Die indirekte Charakterisierung von Lisa hat mir gefallen. Sie hat EMETH als Kind programmiert, weil sie "eine andere Perspektive" geben wollte, gleichzeitig hat sie die KI des Raumschiffs dann mit ihrer Persönlichkeit ausgestattet um über ihn zu wachen und ihm zu helfen - denn sie wusste schon, dass EMETH sie überleben und sie auch die Erde nicht in ihrer Lebzeit entdecken wird. Sie glaubt an die Mythen über die Erde, die weitergegeben wurden und hat Legenden untersucht nach denen Sternenkonstellationen Auskunft geben sollen über die Migration der Menschheit. Sie ist in dem Sinne abergläubisch und gehört offensichtlich der Religion Earthology an. Ein schöner Touch ist auch, dass der 10. Planet den sie gefunden hat nach sich selber benannt hat - vermutlich war sie ganz stolz darauf, sie wollte etwas klares von sich hinterlassen. Sie sagt auch EMETH, dass diese Sonne immer über ihn wachen werde, wenn sie nicht mehr da ist. Später merkt man dass sie mehr als 20000 Planeten gefunden hat (eine immense Zahl) und ihre Nachrichten kürzer werden, sie vermutlich auch schon die Hoffnung aufgegeben hat. Sie erkrankt irgendwann auch an einer seltenen Krankheit und ist vermutlich auf der Raumstation gestorben.
Vermutlich hat nur ihr Kollege Makoto alleine das Schiff auf einer Rettungskapsel verlassen. Nachdem eine Sonneneruption der Sonne LISA die Station vom Kurs abgebracht hat lief ihnen die Zeit davon. Makoto schätzte dass es etwa 400 Jahre braucht bis die Station wieder von der Solarenergie von LISA profitieren kann. Was dann vermutlich auch das Zeitfenster gibt wann EMETH wieder aufwacht. Im Prinzip sind dann bereits alle tot, die etwas mit dieser Raumstation zu tun hatten und es eröffnen sich einem weitere Fragen, z.B. wieso niemand gesendet wurde um sie zu bergen (die Menschheit wurde ja als absteigend dargestellt, also vielleicht war es wirklich einfach nicht möglich hier noch einen Trupp hinzuschicken). EMETH findet zwar die Erde, aber die, deren Traum es war, lebt nicht mehr. Er erfüllt quasi ihren letzten Wunsch, aber es ist nicht klar inwiefern das der Menschheit nun noch hilft.
Dann noch zu ein paar der "galaktischen" Sachen. In Nebenmissionen geht es darum, dass einerseits eine große atomare Weltraumschlacht stattgefunden habe, von der man die Reste findet. Andererseits verfolgt man die vermutlich ersten Schritte der Menschheit in den Weltraum zurück. Interessanterweise "kreuzen" sich die beiden Strecken, so dass man hier vermuten könnte, dass es einige Zeit nach dem Exodus der Menschheit von der Erde vielleicht zu diesem vernichtenden Krieg im Weltraum kam. Gleichzeitig gibt die Kriegsgeschichte aber auch Hoffnung. EMETH will den Heimatplaneten eines gefallenen Soldaten finden, der sich in Cryostase befindet. Dieser Planet war inmitten des Kriegsgebietes, aber das Leben darauf hat sich erholt. Dies gibt dann auch die Hoffnung für die Erde. Man weiß nicht, wieso die Menschheit überhaupt im großen Stil in den Weltraum zog, aber Atomkriege sind ein oft genutztes Szenario und es spiegelt sich auch in dem Weltraumkrieg wieder.
Ein weiteres Detail bei der Nebengeschichte über den Soldaten: Die Board KI sagt, dass es mehrere Millionen Jahre dauern werde, bis der Sarg den sie abschicken dort ankomme. Das gibt einem eine Perspektive über die unglaubliche Größe, denn mit dem Teleskop sind es vielleicht ein paar Minuten bis man den Planet findet, aber dieser ist so unglaublich weit entfernt.
Als letztes kann man hier noch eine Geschichte über die Akzeptanz vom Tod reininterpretieren. Das soll die Hauptstory wohl auch hergeben und daher war EMETH als Kind entworfen, der nicht weiß, dass Lisa nicht mehr am Leben ist oder was das überhaupt bedeutet. Ich denke die Geschichte funktioniert, hat mich aber nicht besonders gepackt. Da fand ich sämtliche DLC Geschichten doch wirkungsvoller. Zumindest, dass EMETH nie alleine ist, weil LISA (Sonne) für ihn leuchtet ist eine schöne Nachricht. Dass die Erde sich tatsächlich in der Section LISA befindet aber durch bestimmte Faktoren nicht entdeckt werden konnte ist aber schon ziemlich cheesy