Langsam bewegen wir uns auf das Endgame zu. Aber ein paar Berichte gibt es noch, denn der DLC wartet ja auch auf uns und zumindest ein "kleiner" Abschnitt zu den Chalice Dungeons ist geplant. Der Plan ist, diese Woche ein wenig mehr Gas zu geben, damit sich das nicht mehr über das ganze Jahr zieht
Bloodborne - Yharnam Tour Guide 7
Wir können immer noch die Schreie von einem Baby hören – also scheint das Ritual von Mensis nicht beendet zu sein. Wir kehren zum Advent Plaza zurück, wo wir letztes mal gegen The One Reborn gekämpft haben und finden dort einen toten Mann auf einem Stuhl, der einen Metallkäfig trägt. Das scheint Mode bei Mensis zu sein, angeblich kann man damit besser eine Verbindung zu Großen Alten in Albträumen aufbauen. Hierbei handelt es sich um Micolash, den Anführer der School of Mensis.
Als wir seinen Helm berühren werden wir wieder in einen Albtraum gezogen - in das obere Stockwerk des Universitätsgebäudes, welches auch zur Nightmare Frontier geführt hat. Dieses ist auch ein Bindestück zum Nightmare of Mensis. Hier kann man auch noch mal auf die Spinne Patches treffen, der uns in der Nightmare Frontier in den Sumpf gestoßen hat. Zumindest geht nirgendwo hervor, dass einer der Charaktere dies gewusst hat. Auf der oberen Etage finden wir eine interessante Nachricht darüber, dass Laurence die Moon Presence gerufen hätte - ähnlich, wie es Mensis derzeit tut. Es ist auch recht naheliegend, wann Laurence dies getan hat. Wir wissen ja, dass der blutrote Mond damals über Old Yharnam zu sehen war, bevor die Kirche die Stadt abgebrannt hat. Zu diesem Zeitpunkt wird Laurence ein Ritual durchgeführt haben. Die Frage ist natürlich, welcher Albtraum hier erschaffen wurde. Prinzipiell gibt ein Ende von Bloodborne darauf Antworten, denn die Moon Presence herrscht über den Hunter's Dream. Dies ist auch der Große Alte, mit dem Mensis kommunizieren will und durch das Schreien von Yharnams Baby anlockt.
Am Ende der Lecture Hall ist eine große Pforte, welche in den Nightmare of Mensis führt. In dieser Albtraumwelt wird das Ritual fortgesetzt. Wir werden begrüßt von Wänden, die aus versteinerten menschlichen Körpern bestehen – ähnlich wie in Yahar'gul. Und in dem Moment, in dem wir aus der Höhle treten, sehen wir in der Entfernung ein Leuchten aus einem Turm. Der erste Teil des Albtraums besteht darin, dass wir Blickkontakt mit dem Leuchtturm meiden, weil was auch immer sich dort befindet, Frenzy und starke Schmerzen verursacht. Also müssen wir die Silberbestien, die sich hier aufhalten, immer hinter Steinformationen bekämpfen. Aus diesen platzen übrigens Würmer raus, was die Kämpfe besonders angenehm macht. Aber das grauenhafte Leuchten kann auch Vorteile bringen, denn die Bestien sind ebenso davon betroffen wie wir.
Im ersten Raum des großen Gebäudekomplexes finden wir eine Unmenge an Spinnen, die von der Decke hängen. Hier gibts zwei Möglichkeiten: läuft man direkt in den Raum, so muss man gegen alle kämpfen. Man kann diese aber auch nacheinander mit einer Schußwaffe von der Decke schießen. In jedem Fall wartet in der Mitte eine Mutterspinne auf einen. Für Leute mit Arachnophobie ist dieser Raum sicher ein Albtraum. Auf den oberen Balkonen finden wir Krähen mit Hundeköpfen und Hunde mit Krähenköpfen - hier hat jemand sehr spannende (Alb-)Träume.
Nun kommen wir zu dem Bosskampf in Bloodborne, der wahlweise belächelt oder verflucht wird. Wir treffen auf Micolash - Host of the Nightmare, den Anführer von Mensis. Wegen seines sehr rationalen Auftretens und dem Käfig auf dem Kopf hat man ihm auch den Spitznamen "Micolash Cage" gegeben. Der Kampf ist so verhasst, weil es im Prinzip ein Puzzleboss mit Oneshot Kills ist. Man verfolgt Micolash die meiste Zeit nur und probiert ihn in eine Sackgasse zu bringen. Dann greift er einen mit Zaubern an - darunter auch A Call Beyond. Das ist das Problem mit dem Kampf: mit etwas Pech kann einen dieser eigentlich leichte Boss schnell umbringen, und man muss die Jagd immer wiederholen. Daher tragen wir auch jetzt Kleidung, die hohe Resistenz gegen arkanen Schaden bietet. Ansonsten finde ich den Kampf sehr gelungen. Bloodborne hat sowieso zu viele Kämpfe gegen große Bestien, die sich ähnlich anfühlen. Da ist Micolash eine Abwechslung.
Nach dem Kampf gegen Micolash kann man die oberen Bereiche von Mergo's Loft betreten. Ich war hier so clever und bin erstmal über die Brücke, die direkt im Sichtbereich des großen Leuchtturms ist, gelaufen. Da kann man unheimlich schön Frenzy aufbauen und sterben. Besser ist ein alternatives Vorgehen. Man findet weiter oben einen Schalter, der die Verankerung von einem monströsen Gehirn voller Augen löst und es in die Tiefen fallen lässt. Dieses Gehirn ist das Brain of Mensis. Tatsächlich hat Mensis es geschafft, einen Großen Alten zu erschaffen. Leider ist dieser Große Alte definitiv feindselig und von ihm ging das schreckliche Leuchten aus.
Sobald man es aus der Verankerung gelöst hat erscheint in einem früheren Bereich des großen Anwesens ein neuer Fahrstuhl. Dies ist meiner Meinung nach eines der seltsameren Geheimnisse im Spiel, weil es kein Indiz dafür gibt, dass so ein neuer Fahrstuhl auftauchen sollte. Vermutlich wird man zufällig über ihn stolpern. Mit diesem kann man in die dunklen Tiefen herabsteigen, in welche das Gehirn gefallen ist. Direkt daneben zu stehen ist verstörend, gerade, wenn einen die Augen ansehen. Master Willem wäre stolz, Mensis hat es geschafft ein Gehirn mit Augen zu bestücken. Übrigens kann man mit der Kontakt-Geste mit dem Hirn kommunizieren und bekommt dafür eine Rune. Tötet man es, so erhält man einen Gegenstand, der für ein fortgeschrittenes Chalice Ritual notwendig ist.
Was ich bisher nicht gesagt habe: der Schalter, der das Gehirn löst, wird von mehreren Winter Lanterns bewacht. Diese Monstrositäten haben riesige Gehirne mit Augen und lösen schnell Frenzy aus, wenn man in ihr Antlitz blickt. Was für ein Glück, dass unsere nette Oma in der Zuflucht uns Sedatives gegeben hat. Die Winter Lanterns verstecken aber noch ein Geheimnis, welches erstaunlich ist. Schaut man sich ihre Klamotten genauer an, so erkennt man, dass diese sehr ähnlich zu der Kleidung der Puppe aus dem Traum ist. Also sieht man hier im Prinzip entartete Versionen von ihr. Ob das einfach nur ein Schockeffekt ist, oder es tiefere Gründe gibt, macht das Spiel leider nicht klar. Irgendwie würde man vermuten, dass es bei so einer klaren Anspielung viel mehr dahinter gibt. Weil ich (noch) nicht komplett verrückt bin habe ich keine Bilder von den Winter Lanterns gemacht. Sie sind vermutlich welche der verstörendsten Gegner im Spiel – auch, wenn man bemerkt, dass sich in ihren Gehirnen lauter kleine Messenger befinden. Aber es gibt einen sehr guten Comparison Shot
Um uns von diesem Schrecken zu erholen machen wir erstmal eine Pause vom Nightmare of Mensis. Ja, ich habe den Traum hier tatsächlich verlassen, um noch ein paar andere Sachen zu erledigen. Beispielsweise den DLC und die Chalice Dungeons.
Wir waren schon lange nicht mehr bei der guten, falschen, Iosefka. Wir finden sie nicht an der Kliniktür, also gehen wir durch den Hintereingang. Und der Anblick von ihr auf allen vieren ist schon sehr speziell. Sie sagt, sie könne Dinge in ihrem Gehirn fühlen und dass sie nicht normal seie. Ja, das kann man zweifelsfrei sagen. Wenn man sie erschlägt, dann bekommt man eine Nabelschnur eines infantilen Großen Alten. Sie hat sie also benutzt, um Augen in ihrem Gehirn zu bekommen. Der Beschreibung zu urteilen war dies die, die Master Willem ebenfalls verwendet hatte. Anhand der Kleidung der falschen Iosefka merkt man auch, dass sie dem Choir angehört hat. Sie hat vermutlich bei ihrer Schwester Zuflucht gesucht, als der Upper Cathedral Ward überrannt wurde. Hier hat sie dann ihre Versuche an Menschen weitergeführt. Sie hatte ja sogar ihre Schwester Iosefka in einen Kin of the Cosmos verwandelt.
Arianna finden wir nicht mehr auf ihrem Stuhl in der Oedon Chapel. Dafür führt eine Blutspur in den Vorraum. Ihr ging es ja nicht so gut. Wenn man der Spur folgt, so findet man sie komplett durcheinander auf, und vor ihr sitzt ein Alienbaby. Definitiv eine der beunruhigenderen Szenen im Spiel, und man kann es auch umbringen. Tut man dies, so bricht Arianna zusammen und man bekommt eine weitere Nabelschnur.
Diese spricht von dem formlosen Großen Alten Oedon, der wohl Arianna geschwängert hat. Es wird auch gesagt, dass dafür das verdorbene Blut wichtig war – Ariannas Abstammung von den Adligen von Cainhurst. Übrigens legt das wiederum nahe, dass auch Mergo, das Baby von Queen Yharnam, von dem formlosen Oedon gezeugt wurde. Oedon ist ziemlich interessant und wird nur in wenigen Beschreibungen erwähnt. Er ist formlos, aber er hat eine Stimme und Blut ist sein Element. Genauer sagt die Beschreibung der Oedon Rune “Human or no, the oozing blood is a medium of the highest grade, and the essence of the formless Great One. Both Oedon, and his inadvertent worshippers, surreptitiously seek the precious blood. ” Besonders die letzte Zeile lässt die Vermutung zu, dass die Anbetung von Oedon (wir befinden uns in Oedon Chapel) für das Verlangen nach Blut, was in Yharnam vorherrscht, verantwortlich ist. Der Blutcocktail ist immerhin ein beliebteres Getränk in Yharnam als Alkohol, weil er berauschender ist.
Draußen vor der Kathedrale befindet sich eine Amygdala. Haben wir ein Auge eines bluttrunkenen Jägers bei uns, bringt uns diese in den Hunter's Nightmare. Großzügigerweise haben wir von den kleinen Messengers genau so eines bekommen.
„Curse the fiends, their children too. And their children, forever true.“
Dies sind die ersten Worte, die wir im Albtraum vernehmen. Wir finden uns in einer verzerrten Version des Cathedral Wards wieder. Der Mond sieht verseucht und falsch aus. Hier werden wir mit vielen alten Jägern konfrontiert, welche Bestien jagen. Im Hunter's Nightmare landen in der Regel Hunter, die dem Blutrausch verfallen sind - glücklicherweise trifft das nicht auf uns zu. Interessant ist, dass die Bestien hier teilweise Angst vor uns haben. Auf eine gewisse Art erscheinen diese daher humaner als die Jäger und wir selber.
Im ersten Abschnitt des Traumes stellen uns die Bewohner von Yharnam viele Fallen, von denen mich eine Explosion bei einem alten Mann auch weggefetzt hat. Hier bekommt man auch eine große Menge an Waffen der alten Jäger. Ehrlich gesagt kamen mir die meisten davon viel zu spät und die Chikage dient uns derzeit sehr gut, daher werden wir die Waffe zunächst nicht mehr wechseln. Übrigens ist ein Angriff mit der Waffe besonders stark: transformiert man sie mit L1, und führt sofort einen Angriff mit R1 aus, so macht man aus der Schwertscheide heraus einen schnellen Stoßangriff. Dies ist in manchen Situationen sogar die bevorzugte Art damit anzugreifen, immerhin zehrt die Chikage in der verwandelten Form konstant Lebensenergie.
Man merkt, dass die Zeit, die hier im Traum abgebildet ist, eine war, bei der der Fluch der Bestien außer Kontrolle geraten ist. Die Flüsse sind voller Blut, überall sind die Blutzecken, welche wir aus Cainhurst kennen und in einer Höhle treffen wir auch auf ein Bloodstarved Beast. Viele Jäger im Blutrausch konfrontieren uns, welche mehr oder weniger problematisch sind. Vor allem ein Jäger, der mit einer Gatling bewaffnet ist, durchsiebt uns ziemlich schnell. Dafür sind die Zecken hier aus irgendeinem Grund schwächer als die aus Cainhurst. In einem Nebenraum der Oedon Chapel treffen wir auf Simon the Harrowed. Dies ist ein Jäger, welcher von der Healing Church desillusioniert ist. Er erzählt von Geheimnissen der Kirche, welche hier im Traum versteckt sind.
Wir betreten ein großes Gebäude, vor dem sich Blut und Leichen sammeln. Wer dieses Gemetzel verursacht hat, stellen wir direkt fest. Uns konfrontiert Ludwig, the Accursed. Hohe Mitglieder der Healing Church werden zu den übelsten Bestien - und zu was für einer Ludwig geworden ist. Früher Ludwig The Holy Blade, Gründer des Healing Church Workshops. Er war mit seinen Jägern dafür bekannt, große Bestien ohne Rücksicht zu vernichten und viele hielten ihn für einen Verrückten, so viel Leidenschaft hat er in diese Arbeit gesteckt. Vermutlich hängt die Transformation zu einer Bestie davon ab, wie lange sie herausgezögert wurde und wie viel von dem alten Blut man in der Zeit zu sich nahm - und offensichtlich war dies bei Ludwig eine Unmenge, wenn man betrachtet, zu was für einer Monstrosität er geworden ist. Bei seiner Transformation ist er angeblich auch mit seinem treuen Ross verschmolzen, was die vielen Gliedmaßen erklärt.
In jedem Fall ist dies einer der schwereren Kämpfe in Bloodborne. Der Kampf ist zweigeteilt. In der ersten Phase ist es mehr oder weniger ein typischer Bestienkampf in Bloodborne. Ludwig haut wild um sich und seine Angriffe sind schwer zu lesen. Seine vielen Gliedmaßen tragen dazu bei, dass der Kampf unübersichtlich wird. Auch seine Sprungangriffe konnte ich kaum einschätzen. Dann findet Ludwig jedoch das heilige Licht wieder, was ihn auch damals immer geleitet und zu Sinnen gebracht hat - egal, wie tief er im Blut der Bestien stand. Sein Holy Moonlight Sword bringt ihn etwas zur Besinnung, und die zweite Hälfte kämpfen wir gegen Ludwig - The Holy Blade. Seine Bewegungen werden auch viel koordinierter und der Kampf gleicht eher dem gegen einen Reiter auf seinem Pferd. Ludwig benutzt hier auch arkane Angriffe. Ludwig ist quasi der Kampf, der Bloodborne verkörpert und ist audiovisuell großartig. Ähnlich zu Ebrietas sieht er auf eine gewisse Art edel und abscheulich zugleich aus.
Nach unserem Sieg bleibt nur noch sein Schädel über. Wir sprechen ihn in Kleidungen der Healing Church an und versichern dem leidenden Geist, dass aus den Jägern der Kirche eine gute Organisation geworden ist. Anscheinend wusste er gar nicht, was nach seinem Fall passiert ist. Beruhight gibt er uns seine "heilige" Waffe, das Moonlight Sword. Es ist naheliegend, dass seine Verwandlung in eine Bestie mitverantwortlich war für das Massaker, was wir hier sehen. Die Leichenberge in diesem Raum sprechen dafür. Nach den Beschreibungen und Ludwigs Erzählung hatte er seinen immensen Tatendrang durch eine höhere Macht erhalten. Immer, wenn die Situation schwierig war, musste er nur seine Augen schließen und hat ein weißes Licht gesehen, welches ihm Gewißheit brachte - ein kleiner gleißender Faden Hoffnung. Es gibt noch weitere Waffen, die aus dem gleichen kosmischen Metall geschmiedet sind - die Blade's of Mercy und auch Gehrmans Sense. Wo das Metall herkommt ist nicht klar, aber dass es übernatürliche Eigenschaften hat ist offensichtlich. So kann Gehrmans Burial Blade die Verbindung zum Hunter's Dream trennen.
Ludwigs Geschichte ist die eines noblen Kämpfers, der Gutes für die Menschen getan hat. Er hat den Healing Church Workshop gegründet. Hoch auf seinem Ross ritt er durch die Straßen Yharnams, um an der Seite der Holy Blades mit seinem Moonlight Sword Bestien zur Strecke zu bringen. Durch seinen Glauben an die höheren Mächte, die ihm im Geiste erschienen, konnte er dem Fluch der Bestien lange widerstehen. Am Ende hat er aber – wie jeder Hunter – die Kontrolle verloren und ein schreckliches Blutbad angerichtet. Es zeigt sich, dass niemand ewig dem alten Blut widerstehen kann und was für ein teuflischer Kreislauf hier in Yharnam stattfindet. Menschen werden durch das alte Blut zu Bestien, und Jäger müssen diese hinrichten – aber um stark genug dafür zu werden, müssen sie selber das Blut zu sich nehmen, und werden dadurch zu noch schlimmeren Monstrositäten.