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  1. #8

    Tales of Vesperia - Professional Review

    Einleitung
    Die Tales-Of-Serie ist mittlerweile eine der größten Franchise japanischer Rollenspiele. Ähnlich wie die Final-Fantasy-Reihe landete die Serie aber mit großer Verspätung in Europa. Das allererste Tales-Of-Spiel hierzulande war "Tales of Phantasia", allerdings nicht in der Urform für das SNES, sondern als Port auf dem Gameboy Advance. Und da es auch erst im März 2006 erschien, ging es... nicht nur... an mir vorbei. Da half auch die deutsche Übersetzung nichts. Tales of Phantasia war sogar das allererste Tales-Spiel - 1995 auf dem SNES. Es fand auf einer 48 MBit (6 MB) Cartridge Platz. So war es neben Star Ocean 1 das größte Super-Nintendo-Spiel (von der Datenmenge).

    Seit Teil 1 bietet die Tales-Reihe folgende Merkmale:
    • Kampfarenen in Echtzeit. Ähnlich wie die Zufallskämpfe bei anderen JRPGs, die rundenbasiert ablaufen, baut sich hier jedoch ein actionreiches Echtzeitkampfsystem, das von Prügelspielen inspiriert ist, auf.
    • Große spielbare Heldengruppe und umfangreiche Dialoge und Beziehungen zwischen ihren Mitgliedern
    • Wiederkehrende Elemente - in diesem Fall z.B. Fruchgummis anstelle von Potions
    • Artes genannte Kampfkünste, die mit normalen Angriffen zu Kombos verschaltet werden sowie konfigurierbare QTEs.
    • Alle Tales-Spiele sind im klassischen Anime-Stil gehalten.


    Ähnlich wie bei Final Fantasy bringt auch hier fast jede Tales-Iteration eine eigene Spielwelt mit, die auch jeweils in unterschiedlichen Epochen angesiedelt sind, von der Antike (Berseria), über das Mittelalter (Zestiria), ins Steampunk-Zeitalter (Vesperia, Abyss) bis hin zu einer Art Gegenwart (Xillia, Symphonia). Dabei fällt auf, dass die Gruppen der Helden immer sehr bunt zusammengesetzt sind. Oft sind Kinder dabei (mal mehr, mal weniger) und gekämpft wird überwiegend mit Hieb- und Stichwaffen. Die Story ist bei Tales-Spielen sehr im Vordergrund, was auch eine gewisse Dialoglastigkeit mit sich zieht. Es gibt viele optionale Gespräche, welche die Plaudereien innerhalb der Gruppe zeigen und so dem Spieler die Charaktere und deren Beziehungen nahebringen, um das Spieleerlebnis lebendiger zu gestalten.

    Vesperia ist das zweite in Deutschland offiziell erschienene Tales-Spiel und zwar auf der Xbox 360 im Jahre 2009. Erst ab 2010 konnte sich die Playstation 3 so weit etablieren, dass sie die Xbox auch am JRPG-Angebot ausbooten konnte. Daher erschien auch dieses Tales erst einmal Xbox-exklusiv. Allerdings gab es in Japan zwei Jahre später eine erweiterte PS3-Version. "Vesperia" gilt bei vielen Kritikern, Fans der Serie und auch von einigen Leuten hier im Forum als das beste Tales-Of. Story und Charaktere werden lobend hervorgehoben und nachdem es nach über 10 Jahren in der erweiterten Fassung nun auch für Switch und PS4 als Remaster erscheint - wahrscheinlich zur Überbrückung bis zum nächsten großen Tales - waren meine Erwartungen enorm. Ich mag ja die Tales-Spiele recht gerne. Sie reißen mich zwar nicht vom Hocker - vor allem spielerisch sind auch die neuen Teile eher altbacken... äh konservativ, aber sie bieten solide Unterhaltung - so eine Art Assassin's Creed der japanischen Rollenspiele.




    Zaphias, die kaiserliche Hauptstadt. Gegliedert in Unterstadt, Mittelstadt und die Oberstadt, in der nur Adelige leben. Die sehr schön gestalteten Ortschaften im Spiel sind leider meist nur pure Kulisse.



    Die Beziehungen zwischen den Gruppenmitgliedern werden mit den als "Plaudereien" bezeichneten Dialogszenen Tales-typisch erzählt. Es gibt jede Menge dieser Dialoge. Sie retten manchmal über die teilweise arg zähen Spielabläufe und sind in der Regel sehr amüsant. Yuri obliegt dabei die Leitung der Kindergartengruppe "Heldenmutige Vesperia".
    Mit pädagogisch zweifelhaften Methoden... ...kümmert sich Yuri auch um Senioren.



    Das Rezeptefinden ist leider genau so uninspiriert wie die Rezepte selbst. In den Dungeons warten gelegentlich kleinere Rätseleinlagen, die aber nicht schwer sind.



    Die Spielwelt ist trotz Weltkarte und langer Spieldauer relativ überschaubar. Die starre Kamera bietet dafür einige schöne Ausblicke. Ein kletternder Hund. Repede ist spitze!







    Auch in diesem JRPG darf der traditionelle lilafarbene abstrakte Dungeon nicht fehlen! Und erst recht nicht: Quotendeutscher (Yaeger), Zauberschwert und natürlich "Rundungen"...


    WERTUNG:

    Handlung, Charaktere und Dialoge: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Einzelne Charaktere super, Dialoge flott, aber Handlung lässt Spannung vermissen.
    Gameplay und Kampfsystem: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: In Ordnung, man hat sich in einigen Dungeons was überlegt, aber das leider nur an wenigen Stellen.
    Spielwelt und Atmosphäre: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Relativ durchschnittliche Spielwelt, die Eigenständigkeit vermissen lässt. Alle Städte bestehen nur aus zwei Häusern. Insgesamt aber toll designte Orte.
    Technik und Präsentation: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Achtung! Absturzgefahr. Leicht verwaschene Umgebungsgrafik, Ruckler, sehr schlichte Grafikwiedergabe.
    Musik: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉ okay: Passend zum Spiel, aber bis auf wenige Stellen sehr unspektakulär.

    Gesamtwertung: ➊➋➌➍➎➏➆➇➈➉+ Okay mit Tendenz zu gut! Durch willkürliche Spielabstürze ein Eiertanz durch ein durchschnittliches, aber unterhaltsames Rollenspiel mit der kunterbunten Kindergartentruppe von Yuri Lowell.
    Geändert von Cuzco (18.02.2019 um 18:09 Uhr) Grund: Bebilderung.

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