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  1. #1
    Suikoden I ist eigentlich gar nicht mal generisch, gerade für die Zeit. Die Suikoden-Titel fühlen sich eigentlich imo alle recht frisch an.

    Koudelka wäre mein Geheimtipp. Ein kurzes PS1-Horror-RPG (10-15 Stunden) und mit das stimmigste, was rauskam. Habe es erst sehr verspätet gespielt. Das Gameplay wird nicht zu unrecht kritisiert, aber mit meiner Spielweise fand ich’s eher angenehm als frustrierend. Dafür bekommt man die dichteste Atmosphäre und einge beendruckendsten In-Game-Cutscenes der PS1-Zeit, alles samt RPG-untypischer Dialoge und Figuren, die sich sehr real anfühlen, und einer richtig guten deutschen Synchro.

    PS1-Tales: Ich mag ja Eternias Charaktere recht gern. Destiny ist gerade in der ersten Hälfte auch sehr charmant. Zudem sehen beide Spiele ziemlich gut aus, gerade Eternia mit den handgezeichneten Hintergründen. Nicht perfekt gealtert, aber spielen sich beide auch ohne Emulator noch okay-ish, nur häufige Zufallskämpfe nerven.

    The Legend of Dragoon: Sonys Versuch, Squares Erfolgsrezept zu kopieren. Sieht klasse aus mit den Renderhintergründen und CGI-Zwischensequenzen, aber spielerisch und erzählerisch kann es leider absolut nicht mithalten. Und die Musik ist auch eher schlecht als recht. Das Spiel hat seinen Charme und seine Momente, aber ist keinesfalls ansatzweise ein so rundes Produkt wie eines der PS1-FFs.

    Legend of Mana: Ist klasse, aber ungewöhnlich. Definitiv ein RPG, aber setzt sich aus vielen unabhängigen Episoden zusammen, die meist alleinstehend sind. Gibt drei Handlungsstränge, die sich herausbilden, aber dennoch für ein RPG sehr untypisch. Kämpfe sind einfach, aber das Kampfsystem leider reizlos. Dafür Musik und Optik fantastisch. Kameoka-Mana is best Mana.
    Geändert von Narcissu (23.09.2019 um 23:48 Uhr)


  2. #2
    @Nayuta

    Ich liebe "Evil Queen"! Das ist so schön durchgeknallt!

    @Klunky

    Hab den zweiten Teil vor dem ersten gespielt und fand letzteren z. T. verdammt haarig (Echsendungeon *aaaaaargh*), aber ziemlich cool.
    Beim zweiten Teil hat mich weniger die Graphik als die hakelige Steuerung genervt. (Musste bei einem der ersten Bosse - die Katze - mehrmals anfangen und wirklich alles (!) an Heil-Items aufbrauchen, was ich bis dato hatte.) Und ja, dass mit den Zahnrädern war unglaublich gruselig.

    @Thema

    Star Ocean 2 mochte ich ehrlich gesagt nicht so sehr. Da war "Till the end of time" in meinen Augen bedeutend besser und der vierte Teil gefällt mir bisher auch.

    Keine Ahnung, ob du das (schon) kennst, aber ich werf mal noch Arc the Lad 1-3 und Lunar - Silver Star Story in den Ring. Speziell den zweiten Arc-Teil fand ich richtig gut.
    Lunar konnte ich aufgrund widriger Umstände nur bis zur Hälfte spielen, wird aber irgendwann noch mal nachgeholt. Was ich bis dahin gesehen hatte, war an und für sich gar nicht mal so übel. Nur die Monster waren hier und da ein wenig knackig bzw. zu zahlreich. Ach ja, und die englische Synchro gewisser Personen führt dazu, dass sich einem die Fussnägel hochrollen...
    BITE ME, ALIEN BOY!

    Spiele gerade: Wild Arms 3 [pausiert]
    Zuletzt gespielt: Ever Oasis, Lufia [II - Rise of the Sinistrals], Nekojara Monogatari
    Best games ever: Paper Mario: The Origami King, Tales of the Abyss / Vesperia / Symphonia / Legendia, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney, Zelda - Skyward Sword / Ocarina of Time / The Minish Cap, Kingdom Hearts 2, Dragon Quest VIII & XI, Okami, Ace Attorney-Reihe, Ghost Trick, Shadow Hearts - Covenant, Suikoden Tierkreis, Final Fantasy 6, 7, 9 & 12

  3. #3
    Sorry, dass ich mich schon länger nicht mehr geäußert habe. Ich habe momentan das Problem, meine Notationssoftware wieder lauffähig zu bekommen (ich lebe davon). Da jetzt aber Wochenende ist und die IT von Avid nicht arbeitet, kümmere ich mich jetzt dieses WE um mein Hobby Videospielen.

    Auf jeden Fall mega nice von Euch. Danke für die vielen Anregungen und Vorschläge. Das Thema ist doch sehr spannend...

    Zitat Zitat von Shiravuel
    The Legend of Dragoon fand ich sehr gut, KS ist zuerst gewöhnungsbedürftig, aber nach einiger Zeit kriegt man es hin.
    Man müsste nur irgendwie an das Spiel kommen. Es ist halt komplett vergriffen, besonders das PAL-Release. Ich habe leider keine umgebaute Konsole mehr und obwohl die PS3 regionfree ist, weigert sie sich bspw. bei Chrono Cross, da es ein importiertes PS1-Spiel ist. Es gehen anscheinend nur PS3-Spiele regionenübergreifend. Auf jeden Fall bekommt man das Spiel nicht unter 100 Euro gebraucht. Anscheinend sind zu wenige gepresst worden und im Playstation Store findet man es leider auch nicht. Auch wenn es sich wohl um eine "PS1-Final Fantasy"-Kopie handelt, interessant hätte ich es schon gefunden.

    Zitat Zitat von Narcissu
    The Legend of Dragoon: Sonys Versuch, Squares Erfolgsrezept zu kopieren. Sieht klasse aus mit den Renderhintergründen und CGI-Zwischensequenzen, aber spielerisch und erzählerisch kann es leider absolut nicht mithalten. Und die Musik ist auch eher schlecht als recht. Das Spiel hat seinen Charme und seine Momente, aber ist keinesfalls ansatzweise ein so rundes Produkt wie eines der PS1-FFs.
    Ja, das Spiel scheint tatsächlich umstritten zu sein. So gibt es einige, die es als besser als FF für die PS1 bezeichnen und andere, die es als deutlich schlechter bezeichnen. Scheint wohl die Spielergemeinde zu spalten. Was ich nicht verstehe ist, warum es gar so selten ist. Es wurde ja von Sony als AAA-Titel vermarktet. Andere nicht so begehrliche Spiele bekommt man hinterhergeworfen. Ich besitze ja die "Granstream Saga", weil Quintet, weil Terranigma/ Illusion of Gaia bzw. Time... Allerdings wirkt dieses Spiel eher wie der verzweifelte Versuch von Game Arts ein alternatives Grandia zu basteln, zumindest vom Feeling, wobei natürlich Grandia das eindeutig um Welten bessere Spiel ist...

    Zitat Zitat von Shiravuel
    Star Ocean - The Second Story war klasse: Wenn Du einen der coolsten Charaktere im Spiel in deine Party kriegen willst: mach den ersten Durchgang mit Rena. Stell ihr aber die neuen großen Zauber, die sie lernt, erstmal aus, die ballert gnadenlos auf 10 HP-Feinde mit den größten, mana-intensivsten Zaubern
    Wie gut, dass es im Dezember für die Switch erscheint. Ich hoffe, sie geben sich Mühe und es wird eine höhere Auflösung als die verwaschenen FF-PS1-Remaster bekommen. So weit ich glaube, wird Star Ocean 2 ja auf dem PSP-Remake basierend. Ich habe keine Ahnung, ob sie das in HD-Auflösung hinkriegen.

    Zitat Zitat
    Die beiden obersten Spiele sind allerdings sehr zeitintensiv, vor allem Star Ocean - The Second Story, da habe ich ca. 150 Stunden rein versenkt.
    Okay, vielleicht lass ich's dann doch bleiben. So lange Spiele breche ich meist immer irgendwann ab.

    Zitat Zitat von Nayuta
    Star Ocean 2 habe ich letztes Jahr durchgespielt und naja, fand es OK, aber das Skript ist stellenweise schon etwas pubertär geschrieben. So macht sich Claude z.B. mehr Sorgen darüber, wie er Rena und seinen selbst erkorenen Rivalen Dias beeindrucken kann, anstatt sich auf seine missliche Lage zu konzentrieren. Ist ja nicht so als wäre er auf Klassenfahrt, sondern er befindet sich auf einem fremden Planeten der auch noch von einer großen Gefahr bedroht wird und er selbst einfach mal so die Verantwortung eines Helden aufgeladen bekommt...
    Das pubertierende kennen wir aus Final Fantasy 8. Die anderen Star Ocean Teil (3,4,5) gingen mit ihren Schicksalen jedoch ernster um.

    Zitat Zitat
    Dadurch dass die Party so hochvariabel ist sind die Dialoge leider auch relativ austauschbar geschrieben. Persönlichkeit erlangen die Charaktere nur in den gelegentlichen Private Actions (vergleichbar mit den Active Time Events aus Final Fantasy 9).
    Okay, ich glaube auch, dass einen keinen Sinn mehr macht Star Ocean 2 in die Challenge mit aufzunehmen. Alleine weil es schon so lange dauert. Austauschbare Figuren stören mich tatsächlich. Das war bei FF8 auch schon schwierig, wobei es immerhin noch einen relativ gute personalisierten Hauptcharakter gibt.

    Zitat Zitat
    Wenn Zeit ein Problem darstellt, wäre Rhapsody: A Musical Adventure vielleicht eine Überlegung wert. Das Spiel ist recht kurz und selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad ein Kinderspiel. Man sollte nur nicht zuviel davon erwarten. Im Grunde ist es ein Wohlfühl-RPG dessen naive Handlung durchaus Spaß machen kann, allerdings keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Man hangelt sich eher von Musikeinlage zu Musikeinlage vor. Lediglich die Dungeons sind etwas langweilig designet, da sie nur aus den drei Themen Wald, Höhle und Verlies mit den immergleichen Versatzstücken bestehen.
    Das mit den langweilig designten Dungeons kenne ich aus so gut wie jedem JRPG. Wenn das jetzt noch mehr die gleichen Versatzstücke sind, ist es wahrscheinlich eher nix für mich. Ich hatte mal Lufia 3 für den Gameboy Color. Das war nach den ersten drei Städten so nicht mehr motivierend genug, es weiterzuspielen. Außerdem mag ich diese zuckersüßen Stile nicht. Ich weiß nicht... Es kann klassischer Anime sein, aber nicht so überkandiert...

    Zitat Zitat von Kadaj
    Valkyrie Profile: Sehr eigenes Spiel, das ein gewisses etwas hat. Mein Fall war es nicht so 100%ig, gilt aber bei vielen als eines der besten PSX RPGs
    Persona 2: Hier gilt im Grunde genau das gleiche wie bei VP
    Jade Cocoon: Sehr kurzweiliges Spiel, bei dem man Monster fängt alla Pokemon. Ich fand das damals klasse, allerdings ist es in der allgemeinen Beliebtheitsskala wohl nicht weit oben.
    Tatsächlich war mir Persona 2 ein Begriff, aber da ich den fünften Teil hier habe, habe ich es nicht erwähnt. Ich würde wahrscheinlich zu allererst einmal Teil 5 spielen, wenn ich ein Spiel aus dieser Reihe in Angriff nehmen möchte. Jade Cocoon hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich glaube, in der RPG-armen Zeit der PS2 (2000-2002) kam ein Nachfolger für die PS2 heraus, den ich jedoch gerade wegen der Monstarfang-Thematik nicht gespielt habe. Ebenso würde ich mir auch Digimon nicht ansehen. (Verhält sich wohl irgendwie Sonic zu Mario ist wie Digimon zu Pokémon)... Das einzige Monstersammelspiel, das ich mochte und auch durchgespielt habe, ist Ni No Kuni 1.

    Zitat Zitat von Klunky
    Schreibe mal deine Eindrücke zu Alundra(1) bin mal gespannt was du davon hälst, das Spiel an sich ist nicht ganz leicht das kann ich dir garantieren, aber gerade der Umfang mancher Dungeons und deren Wegfindung ist faszinierend. Leider ist es auch ein Spiel was ständig seine eigenen Regeln bricht weswegen man auch manchmal zu Unrecht bei einer Passage festhängen kann. Achja falls du es bis zum Echsendungeon schaffts, bleibe stark, solche Tiefen hat das Spiel danach nur noch mal beim Endboss.
    Das mache ich. Auch wenn ich's vielleicht nicht durchspiele, mache ich einen Zwischenbericht darüber. So viel kann ich jetzt schon sagen: Ich habe es mir ganz anders vorgestellt... irgendwie ungewöhnlicher. Nun ja, noch bin ich noch nicht so weit. Besonders begeistern konnte es mich bisher aber auch noch nicht.

    Zitat Zitat
    Ansonsten glaube ich dass dir Alundra 2 bei weitem besser gefallen würde, sofern du dich an alter PS1 low polygon Grafik gewöhnen kannst. Es ist viel klassischer in seiner Narrative aber paced diese auch zufriedenstellend, man hat sehr liebenswerte Charaktere die man gerne auf seinen Weg begelteitet, es ist zudem äußerst abwechslungsreich es gibt viele verschiedene Settings in den Dungeons, die anders als im ersten Teil, sich nicht einfach nur wie Filler anfühlen sondern mit einer Geschichte verbunden sind. Obendrein gibt es auch noch viele Minispiele auch während des Hauptgeschichte, man muss keines davon schaffen um weiter zu kommen, allerdings gibt es ein paar nette Belohnungen dabei zu verdienen.
    Bei Alundra 2 wurde mir bisher immer abgeraten. Aber "abwechlungsreich" und "verschiedene Settings in den Dungeons, die mit der Geschichte verbunden sind" sowie liebevolle Hauptcharas, die man gerne begleitet, sind genau mein Ding. So ein Spiel wünsche ich mir eigentlich schon immer. Habe mir damals die erste halbe Stunde von Alundra 2 als Let's Play angeschaut, fand es aber da nicht so berauschend. Aber dem Titel könnte ich mal eine Chance geben, vor allem, da er bis auf den Titel nichts mehr mit dem Vorgänger gemein hat.

    Zitat Zitat
    Viele haben den 2. Teil damals verschmäht weil es eben noch diese in den Kinderschuhen steckende 3D Grafik hat und in eine ganz andere Richtung geht als der erste Teil (sollte auch ursprünglich kein Nachfolger werden) aber ich behaupte mal über die Zeit hinweg wird man die Vorzüge dieses Titels zu schätzen wissen, wäre er nicht so unglaublich unbekannt.
    Okay, mal schauen, wo ich das Spiel herbekomme...

    Zitat Zitat
    Koudelka wäre mein Geheimtipp. Ein kurzes PS1-Horror-RPG (10-15 Stunden) und mit das stimmigste, was rauskam. Habe es erst sehr verspätet gespielt. Das Gameplay wird nicht zu unrecht kritisiert, aber mit meiner Spielweise fand ich’s eher angenehm als frustrierend. Dafür bekommt man die dichteste Atmosphäre und einge beendruckendsten In-Game-Cutscenes der PS1-Zeit, alles samt RPG-untypischer Dialoge und Figuren, die sich sehr real anfühlen, und einer richtig guten deutschen Synchro.
    Das ist der geistige Vorgänger von Shadow Hearts oder? Das könnte mir gefallen...

    Zitat Zitat
    PS1-Tales: Ich mag ja Eternias Charaktere recht gern. Destiny ist gerade in der ersten Hälfte auch sehr charmant. Zudem sehen beide Spiele ziemlich gut aus, gerade Eternia mit den handgezeichneten Hintergründen. Nicht perfekt gealtert, aber spielen sich beide auch ohne Emulator noch okay-ish, nur häufige Zufallskämpfe nerven.
    Zufallskämpfe bei Tales-Spielen? Igitt, Igitt! Ich hoffe, dass diese Spiele nicht so generisch sind wie Tales of Hearts.

    Zitat Zitat
    Keine Ahnung, ob du das (schon) kennst, aber ich werf mal noch Arc the Lad 1-3 und Lunar - Silver Star Story in den Ring. Speziell den zweiten Arc-Teil fand ich richtig gut.
    Lunar konnte ich aufgrund widriger Umstände nur bis zur Hälfte spielen, wird aber irgendwann noch mal nachgeholt. Was ich bis dahin gesehen hatte, war an und für sich gar nicht mal so übel. Nur die Monster waren hier und da ein wenig knackig bzw. zu zahlreich. Ach ja, und die englische Synchro gewisser Personen führt dazu, dass sich einem die Fussnägel hochrollen...
    Tatsächlich kenne ich nur Arc The Lad Twilight of the Spirits für die PS2. Ich wusste, dass die Arc-Vorgänger existieren, aber keine Ahnung, ob die jemals in Europa erschienen sind. Wäre natürlich auch mal cool, da einen Blick drauf zu werfen. Lunar kannte ich gar nicht...

    @ Thema:

    Nun ja, ich wollte ein bisschen aufholen und habe nun tatsächlich zu Dragon Quest gegriffen, einfach weil ich mal den Urvater aller japanischen Rollenspiele spielen wollte. Ich habe es gestern Abend und heute vormittag nun auch durchgespielt und ich würde später oder spätestens morgen meinen Bericht über dieses spielbare Museumsstück hier veröffentlichen. Es erfordert auf jeden Fall jede Menge Disziplin diesen Schinken heutzutage noch durchzuspielen. Das ist umso verwunderlicher, weil man die ein Jahr später erschienenen Final Fantasy 1 und The Legend of Zelda auch heute noch einigermaßen spielen kann. Dragon Quest ist da wesentlich garstiger, selbst für ein Erstrollenspiel. Dass es damals so ein Erfolg war, ist für mich kaum nachvollziehbar. Selbst die zitierte Ultima-Serie hatte anno dazumal wesentlich mehr Spielspaß zu bieten...

  4. #4
    Zitat Zitat
    Dass es damals so ein Erfolg war, ist für mich kaum nachvollziehbar.
    Das liegt aber auch einfach vor allem daran, dass Dragon Quest der erste Vertreter seiner Art war, namentlich JRPG, und man ganz einfach nichts zum Vergleichen hatte, um es schlechter da stehen zu lassen. Vor allem wurd das Spiel ja erst in Japan allein ein Erfolg, und auch dort wurd die Serie erst mit Teil 3 zur richtigen Ikone.
    ٩( ᐛ )و

  5. #5
    Also Final Fantasy 1 finde ich ja sogar auf dem GBA ziemlich anstrengend, die NES Version ist da noch mal eine Ecke zäher dadurch dass die Charaktere so eine unfassbar niedrige Trefferchance haben, wer heutzutage mit begrenzter Zeit die Spiele von vorne bis hinten ohne Emulatortricks durchspielt muss wirklich eine Engelsgeduld besitzen.
    Bei Dragon Quest die NES Version ist durchaus auch ein zäher Schinken, wenn es auch noch mal ein Stück simplistischer da das Party-Mangement auf eine Person begrenzt ist und dadurch vor allem die Kämpfe kürzer dauern. (ein Grund warum Dragon Quest 2 & 3 bei weitem anstrengender sind) Auch hat es einen überschaubaren Umfang weswegen es leichter fällt bei der Stange zu bleiben. Auf dem Gameboy Color hatte man noch mal an einigen Werten geschraubt die das Spiel angenehmer machen ohne dass damit eine gewisse Grindingnotwendigkeit eliminiert wird.

    Aber ich glaube gerade wegen seiner Simplizität kann ich dem ersten Dragon Quest noch was abgewinnen und habe es im Gegensatz zu Final Fantasy 1 auch am Ende durchgespielt. Die Zauber so wenige es auch sind, haben alle ihren eigenen kleinen Nutzen, nichts davon ist nutzlos und lässt man einfach liegen. Deswegen kommt man durchaus mal in die Überlegung ob man es wagen will mal Schlaf auf einen Gegner zu wirken der ansonsten über die Dauer zu viel Schaden macht. Genau so gibt es durch das begrenzte Inventar ein gutes Maß an Ressourcenmangement was an die Dungeon-Länge angepasst wurde, es fühlt sich dann irgendwo doch wie ein Abenteuer an. Aber am besten finde ich die offene Welt die man noch gutdünken erkunden kann und wo man durch fast nichts aufgehalten wird. In FF1 ist es eigentlich relativ einfach zu wissen was man als nächstes machen muss, in der Welt von Dragon Quest gibt es aber viele kleine Rätsel und Geheimnisse verstreut die man im Laufe des Spiels zwangsläufig alle lösen muss. Dabei wird es nie zu kryptisch und die Bewohner bieten einen meistens Hinweise. Sich das Spiel nach und nach zu entschlüsseln und herauszufinden wie man zum Endboss kommt, während man munter vor sich her questet und grinded war für mich persönlich der größte Reiz an dem Spiel gewesen. Für das was es ist finde ich es daher ziemlich rund. Und ja damals war das mit dem Leveln alles noch ziemlich neu und selbst heute haben inkrementelle Mechaniken ihren ungeheuren Reiz da fällt es wohl nicht schwer sich vorzustellen wie es damals gewirkt haben muss.
    Geändert von Klunky (28.09.2019 um 15:18 Uhr)

  6. #6

    Dragon Quest - Professional Review

    Einleitung
    Es existieren zwei Gründe, wieso ich mich entschieden habe, das 34 Jahre alte Original-Dragon Quest anzugehen.

    Erstens: Ich möchte dieses Jahr diese Challenge abschließen und das schaffe ich nicht nur bei Spielen, die länger als 70 Stunden benötigen. Und bei Dragon Quest hieß es: „You can beat the full game in a 3 to 5 hours“. Naja, ganz so einfach ist das nicht, aber in unter 10 Stunden schafft man dieses Spiel auf alle Fälle.

    Zweitens: Es gilt als das allererste JRPG-Spiel und hat sozusagen das Genre begründet.

    Im Mai 1986 in Japan erschienen ist das Spiel lediglich zwei Jahre jünger als meine Wenigkeit und damit schon sehr alt – quasi auch immer noch eines der ersten NES-Spiele. Der unter dem Dach von Enix agierende damalige Entwickler Chunsoft entwickelte unter der Leitung von Yūji Horii, der die Serie bis Teil 9 verantwortete, das erste „Dragon Quest“. Ein simples Fantasy-Rollenspiel, das sich an dem amerikanischen RPG Ultima und dem „Dungeons & Dragons“-Regelwerk orientierte. Allerdings ist es trotz spielerischer Gemeinsamkeiten kein dreister Klon seines Vorbildes, denn Dragon Quest hat ein Alleinstellungsmerkmal: Anstelle eines düsteren Sci-Fi oder Fantasy-Settings spielt man diesmal in einer (für damalige Verhältnisse) bunten und comichaften Anime-Märchenwelt.

    Dafür hat Enix hier kurzerhand Bande mit Akira Toriyama geschlossen, dem japanischen Manga-Zeichner, der für seine Dragonball-Universum weltweit bekannt ist. Daher ist Dragon Quest ein eher malerischer Abstecher in einer – wenn auch noch sehr minimalistischen – Animewelt mit bereits einigen Eigenheiten, die ich im Review näher erläutere.

    Ich glaube dennoch, dass es für damalige Verhältnisse schon zu Release etwas veraltet war, bzw. kurz darauf veraltet gewesen sein wurde. Schließlich bot Ultima ab Teil 2, der 1983 erschienen war, schon ein etwas weniger generisches Spielereignis und etwas mehr Tiefe. Wäre ich als Kind mit Dragon Quest eingestiegen, hätte ich wahrscheinlich auch dadurch keine Lust an Rollenspielen entwickelt.

    Wobei man sagen muss: Es kann auch gut gehen. Denn in Dragon Quest ist alles angelegt, was ein wunderbares Spieleerlebnis benötigt: Es hat nur einfach viel zu wenig davon.





    Es geht um Heldentugenden und Kampf. Der Kanzler erläutert noch mal alles im Detail.



    Selbst die Gespielin drückt sich sehr gewählt aus. Auch das berühmt-berüchtigte "Puff-Puff" kam schon vor. Für nur 20 Münzen wurde man hier ebenfalls wieder im Unklaren darüber gelassen.



    Mit dem Zauber "Glow" oder einer Fackel sieht man so weit. Auch hier gibt es witzige Wortspiele mit den Gegnernamen.




    Das sind die "Städte" in diesem Spiel. Das ne Weltkarte.




    Witziger Humor: Im Spiel ist von "eskortieren" die Rede. Also wird die Prinzessin ins Schloss "eskortiert"...
    Die Prinzessin kann sich leider nicht benehmen - in der Gegenwart des einsamen Helden. Die bürgerliche Konkubine drückt sich dabei schon etwas gewählter aus.






    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➃➄➅➆➇➈➉ gravierende Mängel: Selbst für 1986 hätte man hier mehr erzählen können. Schon bei Zelda war das etwas besser gelöst. Dafür sind die Texte wirklich nett geschrieben und sorgen durch ihre Eigenwilligkeit, dass das Spiel mehr Lebendigkeit besitzt, als man ihm ansehen würde.

    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➄➅➆➇➈➉ artet in Arbeit aus ohne Spaß zu machen: Kurze Strecken erfordern zu viel Grind. Es dauert sehr lange, bis der Held im Level aufsteigt und eine Möglichkeit hat weiterzuspielen. Das streckt die Spielzeit um die Hälfte.

    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉ durchwachsen: Natürlich ist das Königreich äußerst generisch und dadurch ist die Atmosphäre kaum vorhanden. Charme hat’s aber irgendwie trotzdem.

    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Man sieht dem Spiel trotz neuer Sprites und mehr Farben sein hohes Alter in jeder Kachel an. Aber das macht den Reiz aus und konserviert das Original-Spielgefühl.

    Musik: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉- gut, Tendenz okay: Erstaunlich gut und vor allem komplex für diesen alten generischen Schinken. Der Soundtrack bietet bereits die verträumt-bizarre Dragon Quest-Magie im Ansatz.



    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➄➅➆➇➈➉ Spiel artet in „Arbeit“ aus ohne Spaß zu machen: Der Auftakt zu einem ganzen Genre ist dieses spielbare Heldengedicht, welches aus historischem Interesse und der kurzen Spieldauer auch heute noch spielbar ist.


    Ausblick:

    Ich möchte allerdings nicht wissen, wie die anderen beiden kürzlich erschienenen Remakes sind. Wie Klunky schon angedeutet hat, sind diese Spiele eher anstrengender, da man nun zwar mehr Helden hat, aber längere Spieldauer, mehr Gegner gleichzeitig, was somit längere Kämpfe und noch mehr Grindzeit bedeutet.

    Teil 4, 5 und 6 besitze ich für den DS und hab in Teil 5 schon mal reingeschnuppert. Es wirkt auf jeden Fall schon einigermaßen rund und ist interessanter erzählt und bietet neben der typischen Dragon Quest Magie und den kleinteiligen Episoden aber auch eine interessante Sichtweise auf das Leben des Protagonisten. Ich könnte mir Teil 5 noch am ehesten vorstellen.

    Teil 7 habe ich nach gut 25 Stunden erst mal ruhen lassen. Hier ist es mir zu fragmentarisch und trotz süßer kleiner Geschichten finde ich es, gerade wegen der lamen Heldengruppe, etwas laaaaaaangweilig. Außerdem soll es 80 Stunden dauern...

    Teil 8 hab ich für die Playstation 2 damals gespielt. Ich muss zugeben, dass ich auch mit diesem Exemplar nicht warm geworden bin. Es bietet wieder eine kleinteilige, episodenhafte Handlung und nicht unbedingt gut geschriebene Charaktere. Es ist trotz seiner – für damals – unglaublich schönen Optik und seiner genialen Musik eher langweilig, wobei ich die Grundidee richtig genial finde, mit dem verhexten König und der als Pferd verhexten Prinzessin auf einem Planwagen durch die Lande zu ziehen.

    Was hingegen ein wirklich richtig hervorragendes Spiel ist, ist Teil 11. Auch hier bleibt sich Dragon Quest weitestgehend treu, es holt aber so ziemlich alles aus der Formel raus, was geht! Es bietet aber das erste Mal eine SPANNENDE Story und eine wahnsinnig tolle Heldengruppe. Dem Spiel mangelt es NUR an abwechslungsreichen Dungeons.

    Die Art, wie die Handlung in Szene gesetzt wird, die schrulligen Figuren, die spannenden Ereignisse und die märchenhafte Spielwelt sorgen für eine erstklassige Atmosphäre. Jetzt wo das Spiel in der Switch-Fassung noch zusätzlich mit einem vernünftigen Soundtrack erscheint, würde ich dem Spiel eine ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➉ hervorragend geben. Ohne mit der Wimper zu zucken. Ich habe es damals hier mit einer ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut bewertet, da die Musik in dieser Fassung so furchtbar war und die ansonsten so tolle Atmosphäre gestört hat. Aber das Spiel ist eigentlich eine ➊➋➌➍➎➏➐➑➒➉. In der Definitive Edition für die Nintendo Switch würde es von mir diese Note bekommen. Alleine dass man nun für die Oberwelt auch die Musik Dragon Quest 8 nehmen kann. Wobei auch die 11er Musik ganz schön ist, wenn sie – wie gedacht – mit einem Orchester erklingt und nicht mit den GM-Standard-Sounds der Playstation 4!!!
    Geändert von Cuzco (28.09.2019 um 20:48 Uhr)

  7. #7

    The Legend of Heroes - Trails of Cold Steel 2 - Professional Review

    Vorwort:

    Anders als bei vielen anderen Rollenspielserien aus Japan, bei denen die einzelnen Ableger komplett eigene Geschichten in jeweils eigenen Spielwelten erzählen, ist die sehr ambitionierte „Tales of Heroes“-Serie ein zusammenhängendes Konstrukt. So ähnlich wie Suikoden spielen die Ableger zwar an anderen Orten, aber die Handlungen sind miteinander verknüpft und einzelne Charaktere tauchen auch in mehreren Ablegern auf.

    Bei Tales of Heroes ist der Schauplatz der Großkontinent Zemuria. Die einzelnen Ableger spielen dabei jeweils in einem bestimmten Land, wobei sie gegenseitig auch Einfluss auf andere Länder und somit andere Ableger nehmen. Ebenfalls bestehen die Ableger in der Regel aus mehreren Teilen mit Fortsetzungen. Das bedeutet auch wieder, dass die Serie ziemlich ins Detail geht und sich mehr wie ein historischer Roman anfühlt als ein Fantasy-Rollenspiel. Da hier die Schicksale von verschiedenen Charakteren in sämtlichen Einzelheiten beleuchtet werden, erinnert die Serie ein wenig an den Romandreiteiler „Jahrhundert-Saga“ von Ken Follet, die Europa von der Industrialisierung bis zum Mauerfall begleitet und die signifikanten Ereignisse des Weltgeschichte aus dem Blickwinkel verschiedener Familien und deren Angehöriger in einflussreichen Positionen beschreibt. Im Grunde funktioniert die „Tales of Heroes“-Serie genauso – mit dem kleinen Unterschied, dass alles Fiktion ist und in Zemuria natürlich auch Fantasy-Elemente wie Kobolde und Hexen eine wichtige Rolle spielen.

    So begann alles mit der „Trails in the Sky“-Triologie, die sich maßgeblich auf das friedliche und traditionelle Königreich Liberl im Südosten des Kontinents konzentriert. Die Ereignisse nehmen dabei Einfluss auf die vier „Trails of Cold Steel“-Teile, welche die Sicht von wichtigen Figuren aus dem benachbarten Kaiserreich Erebonia beleuchten, einem Großreich, dass besonders viel Scheiß baut und auf dessen politischer Bühne es so richtig zur Sache geht. Der von der Republik Calvard und dem Kaiserreich gleichmaßen beanspruchte autonome Stadtstaat Crossbell, der als Pufferzone zwischen diesen beiden Nationen herhalten muss, bekommt ebenfalls zwei Spiele spendiert, die die Geschichte wiederum aus Sicht einer Gruppe von Ordnungshütern erzählen. Da ich damit rechne, dass der Entwickler Falcom schon den nächsten Ableger in der Mache hat, werden auch in Zukunft neue Teile in neue Länder einführen, die momentan bloße Feindbilder bzw. Verbündete sind wie eben die Republik.

    Das 2017 in Deutschland für Vita und PS3 (und 2019 auch für PC und PS4) erschienene „Tales of Heroes – Trails of Cold Steel 2“ ist der zweite Teil des bisher umfangreichsten Ablegers der Serie und markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Kontinents. Der erste Teil diente als Einführung und endete mit einem Cliffhanger – hier mein Review hier mein Review. Teil 2 beleuchtet den Bürgerkrieg und schließt nahtlos an Teil 1 an. Dabei passiert wirklich viel und das erste Mal werden auch die anderen Ableger (Liberl, Crossbell) interessant, die mit den Ereignissen in direkter Verbindung stehen. Man muss diese anderen Ableger zwar nicht gespielt haben, da das Spiel die Ereignisse schon einigermaßen gut erklärt. Aber wer wirklich en detail alles genau samt Figuren und deren Hintergründe erfahren möchte, der sollte auf jeden Fall wissen, dass es diese Spiele gibt und sie spielen, bzw. zur Not Zusammenfassungen darüber lesen. In dem Review beschränke ich mich nun auf Cold Steel 2 und gebe noch einen Ausblick auf den direkten Nachfolger.

    Wenn Machias wie ein Paket verschnürt ist, freut sich der Jusis. Achtung fieser Spoiler: Es gibt jetzt ein Snowboarding-Minispiel.




    Die Suche und Wiederkehr der Klasse 7 ist sehr emotional. Schützenhilfe bekommt Rean u.a. von dem schlitzohrigen Bracer Oval.



    Hmmm??? Wildlebende Affen im verschneiten und sehr weit nördlichen Ymir? Verstehe das wer will! W... t... f...???



    Auch der gute Herr Makarov inklusive seiner Nikotinsucht ist wieder zur Stelle. Celine ist absolut sensationell. Ich liebe Katzen!









    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut: Das Spiel beginnt außerordentlich stark und wird dramaturgisch toll erzählt, gipfelt jedoch dann in einigen Durchhängern, wo die Luft raus ist. Besonderes Augenmerk auf Charakteren, auf Dialogen meistens auch.

    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut: Ein tolles Kampfsystem mit vielen Facetten und einer spannenden Mech-Erweiterung trifft auf überlange fade Dungeon-Erkundung, 0815-Quest-Aufbauten und nervenstrapazierende Längen.

    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Erebonia ist immer noch Erebonia. Die ganze Spielwelt ist mindestens genauso detailliert wie Westeros. Leider gibt es in Cold Steel 2 ein paar Schauplätze zu wenig.

    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉ durchwachsen: angestaubtes Bild, teilweise Performance-Einbußen bei Spezialeffekten und Cut-Scenes, ein leichtes Color-Grading in Richtung Sepia, das es auch nicht besser macht sowie äußerst lückenhafte Sprachausgabe

    Musik: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉ sehr gut: Weniger Fahrstuhlmusik, keine schrillen Nummern mehr, aber epische passende Scores und wunderschöne neue ruhige Themen



    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ Gut
    Unfassbar stark beginnendes Abenteuer, das nahtlos an den Vorgänger anknüpft, auf dessen Stärken aufbaut, aber dem nach der ersten Spielehälfte die Luft ausgeht und das außerdem unter der extrem hohen Spieldauer leidet.


    Jeder der mit Klasse 7 näher was zu tun gehabt hat... Alle diese Charaktere werden ziemlich genau aufgeführt. Da kommt schon was auf einen zu!
    Geändert von Cuzco (07.11.2019 um 20:44 Uhr)

  8. #8
    Ich werde demnächst hier noch die Kritiken zu Little Town Hero und Cold Steel 3 reinhacken. Diese Spiele habe ich noch durchgespielt in den letzten Tagen. Leider ist dieses Jahr die Challenge wieder nicht geschafft. Bei der nächsten Challenge versuche ich es diesmal mit 5 (!) Spielen bis zum Jahresende. Neuer Thread entsteht nach den beiden Kritiken und dem Schlussfazit.

  9. #9

    Little Town Hero - Professional Review

    Einleitung
    Ich weiß, ich bin etwas spät dran. Das Spiel hatte ich doch tatsächlich noch vor Weihnachten durchgespielt, daher zählt Little Town Hero für die Nintendo Switch auf jeden Fall noch als abgeschlossen. Da ich im Herbst letzten Jahres aufgrund extremer Ticketpreise bei der Deutschen Bahn recht häufig auf den Flixbus umgestiegen bin, der die Fahrt zwischen Dortmund und Nürnberg in neun(!) Stunden nimmt, hatte ich dieses Spiel in drei bis vier Flixbus-Touren durchgespielt.

    Little Town Hero ist ein Spiel von Game Freak. Ja, dem Pokémon-Game Freak. Also quasi von Nintendo...

    Könnte man meinen. Es scheint aber so, dass Game Freak bei Little Town Hero sein ganz eigenes Süppchen gekocht hat. Zu erkennen auch daran, dass es, obwohl es sich um ein textlastiges Rollenspiel handelt, nur englische (und japanische) Bildschirmtexte besitzt. Sprachausgabe gibt's gar nicht, wobei das bei Nintendo bis heute so ist...

    Nintendo hat es übrigens vor zwei Jahren mal in einer Direct-Präsentation mit einem hübschen kurzen Trailer erwähnt. Es sah also so aus, als wäre es ähnlich wie bei dem für Portierungen alter N64-Klassiker zuständigen Studio Grezzo. Sie haben mit Ever Oasis eine neue IP und ihr ganz eigenes Rollenspiel geschaffen, das Nintendos Unterstützung erfahren sollte...

    Ganz anders bei Little Town Hero: Es wurde komplett von Gamefreak gepublisht und erschien daher nur als Randnotiz für 25 Euro im Nintendo E-Shop, ohne groß beworben zu werden: mehr oder weniger wie ein Indie-Spiel.

    Meine persönliche Neugierde wurde aber dennoch durch die Berichterstattung geweckt. Ähnlich wie in Ever Oasis wurde geschrieben, dass Little Town Hero ein Spiel sei, dass die Entwickler als Herzensprojekt ansehen. Teilweise war in den Medien sogar die Rede, dass bei Gamefreak intern dieses Spiel größere Priorität habe als das AAA-Pokémon. Diese Annahme ist aber grundsätzlich falsch und mittlerweile widerlegt. Herausgekommen ist bei Little Town Hero nämlich verständlicherweise kein AAA-Spiel. Das Spiel wirkt in gewisser Weise sogar stiefmütterlich behandelt. Man mag über Pokémon schimpfen, was man will, aber der Produktionsaufwand von Little Town Hero kann nur einen Bruchteil betragen haben.

    Insofern eine ganz andere Geschichte als bei Grezzos Ever Oasis, das meiner Meinung nach zu den narrativ schlechteren Spielen zählt, obwohl es einen ungleich höheren Stellenwert als das im folgenden rezensierte "Nebenprojekt" von Gamefreak hat. Dennoch hat sich NIS America (ja, die Cold Steel/ Y's/ Atelier-Publisher für Europa) ein Herz gefasst und bringt nächsten Monat das Spiel sogar als physische Version für Playstation 4 und Nintendo Switch heraus. Jaaaaaaaa, auch für Playstation 4... Damit ist wohl klar, dass das Spiel irgendwie unabhängig von Nintendo vertrieben wird...

    Damit bekommt Little Town Hero, das sich aufgrund seines stiefmütterlichen Marketings bestimmt richtig mies verkauft hat, noch einmal eine richtige Chance. Ob es sich das Spiel meiner Meinung nach verdient hat, lest Ihr im folgenden Review:

    Ähnlich wie bei Ever Oasis treibt nun auch Pokémon-Entwickler Gamefreak eigene Ideen zur Spielumsetzung. Das süße kleine Rollenspiel Little Town Hero war wohl rund zwei Jahre in Entwicklung. Der spannendste Ansatz an dem Spiel ist definitiv sein Gameplay. Es erinnert mehr an ein Brettspiel und hat auch eine ähnliche Atmosphäre und Spieltiefe.
    Im Laufe des Spiels erkundet man sehr viele Geheimnisse. Auch dieses alte Buch hält einige Enthüllungen parat. Mattock, der Masochist möchte ständig verprügelt werden.



    Während Nico eigentlich ganz entspannt ist, will Mattock sich ständig mit ihm messen und fordert ihn zu Kämpfen heraus. "Okay, dir zeig ich's!" Rumor has it, dass die beiden wohl als Kinder die besten Freunde gewesen sein könnten.
    Nico: "Okay, will do..." Nico: "Here you go!" - Mattock: "Das ist nur 'ne Fleischwunde! Einigen wir uns auf unentschieden!"



    Nelz, der Erfinder, könnte wirklich noch Windeln tragen... Um hier eine Bestellung aufzugeben, äfft man die Dame mit der Zahnspange nach. Ich find's zum Schießen!
    Zusammen mit seinen Freunden, fasst man die verschiedensten Pläne ins Auge... ...ob's passt oder nicht!




    Der normale Kampfmodus. Die Ideen sind in einer Art Ringmenü um die Figuren angeordnet. In diesem Fall hat der Gegner nur noch eine einzige Idee und ist kurz vorm Verlieren. Nach einem erfolgreichen Zug kann man hier das Spielfeld wechseln. Zum Beispiel auf dieses Feld mit "Margo". Sie kann eine beliebige Idee in einen zufälligen Angriff mit den Werten 1 bis 5 in Verteidigung und Attacke verwandeln, wenn man das möchte.
    Egal, ob Nebenaufgaben oder Haupthandlung. Ein praktisches Fotoalbum hilft bei der Bewältigung und archiviert das Erlebte. Leider kein Golden Retriever: Der bissige Hund in den Kohlenminen hält die Bergleute ganz schön auf Trab.





    Das ist die gesamte Spielwelt. Und nein, man kann sie leider nicht selber erweitern. Die bleibt so leer. Natürlich möchte der Held auch die Stadt verlassen. Daher schleicht er sich am Anfang des Spiels ins Schloss, wird aber geschnappt.

    Die aus drei Bildschirmen bestehende Kohlenmine hat nicht wirklich viel zu bieten. Nebenaufgaben sind aber meistens spaßig. Die Ausnahme: Die entlaufenen Hühner suchen!



    Auf dem Weg von der Stadt ins Schloss. Das wird gar kein so seltener Anblick sein.





    Warum ich das Spiel nur auf der Nintendo Switch empfehlen kann und nicht auf der PS4:
    Auf eine Sache müsst Ihr Euch noch einstellen, wenn Ihr Little Town Hero spielt: Das Spiel ist unter den rundenbasierten RPGs eines der schwierigsten Spiele, das in dem Genre rumläuft. Auf langen Reisen ist es nicht so schlimm einen 90-Minuten-Kampf, den man gerade so knapp verloren hat, noch zweimal zu machen, bis man es geschafft hat. Vorm heimischen Fernseher fällt mir da dann doch besseres ein, auch weil die Kämpfe Eure volle Aufmerksamkeit fordern. Außerdem hat die Nintendo Switch einen dankbaren Standby-Modus. Da kann man auch mal in einem stundenlangen Kampf die Konsole weglegen. So lange Ihr auf der Switch kein neues Spiel startet, bleibt der Fortschritt erhalten. Denn Zwischenspeichern ist nicht. Auch nicht nach einem verlorenen Kampf. Das heißt, man kann die Eureka-Punkte nur behalten, wenn man den Kampf irgendwann auch schafft. Versucht das mal bei der PS4. Die schaltet sich nach ner Stunde Leerlauf von alleine aus und der Spielfortschritt ist weg. Auf der Playstation 4 hätte ich dieses Spiel NIEMALS durchgespielt. Es ist quasi nicht nur unpraktisch, sondern auch unmöglich. Holt Euch die Switch-Version wenn dann. Da macht es absolut Sinn, da man die Konsole auch mal einige Tage im Standby-Modus weglegen kann.

    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏➐➑➈➉- sehr gut, Tendenz gut: Ich war angenehm überrascht. Das Spiel ist richtig sympathisch und diese Punkte haben exakt den richtigen Umfang.
    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉ gut: Mal was ganz was anderes. Trotz des geringen Umfangs und einer generischen Nebenqueste ein absolut spaßiges und taktisches Erlebnis.
    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➅➆➇➈➉ durchwachsen: Generische und viel zu unspektakuläre Spielwelt verhindert die Identität für dieses Spiel.
    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Im Großen und Ganzen flüssig, aber eben alles nur Durchschnitt plus fehlender Feinschliff und komplett ohne Sprachausgabe.
    Musik: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Keine Offenbarung, untermalt das Spektakel aber absolut angemessen.


    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➐➇➈➉- Gut mit Tendenz zu okay! Noch gutes und interessantes Spiel, das deutlich mehr Potenzial aufweist, als man auf den ersten Blick vermuten würde!

  10. #10
    Der Standby-Modus der PS4 sollte doch genauso funktionieren? Meine PS4 schaltet sich da garantiert nicht ab und das sollten auch andere nicht tun. Wenn man nicht versehentlich das Kabel zieht oder dieSteckdose abschaltet (was mir schon passiert ist) zumindest. Ich schalte meine PS4 auch nur dann ganz aus, wenn ich nicht direkt am nächsten Tag weiterspielen will.

    Aber danke für die Eindrücke. Ich fand das Spiel moderat interessant, aber irgendwie fehlt mir das gewisse etwas. Hoffe dennoch, Gamefreak macht weiter ab und zu ein paar solcher Games statt nur Pokémon und alle Jubeljahre mal ein anderes Spiel.


  11. #11
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Der Standby-Modus der PS4 sollte doch genauso funktionieren? Meine PS4 schaltet sich da garantiert nicht ab und das sollten auch andere nicht tun. Wenn man nicht versehentlich das Kabel zieht oder dieSteckdose abschaltet (was mir schon passiert ist) zumindest. Ich schalte meine PS4 auch nur dann ganz aus, wenn ich nicht direkt am nächsten Tag weiterspielen will.
    Bei mir geht das nicht. Erst einmal läuft der Lüfter weiter, wenn die Konsole im Standby-Modus ist. Ist also quasi wie an und außerdem werden dann irgendwie sämtliche Anwendungen geschlossen. Und wenn ich es laufen lasse, fährt die Konsole irgendwann runter (ohne dass ich irgendetwas eingestellt hätte). Bin bei Tales of Zestiria zwischendrin mal essen gewesen und habe nicht gespeichert gehabt. Spielfortschritt weg!
    Außerdem schalte ich auch immer die Steckdosenleiste aus. Die will ich nicht wegen der PS4 einfach brennen lassen.

    Da ist die Switch mit einem "echten" Standby-Modus wirklich um Welten besser. Durch den gestützten Akku und dem Abbild im Speicher kann quasi der Fortschritt nicht verloren gehen, solange man keine andere Anwendung startet.

    Zitat Zitat
    Aber danke für die Eindrücke. Ich fand das Spiel moderat interessant, aber irgendwie fehlt mir das gewisse etwas. Hoffe dennoch, Gamefreak macht weiter ab und zu ein paar solcher Games statt nur Pokémon und alle Jubeljahre mal ein anderes Spiel.
    Jo, gerngeschehen!
    Dieses Spiel gehört zu den am seltensten rezensierten Spielen - nicht nur hier im Forum, sondern auch in Videospielmagazinen. Es hat quasi keinerlei Aufmerksamkeit erhalten. Daher hoffe ich, dass mein Review zumindest ein bisschen Eindrücke vermittelt.

  12. #12
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Dieses Spiel gehört zu den am seltensten rezensierten Spielen - nicht nur hier im Forum, sondern auch in Videospielmagazinen. Es hat quasi keinerlei Aufmerksamkeit erhalten. Daher hoffe ich, dass mein Review zumindest ein bisschen Eindrücke vermittelt.
    Zumindest so viele Eindrücke, als das ich das dieses Jahr selbst noch spielen möchte, da das brettspielartige Gameplay mich echt reizt. Vielleicht als 14. oder 15. Spiel, mal gucken, je nachdem, was eben noch kommt.

    Danke dafür auch von mir!


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