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  1. #11
    @Liferipper: Ah, danke! Gut, das macht das Tauschspiel natürlich erträglicher. Und ja, ich erinner mich daran, dass sie die ersten beiden Abschnitte recht gut beschrieben haben, und dann Gothica einfach... mal gar nicht. Die alten "Lösungsbücher" hatten schon was *g*


    Secret of Evermore - Gothica

    Was erwartet uns also auf der anderen Seite des Brunnens? Ein neuer Hund und eine neue Zeitepoche – Gothica! Wie zuvor steckt der Junge es erstaunlich locker weg, dass sich der Hund nun in einen gut gepflegten Königspudel verwandelt hat.



    Das Zentrum dieser Welt ist Ivor Tower (dt.: Chaosturm), welcher von Königin Camellia Bluegarden (dt.: Gunilla von Fettamsel... holy fuck, Nintendo, das waren noch Zeiten, ne? ) regiert wird. Die ominöse Musik und Gespräche mit den Dorfbewohnern machen schnell klar, dass hier was nicht stimmt – die Königin ist zwar nett, aber auch *seltsam*. Aber hey, bei den Dämonenstatuen die hier überall rumstehen will man da mal lieber nicht zu viel sagen. Zusätzlich erfährt man auch, dass die Leute aus ihrem früheren zuhause in Ebon Keep (dt.: Terrorfels) hierher gezogen sind, weil es der Königin dort zu dreckig wurde. Und das ist der grundlegende Aufbau von Gothica: prinzipiell hat die Welt zwei Seiten und das Abenteuer besteht darin, nach Ebon Keep zu kommen.



    Ivor Tower ist, wie Nobilia, eine größere Stadt. Am Eingang gibt es erneut einen Markt, aber dieser ist deutlich unspektakulärer. Die Stadt besteht aus mehreren Ebenen. Es gibt auch eine dunkle Seitengasse, in der ebenfalls ein
    paar Händler aufgestellt sind – unter anderem kann man sich hier gute Ausrüstung gegen die Amulette erwerben, die man in Nobilia bekommen konnte (waren dort für die Überfahrt in der Wüste gut). Man findet in Ivor Tower vier Amulette, was reicht, um alle Rüstungen zu bekommen und noch das Ticket für die Freakshow zu kaufen – was den Nutzen der Amulette aus Antiqua mal total in den Keller bringt. Vermutlich hatten die Entwickler Angst, dass man keine davon mehr übrig hat und haben daher in letzter Minute alle, die man braucht, in Ivor Tower versteckt. Ich mag die beiden größeren Städte in Evermore sehr. Sowohl Nobilia als auch Ivor Tower haben eine tolle Atmosphäre und haben einiges zu bieten. Prinzipiell kann sich das Spiel das leisten, weil es sonst nur noch zwei kleinere Orte gibt – und damit sehr wenige Städte.



    Zurück zur Freakshow: diese ist ein Paradebeispiel des skurilen Humors von SoE. Vor allem, wie diese hochgehyped wird – da kann ja praktisch nichts schiefgehen! Leider ist diesmal weder ein Pogopuschel noch ein Koboldkind dabei. Die Punchline ist, dass der Hund direkt vorm Wagen entführt und direkt danach zur Schau gestellt wird, mit einer täuschend echten Schweinsmaske! So echt, dass er nicht nur am Schweinerennen teilnimmt und gewinnt, sondern danach auch gleich geschlachtet werden soll (ist schon eine große Ehre für das Tier, beim Schweinerennen zu gewinnen, huh^^)



    Das führt zu einem Abschnitt mit dem Hund, welcher leider recht exemplarisch für das Dungeondesign von Gothica ist: überall Labyrinthe. So irrt man mit Dggy durch ein System von Belüftungsschächten, wird in der Kanalisation von ätzendem Wasser (sagen wir mal, es sei nur Wasser...) getrieben oder folgt in einem dunklen Wald den Eulen. Prinzipiell kann man sogar die Höhle am Anfang von Gothica, bei welcher man nur einen drei Meter Sichtradius hat und zufällig durch die Gegend teleportiert wird auch dazu zählen. Obwohl ich Gothica vom Ambiente wirklich mag, das Dungeondesign ist hier uninteressanter als das von Antiqua.



    Witzigerweise gibt es in den Schächten noch einen geheimen Gang in den Wänden, an dessen Ende man an einen Schlüssel kommt mit dem man dann später nen neuen Zauber bekommt. Als wären die Kanäle nicht schon verschachtelt genug. Besonders ausgeklügelt: den Ausgang erreicht man nur durch einen Weg, der hinter einem Bücherregal versteckt ist. Hot damn, da hat einer die Spieler geliebt! In jedem Fall sind die beiden nach einer halben Stunde rumirren (oder googlen der Karte – aber von dem tollen Song kann man ja eigentlich nicht genug kriegen) wieder vereint und landen prompt im Knast, welcher direkt an die Kanalisation angrenzt, wo man durch ätzendes ... Wasser... läuft. Alles sehr sicher hier in Ivor Tower. Die Königin vergibt einem, weil man so elegant aus ihrem Gefängnis ausgebrochen ist (vermutlich will sie einen nicht in ihrer Nähe haben, bei dem "Aroma") und schickt einen auf, die restlichen Bewohner aus Ebon Keep zu holen. Klar, Syl macht einen so vertrauenswürdigen Eindruck, wie könnte sie nur anders als ihm das anzuvertrauen. Sie verspricht daher (wie eigentlich jeder... wie hoffnungslos hilfsbereit ist der Junge eigentlich?), dass sie ihm den Weg nach Podunk zeigen werde.



    Übrigens kann man hier im Schloss schon einen Blick auf den dementen König und das Puppenspiel werfen, was irgendwie schön creepy ist und ganz spookige Musik hat. Generell mag ich die Atmosphäre in der Burg und Gothica gerne. Die musikalische Untermalung ist dabei top, sehr melancholisch, aber auch das große Schloss mit den vielen Gängen, welches einen gespenstisch verwahrlosten Eindruck macht, hat was. Auf dem Weg zu Ebon Keep muss man über ein Schachbrett, welches zwar recht ikonisch, aber trotzdem ziemlich unspektakulär ist. Frage mich, ob sie dafür noch mehr geplant haben, aber Zeit / Ressourcen ausgingen. Hier trifft man auch den ersten der größtenteils recht unterwältigenden Endbosse aus Gothica. Der Typ rennt eigentlich nur rum und kann nix. Und damit kommen wir schließlich zu dem Teil, auf den sich viele sicher am meisten freuen: den dunklen Wald.


    Zitat Zitat von Liferipper
    Dabei auch mal wieder einen Blick auf meine selbstgezeichneten Karten von Gotika geworfen, weil der Teil im Spieleberater aus einer einzigen Doppelseite komplett ohne Karten bestanden hat. Gute alte Zeit, einfach nur gamefaqs aufzurufen ist einfach nicht dasselbe .
    Dem stimme ich zu, daher hab ich mir vom Wald sogar selber ne Karte gezeichnet! Das ist zwar nicht unbedingt nötig (man muss nur den Eulen folgen!), aber ich wollte ja alles erkunden. Was ich vielleicht auch habe... nicht so sicher, gibt gelegentlich Wege die unter Gehölz versteckt sind. Der zweite Aspekt vom Wald sind die geilen Drachen, die ersten Fluggegner, die sogar richtig viel aushalten. Ja, entweder verheizt levelt man hier seine Zauber an ihnen (was angesichts eines späteren Bosses gar keine schlechte Idee ist), oder man geht einfach weiter und ignoriert sie. Man besiegt den eigenen Doppelgänger (was hat der eigentlich hier gemacht O_o) bekämpft auf der anderen Seite noch nen grünen Drachen der nix kann und befindet sich dann in Ebon Keep. Übrigens hat man von zweien der letzten Bosse ne neue Waffe bekommen, was dafür sorgt, dass man keine wirklich lange benutzt. Die Aufteilung der Waffen in Gothica fand ich immer sehr seltsam, die anderen beiden Welten sind zeitlich ausgeglichener.



    Um nach Ebon Keep zu kommen begibt man sich in die Kanalisation, wo ich direkt mal nem Bug auf den Leim gegangen bin. Anscheinend kommt man hier nicht weiter, wenn man den Schalter im Gefängnis oben links als letztes auslöst... yay. Ich weiß nicht, obs den Bug auch in der deutschen Version noch gab oder dort ein wenig aufgeräumt wurde. In jedem Fall hat SoE so einige größere Bugs, bei einigen davon muss man auch neu laden. Ebon Keep ist das Spiegelbild von Ivor Tower, nur dass hier alles ausgestorben ist. Die Musik ist friedvoller und wirkt sogar fast wie ein konventioneller J-RPG Track! Man trifft auf nur wenige NPCs - darunter ein seltsam deplazierter Gastauftritt von Cecil, der einem eine fucking Bazooka gibt! Glücklicherweise gibt es hier auch nen Alchemielehrer. Das ist bitter nötig, denn der nächste Boss wird einen in den Wahnsinn treiben, wenn man nicht genug Zauber oder den Speer noch nicht aufgelevelt hat - aber hey, man hat ja den einen Schuss aus der Bazooka



    OK, seien wir ehrlich: selbst unter guten Bedingungen ist der Rattenkönig haarig, weil man ihn nicht im Nahkampf treffen kann. Er kann unglaublich schnell zaubern, was dafür sorgt, dass man sich ewig heilen muss. Richtig heißer Kampf (vielleicht sogar der zweitschwerste im Spiel). Übrigens will ich hier mal loben, wie schnell die Zauber in SoE doch sind. Klar, die meisten sehen nicht so gut aus wie die aus SD2 oder SD3, aber dafür sind sie schön snappy und verschwenden keine Zeit. Finde ich am Ende deutlich besser, gerade, weil es SD3 da einfach mal massiv übertreibt.



    Schließlich trifft man Camellia Bluegarden erneut – aber diesmal die echte (hoffentlich?). Sie kommt ebenfalls aus Großostheim und ist nun in Evermore gefangen. Was für ein Experiment war das eigentlich, wo der bekloppte Professor Ruffleberg (dt.: Seltsam) seine Enkeltochter (!), nen Historiker und die Bibliothekarin für benutzt hat? Habe irgendwie das Gefühl, dass er da auch "geeignetere" Kandidaten hätte finden können. Hier bekommt man minimal mehr von der Core Story mit: anscheinend gab es noch einen weiteren im Labor, den Roboterdiener Carltron (dt.: Edgar), welcher vielleicht etwas mit den bösen Versionen der Bewohner Großostheims zu tun hat. Gunilla von Fettamsel (mal sehen, wie viele Leute ich mit dem ewigen Namenswechseln verwirre ) will, dass man die falsche Königin aufhält und muss dafür zurück nach Ivor Tower.



    Daher haben alle die tolle Idee, Syl in das schrecklichste Level des Spiels zu schicken: einen hohen Turm, in dem überall Bretter wegbrechen, Gegner ewig respawnen und tonnenweise Drachen rumfliegen die man kaum totkriegt. Am Ende trollt einen das Spiel dann richtig mit nem Endboss, der einen konstant von der Plattform schmeisst und nen Feuerzauber nachlegt. Übrigens fliegt einen der gleiche Drache, nachdem er sich ausgeschmollt hat, zurück nach Ivor Tower, also hat es sich gelohnt ihn zu vermöbeln! Immerhin war das der letzte Dungeon in Gothica, und ja... ich mag keinen davon so wirklich.



    In jedem Fall erreichen die beiden per Drachentaxi Ivor Tower und konfrontieren die falsche Königin, welche ihre Puppen auf den Hals hetzt. Und im Hintergrund ist noch das Monster, welches aus der Freakshow ausgebrochen ist. Klar, wieso nicht? (Ich hab ehrlich keine Ahnung, ob das eine Art Gag ist, oder was das Vieh hier soll – vielleicht musste auch irgendwo ein Boss verheizt werden?) In jedem Fall ist der Kampf einer der besseren in diesem Abschnitt, das Ziel ist es, die weibliche Puppe kaputtzukloppen, weil diese den Boss heilt, und danach die Fratze im Hintergrund zu vermöbeln. Und als Belohnung gibts dann nen ordentlichen Dickenwitz von Robo-Bluegarden, um das Kapitel abzuschließen – das waren noch Zeiten
    Anschließend ziehen die Bewohner von Ivor Tower wieder nach Ebon Keep zurück - ist zwar nur wenig relevant, aber trotzdem schön, dass sich die Entwickler die Mühe gemacht haben und die alte Stadt wieder gefüllt haben. Zugegeben, war vielleicht vereinfacht dadurch, dass die beiden Städte so ähnlich aufgebaut sind *g*


    Geändert von Sylverthas (09.03.2020 um 13:06 Uhr)

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