OK, dann hatte ich das mit den "Erinnerungstüren" mir wohl nur zu abstrakt vorgestellt. Wenn es nur als Shortcut benutzt wird um den Zugang zu optionalen Flashbacks zu symbolisieren, dann wird das schon passen. Aber der dritte Teil klingt schon recht interessant, auch wenn ich jetzt zugeben muss, dass ich die Charaktere nur "ganz sympathisch" finde, und nicht total geflashed bin. Aber gut, wenn man dann irgendwann zwei der drei Teile gespielt hat, gibts eigentlich keinen Grund, den letzten auszulassen. Vor allem, weil die Skys Trilogie ja chronologisch vor den anderen zu spielen scheint (wenn ich mich da an den Chart zurückerinnere, den jemand mal gepostet hatte). Und ich ja immer ein Sucker dafür bin, Sachen in der "ordentlichen" Reihenfolge zu spielen ^^°
Legend of Heroes - Trails in the Sky Zwischenbericht 4
So, Spielzeit liegt bei etwa 45 Stunden und wir sind im letzten Kapitel angekommen. Zeit, Revue passieren zu lassen, was im dritten passiert ist (btw. die Kapitelstruktur macht das Schreiben unheimlich angenehm)
Erstmal vorweg: das dritte Kapitel hat mir deutlich mehr zugesagt als das zweite. Vor allem startet die Hauptstory nun auch richtig durch und man muss sich nicht mehr alleine auf das Gefühl verlassen, dass "es später sicher spannender wird". Es kommen auch schon einige Plotfäden zusammen und die Vorhersagen, welche vor allem Nayuta ausgesprochen hat, scheinen bisher ziemlich on the money zu sein.
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Aber gehen wir mal einen Schritt zurück. Im dritten Kapitel besuchen Estelle und Joshua Zeiss, welches quasi das Zentrum der Forschung und Technologie in Liberl ist. Die erste Begegnung mit Professor Russel hatte auch was, war witzig - wenn es auch hervorhebt, wie stereotyp viele Charakterere hier sind. Es geht unter anderem darum, rauszufinden, was es mit dem Black Orbment auf sich hat, welches sie bekommen haben und welches anscheinend andere auf Orbment-basierenden Technologien deaktivieren kann. Und zu unserer aller Überraschung ursprünglich dem Militär entwendet wurde. Finde btw. cool, dass man sogar mehrere Experimente daran durchführt, um die Beschaffenheit zu testen. Das ist ein Detail, was nützlich ist um zu etablieren, wie "fremdartig" dieses Orbment tatsächlich ist.
Zunächst ist es beeindruckend, dass das Spiel mit Dorothy einen Charakter hat, welcher noch viel nerviger ist als das kleine superintelligente Mädchen Tita, was in dieser Episode vorgestellt wurde. Echt, Applaus
Wobei ich sagen muss, dass Dorothy zusammen mit Nial echt witzig war, weil er sie lästig findet und sie ihn nervt. Alleine aber... naja... muss nicht sein. Ähnlich wie Olivier ohne Estelles genervte Kommentare auch gar nicht gehen würde. Btw. war das der erste Zeitpunkt im Spiel, bei dem ich Gegner getaunted habe, weil sie sonst Dorothy zu schnell plattgemacht hätten.
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In diesem Kapitel wird recht viel Fokus auf die Orbment-Technologie gelegt. Es gibt erstaunlich viele Bücher zu lesen (Highlights: Sprache der Katzen und ein Buch über das Aussterben einer bestimmten Vogelart *g*) und das Technologiezentrum in Zeiss hat relativ viele Stockwerke, alle mit verschiedenen Spezialisierungen. Wieder etwas, wo viel Aufmerksamkeit für Details reingegangen ist und es glaubwürdig macht, dass hier wirklich Forschung betrieben wird. Das zeigen einem auch manche Sidequests, bei denen man aushilft (und Estelles Sneaker-Traum in Erfüllung geht *g*). Nebenbei bekommt man das ultimvative Partymitglied: Antoine. Bei diesen Quests wandert man ziemlich viel durch die Pampa. Um die meisten Gegner kann man aber immer noch gut rummanövrieren. Die Wege sind breit genug, aber dafür die Gegnerdichte mitlerweile auch höher - hier kann der von Narcissu schon mal angesprochene Quartz, durch den Gegner einen ignorieren, sinvoll sein.
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Bei dem Quest, bei dem man in dem kleinen Dorf die Pumpe reparieren muss, war ja klar, dass auf dem Rückweg die Scheiße abgehen wird. Wobei ich auf die Onsen-Szene noch mal ein wenig eingehen will:
Wo wir von Tsunderes sprechen: Agate war in diesem Kapitel die Stimme der Vernunft. Einfach herrlich, wie er die Gruppe ewig zusammenscheisst, weil sie so viel labern (fast, als wäre das Selbstreflektion des Writing Teams *g*). Die Stelle, an der er vergiftet wird empfand ich wieder als ziemliche Zeitschinderei und sollte wohl für Bonding zwischen ihm und Tita sorgen. Aber musste man einen dafür in eine gammlige Höhle schicken? Naja, Pluspunkt von dem Dungeon war, dass er verwinkelt genug war, dass ich mich tatsächlich mit meinem nicht vorhandenen Orientierungssinn verlaufen habe, aber das Intermezzo hätte nicht sein müssen.
Insbesondere, weil die vorwärtsgerichtete Struktur vom Spiel dafür sorgt, dass man viele der NPCs sowieso nur einmal trifft. Ich bin mir sicher, im letzten Kapitel kommen wieder einige zusammen, aber das ist mir dann doch irgendwie zu wenig. Also, es ist ja nett, dass man immer mit einem / zwei NPCs zehn Stunden am Stück rumeiert, aber danach sieht man diese dann auch erstmal für ne Ewigkeit nicht mehr wieder - und da ists mir dann irgendwie egal, wie gut Agate und Tita sich verstehen. Da kann es durchaus Vorteile haben, wenn Gruppenmitglieder permanenter dabei sind und nicht so durchwechseln. Verschärfend kommt noch hinzu, dass das Spiel immense Dialogmengen aufwendet, um die Charaktere trotzdem kaum zu vertiefen (wobei ich vielleicht der letzte sein sollte, der zu viel Geschwafel kritisiert). Bei einigen Charakteren hab ich sogar das Gefühl, man wolle die Stereotypen sogar noch verstärken. Was nicht heißt, dass klischeebeladene Charaktere nicht sympathisch sein können - ich mag Estelle gerne.
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Wie dem auch sei, nach der Rückkehr aus der Höhle gehts dann zum Paukenschlag des Kapitels,
Und so bin ich doch äußerst gespannt, wie das letzte Kapitel ablaufen wird. Die ersten Kapitel waren eher so eine Mischung von "in Ordnung" bis "langweilig" für mich, was die Haupthandlung angeht, aber jetzt sind durchaus höhere Erwartungen fürs Ende da.