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  1. #1
    I have feelings

    Zitat Zitat von Neues Achievement! (5/15)
    ● Vollwertige Mahlzeit
    3 Spiele für stationäre Konsolen durchspielen! (3 von 3)
    Horizon: Zero Dawn, Persona 5 Dancing, Final Fantasy XV


    Final Fantasy XV + Pocket Edition

    Ich habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, FFXV durchzuspielen. Denn nach allem, was ich gesehen und erwartet habe, ist es kein gutes Spiel ... und das ist es auch nicht, definitiv, holy fuck, was für ein WONKY Spiel. Was mich allerdings überrascht hat, ist, dass es mir am Ende des Tages doch ziemlich gut gefallen hat! (Disclaimer: Ich habe nur ein bisschen was von der Open World mitgenommen, 30 Stunden Spielzeit. Alles andere hätte wahrscheinlich auch hart am Abbruch gekratzt.) Die Pocket Edition dagegen, der ich ganz gute Chancen zugestanden habe, habe ich am Ende nicht mal vollständig gekauft. Bei der habe ich erwartet, dass sie ein besseres Spiel ist ... und irgendwo stimmt das auch. Aber sie hat mich im direkten Vergleich überhaupt nicht abgeholt. Und das finde ich beides ernsthaft faszinierend! ^^ Der folgende Text erzählt also hauptsächlich von FFXV, mit ein paar Sprenklern der Pocket Edition mit drin.

    Ganz kleine Warnung: Es könnten sich leichte Spoilerhappen einschleichen, auch wenn ich große Plotpunkte und sowas immer in Tags packen werde. Ich hab nur keinen Bock, dieses Spiel mit Samthandschuhen anzufassen.






    Wir starten mit dem Wonk

    Weil meine Fresse, ist dieses Spiel wonky, auf _ausnahmslos_ _jeder_ _einzelnen_ _Ebene_! Man merkt total, dass es im Laufe der Entwicklung mal ein komplett anderes Spiel war (oder zwei? oder drei?), und dass man wahrscheinlich selbst da schon kein 100% klares Konzept hatte, in welche Richtung das Ganze gehen sollte (oder viele bunte Ideen? die in den seltensten Fällen zusammengepasst haben?), und dass man sich dann auch noch für eine völlig wonke Herangehensweise beim Veröffentlichen entschieden hat. Und dann hier und da nachgebessert hat. Was sicherlich vieles besser, aber einiges einfach nur MEGASTRANGE gemacht hat, wenn man es jetzt zum ersten Mal spielt. Also ja, schon hier ein schöner Clusterfuck.
    Besonders wonk ist bspw. die Story: Eigentlich, zurückblickend, finde ich die absolut brauchbar. Simpel, aber SEHR klassisch, streckenweise herzlich, streckenweise episch, mit ein paar okayen Überraschungen, und insgesamt einfach sehr Final Fantasy (mehr zu den Themen unten). Aber wie diese Story erzählt wird? Was für ein absoluter Fick. Was für ein BULLSHIT. Welche wahnwitzigen Prioritäten hier gesetzt werden! Was alles gezeigt wird, obwohl es vollkommen überflüssig ist, während megawichtige Inhalte auf drei Zeilen im Dialog reduziert werden oder wortwörtlich fehlen? Wie ich über den Großteil des Spiels nur oberflächlich und vage verstanden habe, was die Motivationen meiner Gegenspieler sind – und auch nicht vieeel deutlicher, wie es um die Motivationen meiner Gruppe steht? Wie das fette Imperium, gegen das ich kämpfe, wenn wir ehrlich sind, kein einziges Gesicht hat, sondern nur irgendwelche Leute, die mehr oder weniger zeitweise oder mit eigenen Motivationen für den Haufen arbeiten? Wie man merkt, dass ohne große Übertreibung die Hälfte der interessanten Story in irgendwelche DLCs ausgelagert wurde ... von denen die meisten wohl nicht mehr erscheinen werden, und das Spiel mir auch nicht wirklich Lust gemacht hat, sie zu spielen? Wie man gegen Ende des Spiels eine Entscheidung treffen kann, durch die man praktisch einen völlig entscheidenden Schritt in der Entwicklung von Protagonist und Antagonist vollständig verpasst, weil Square ein bisschen Werbung für einen DLC machen wollte? WAS ZUR HÖLLE IST HIER PASSIERT?
    Ebenso wonk ist das Kampfsystem. Es hat mich ein bisschen an FFXII erinnert, insofern es nicht komplett unspaßig war, man sich aber die ganze Zeit fragt, ob Dinge wirklich so funktionieren sollen, wie sie vielleicht funktionieren und manchmal auch nicht, insofern man es definitiv "erlernen" kann, das Spiel mich aber nicht zuletzt durch die seltsame Komplexität und Balance wenig bis gar nicht motiviert hat, das auch zu tun, und insofern man sich mit einer gewissen Regelmäßigkeit fragt, was zur Hölle gerade passiert, oder sich wünscht, der Kampf wäre schon vorbei. Oh, und nicht zu vergessen: In fast jedem entscheidenden Bosskampf wird das Kampfsystem zu 80% auf Eis gelegt und durch ein mehr oder weniger arbiträr neues Set an Regeln und QTEs ersetzt. Wahnsinn.
    Wunderschön wonk: Die Open World und ihre Side Quests. Wollten die eigentlich eine Open World? Wollten die eigentlich Side Quests? Wollten sie damit irgendein Thema unterstreichen (siehe unten) oder hatten sie nur Bock drauf bzw. auf Geld und Spielzeit? Weiß man bei Square-Enix, was es mit Bärenärschen auf sich hat? Warum ist der größte Mastery-Faktor der Open World, zu verstehen, wie diese seltsamen Mechanismen zusammenarbeiten (oder eben nicht, obwohl sie eigentlich sollten)? Warum werden sie dann ständig vollkommen arbiträr geändert, obwohl das Spiel, wenn man auch nur ein bisschen unnötigen Speck wegschneidet, kaum halb so lang ist, wie es gerne wäre? Und vor allem: Warum sind hier immer wieder ernsthaft kluge oder passende Ideen drin, die mit der nächsten Idee völlig zerfickt werden?
    Technisch ist es auch wonk as fuck, wie sich das für eine Open World gehört. Es sieht wunderschön aus, aber manchmal deutlich wunderschöner als sonst (was geht MIT DEM ESSEN?), ständig glitcht irgendwas so halb und ich habe einige herzreißende Dialogszenen mit random MP3-Musik gehört, weil sich die Auto/Chocobo-Playlist geweigert hat, die Klappe zu halten.
    Überhaupt wonke Musik, mal total einprägsam und emotional, dann loopt sie im nächsten Dungeon total langweilig.
    Oh, wonke Dungeons.
    Wonkes World Building und optisches Design, von einem Laden, der immer noch nicht mal ansatzweise einen Weg gefunden hat, FF à la VI, VII, VIII und X in eine hyperrealistische HD-Umgebung zu verfrachten. Ich feure sie ja ziemlich hart für FFVII an, das hat da zumindest optisch bisher die besten Chancen.
    Ich könnte weitermachen, aber eigentlich ist einfach alles wonk.
    Ach ja: Wahnwitzig, kopfschüttelnd-unterhaltsam wonkes Product Placement.



    Und das ist übrigens auch der Hauptpunkt, den die Pocket Edition deutlich, DEUTLICH besser macht: Sie schneidet nämlich sehr durchdacht einen GROSSEN Teil von dem weg, was das Hauptspiel so wonky macht, reduziert es auf eine konzentrierte Erfahrung, die sehr viel genauer weiß, wo sie hin will, mit einem simplen, durchgängig funktionierenden und klaren Kampfsystem, ohne richtige Open World, aber durchaus mit Road-Trip-Zwischentrips, die für die Reise entscheidend sind, ohne technischen wonk und mit einer gewissen Hingabe an die Dinge, die wirklich am wichtigsten sind. Das Vergleichsbild oben macht bspw. sehr schön deutlich, wie gut die Entwickler verstanden haben, das die Shonen-esquen Charaktertropen der Haupttruppe wahnsinnig entscheidend für dieses Spiel sind.

    Thematisches

    Kurz ein Wort zur Kernstory: Meine Fresse, ist die traditionalistisch. Ich meine, Lion King ist ja schon nicht gut gealtert, aber hier nimmt der König nach seiner lustigen, bunten Reise nicht nur seinen durch Blut und Gott (bzw. GF) vorbestimmten Platz ein, sondern opfert sich auch noch für seine Subjekte. Ach ja, und seine Frau opfert sich davor natürlich für ihn, so als Motivation. Selbst der Road Trip als Thema wird eigentlich nur benutzt, um ihn wachsen zu lassen und einen Gegenpol zu seiner Pflicht zu setzen, etwas, das er zurücklassen muss. Die Pflicht, die natürlich ÜBER FUCKING ALLES geht. Ich muss sagen: Ich hab damit nicht per se ein Problem, aber eigentlich war FF durchaus immer den einen oder anderen Schritt weiter, und das hier ist wirklich eine Heldenreise auf das Minimum eines Minimums reduziert. Aber, trotz allem, und wenn man den oben beschriebenen Wonk übersehen kann, machen sie das mit dem Thema gar nicht mal schlecht. Gerade auch der Gegenspieler passt sich ganz hervorragend ein.



    Weshalb ich es am Ende dann doch irgendwie toll fand

    FFXV ist so ein Spiel, das mir wieder deutlich macht, dass "objektive" Maßstäbe von Medienbewertung oftmals völlig an dem vorbeigehen, was mir eigentlich wichtig ist. Wenn ich bspw. den ganzen Wonk oben "klassisch verrechnen" würde, würde ich wahrscheinlich bei so einem Spiel mit 2 von 5 Punkten rauskommen. Und das umgeht völlig, dass es den Entwicklern gelungen ist, ein ... schönes, spaßiges Spiel abzuliefern, zumindest für mich. Sozusagen alles, was ich gerne spiele. Ich habe zwar viel Open-World-Bullshit ausgelassen, aber hey, ich konnte ihn auch problemlos auslassen, und wenn ich ihn doch gemacht habe, konnte ich mir währenddessen wenigstens ein bisschen was von der Welt angucken und auf lustig flatternden, niedlichen Chocobos reiten. Deren Farbe ich ändern kann. Ich habe die Kämpfe zwar übelst durchgecheest und exploitet, aber hey, ich hatte Spaß dabei und definitiv mehr Spaß, als wenn ich sie "richtig" gespielt habe ...? Und tatsächlich auch mehr Spaß als mit vielen objektiv besser designten Spielen. Und es fühlt sich gut an, durch die Luft zu fliegen, ohne wirklich zu wissen, wo man landet. Die Story braucht zwar, um anzulaufen, aber die Haupttruppe ist von Anfang an sympathisch genug, der Road Trip spaßig genug, um einen bis dahin durchzuziehen. Und oh, ganz entscheidend: Square-Enix können immer noch SZENEN BASTELN und INSZENIEREN. Es ist immer noch derselbe Laden, der Aerith umgebracht hat. Immer, wenn ich mich über irgendeinen Wonk aufregen wollte, hat mich der ganze Kladderadatsch dann doch wieder ziemlich gut mitgerissen. Es gab immer wieder irgendetwas Einprägsames, Episches, das mit einem besseren Spiel drumherum absolut und total in die Annalen der Videospielgeschichte eingegangen wäre. Immer, wenn etwas langweilig und stumpf war, war es auch recht schnell wieder vorbei (oder zumindest konnte ich es vorbei machen ). Für alles, was total unpassend war, gab es etwas, das sich überraschend gut eingepasst und das Gesamtbild geglättet hat. Die Leute, die an diesem Spiel gearbeitet haben, hatten vielleicht keinen echten Plan, aber sie hatten Herzblut und viel zu viel Geld. Mein So-la-la-Problem mit dem Thema? Ich glaube, ich habe am Ende sogar ein Tränchen verdrückt, weil sie ihren traditionalistischen Bullshit mit so viel Ernsthaftigkeit, Gravitas und ehrlichem Kitsch inszeniert haben. Vor allem die After-Credits-Scene ist ... eingängig.

    Und hier kackt die Pocket Edition ab. Ich kann nicht mal genau erklären, warum, aber ich glaube, es ist tatsächlich die übertriebene Verschwendung, die das Hauptspiel kennzeichnet, die Grafik, die mir nichts und niemand rechtfertigen kann, der verschwenderische Umgang mit "Och, lass den Shit doch auch mal noch mitnehmen!" – Durch die sehr durchdachte Reduktion der Pocket Edition geht das verloren, es wird ein sehr viel durchgeplanteres und durchkonzeptionierteres Spiel, aber immer an den Bahnen eines gänzlich anderen Spieles entlang, und zwar eines Spiels, das nicht unbedingt von einem fetten Konzept und konsistenten Gedanken, sondern von einzelnen großartigen Momenten und Eindrücken (inmitten eines Meeres aus Wonk) lebt.


    Also ja. Kein gutes Spiel, aber durchaus liebenswert, wenn man bereit ist, durch eine Menge Bullshit zu waten, und definitiv kein Spiel, das man auf seinen Kern reduzieren kann – was die Pocket Edition erfolgreich versucht und woran sie scheitert. Oh, und außerdem? Ein echtes Final Fantasy im Sinne der Reihe. Das Feeling ist da, und deutlich intensiver, als ich vor dem Spielen gedacht hätte.



    Was geht sonst so in der Challenge?
    Ich habe ich gerade eine Menge Spaß an Culdcept Revolt, was mich ein wenig überrascht. Aber so als Fantasy-Mischung aus Monopoly und Sammelkartenspiel mit Japano-Story ... eigentlich hätte ich es mir denken können.


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  2. #2
    Ich habe nur eine Frage... was bedeutet "wonk"?

    Patch 1.1.4 in Arbeit...!

  3. #3
    von "wonky" für "wackelig, schief, nicht ganz in Ordnung"


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  4. #4
    Ein interessanter Eindruck, vor allem der Vergleich zur Pocket Edition und wie gut diese funktioniert bzw. nicht funktioniert. Vor allem das es sogar dazu führen kann, dass man den wonk des Hauptspiels vermissen kann^^

  5. #5
    Zitat Zitat von Dnamei Beitrag anzeigen
    Ein interessanter Eindruck, vor allem der Vergleich zur Pocket Edition und wie gut diese funktioniert bzw. nicht funktioniert. Vor allem das es sogar dazu führen kann, dass man den wonk des Hauptspiels vermissen kann^^
    Danke, war für mich auch sehr faszinierend. Ich glaube, wenn ich nur das Hauptspiel gespielt hätte, hätte ich es lustigerweise deutlich weniger zu schätzen gewusst. ^_~



    Culdcept Revolt

    Oookay! Monopoly + Magic the Gathering für den 3DS. Das ist alles, und wenn euch das nicht aufhorchen lässt, könnt ihr eigentlich direkt wegklicken. Denn das, was das Spiel machen will, macht es ganz hervorragend, aber wenn man damit nix anfangen kann, ist es wahrscheinlich nur seltsam, komplex und repetitiv. ^^ Was das Spiel bspw. nicht so wirklich will: Eine ernst zu nehmende Story. Ernst zu nehmende Charaktere (trotz ganz lustiger Character Designs). System Mastery (Glück reicht auch). Technik.



    Aber WENN man was mit der Idee anfangen kann ... Mannomann! Nicht nur ist das grundlegende System wahnsinnig überraschend durchpoliert (die Serie ist scheinbar auch schonuralt? o.o), das Spiel ist auch VOLLgestopft mit Content. Die Story selbst +Nebenmissionen hat eine ordentliche Länge, aber danach geht es weiter, und darüber hinaus gibt es ordentlich Multiplayer. Den ich aber nicht ausprobiert habe.



    Denn ich muss sagen: Es war genau richtig für einmal durchspielen. Ich mag das Konzept, und gerade in so einer Stressphase, wie ich sie gerade hatte, war es klasse zum Abschalten, aber irgendwann ist es dann auch wieder gut. Gerade beim Deckbauen kacken die Möglichkeiten dann eben doch gegen Magic ab (das ich ja auch noch als digitale Version spiele), und der Zufallsfaktor zusammen mit der Länge der Runden ... nichts, was ich ewig spielen könnte. Das liegt aber echt nicht vorrangig am Spiel, denn das tut echt alles, um genau das zu ermöglichen.

    Zitat Zitat
    ● Nur die Kirschen
    2 Ost-RPGs über 15 Stunden durchspielen!
    Final Fantasy XV, Culdcept Revolt
    Zitat Zitat
    ● Lunchpaket
    1 Spiel für den 3DS durchspielen!
    Culdcept Revolt


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  6. #6
    Glückwunsch zum durchspielen, ich glaube ich hänge an dem Spiel schon seit den letzten 2 Jahren, spiele es ab und an mal im Zug. Mein Problem ist dass mich der Completionist-Wahn bei dem Ding ergriffen hat und für sowas ist es extrem unfreundlich und repetetiv. Die Sidechapters sind wiedergekaute Kämpfe der selben Hauptmission in anderer Konstellation, meist wird dort irgendein Bullshit Argument gefunden, warum der selbe Konflickt 2 - 4x erneut stattfinden muss. Wenn man dann erst mal eine Kampagne geschaft hat, kommen Bonus Kampagnen dazu, die schwierigere, aber dennoch recyclte Scharmützel bieten. Natüüüüüürlich mache ich die auch alle bis ich mit der Hauptstory voranschreite. Ich könnte mich dafür hassen.

    Ansonsten hat das Spiel aber ein sehr motivierendes Belohnungssystem, mit der Zeit werden ja immer neue Booster-Packs freigeschaltet, deren Karten auch ständig neue Themen und Effekte dazu bekommen, es macht schon Spaß mit seinen Karten herum zu experimentieren. Leider gibt es auch 2 imba Karten, welche den strategischen Deckbau obsolet machen, nämlich diese, die den Feind dazu zwingen zu zahlen, sobald dieser nur an das Feld der Karte vorbei läuft. Natürlich kann das auch schon mal in die Hose gehen, aber wenn man die Karte effektiv nutzt und davon mehrere im Deck hat, dann ist es selbst auf Spielbrettern mit mehreren Wegen fast schon ein garantierter Sieg. Das hat bei mir ein bisschen die Freude am Deckbau gekillt.

    Von der Story sollte man es nicht zu ernst nehmen, aber an sich probiert es ja schon ein paar nette Konzepte aus. Ich bin an nem Punkt angelangt wo ich dann doch wissen will wie es weiter geht.
    Geändert von Klunky (11.08.2019 um 17:28 Uhr)

  7. #7
    Ja, completen ist glaub ich nur für die Leute, die so richtig 100% ins System wollen. Ich hab nur noch ein paar Nebenquests gemacht, sobald das Schema deutlich geworden ist, wenn mich ein Charakter "interessiert" hat, das war dann genau richtig und auch Null anstrengend. ^^

    Solche imba Karten werden ja tendenziell sehr schnell weggekontert ... mit menschlichen Spielern. Kann mir schon vorstellen, dass man NSCs damit hervorragend wegklatschen kann. Am meisten genervt hat mich glaub ich die Karte, die irgendein Monster mit einem Zustand zurück auf die Hand schickt. @_q'' Sehr, sehr nervig.
    Allgemein zieht man seine Karten in diesem Spiel verlässlicher als in den meisten Sammelkartenspielen, was an der kleinen Deckgröße liegt. Das ist zwar irgendwo taktischer, aber man kann sich halt auch drauf verlassen, dass die nervigen Karten irgendwann kommen. Hilft dann nur kontern oder durchstehen. >_>


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  8. #8
    Ich habe mich mal weiter dem Achievement Kind of Up to Date angenähert.


    Book of Demons



    Book of Demons ist ein Diabloklon. Und zwar ein KACKENdreister, was Setting, Story, Charaktere und ... ja, es ist wirklich deutlich mehr "Klon" als man sonst meint, wenn man "Klon" sagt. Was aber nicht so wild ist, denn Hack'n'Slay spielt man bekanntlich für's Gameplay, und das ist anders genug: In einem gewissen Sinne haben sie Diablo auf das absolute Minimum runtergebrochen und mit einem Kartensystem versehen. Die Bewegung ist "auf Schienen", die Werte von Spieler und Monstern sind sehr viel durchschaubarer, die Skill Builds laufen ziemlich intuitiv und trotzdem vielfältig ab und selbst das Loot ist überraschend zugänglich. Was eine coole Herangehensweise ist und Spaß macht! Dazu kommt, dass es echt ganz ordentlich Endgame-Content bieten kann. Ich werde auf jeden Fall noch ein gutes bisschen Zeit damit verbringen und bin darüber hinaus gespannt, was in dieser Reihe als nächstes kommt. Sie machen nämlich keinen Hehl daraus, dass das Ganze eine Reihe verschiedener ... Genres? ...Spiele? werden soll. Mal sehen, ob davor nicht noch irgendwann ein Lawsuit reinhaut. ^_~


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  9. #9
    Oh hey, da habe ich gestern auch grade wieder reingeschaut, nachdem ich das Spiel irgendwann im Frühjahr mit dem Schurken durchgespielt habe.
    Finde es zwar weniger motivierend als Diablo (oder hat weniger Suchtpotential), dafür kann mans aber richtig angenehm immer mal wieder zwischendurch anschmeißen. Bin auch schon gespannt, was die anderen "Bücher" dann so sein werden.

  10. #10
    Zitat Zitat
    Finde es zwar weniger motivierend als Diablo (oder hat weniger Suchtpotential), dafür kann mans aber richtig angenehm immer mal wieder zwischendurch anschmeißen.
    Das ist sehr wahr, was aber auch seine Vorteile hat ... ^_~ Lieber ein paar Tage versinken als ein paar Monate. 8D



    Zitat Zitat
    ● Bonbons
    3 Spiele mit einer Spieldauer unter 4 Stunden durchspielen! (3 von 3)
    A Case of Distrust, A Normal Lost Phone, The Beginner's Guide
    Zitat Zitat
    ● Didaktisch wertvoll
    2 Spiele für den Unterricht finden! (2 von 2)
    A Case of Distrust, The Beginner's Guide

    The Beginner's Guide



    Ein ansatzweise interaktiver Film vom Macher der Stanley Parable. Wie bei den letzten Spielen auch hier: Wenn einen das aufhorchen lässt, spielen! Wenn nicht, dann vielleicht lieber nicht. ^_~ Es ist genau das, was es verspricht, und ein echt cooles kleines Gesamtkunstwerk (anderthalb Stunden nur!), das einen durch verschiedene Emotionen mitnimmt, nie wirklich langweilig und nie so riiichtig prätentiös wird. Und wenn doch, gehört es praktisch dazu. Zum Inhalt sollte man so wenig wie möglich wissen.

    Ich hab es zwar mit in mein Lehrer-Achievement gerechnet, aber das ist schon sehr speziell gedacht. Die durchschnittliche Englisch-Klasse würde man damit wohl langweilen und/oder inhaltlich überfordern. Wenn es aber wirklich mal im Rahmen eines Projekts o.ä. zum Thema Game Design einsetzen kann ... eine verdammte Goldgrube! Vor allem in anderthalb Stunden.


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  11. #11
    Kurze Zwischenmeldung, weil Tyranny zumindest auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad kein sonderlich chilliges Spiel ist und noch ein gutes Stück Zeit fressen wird: Tyranny kann man gut spielen! Aber nur, wenn man sowieso schon viele West-RPGs kennt und selbst die Seltsamkeiten des Genres irgendwo genießen kann. Ernsthaft, ich habe selten so ein dichtes, schwer zugängliches Spiel gespielt. Es fühlt sich einfach nach Arbeit an, nach "nur für Genre-Freaks³!", was ich nur tolerieren kann, weil es an den entscheidenden Stellen richtig gut und selbst an den im Genre weniger relevanten Stellen (wie dem Gameplay ... ) immer noch gut durchdacht ist. Ein schlechteres Spiel mit dieser Dichte hätte ich augenblicklich auf den niedrigsten Schwierigkeitsgrad runtergehauen oder sogar abgebrochen, aber hier kann ich auch schon mal zwei Stunden an einem Kampf sitzen, ohne zuuu viel Frust zu kriegen.
    Und es will einen wirklich dazu bringen, mehr als einmal zu spielen. Was ich noch nicht sehe, aber schauen wir mal.

    Außerdem Gedanke an mich selbst zum Überprüfen am Ende: Das Konzept eines bösen Charakters geht irgendwie nicht auf, wenn man immer noch einen charakterlosen Avatar spielt.

  12. #12
    Erstmal im Urlaub auf dem Handy durchgespielt ...

    Oxenfree



    War cool! Schönes kleines Mystery-Ding mit glaubwürdigen Teenagern, großartigem Voice Acting und einer toll präsentierten Story. An zwei, drei Stellen hatte ich richtig Schiss. Das Sound Design trägt da eine Menge zu bei. Der mindfuckige Part des Ganzen hat mir auch gefallen, wobei ich nicht wirklich Lust hatte, das Spiel mehrmals zu spielen – was klargeht, denn es funktioniert auch so ganz hervorragend. Lag auch daran, dass sich das Ganze mit der Zeit schon etwas zieht, nicht zuletzt durch das ewige Herumlatschen, das zwar gut zur Atmosphäre und den Dialogen passt (und mich dazu gebracht hat, mit dem Radio herumzuspielen), aber ja. Nur bis zu einem gewissen Punkt. Eine große Stärke des Spiels ist das sehr natürliche Dialogsystem, mit Unterbrechungen und allem. Fühlt sich ungewohnt an, aber da könnten sich größere Spiele mal ein Beispiel dran nehmen. Schade, dass es sich nicht durchgesetzt hat.

    Zitat Zitat
    ○ Schokoriegel
    2 Spiele auf dem iPhone oder iPad durchspielen ... ohne Gatchas & Endlosspiele! (1 von 2)
    Oxenfree, ???
    Das wird spannend, ey. Gorogoa hab ich nämlich nach 3/5 abgebrochen, weil es mir zu mühsam geworden ist – an sich aber auch eine tolle Empfehlung, wenn man Rätselspiele mag. Hab momentan nur nicht so Bock auf Mobile Gaming. Na ja, zwei Monate sind's ja noch.



    Außerdem ...

    Tyranny



    Hui! Das war schon sehr beeindruckend!
    Aber erstmal: Wenn man West-Rollenspiele gut kennt und ernsthaft mag, ist es eine richtige kleine Perle. Wenn nicht, sollte man die Finger davon lassen. Das Spiel ist sehr komplex und anstrengend, nicht nur vom Gameplay her (gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden), auch von der Story und vom World Building. Es gibt eine Menge zu lesen, zu beobachten und zu verstehen, und über das erste Drittel hinweg erschlägt es einen erstmal ordentlich mit Exposition von allen Richtungen. Ich hab nach der Hälfte dann auch die Schwierigkeit von GANZ hoch auf GANZ niedrig gestellt, weil ich irgendwie genug von der Herausforderung hatte und das Spiel eindeutig zu viele Kämpfe hat, als dass ich in wirklich jedem zweiten eine Stunde taktieren möchte.
    Allerdings hat die Kampflastigkeit sehr gute Gründe: Tyranny hat ein dichtes Konzept und zieht es ziemlich weit durch. Es ist eine SEHR düstere Welt und eine sehr kriegerische Story. Alles und jeder ist irgendwo ein Opfer dieser Umstände. Allerdings kann ich mir nicht helfen, hier und da Risse zu sehen: 1. Warum kann ich am Ende des Tages doch wieder einen "Guten" spielen? (Hab ich gemacht, ganz intuitiv, und es war nicht gerade so viel anders als in Baldur's Gate & Co.) 2. Warum kann ich mir überhaupt einen komplett eigenen Charakter erstellen, wenn meine grundlegende Rolle in dieser Story doch eigentlich ziemlich feststeht? 3. Warum sind meine Gruppenmitglieder nicht noch deutlich "böser"? Ich hätte mir hier etwas mehr Fokus gewünscht. Das ist aber Kritik auf einem hohen Niveau. Es funktioniert auch so!
    Interessant ist die Auflösung: Einerseits eindeutig offen, was wohl auch kritisiert wurde, andererseits mochte ich den runden Arc ziemlich gerne. Dass man den Overlord nicht mal trifft, unterstreicht einerseits ihre (?:D) Unantastbarkeit, andererseits ist es ein hervorragender Prolog, wenn tatsächlich mal ein Sequel kommt. Und mit mehreren Durchgängen soll es ja noch mal besser werden. Die Haupthandlung ist auf jeden Fall abgeschlossen, und ich habe (auch und gerade bei Obsidian ...) schon deutlich wonkigere Endings gesehen. ^_~
    Also ja, dicke Empfehlung, aber nur für Genre-Fans!

    Heißt .... aaaw yeah!

    Zitat Zitat
    ● Nur die Kartoffeln
    2 West-RPGs über 15 Stunden durchspielen!
    Torment: Tides of Numenera, Tyranny

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