktere und Dialoge jedoch einen gewaltigen Dämpfer.

    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉ durchwachsen: Ich bewerte hier die Neuveröffentlichung des Klassikers als Remaster. Selbst für ein solches ist die Aufbereitung jedoch zu wenig. Zumindest mit KI hätte man die niedrig aufgelösten Hintergründe etwas schönrendern können. Die schicken neuen Charaktermodelle passen ebenfalls nicht zu dem Rendermatsch.

    Musik: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉- gut, Tendenz okay: Insgesamt ein zweischneidiges Schwert. Es gibt einige wirklich geniale Dinge, welche die düstere Stimmung und die Hexenthematik perfekt einfangen, an anderen Stellen sind die Musikstücke fehlplatziert oder einfallslos.



    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Etwas liebloses Remaster eines ausgesprochen ungewöhnlichen Final Fantasies, das aber über seine Spielzeit erstklassige Unterhaltung garantiert – trotz Logiklücken und Schwächen im Writing.

    Geändert von Cuzco (14.09.2019 um 22:13 Uhr)

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