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  1. #11



    System: PC
    Entwickler: SIGONO
    Releasejahr: 2016
    Genre: Adventure (Wimmelbild)

    Spielzeit: 4h
    Schwierigkeit: NA
    Beendet: 16.04.2022


    Zitat Zitat von Carl Sagan
    The Earth is a very small stage in a vast cosmic arena.[...]
    Our planet is a lonely speck in the great enveloping cosmic dark.[...]
    It has been said that astronomy is a humbling and character-building experience. There is perhaps no better demonstration of the folly of human conceits than this distant image of our tiny world. To me, it underscores our responsibility to deal more kindly with one another, and to preserve and cherish the pale blue dot, the only home we've ever known.



    OPUS: The Day We Found Earth ist ein kleines Spiel, was das Gefühl für Größe vermittelt - sowohl von Raum als auch von Zeit. Die Menschheit hat die Reise zu den Sternen geschafft - vor unzähligen Millenia. Die Erde ist schon lange in Vergessenheit geraten. Und so übernimmt man die Rolle des Hilfsroboters EMETH, gebaut um von einer Forschungsstation aus mit einem Teleskop nach ihr zu suchen. The Day We Found Earth ist auch der erste Teil einer (mittlerweile) Trilogie an Titeln. Da ich gerade vom dritten Teil (Echo of Starsong) Gutes gehört habe wollte ich mich der Reihe mal widmen.
    Da der Weltraum auch eine ziemliche Faszination ausübt, das Spiel günstig und kurz ist, war die Entscheidung auch nicht schwer. Es hat überraschenderweise ganz gut bei mir getroffen, was auch am tollen Soundtrack liegt.



    Das Gameplay ist reichlich simpel, vermutlich gut geeignet für ein "mal eben auf der Toilette zocken" Game (nützlich für Mobile oder Switch, aber bringt echt nicht viel wenn man es am PC ohne Steam Deck spielt ). Man aktiviert das Teleskop, bekommt Koordinaten eines Erdkandidaten und muss diesen dann auffinden. Hat man den gefunden kann man ihm einen einfallsreichen Namen geben, bekommt vielleicht eine kleine Storyszene und dann gehts weiter mit dem nächsten Planeten. Es gibt keine Strafe für das Scannen falscher Planeten. Das Suchen nach Planeten ist durchaus entspannend, wozu auch der ASMR Sound vom Teleskop beiträgt (nicht zu verwechseln mit den ASMR Tittystreamern von Twitch!). Manchmal muss man noch spezielle Filter aktivieren, aber das wars auch für die Pflichtplaneten im Großen und Ganzen. Es kann aber durchaus helfen, wenn man die grobe Position der einzelnen Sternensysteme im Kopf behält, weil einem so die Suche erleichtert wird, wenn man später nur noch den Namen von nem System und Koordinaten kriegt.
    Es gibt noch ein paar optionale Planeten / Strukturen zu finden, auf deren Position man Hinweise in der Raumstation findet. Hier muss man dann eher simple Aufgaben bewältigen. Bei schwarzen Löchern werden einem z.B. die Umrisse von Systemen angezeigt, und der Punkt wo sich das Objekt relativ dazu befindet oder einem wird eine Flugbahn angezeigt. Manchmal bekommt man dabei Unterstützung von der Schiffs KI, welche Kandidaten blau hervorhebt sobald man in der Nähe ist.
    Ich will nicht lügen, trotz der kurzen Spielzeit hab ichs in mehreren Sessions durchgespielt und ich denke schon, dass das Gameplay am Stück repetetiv ist, weil man letztendlich ja nur nach Planeten sucht. Hier wäre es gerade im Mittelteil trotz der kurzen Spielzeit gut gewesen hätten sie sogar weniger gemacht.



    Das Spiel zeichnet sich vor allem durch das minimalistische Storytelling aus. Die Erde wird hier sehr mystisch, sogar religiös behandelt. Einige Menschen glauben an ihre Existenz, wissen aber nur aus irgendwelchen alten Texten wie sie wohl aussehen mag. Es ist ein Setup was zugleich abstrakt aber auch irgendwo glaubwürdig erscheint wegen der immensen zeitlichen und räumlichen Dimensionen.
    Im Spiel gibt es dann immer wieder Hints (z.B. aus Logbucheinträgen), die einen darüber nachdenken lassen, was wohl passiert ist - sowohl auf einer galaktischen wie auch persönlichen Skala. Beispielsweise staunen Charaktere über Weltraumanlagen, die sie entdecken - impliziert das, dass die momentane Zivilisation dazu nicht mehr fähig ist, oder ist es eher so wie wir die Bauten der alten Griechen oder Römer sehen? The Day We Found Earth fängt vor allem die Sehnsucht nach etwas Vergangenem, was man selber nie erlebt hat, ein. Das Ende würde ich als cheesy aber auch irgendwo bittersüß bezeichnen. Die Atmosphäre im Spiel ist größtenteils eher locker mit freundlichen Unterhaltungen, aber kann auch manchmal etwas wehmütig werden.
    Unterschlagen will ich aber nicht, dass sich der Roboter EMETH oft wie ein kleines Kind verhält und einem gegebenfalls auf den Senkel gehen kann. Ich denke dieses kindliche Auge ergibt Sinn für die Geschichte, aber gleichzeitig hat mich eher das Drumrum überzeugt, nicht unbedingt er.



    Die Musik vom Spiel ist ziemlich gelungen und fängt die Atmosphäre super ein. Beispiele daraus sind z.B. Lisa oder Hope.
    Was noch erwähnenswert ist: Man sollte die DLC Geschichten (die in der PC Version mit dabei sind) am Ende noch machen. Dort haben die Entwickler einerseits noch mal ein paar neue Sache mit der Planetensuche gemacht die über das Hauptspiel hinausgehen, andererseits sind dort die besten Ministories, die die Spielwelt ausfleischen - vermutlich sogar mehr als das Hauptspiel selber.








    Fazit: OPUS: The Day We Found Earth ist ein simples Adventure ("Wimmelbildspiel") bei dem es darum geht erdähnliche Planeten zu finden. Es zeichnet sich vor allem durch den Minimalismus des Storytellings aus, schafft mit wenigen Mitteln das Gefühl von räumlicher und zeitlicher Größe und regt zum Nachdenken an. Besonders empfehlenswert, wenn man sowieso vom Weltraum fasziniert ist. Ich habs definitiv nicht bereut das kleine Spiel durchgespielt zu haben und es hat durchaus gewirkt. In einer Sitzung hätte ich es trotzdem nicht geschafft, weil das Gameplay dafür gerade im Mittelteil doch recht repetetiv und unaufregend (entspannend? *g*) ist.

    Das Gameplay ist in dem Sinne effektiv, dass man merkt, wie riesig die Anzahl an Sternen ist, die man theoretisch auswählen kann, und wie unwahrscheinlich es ist dass man hier einen kleinen blauen Planeten wie die Erde findet - gerade, wenn man ohne Plan einfach nur rumstochert. Sehr passend zum Leitthema des Spiels, welches von dem anfänglichen Zitat von Carl Sagan wiedergegeben wird. Gleiches gilt auch für die Prämisse: Die Menschheit hat die Erde verlassen und vergessen, aber wollen sie nun wiederfinden, da es ihre letzte Rettung ist. Denn es ist die einzige Heimat, die sie jemals kannten.


    Geändert von Sylverthas (29.04.2022 um 00:03 Uhr)

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