Geschichten aus der Straßenbahn:
Ich steig in die Straßenbah, direkt an den hinteren Ausgang des ersten Wagons. Hinter mir kommen ein Vater und seine Kinder. Sie setzen sich hinter mich. Die Straßenbahn fährt los. Nach einer Weile fängt eines der Kinder an zu jammern, dass ihm schlecht wird.Der Vater wird laut. Die Straßenbahn fährt weiter. Nach einer Weile läuft das Kind zum Ausgang direkt vor mir. Vater brüllt weiter, das Kind soll sich wieder hinsetzen. Kind wiederholt, dass ihm schlecht ist. Vater brüllt, dass des Kindes Reisekrankheit doch nach zehn Jahren endlich mal zu Ende sein sollte und dass er doch das Fenster öffnen und sich endlich wieder hinsetzen solle.

Eine Station bevor ich aussteigen will: Kind übergibt und ich muss es mir ansehen. In dem Moment war ich froh, dass da noch eine Scheibe zwischen und beiden war. Vater natürlich außer sich und brüllt Kind an. Dann läuft er vor zum Fahrer, kehrt aber kurz darauf wieder zurück. Zu dem Zeitpunkt hab ich mich schnell umgesetzt, weil ich mir das nicht weiter ansehen will. Vater verlässt mit Kindern die Straßenbahn noch an der selben Station und fährt natürlich weiter fort, sein Kind anzuschreien und ihm Vorwürfe wegen seiner Reisekrankheit zu machen.

Die Straßenbahn fährt weiter und ich steig an der nächsten Station aus. Ob sich da wohl noch jemand gefunden hat der die Sauerei aufgewischt hat?